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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648.

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Philosophischer Oefen.
wol von etlichen Bädern vnd jhren vnterschiedenen
Würckungen/ auff das wenigste/ weilen nicht volköm-
lich allhier in diesem Tractätlin davon gehandelt wird/
kürtzlicher Vnterricht geschehen.

Von Natur/ Arth vnd Eigenschafften
der Warmen-Bäder.

ES ist zu wissen/ daß der mehrentheil heilsame wasser/
welche in Teutschland vnd andern Ländern zum ba-
den gebrauchet werden/ sie kommen gleich kalt oder warm
auß der Erden/ ein spiritual. sulphurische säure/ vnd
doch nit einerley/ sondern immer eines säurer/ geistreich-
er vnd sulphurischer als das ander mit sich führen/ in
welcher spiritualischer sulphurischer Säure die krafft
vnd Würckung des Wassers bestehet/ vnd von solchem
Wasser durch exhalirung der subtielen Geister der Ge-
schmack vnd Geruch entgangen/ so ist dasselbe auch also
balden seiner kräfften beraubet/ wiewol auch wasser ge-
funden werden/ welche nit allein mit einen spiritualisch-
en Sulphure, sondern auch mit einem corporalischen/
mit Vitriolo oder alumine vermischtem mineral oder
Metall/ impraegniret seyen/ deren krafft dan nit allein
in spiritualitate, sondern auch corporalitate bestehet/
Diese impraegnirung nun von nichts anders/ als von
den mineralischen Gängen dadurch das gemeine süsse
wasser seinen Lauff genommen/ jhren Vrsprung vnd her-
kommen hat: deßgleichen findt man auch heilsame bäder/
welcher krafft vnd Tugend weder in eim spiritualischen
Sulph. noch corporalischen Metall vnd Sale, sondern
allein in eim spiritualischen Sale, mit einer subtielen/
doch fixen/ terrestrität vermischet/ bestehet/ welche was-
ser dan nicht gleich wie die oben benante durch metal-

lische

Philoſophiſcher Oefen.
wol von etlichen Baͤdern vnd jhren vnterſchiedenen
Wuͤrckungen/ auff das wenigſte/ weilen nicht volkoͤm-
lich allhier in dieſem Tractaͤtlin davon gehandelt wird/
kuͤrtzlicher Vnterricht geſchehen.

Von Natur/ Arth vnd Eigenſchafften
der Warmen-Baͤder.

ES iſt zu wiſſen/ daß der mehrentheil heilſame waſſer/
welche in Teutſchland vnd andern Laͤndern zum ba-
den gebrauchet werden/ ſie kom̃en gleich kalt oder warm
auß der Erden/ ein ſpiritual. ſulphuriſche ſaͤure/ vnd
doch nit einerley/ ſondern im̃er eines ſaͤurer/ geiſtreich-
er vnd ſulphuriſcher als das ander mit ſich fuͤhren/ in
welcher ſpiritualiſcher ſulphuriſcher Saͤure die krafft
vnd Wuͤrckung des Waſſers beſtehet/ vnd von ſolchem
Waſſer durch exhalirung der ſubtielen Geiſter der Ge-
ſchmack vnd Geruch entgangen/ ſo iſt daſſelbe auch alſo
balden ſeiner kraͤfften beraubet/ wiewol auch waſſer ge-
funden werden/ welche nit allein mit einẽ ſpiritualiſch-
en Sulphure, ſondern auch mit einem corporaliſchen/
mit Vitriolo oder alumine vermiſchtem mineral oder
Metall/ imprægniret ſeyen/ deren krafft dan nit allein
in ſpiritualitate, ſondern auch corporalitate beſtehet/
Dieſe imprægnirung nun von nichts anders/ als von
den mineraliſchen Gaͤngen dadurch das gemeine ſuͤſſe
waſſer ſeinen Lauff genom̃en/ jhren Vrſprung vnd her-
kom̃en hat: deßgleichen findt man auch heilſame baͤder/
welcher krafft vnd Tugend weder in eim ſpiritualiſchen
Sulph. noch corporaliſchen Metall vnd Sale, ſondern
allein in eim ſpiritualiſchen Sale, mit einer ſubtielen/
doch fixen/ terreſtritaͤt vermiſchet/ beſtehet/ welche waſ-
ſer dan nicht gleich wie die oben benante durch metal-

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[47/0051] Philoſophiſcher Oefen. wol von etlichen Baͤdern vnd jhren vnterſchiedenen Wuͤrckungen/ auff das wenigſte/ weilen nicht volkoͤm- lich allhier in dieſem Tractaͤtlin davon gehandelt wird/ kuͤrtzlicher Vnterricht geſchehen. Von Natur/ Arth vnd Eigenſchafften der Warmen-Baͤder. ES iſt zu wiſſen/ daß der mehrentheil heilſame waſſer/ welche in Teutſchland vnd andern Laͤndern zum ba- den gebrauchet werden/ ſie kom̃en gleich kalt oder warm auß der Erden/ ein ſpiritual. ſulphuriſche ſaͤure/ vnd doch nit einerley/ ſondern im̃er eines ſaͤurer/ geiſtreich- er vnd ſulphuriſcher als das ander mit ſich fuͤhren/ in welcher ſpiritualiſcher ſulphuriſcher Saͤure die krafft vnd Wuͤrckung des Waſſers beſtehet/ vnd von ſolchem Waſſer durch exhalirung der ſubtielen Geiſter der Ge- ſchmack vnd Geruch entgangen/ ſo iſt daſſelbe auch alſo balden ſeiner kraͤfften beraubet/ wiewol auch waſſer ge- funden werden/ welche nit allein mit einẽ ſpiritualiſch- en Sulphure, ſondern auch mit einem corporaliſchen/ mit Vitriolo oder alumine vermiſchtem mineral oder Metall/ imprægniret ſeyen/ deren krafft dan nit allein in ſpiritualitate, ſondern auch corporalitate beſtehet/ Dieſe imprægnirung nun von nichts anders/ als von den mineraliſchen Gaͤngen dadurch das gemeine ſuͤſſe waſſer ſeinen Lauff genom̃en/ jhren Vrſprung vnd her- kom̃en hat: deßgleichen findt man auch heilſame baͤder/ welcher krafft vnd Tugend weder in eim ſpiritualiſchen Sulph. noch corporaliſchen Metall vnd Sale, ſondern allein in eim ſpiritualiſchen Sale, mit einer ſubtielen/ doch fixen/ terreſtritaͤt vermiſchet/ beſtehet/ welche waſ- ſer dan nicht gleich wie die oben benante durch metal- liſche

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 3. Amsterdam, 1648, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni03_1648/51>, abgerufen am 25.04.2024.