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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Vorrede.
Metallorum betreffende/ sollen geliebts Gott auch bald folgen. Dieweilen
aber solche Concentration allein durch das nitrum geschehen muß/ vnd
ohne das selbige wann mans nicht guthlauff zeigen kan/ niemand nutzen von
haben wird. Also ist das Notwendigste fürs erste sich vmb den Salpeter zu
zeugen zu bemühen. Wann man solchen dann in Copia haben kan/ wird
man auch in den Mineralien vnd Metallen mit Nutzen zu recht kommen
können/ vnd ehender gar nicht. Versichere nochmahlen/ daß mit dem Ni-
tro
wunder dinge in Metallischen laboribus außzurichten/ ja zehen mahl
mehr/ als ich dem selben in meinem Miraculo Mundi zu geschrieben habe/
oder hinfürter jhm zuschreiben darff. Dann alles so zu der wahren Alchy-
mia
nötig/ in jhme/ durch jhne/ vnd mit jhme/ vollkömblich zuverrichten.

Will hiermit diese Vorred beschliessen/ vnd was in diesem Tractät-
lein etwan wegen kurtzer Beschreibung/ abgehen oder mangeln solte/ wird
hernacher die Ocularische Demonstration vollkomlich erstatten/ also daß
man genugsam darmit wird zu recht kommen können. Darbey es auch diß-
mahlen verbleibet.



Des Teutschlandts Wolfahrt.
Erster Theil.

IM Nahmen der Allerheiligsten Dreyeinigkeit fan-
ge ich an zubeschreiben die grosse wunderwerck Gottes/ sei-
ne gegen das dürfftige vnd arme Menschliche Geschlecht
tragende Gnad vnd Barmhertzigkeit/ Jedermänniglich
bekant zu machen/ vnd alles ohne einige Hinterhaltung etc.
Vnser aller Vatter vnd Barmhertzige Gott Schöpffer
Himmels vnd der Erden/ führe vnd regiere dieses werck/
daß es gereiche zu seiner Göttlichen Ehr vnd vnser aller
Scelen Seligkeit/ Amen.

Nun will ich das Teutschlandt vor mich nehmen/ vnd besehen was für Reicher vnd
über Reicher Segen Gottes darinn zu finden/ vnd erstlich von dem Wein (als einem
Stück der Edelsten Geschöpffen Gottes) einen anfang machen. Vnd wie vndanckbar
wir vns gegen den Geber alles guten erzeigen/ vnd seine Gütigkeit so schändlich miß-
brauchen/ anzeigen vnd beweisen.

Was

Vorꝛede.
Metallorum betreffende/ ſollen geliebts Gott auch bald folgen. Dieweilen
aber ſolche Concentration allein durch das nitrum geſchehen muß/ vnd
ohne das ſelbige wann mans nicht guthlauff zeigen kan/ niemand nutzen von
haben wird. Alſo iſt das Notwendigſte fuͤrs erſte ſich vmb den Salpeter zu
zeugen zu bemuͤhen. Wann man ſolchen dann in Copia haben kan/ wird
man auch in den Mineralien vnd Metallen mit Nutzen zu recht kommen
koͤnnen/ vnd ehender gar nicht. Verſichere nochmahlen/ daß mit dem Ni-
tro
wunder dinge in Metalliſchen laboribus außzurichten/ ja zehen mahl
mehr/ als ich dem ſelben in meinem Miraculo Mundi zu geſchrieben habe/
oder hinfuͤrter jhm zuſchreiben darff. Dann alles ſo zu der wahren Alchy-
mia
noͤtig/ in jhme/ durch jhne/ vnd mit jhme/ vollkoͤmblich zuverꝛichten.

Will hiermit dieſe Vorꝛed beſchlieſſen/ vnd was in dieſem Tractaͤt-
lein etwan wegen kurtzer Beſchreibung/ abgehen oder mangeln ſolte/ wird
hernacher die Oculariſche Demonſtration vollkomlich erſtatten/ alſo daß
man genugſam darmit wird zu recht kommen koͤnnen. Darbey es auch diß-
mahlen verbleibet.



Des Teutſchlandts Wolfahrt.
Erſter Theil.

IM Nahmen der Allerheiligſten Dreyeinigkeit fan-
ge ich an zubeſchreiben die groſſe wunderwerck Gottes/ ſei-
ne gegen das duͤrfftige vnd arme Menſchliche Geſchlecht
tragende Gnad vnd Barmhertzigkeit/ Jedermaͤnniglich
bekant zu machen/ vnd alles ohne einige Hinterhaltung ꝛc.
Vnſer aller Vatter vnd Barmhertzige Gott Schoͤpffer
Himmels vnd der Erden/ fuͤhre vnd regiere dieſes werck/
daß es gereiche zu ſeiner Goͤttlichen Ehr vnd vnſer aller
Scelen Seligkeit/ Amen.

Nun will ich das Teutſchlandt vor mich nehmen/ vnd beſehen was fuͤr Reicher vnd
uͤber Reicher Segen Gottes darinn zu finden/ vnd erſtlich von dem Wein (als einem
Stuͤck der Edelſten Geſchoͤpffen Gottes) einen anfang machen. Vnd wie vndanckbar
wir vns gegen den Geber alles guten erzeigen/ vnd ſeine Guͤtigkeit ſo ſchaͤndlich miß-
brauchen/ anzeigen vnd beweiſen.

Was
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[350/0370] Vorꝛede. Metallorum betreffende/ ſollen geliebts Gott auch bald folgen. Dieweilen aber ſolche Concentration allein durch das nitrum geſchehen muß/ vnd ohne das ſelbige wann mans nicht guthlauff zeigen kan/ niemand nutzen von haben wird. Alſo iſt das Notwendigſte fuͤrs erſte ſich vmb den Salpeter zu zeugen zu bemuͤhen. Wann man ſolchen dann in Copia haben kan/ wird man auch in den Mineralien vnd Metallen mit Nutzen zu recht kommen koͤnnen/ vnd ehender gar nicht. Verſichere nochmahlen/ daß mit dem Ni- tro wunder dinge in Metalliſchen laboribus außzurichten/ ja zehen mahl mehr/ als ich dem ſelben in meinem Miraculo Mundi zu geſchrieben habe/ oder hinfuͤrter jhm zuſchreiben darff. Dann alles ſo zu der wahren Alchy- mia noͤtig/ in jhme/ durch jhne/ vnd mit jhme/ vollkoͤmblich zuverꝛichten. Will hiermit dieſe Vorꝛed beſchlieſſen/ vnd was in dieſem Tractaͤt- lein etwan wegen kurtzer Beſchreibung/ abgehen oder mangeln ſolte/ wird hernacher die Oculariſche Demonſtration vollkomlich erſtatten/ alſo daß man genugſam darmit wird zu recht kommen koͤnnen. Darbey es auch diß- mahlen verbleibet. Des Teutſchlandts Wolfahrt. Erſter Theil. IM Nahmen der Allerheiligſten Dreyeinigkeit fan- ge ich an zubeſchreiben die groſſe wunderwerck Gottes/ ſei- ne gegen das duͤrfftige vnd arme Menſchliche Geſchlecht tragende Gnad vnd Barmhertzigkeit/ Jedermaͤnniglich bekant zu machen/ vnd alles ohne einige Hinterhaltung ꝛc. Vnſer aller Vatter vnd Barmhertzige Gott Schoͤpffer Himmels vnd der Erden/ fuͤhre vnd regiere dieſes werck/ daß es gereiche zu ſeiner Goͤttlichen Ehr vnd vnſer aller Scelen Seligkeit/ Amen. Nun will ich das Teutſchlandt vor mich nehmen/ vnd beſehen was fuͤr Reicher vnd uͤber Reicher Segen Gottes darinn zu finden/ vnd erſtlich von dem Wein (als einem Stuͤck der Edelſten Geſchoͤpffen Gottes) einen anfang machen. Vnd wie vndanckbar wir vns gegen den Geber alles guten erzeigen/ vnd ſeine Guͤtigkeit ſo ſchaͤndlich miß- brauchen/ anzeigen vnd beweiſen. Was

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/370>, abgerufen am 28.03.2024.