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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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de Origine Iuris.
Denn aus der Vergleichung derselben kann man erse-
hen, wie die Worte der Gesetze ursprünglich gelautet,
und was darinn der Kaiser nach dem Zustande seiner
Zeiten ändern oder einschalten lassen; dergleichen Aende-
rungen in den Worten der Gesetze, wie bekannt, Em-
blemata Triboniani
genennet werden 15). Auch viele
durch fehlerhaftes Abschreiben und Abdrucken unserer Ju-
stinianeischen Gesetzbücher entstandene Verfälschungen der
Gesetze lassen sich aus ienen alten Ueberbleibseln berichti-
gen, und d. m. Man siehet also hieraus, wie wenig
man die Kenntnis des alten römischen Rechts und
das Studium der Quellen desselben entbehren kann,
wenn man das Justinianeische Recht gründlich be-
arbeiten will, und wie vielen Dank man denenjenigen
unsterblichen Rechtsgelehrten schuldig ist, die sich um die
Wiederherstellung, Sammlung und Erläuterung obiger
Fragmente des Anteiustinianeischen Rechts so rühmlich
bemühet haben 16).


§. 50.
15) Man sehe hier vorzüglich nach eckhardi Herme-
nevt. iuris
Lib. I. cap. VI.
§. 262. und folg. und Walch
in den Anmerkungen S. 477 - 490. wo man von den
oben gedachten Fragmentis iuris anteiustinianei eine sehr
vollständige Nachricht finden wird.
16) Ich darf hier den bekannten Thesaurum iuris
Romani
des Ev. ottonis, und den Novum the-
saurum iuris civilis et canonici
des Ger.
meermanni
nicht unberührt lassen, in welchen beiden
Werken man alle zur Erklärung des älteren röm. Rechts dien-
liche Schriften der elegantesten Rechtsgelehrten zusammen-
getragen findet, welche einzeln sehr selten geworden sind.
Diesen kann ich auch noch beyfügen die Iurispruden-
tiam Romanam et Atticam
deren 1. und 2. Theil
cum
Glücks Erläut. d. Pand. 1. Th. U

de Origine Iuris.
Denn aus der Vergleichung derſelben kann man erſe-
hen, wie die Worte der Geſetze urſpruͤnglich gelautet,
und was darinn der Kaiſer nach dem Zuſtande ſeiner
Zeiten aͤndern oder einſchalten laſſen; dergleichen Aende-
rungen in den Worten der Geſetze, wie bekannt, Em-
blemata Triboniani
genennet werden 15). Auch viele
durch fehlerhaftes Abſchreiben und Abdrucken unſerer Ju-
ſtinianeiſchen Geſetzbuͤcher entſtandene Verfaͤlſchungen der
Geſetze laſſen ſich aus ienen alten Ueberbleibſeln berichti-
gen, und d. m. Man ſiehet alſo hieraus, wie wenig
man die Kenntnis des alten roͤmiſchen Rechts und
das Studium der Quellen deſſelben entbehren kann,
wenn man das Juſtinianeiſche Recht gruͤndlich be-
arbeiten will, und wie vielen Dank man denenjenigen
unſterblichen Rechtsgelehrten ſchuldig iſt, die ſich um die
Wiederherſtellung, Sammlung und Erlaͤuterung obiger
Fragmente des Anteiuſtinianeiſchen Rechts ſo ruͤhmlich
bemuͤhet haben 16).


§. 50.
15) Man ſehe hier vorzuͤglich nach eckhardi Herme-
nevt. iuris
Lib. I. cap. VI.
§. 262. und folg. und Walch
in den Anmerkungen S. 477 ‒ 490. wo man von den
oben gedachten Fragmentis iuris anteiuſtinianei eine ſehr
vollſtaͤndige Nachricht finden wird.
16) Ich darf hier den bekannten Theſaurum iuris
Romani
des Ev. ottonis, und den Novum the-
ſaurum iuris civilis et canonici
des Ger.
meermanni
nicht unberuͤhrt laſſen, in welchen beiden
Werken man alle zur Erklaͤrung des aͤlteren roͤm. Rechts dien-
liche Schriften der eleganteſten Rechtsgelehrten zuſammen-
getragen findet, welche einzeln ſehr ſelten geworden ſind.
Dieſen kann ich auch noch beyfuͤgen die Iurispruden-
tiam Romanam et Atticam
deren 1. und 2. Theil
cum
Gluͤcks Erlaͤut. d. Pand. 1. Th. U
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[303/0323] de Origine Iuris. Denn aus der Vergleichung derſelben kann man erſe- hen, wie die Worte der Geſetze urſpruͤnglich gelautet, und was darinn der Kaiſer nach dem Zuſtande ſeiner Zeiten aͤndern oder einſchalten laſſen; dergleichen Aende- rungen in den Worten der Geſetze, wie bekannt, Em- blemata Triboniani genennet werden 15). Auch viele durch fehlerhaftes Abſchreiben und Abdrucken unſerer Ju- ſtinianeiſchen Geſetzbuͤcher entſtandene Verfaͤlſchungen der Geſetze laſſen ſich aus ienen alten Ueberbleibſeln berichti- gen, und d. m. Man ſiehet alſo hieraus, wie wenig man die Kenntnis des alten roͤmiſchen Rechts und das Studium der Quellen deſſelben entbehren kann, wenn man das Juſtinianeiſche Recht gruͤndlich be- arbeiten will, und wie vielen Dank man denenjenigen unſterblichen Rechtsgelehrten ſchuldig iſt, die ſich um die Wiederherſtellung, Sammlung und Erlaͤuterung obiger Fragmente des Anteiuſtinianeiſchen Rechts ſo ruͤhmlich bemuͤhet haben 16). §. 50. 15) Man ſehe hier vorzuͤglich nach eckhardi Herme- nevt. iuris Lib. I. cap. VI. §. 262. und folg. und Walch in den Anmerkungen S. 477 ‒ 490. wo man von den oben gedachten Fragmentis iuris anteiuſtinianei eine ſehr vollſtaͤndige Nachricht finden wird. 16) Ich darf hier den bekannten Theſaurum iuris Romani des Ev. ottonis, und den Novum the- ſaurum iuris civilis et canonici des Ger. meermanni nicht unberuͤhrt laſſen, in welchen beiden Werken man alle zur Erklaͤrung des aͤlteren roͤm. Rechts dien- liche Schriften der eleganteſten Rechtsgelehrten zuſammen- getragen findet, welche einzeln ſehr ſelten geworden ſind. Dieſen kann ich auch noch beyfuͤgen die Iurispruden- tiam Romanam et Atticam deren 1. und 2. Theil cum Gluͤcks Erlaͤut. d. Pand. 1. Th. U

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/323>, abgerufen am 28.03.2024.