Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

ausdrücklich vorgeschrieben worden ist. Dahin gehört z. E. daß
der Vater seiner heyrathenden Tochter einen seinem Vermögen
angemessenen Brautschatz mitgeben muß 68); ferner daß Kinder
ihre verarmten Eltern zu ernähren schuldig sind, und dergleichen
mehr 69).

-- Die folgende Periode bis Z. 11. -- muß, streiche aus.

S. 45. Z. 9. n. Einrede, lies: wovon die Begriffe §. 291.
entwickelt werden sollen.

-- Von da an Z. 9. streiche aus die Worte: Denn nicht,
bis S. 46. Z. 4. -- abzuhalten.

S. 46. Z. 6. sind die Worte: Begriff vom Gesetz, voran zu
setzen.

-- Z. 1. v. u. im Text, nach schließt, streiche aus bis
S. 47. Z. 4.

S. 48. die Note 64. fällt weg.

S. 49. Z. 1. vor dem Worte: Endlich, lies: Insofern aber
unter dem Worte Lex ein Gesetz verstanden wird, so sind Leges
überhaupt, wie Papinian sagt 87), allgemeine auf Vernunft
und Erfahrung gegründete Regeln, welche vom Staate zur Bestim-
mung der in der bürgerlichen Gesellschaft zu beobachtenden Pflichten,
und Verhütung aller aus Bosheit oder Unvorsichtigkeit entstehen-

den
87) L. 1. D. de Legib. Lex est commune praeceptum, virorum
prudentium consultum, delictorum, quae sponte vel ignorantia
contraountur, coercitio, communis Reipublicae sponsis.
Daß
dieser Begriff sich nicht blos auf die Zeiten des Röm. Frey-
staats einschränkt, sondern auch von den Zeiten der Kaiser
wohl verstanden werden kann, hat auch schon pothier in Pan-
dectis Iustinianeis Tom. I. Tit. de Legibus Sect. I. Art. I. §. 2.
not. c.
bemerkt, wo er sagt: Possunt etiam haec postrema ver-
ba aptari ad Principum placita, quae vim suam habent ex com-
muni Reipublicae sponsione, qua cives, cum principem elege-
runt, ei et his, quae juberet, subesse spopondisse intelliguntur.

Wenn hingegen im §. 4. I. de Iur. nat. gent. et civ. gesagt
wird: Lex est, quod populus romanus, senatoris magistratu
interrogante (veluti Consule) constituebat;
so beziehet sich diese
Erklärung blos auf die Centuriatgesetze der Römer.

ausdruͤcklich vorgeſchrieben worden iſt. Dahin gehoͤrt z. E. daß
der Vater ſeiner heyrathenden Tochter einen ſeinem Vermoͤgen
angemeſſenen Brautſchatz mitgeben muß 68); ferner daß Kinder
ihre verarmten Eltern zu ernaͤhren ſchuldig ſind, und dergleichen
mehr 69).

— Die folgende Periode bis Z. 11. — muß, ſtreiche aus.

S. 45. Z. 9. n. Einrede, lies: wovon die Begriffe §. 291.
entwickelt werden ſollen.

— Von da an Z. 9. ſtreiche aus die Worte: Denn nicht,
bis S. 46. Z. 4. — abzuhalten.

S. 46. Z. 6. ſind die Worte: Begriff vom Geſetz, voran zu
ſetzen.

— Z. 1. v. u. im Text, nach ſchließt, ſtreiche aus bis
S. 47. Z. 4.

S. 48. die Note 64. faͤllt weg.

S. 49. Z. 1. vor dem Worte: Endlich, lies: Inſofern aber
unter dem Worte Lex ein Geſetz verſtanden wird, ſo ſind Leges
uͤberhaupt, wie Papinian ſagt 87), allgemeine auf Vernunft
und Erfahrung gegruͤndete Regeln, welche vom Staate zur Beſtim-
mung der in der buͤrgerlichen Geſellſchaft zu beobachtenden Pflichten,
und Verhuͤtung aller aus Bosheit oder Unvorſichtigkeit entſtehen-

den
87) L. 1. D. de Legib. Lex eſt commune praeceptum, virorum
prudentium conſultum, delictorum, quae ſponte vel ignorantia
contraountur, coercitio, communis Reipublicae ſponſis.
Daß
dieſer Begriff ſich nicht blos auf die Zeiten des Roͤm. Frey-
ſtaats einſchraͤnkt, ſondern auch von den Zeiten der Kaiſer
wohl verſtanden werden kann, hat auch ſchon pothier in Pan-
dectis Iuſtinianeis Tom. I. Tit. de Legibus Sect. I. Art. I. §. 2.
not. c.
bemerkt, wo er ſagt: Poſſunt etiam haec poſtrema ver-
ba aptari ad Principum placita, quae vim ſuam habent ex com-
muni Reipublicae ſponſione, qua cives, cum principem elege-
runt, ei et his, quae juberet, ſubeſſe ſpopondiſſe intelliguntur.

Wenn hingegen im §. 4. I. de Iur. nat. gent. et civ. geſagt
wird: Lex eſt, quod populus romanus, ſenatoris magiſtratu
interrogante (veluti Conſule) conſtituebat;
ſo beziehet ſich dieſe
Erklaͤrung blos auf die Centuriatgeſetze der Roͤmer.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0024" n="16"/>
ausdru&#x0364;cklich vorge&#x017F;chrieben worden i&#x017F;t. Dahin geho&#x0364;rt z. E. daß<lb/>
der Vater &#x017F;einer heyrathenden Tochter einen &#x017F;einem Vermo&#x0364;gen<lb/>
angeme&#x017F;&#x017F;enen Braut&#x017F;chatz mitgeben muß 68); ferner daß Kinder<lb/>
ihre verarmten Eltern zu erna&#x0364;hren &#x017F;chuldig &#x017F;ind, und dergleichen<lb/>
mehr 69).</p><lb/>
        <p>&#x2014; Die folgende Periode bis Z. 11. &#x2014; muß, &#x017F;treiche aus.</p><lb/>
        <p>S. 45. Z. 9. n. Einrede, lies: wovon die Begriffe §. 291.<lb/>
entwickelt werden &#x017F;ollen.</p><lb/>
        <p>&#x2014; Von da an Z. 9. &#x017F;treiche aus die Worte: Denn nicht,<lb/>
bis S. 46. Z. 4. &#x2014; abzuhalten.</p><lb/>
        <p>S. 46. Z. 6. &#x017F;ind die Worte: Begriff vom Ge&#x017F;etz, voran zu<lb/>
&#x017F;etzen.</p><lb/>
        <p>&#x2014; Z. 1. v. u. im Text, nach &#x017F;chließt, &#x017F;treiche aus bis<lb/>
S. 47. Z. 4.</p><lb/>
        <p>S. 48. die Note 64. fa&#x0364;llt weg.</p><lb/>
        <p>S. 49. Z. 1. vor dem Worte: Endlich, lies: In&#x017F;ofern aber<lb/>
unter dem Worte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lex</hi></hi> ein <hi rendition="#g">Ge&#x017F;etz</hi> ver&#x017F;tanden wird, &#x017F;o &#x017F;ind <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Leges</hi></hi><lb/>
u&#x0364;berhaupt, wie <hi rendition="#g">Papinian</hi> &#x017F;agt <note place="foot" n="87)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi>. 1. <hi rendition="#i">D. de Legib. Lex</hi> e&#x017F;t commune praeceptum, virorum<lb/>
prudentium con&#x017F;ultum, delictorum, quae &#x017F;ponte vel ignorantia<lb/>
contraountur, coercitio, communis Reipublicae &#x017F;pon&#x017F;is.</hi> Daß<lb/>
die&#x017F;er Begriff &#x017F;ich nicht blos auf die Zeiten des Ro&#x0364;m. Frey-<lb/>
&#x017F;taats ein&#x017F;chra&#x0364;nkt, &#x017F;ondern auch von den Zeiten der Kai&#x017F;er<lb/>
wohl ver&#x017F;tanden werden kann, hat auch &#x017F;chon <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">pothier</hi> in Pan-<lb/>
dectis Iu&#x017F;tinianeis Tom. I. Tit. de Legibus Sect. I. Art. I. §. 2.<lb/>
not. c.</hi> bemerkt, wo er &#x017F;agt: <hi rendition="#aq">Po&#x017F;&#x017F;unt etiam haec po&#x017F;trema ver-<lb/>
ba aptari ad Principum placita, quae vim &#x017F;uam habent ex com-<lb/>
muni Reipublicae &#x017F;pon&#x017F;ione, qua cives, cum principem elege-<lb/>
runt, ei et his, quae juberet, &#x017F;ube&#x017F;&#x017F;e &#x017F;popondi&#x017F;&#x017F;e intelliguntur.</hi><lb/>
Wenn hingegen im §. 4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">I. de Iur. nat. gent. et civ.</hi></hi> ge&#x017F;agt<lb/>
wird: <hi rendition="#aq">Lex e&#x017F;t, quod populus romanus, &#x017F;enatoris magi&#x017F;tratu<lb/>
interrogante (veluti Con&#x017F;ule) con&#x017F;tituebat;</hi> &#x017F;o beziehet &#x017F;ich die&#x017F;e<lb/>
Erkla&#x0364;rung blos auf die <hi rendition="#g">Centuriatge&#x017F;etze</hi> der Ro&#x0364;mer.</note>, allgemeine auf Vernunft<lb/>
und Erfahrung gegru&#x0364;ndete Regeln, welche vom Staate zur Be&#x017F;tim-<lb/>
mung der in der bu&#x0364;rgerlichen Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft zu beobachtenden Pflichten,<lb/>
und Verhu&#x0364;tung aller aus Bosheit oder Unvor&#x017F;ichtigkeit ent&#x017F;tehen-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0024] ausdruͤcklich vorgeſchrieben worden iſt. Dahin gehoͤrt z. E. daß der Vater ſeiner heyrathenden Tochter einen ſeinem Vermoͤgen angemeſſenen Brautſchatz mitgeben muß 68); ferner daß Kinder ihre verarmten Eltern zu ernaͤhren ſchuldig ſind, und dergleichen mehr 69). — Die folgende Periode bis Z. 11. — muß, ſtreiche aus. S. 45. Z. 9. n. Einrede, lies: wovon die Begriffe §. 291. entwickelt werden ſollen. — Von da an Z. 9. ſtreiche aus die Worte: Denn nicht, bis S. 46. Z. 4. — abzuhalten. S. 46. Z. 6. ſind die Worte: Begriff vom Geſetz, voran zu ſetzen. — Z. 1. v. u. im Text, nach ſchließt, ſtreiche aus bis S. 47. Z. 4. S. 48. die Note 64. faͤllt weg. S. 49. Z. 1. vor dem Worte: Endlich, lies: Inſofern aber unter dem Worte Lex ein Geſetz verſtanden wird, ſo ſind Leges uͤberhaupt, wie Papinian ſagt 87), allgemeine auf Vernunft und Erfahrung gegruͤndete Regeln, welche vom Staate zur Beſtim- mung der in der buͤrgerlichen Geſellſchaft zu beobachtenden Pflichten, und Verhuͤtung aller aus Bosheit oder Unvorſichtigkeit entſtehen- den 87) L. 1. D. de Legib. Lex eſt commune praeceptum, virorum prudentium conſultum, delictorum, quae ſponte vel ignorantia contraountur, coercitio, communis Reipublicae ſponſis. Daß dieſer Begriff ſich nicht blos auf die Zeiten des Roͤm. Frey- ſtaats einſchraͤnkt, ſondern auch von den Zeiten der Kaiſer wohl verſtanden werden kann, hat auch ſchon pothier in Pan- dectis Iuſtinianeis Tom. I. Tit. de Legibus Sect. I. Art. I. §. 2. not. c. bemerkt, wo er ſagt: Poſſunt etiam haec poſtrema ver- ba aptari ad Principum placita, quae vim ſuam habent ex com- muni Reipublicae ſponſione, qua cives, cum principem elege- runt, ei et his, quae juberet, ſubeſſe ſpopondiſſe intelliguntur. Wenn hingegen im §. 4. I. de Iur. nat. gent. et civ. geſagt wird: Lex eſt, quod populus romanus, ſenatoris magiſtratu interrogante (veluti Conſule) conſtituebat; ſo beziehet ſich dieſe Erklaͤrung blos auf die Centuriatgeſetze der Roͤmer.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/24
Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/24>, abgerufen am 28.03.2024.