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Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.

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den Beleidigungen und Verbrechen sind festgesetzt worden.
Wenn wir hingegen vom Gesetze im eigentlichen Verstand re-
den, so ist darunter die Vorschrift eines Regenten zu
verstehen, nach welcher seine Unterthanen ihre
freyen Handlungen einzurichten vollkommen ver-
bunden sind
. In diesem Verstande nimmt es unser Ver-
fasser. Nun ließe sich zwar dagegen einwenden, daß es auch
Permissivgesetze giebt, denn nach dem Ausspruche des Mode-
stins
in der L. 7. D. de legibus befehlen und verbieten die Ge-
setze nicht immer, sondern sie erlauben auch; z. B. die Gesetze
erlauben dem Vater, seinen unmündigen Kindern Kraft seiner
väterlichen Gewalt in seinem Testamente einen Vormund zu er-
nennen, ihnen pupillariter zu stubstituiren. Allein der Autor
wird in der Folge §. 14. diesem Zweifel selbst begegnen. Die
Entwickelung dieses Begriffs führt uns auf folgende Wahr-
heiten.

Ebendaselbst streiche aus von Z. 1. an bis Z. 20. -- be-
gegnen.

S. 51. Z. 10. nach sey, lies: so müssen, deucht mir, die
Worte:

-- Z. 12. nach sit. lies: verstanden werden, wie ich an
einem andern Orte ausführlicher zeigen werde.

-- Die 67ste Note verändere so: 89) Von den suasionibus
legum
handelt Ge. Steph. wiesand in Opusculis. (Lipsiae
1782. 8.) pag. 13. seqq.

S. 55. Z. 13. von II. Bedeuten -- an, streiche aus bis
S. 56. Z. 13. -- worden.

-- Desgleichen die Noten 72. und 73.

S. 56. muß auch die Note 74. weggestrichen werden.

S. 57. §. 5. muß heissen: Mittel, die Befolgung der Gesetze
bey den Unterthanen zu bewirken.

S. 58. zu Ende nach folg. füge hinzu: und besonders Dr.
Christ. Daniel Erhard in dem Versuch über das Ansehen
der Gesetze und die Mittel, ihnen solches zu verschaffen und zu
erhalten. Dresden 1791. 8.


S. 58.
B

den Beleidigungen und Verbrechen ſind feſtgeſetzt worden.
Wenn wir hingegen vom Geſetze im eigentlichen Verſtand re-
den, ſo iſt darunter die Vorſchrift eines Regenten zu
verſtehen, nach welcher ſeine Unterthanen ihre
freyen Handlungen einzurichten vollkommen ver-
bunden ſind
. In dieſem Verſtande nimmt es unſer Ver-
faſſer. Nun ließe ſich zwar dagegen einwenden, daß es auch
Permiſſivgeſetze giebt, denn nach dem Ausſpruche des Mode-
ſtins
in der L. 7. D. de legibus befehlen und verbieten die Ge-
ſetze nicht immer, ſondern ſie erlauben auch; z. B. die Geſetze
erlauben dem Vater, ſeinen unmuͤndigen Kindern Kraft ſeiner
vaͤterlichen Gewalt in ſeinem Teſtamente einen Vormund zu er-
nennen, ihnen pupillariter zu ſtubſtituiren. Allein der Autor
wird in der Folge §. 14. dieſem Zweifel ſelbſt begegnen. Die
Entwickelung dieſes Begriffs fuͤhrt uns auf folgende Wahr-
heiten.

Ebendaſelbſt ſtreiche aus von Z. 1. an bis Z. 20. — be-
gegnen.

S. 51. Z. 10. nach ſey, lies: ſo muͤſſen, deucht mir, die
Worte:

— Z. 12. nach ſit. lies: verſtanden werden, wie ich an
einem andern Orte ausfuͤhrlicher zeigen werde.

— Die 67ſte Note veraͤndere ſo: 89) Von den ſuaſionibus
legum
handelt Ge. Steph. wiesand in Opuſculis. (Lipſiae
1782. 8.) pag. 13. ſeqq.

S. 55. Z. 13. von II. Bedeuten — an, ſtreiche aus bis
S. 56. Z. 13. — worden.

— Desgleichen die Noten 72. und 73.

S. 56. muß auch die Note 74. weggeſtrichen werden.

S. 57. §. 5. muß heiſſen: Mittel, die Befolgung der Geſetze
bey den Unterthanen zu bewirken.

S. 58. zu Ende nach folg. fuͤge hinzu: und beſonders Dr.
Chriſt. Daniel Erhard in dem Verſuch uͤber das Anſehen
der Geſetze und die Mittel, ihnen ſolches zu verſchaffen und zu
erhalten. Dresden 1791. 8.


S. 58.
B
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[17/0025] den Beleidigungen und Verbrechen ſind feſtgeſetzt worden. Wenn wir hingegen vom Geſetze im eigentlichen Verſtand re- den, ſo iſt darunter die Vorſchrift eines Regenten zu verſtehen, nach welcher ſeine Unterthanen ihre freyen Handlungen einzurichten vollkommen ver- bunden ſind. In dieſem Verſtande nimmt es unſer Ver- faſſer. Nun ließe ſich zwar dagegen einwenden, daß es auch Permiſſivgeſetze giebt, denn nach dem Ausſpruche des Mode- ſtins in der L. 7. D. de legibus befehlen und verbieten die Ge- ſetze nicht immer, ſondern ſie erlauben auch; z. B. die Geſetze erlauben dem Vater, ſeinen unmuͤndigen Kindern Kraft ſeiner vaͤterlichen Gewalt in ſeinem Teſtamente einen Vormund zu er- nennen, ihnen pupillariter zu ſtubſtituiren. Allein der Autor wird in der Folge §. 14. dieſem Zweifel ſelbſt begegnen. Die Entwickelung dieſes Begriffs fuͤhrt uns auf folgende Wahr- heiten. Ebendaſelbſt ſtreiche aus von Z. 1. an bis Z. 20. — be- gegnen. S. 51. Z. 10. nach ſey, lies: ſo muͤſſen, deucht mir, die Worte: — Z. 12. nach ſit. lies: verſtanden werden, wie ich an einem andern Orte ausfuͤhrlicher zeigen werde. — Die 67ſte Note veraͤndere ſo: 89) Von den ſuaſionibus legum handelt Ge. Steph. wiesand in Opuſculis. (Lipſiae 1782. 8.) pag. 13. ſeqq. S. 55. Z. 13. von II. Bedeuten — an, ſtreiche aus bis S. 56. Z. 13. — worden. — Desgleichen die Noten 72. und 73. S. 56. muß auch die Note 74. weggeſtrichen werden. S. 57. §. 5. muß heiſſen: Mittel, die Befolgung der Geſetze bey den Unterthanen zu bewirken. S. 58. zu Ende nach folg. fuͤge hinzu: und beſonders Dr. Chriſt. Daniel Erhard in dem Verſuch uͤber das Anſehen der Geſetze und die Mittel, ihnen ſolches zu verſchaffen und zu erhalten. Dresden 1791. 8. S. 58. B

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/25>, abgerufen am 28.03.2024.