Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Nachbarinn Haus.


Marthe allein.
Gott verzeih's meinem lieben Mann,
Er hat an mir nicht wohl gethan!
Geht da stracks in die Welt hinein,
Und läßt mich auf dem Stroh allein.
Thät' ihn doch wahrlich nicht betrüben,
Thät' ihn, weiß Gott, recht herzlich lieben.

Sie weint.
Vielleicht ist er gar todt! -- O Pein! -- --
Hätt' ich nur einen Todtenschein!

Margarete kommt.
Margarete.
Frau Marthe!


Der Nachbarinn Haus.


Marthe allein.
Gott verzeih’s meinem lieben Mann,
Er hat an mir nicht wohl gethan!
Geht da ſtracks in die Welt hinein,
Und laͤßt mich auf dem Stroh allein.
Thaͤt’ ihn doch wahrlich nicht betruͤben,
Thaͤt’ ihn, weiß Gott, recht herzlich lieben.

Sie weint.
Vielleicht iſt er gar todt! — O Pein! — —
Haͤtt’ ich nur einen Todtenſchein!

Margarete kommt.
Margarete.
Frau Marthe!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0190" n="[184]"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Der Nachbarinn Haus</hi>.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <sp who="#MARTHE">
            <speaker> <hi rendition="#g">Marthe</hi> </speaker>
            <stage>allein.</stage><lb/>
            <p>Gott verzeih&#x2019;s meinem lieben Mann,<lb/>
Er hat an mir nicht wohl gethan!<lb/>
Geht da &#x017F;tracks in die Welt hinein,<lb/>
Und la&#x0364;ßt mich auf dem Stroh allein.<lb/>
Tha&#x0364;t&#x2019; ihn doch wahrlich nicht betru&#x0364;ben,<lb/>
Tha&#x0364;t&#x2019; ihn, weiß Gott, recht herzlich lieben.</p><lb/>
            <stage>Sie weint.</stage><lb/>
            <p>Vielleicht i&#x017F;t er gar todt! &#x2014; O Pein! &#x2014; &#x2014;<lb/>
Ha&#x0364;tt&#x2019; ich nur einen Todten&#x017F;chein!</p><lb/>
            <stage><hi rendition="#g">Margarete</hi> kommt.</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MARGA">
            <speaker><hi rendition="#g">Margarete</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Frau Marthe!</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[184]/0190] Der Nachbarinn Haus. Marthe allein. Gott verzeih’s meinem lieben Mann, Er hat an mir nicht wohl gethan! Geht da ſtracks in die Welt hinein, Und laͤßt mich auf dem Stroh allein. Thaͤt’ ihn doch wahrlich nicht betruͤben, Thaͤt’ ihn, weiß Gott, recht herzlich lieben. Sie weint. Vielleicht iſt er gar todt! — O Pein! — — Haͤtt’ ich nur einen Todtenſchein! Margarete kommt. Margarete. Frau Marthe!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/190
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. [184]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/190>, abgerufen am 28.03.2024.