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Goethe, Johann Wolfgang von: Iphigenie auf Tauris. Leipzig, 1787.

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Iphigenie auf Tauris
Den sie gefaßt. Du rechnest sicherer
Auf sie im Guten wie im Bösen. -- Still!
Sie kommt; laß uns allein. Ich darf nicht
gleich
Ihr unsre Nahmen nennen, unser Schicksal
Nicht ohne Rückhalt ihr vertrau'n. Du gehst,
Und eh' sie mit dir spricht treff' ich dich noch.

Zweyter Auftritt.
Iphigenie. Pylades.
Iphigenie.
Woher du seyst und kommst, o Fremdling,
sprich!
Mir scheint es, daß ich eher einem Griechen
Als einem Scythen dich vergleichen soll.

Sie nimmt ihm die Ketten ab.
Gefährlich ist die Freyheit, die ich gebe;
Die Götter wenden ab was euch bedroht!
Iphigenie auf Tauris
Den ſie gefaßt. Du rechneſt ſicherer
Auf ſie im Guten wie im Böſen. — Still!
Sie kommt; laß uns allein. Ich darf nicht
gleich
Ihr unſre Nahmen nennen, unſer Schickſal
Nicht ohne Rückhalt ihr vertrau’n. Du gehſt,
Und eh’ ſie mit dir ſpricht treff’ ich dich noch.

Zweyter Auftritt.
Iphigenie. Pylades.
Iphigenie.
Woher du ſeyſt und kommſt, o Fremdling,
ſprich!
Mir ſcheint es, daß ich eher einem Griechen
Als einem Scythen dich vergleichen ſoll.

Sie nimmt ihm die Ketten ab.
Gefährlich iſt die Freyheit, die ich gebe;
Die Götter wenden ab was euch bedroht!
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[48/0057] Iphigenie auf Tauris Den ſie gefaßt. Du rechneſt ſicherer Auf ſie im Guten wie im Böſen. — Still! Sie kommt; laß uns allein. Ich darf nicht gleich Ihr unſre Nahmen nennen, unſer Schickſal Nicht ohne Rückhalt ihr vertrau’n. Du gehſt, Und eh’ ſie mit dir ſpricht treff’ ich dich noch. Zweyter Auftritt. Iphigenie. Pylades. Iphigenie. Woher du ſeyſt und kommſt, o Fremdling, ſprich! Mir ſcheint es, daß ich eher einem Griechen Als einem Scythen dich vergleichen ſoll. Sie nimmt ihm die Ketten ab. Gefährlich iſt die Freyheit, die ich gebe; Die Götter wenden ab was euch bedroht!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Iphigenie auf Tauris. Leipzig, 1787, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_iphigenie_1787/57>, abgerufen am 28.03.2024.