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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.

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der Metzger metzelts Kälbli nit,
das Kälbli läppelt das Wässerli nit,
das Wässerli löscht das Fürli nit,
das Fürli brennt das Prügeli nit,
das Prügeli trifft das Hündli nit,
das Hündli beißt das Jockli nit,
das Jockli schüttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.

Da schickt der Herr den Schinder naus,
er soll den Metzger hängen:
der Schinder will den Metzger hänge,
der Metzger will das Kälbli metzle,
das Kälbli will das Wässerli läpple,
das Wässerli will das Fürli lösche,
das Fürli will das Prügeli brenne,
das Prügeli will das Hündli treffe,
das Hündli will das Jockli beiße,
das Jockli will das Birnli schüttle,
das Birnli das will fallen.
73.
Das Mordschloß.

Es war einmal ein Schuhmacher, welcher
drei Töchter hatte; auf eine Zeit als der Schuh-
macher aus war, kam da ein Herr, welcher sehr
gut gekleidet war, und welcher eine prächtige
Equipage hatte, so daß man ihn für sehr reich
hielt, und verliebte sich in eine der schönen Töch-
ter, welche dachte, ihr Glück gemacht zu haben

der Metzger metzelts Kaͤlbli nit,
das Kaͤlbli laͤppelt das Waͤſſerli nit,
das Waͤſſerli loͤſcht das Fuͤrli nit,
das Fuͤrli brennt das Pruͤgeli nit,
das Pruͤgeli trifft das Huͤndli nit,
das Huͤndli beißt das Jockli nit,
das Jockli ſchuͤttelts Birnli nit,
das Birnli will nit fallen.

Da ſchickt der Herr den Schinder naus,
er ſoll den Metzger haͤngen:
der Schinder will den Metzger haͤnge,
der Metzger will das Kaͤlbli metzle,
das Kaͤlbli will das Waͤſſerli laͤpple,
das Waͤſſerli will das Fuͤrli loͤſche,
das Fuͤrli will das Pruͤgeli brenne,
das Pruͤgeli will das Huͤndli treffe,
das Huͤndli will das Jockli beiße,
das Jockli will das Birnli ſchuͤttle,
das Birnli das will fallen.
73.
Das Mordſchloß.

Es war einmal ein Schuhmacher, welcher
drei Toͤchter hatte; auf eine Zeit als der Schuh-
macher aus war, kam da ein Herr, welcher ſehr
gut gekleidet war, und welcher eine praͤchtige
Equipage hatte, ſo daß man ihn fuͤr ſehr reich
hielt, und verliebte ſich in eine der ſchoͤnen Toͤch-
ter, welche dachte, ihr Gluͤck gemacht zu haben

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[340/0374] der Metzger metzelts Kaͤlbli nit, das Kaͤlbli laͤppelt das Waͤſſerli nit, das Waͤſſerli loͤſcht das Fuͤrli nit, das Fuͤrli brennt das Pruͤgeli nit, das Pruͤgeli trifft das Huͤndli nit, das Huͤndli beißt das Jockli nit, das Jockli ſchuͤttelts Birnli nit, das Birnli will nit fallen. Da ſchickt der Herr den Schinder naus, er ſoll den Metzger haͤngen: der Schinder will den Metzger haͤnge, der Metzger will das Kaͤlbli metzle, das Kaͤlbli will das Waͤſſerli laͤpple, das Waͤſſerli will das Fuͤrli loͤſche, das Fuͤrli will das Pruͤgeli brenne, das Pruͤgeli will das Huͤndli treffe, das Huͤndli will das Jockli beiße, das Jockli will das Birnli ſchuͤttle, das Birnli das will fallen. 73. Das Mordſchloß. Es war einmal ein Schuhmacher, welcher drei Toͤchter hatte; auf eine Zeit als der Schuh- macher aus war, kam da ein Herr, welcher ſehr gut gekleidet war, und welcher eine praͤchtige Equipage hatte, ſo daß man ihn fuͤr ſehr reich hielt, und verliebte ſich in eine der ſchoͤnen Toͤch- ter, welche dachte, ihr Gluͤck gemacht zu haben

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/374>, abgerufen am 28.03.2024.