Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
Zeugungstheile, XXVII. Buch.

Er bekömmt seine Schlagadern von den Saamen-
adern(d), den Adern des Oberbauches (e), den Na-
beladern (f), oder Blasenadern, welche sich in dem in-
wendigen cellulösen Gewebe mit ihren Aestelungen durch
einander schlingen(g).

Die Blutadern stammen von den ähnlichen Stäm-
men ab.

Von Nerven habe ich nichts zu Gesichte bekommen.

§. 23.
Die Verbindung dieses Ganges mit den Saa-
menbläschen.

Jch habe gesagt, daß der zurükkführende Saamen-
gang den Ausführungsgang des Saamenbläschen inse-
rirt bekomme und aufnehme (a).

Es ist nämlich der zurükkführende Saamengang viel
beständiger als diese Bläschen, und er leitet ohne selbige
den Saamen von der Hode in die Harnröhre, in sehr
vielen Thieren: entweder, daß selbige keine Saamen-
bläschen haben, oder daß der zurükkeführende Saamen-
gang von den Bläschen gänzlich unterschieden ist, und
sich mit einer einzelnen Mündung in die Harnröhre öfnet.
Da also der zurükkführende Saamengang in allen Thie-
ren von der Hode in die Harnröhre führt, in sehr weni-
gen aber nur mit dem Saamenbläschen verbunden ist,
so scheinet überhaupt die Billigkeit zu erfordern, daß man
einen Saamenkanal, der den Vorsteher durchbort, zu
dem so beständigen zurükkführenden Saamengange zäh-
len müsse.

Folglich öfnet sich, denn es hat die Sache ihre Wich-
tigkeit, der zurükkführende Saamengang ohne die Bläs-

chen,
(d) [Spaltenumbruch] p. 429.
(e) Conf. P. II. p. 14.
(f) p. 352. sehr grosse habe ich
gesehen, auch PARE.
(g) [Spaltenumbruch] LEEUWENHOECK. Epist.
XLI. f.
2.
(a) SWAMMERDAM. prodr.
p.
107.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.

Er bekoͤmmt ſeine Schlagadern von den Saamen-
adern(d), den Adern des Oberbauches (e), den Na-
beladern (f), oder Blaſenadern, welche ſich in dem in-
wendigen celluloͤſen Gewebe mit ihren Aeſtelungen durch
einander ſchlingen(g).

Die Blutadern ſtammen von den aͤhnlichen Staͤm-
men ab.

Von Nerven habe ich nichts zu Geſichte bekommen.

§. 23.
Die Verbindung dieſes Ganges mit den Saa-
menblaͤschen.

Jch habe geſagt, daß der zuruͤkkfuͤhrende Saamen-
gang den Ausfuͤhrungsgang des Saamenblaͤschen inſe-
rirt bekomme und aufnehme (a).

Es iſt naͤmlich der zuruͤkkfuͤhrende Saamengang viel
beſtaͤndiger als dieſe Blaͤschen, und er leitet ohne ſelbige
den Saamen von der Hode in die Harnroͤhre, in ſehr
vielen Thieren: entweder, daß ſelbige keine Saamen-
blaͤschen haben, oder daß der zuruͤkkefuͤhrende Saamen-
gang von den Blaͤschen gaͤnzlich unterſchieden iſt, und
ſich mit einer einzelnen Muͤndung in die Harnroͤhre oͤfnet.
Da alſo der zuruͤkkfuͤhrende Saamengang in allen Thie-
ren von der Hode in die Harnroͤhre fuͤhrt, in ſehr weni-
gen aber nur mit dem Saamenblaͤschen verbunden iſt,
ſo ſcheinet uͤberhaupt die Billigkeit zu erfordern, daß man
einen Saamenkanal, der den Vorſteher durchbort, zu
dem ſo beſtaͤndigen zuruͤkkfuͤhrenden Saamengange zaͤh-
len muͤſſe.

Folglich oͤfnet ſich, denn es hat die Sache ihre Wich-
tigkeit, der zuruͤkkfuͤhrende Saamengang ohne die Blaͤs-

chen,
(d) [Spaltenumbruch] p. 429.
(e) Conf. P. II. p. 14.
(f) p. 352. ſehr groſſe habe ich
geſehen, auch PARE.
(g) [Spaltenumbruch] LEEUWENHOECK. Epiſt.
XLI. f.
2.
(a) SWAMMERDAM. prodr.
p.
107.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0698" n="662"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zeugungstheile, <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
              <p>Er beko&#x0364;mmt &#x017F;eine Schlagadern von den Saamen-<lb/>
adern<note place="foot" n="(d)"><cb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 429.</note>, den Adern des Oberbauches <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Conf. P. II. p.</hi> 14.</note>, den Na-<lb/>
beladern <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 352. &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;e habe ich<lb/>
ge&#x017F;ehen, auch <hi rendition="#aq">PARE.</hi></note>, oder Bla&#x017F;enadern, welche &#x017F;ich in dem in-<lb/>
wendigen cellulo&#x0364;&#x017F;en Gewebe mit ihren Ae&#x017F;telungen durch<lb/>
einander &#x017F;chlingen<note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">LEEUWENHOECK. Epi&#x017F;t.<lb/>
XLI. f.</hi> 2.</note>.</p><lb/>
              <p>Die Blutadern &#x017F;tammen von den a&#x0364;hnlichen Sta&#x0364;m-<lb/>
men ab.</p><lb/>
              <p>Von Nerven habe ich nichts zu Ge&#x017F;ichte bekommen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">§. 23.<lb/>
Die Verbindung die&#x017F;es Ganges mit den Saa-<lb/>
menbla&#x0364;schen.</hi> </head><lb/>
              <p>Jch habe ge&#x017F;agt, daß der zuru&#x0364;kkfu&#x0364;hrende Saamen-<lb/>
gang den Ausfu&#x0364;hrungsgang des Saamenbla&#x0364;schen in&#x017F;e-<lb/>
rirt bekomme und aufnehme <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM. prodr.<lb/>
p.</hi> 107.</note>.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t na&#x0364;mlich der zuru&#x0364;kkfu&#x0364;hrende Saamengang viel<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndiger als die&#x017F;e Bla&#x0364;schen, und er leitet ohne &#x017F;elbige<lb/>
den Saamen von der Hode in die Harnro&#x0364;hre, in &#x017F;ehr<lb/>
vielen Thieren: entweder, daß &#x017F;elbige keine Saamen-<lb/>
bla&#x0364;schen haben, oder daß der zuru&#x0364;kkefu&#x0364;hrende Saamen-<lb/>
gang von den Bla&#x0364;schen ga&#x0364;nzlich unter&#x017F;chieden i&#x017F;t, und<lb/>
&#x017F;ich mit einer einzelnen Mu&#x0364;ndung in die Harnro&#x0364;hre o&#x0364;fnet.<lb/>
Da al&#x017F;o der zuru&#x0364;kkfu&#x0364;hrende Saamengang in allen Thie-<lb/>
ren von der Hode in die Harnro&#x0364;hre fu&#x0364;hrt, in &#x017F;ehr weni-<lb/>
gen aber nur mit dem Saamenbla&#x0364;schen verbunden i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;cheinet u&#x0364;berhaupt die Billigkeit zu erfordern, daß man<lb/>
einen Saamenkanal, der den Vor&#x017F;teher durchbort, zu<lb/>
dem &#x017F;o be&#x017F;ta&#x0364;ndigen zuru&#x0364;kkfu&#x0364;hrenden Saamengange za&#x0364;h-<lb/>
len mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
              <p>Folglich o&#x0364;fnet &#x017F;ich, denn es hat die Sache ihre Wich-<lb/>
tigkeit, der zuru&#x0364;kkfu&#x0364;hrende Saamengang ohne die Bla&#x0364;s-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chen,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[662/0698] Zeugungstheile, XXVII. Buch. Er bekoͤmmt ſeine Schlagadern von den Saamen- adern (d), den Adern des Oberbauches (e), den Na- beladern (f), oder Blaſenadern, welche ſich in dem in- wendigen celluloͤſen Gewebe mit ihren Aeſtelungen durch einander ſchlingen (g). Die Blutadern ſtammen von den aͤhnlichen Staͤm- men ab. Von Nerven habe ich nichts zu Geſichte bekommen. §. 23. Die Verbindung dieſes Ganges mit den Saa- menblaͤschen. Jch habe geſagt, daß der zuruͤkkfuͤhrende Saamen- gang den Ausfuͤhrungsgang des Saamenblaͤschen inſe- rirt bekomme und aufnehme (a). Es iſt naͤmlich der zuruͤkkfuͤhrende Saamengang viel beſtaͤndiger als dieſe Blaͤschen, und er leitet ohne ſelbige den Saamen von der Hode in die Harnroͤhre, in ſehr vielen Thieren: entweder, daß ſelbige keine Saamen- blaͤschen haben, oder daß der zuruͤkkefuͤhrende Saamen- gang von den Blaͤschen gaͤnzlich unterſchieden iſt, und ſich mit einer einzelnen Muͤndung in die Harnroͤhre oͤfnet. Da alſo der zuruͤkkfuͤhrende Saamengang in allen Thie- ren von der Hode in die Harnroͤhre fuͤhrt, in ſehr weni- gen aber nur mit dem Saamenblaͤschen verbunden iſt, ſo ſcheinet uͤberhaupt die Billigkeit zu erfordern, daß man einen Saamenkanal, der den Vorſteher durchbort, zu dem ſo beſtaͤndigen zuruͤkkfuͤhrenden Saamengange zaͤh- len muͤſſe. Folglich oͤfnet ſich, denn es hat die Sache ihre Wich- tigkeit, der zuruͤkkfuͤhrende Saamengang ohne die Blaͤs- chen, (d) p. 429. (e) Conf. P. II. p. 14. (f) p. 352. ſehr groſſe habe ich geſehen, auch PARE. (g) LEEUWENHOECK. Epiſt. XLI. f. 2. (a) SWAMMERDAM. prodr. p. 107.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/698
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/698>, abgerufen am 25.04.2024.