Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Abs. Das Leben der Frucht.
so daß sie im vierten Monate, nach dem Verhältnisse,
wie 282. 274 (n); im fünften Monate hergegen, wie
504 zu 494 (o), welches schon weniger beträgt, das
Wasser an Gewichte übertroffen.

Bei einem ungebornen Lämmchen wären etwa im
zweeten Monate, diese Schweren gegen einander gewesen,
wie 450 (p) zu 434, im dritten Monate wie 2179 zu 2113
(q), welches wiederum weniger beträgt; im vierten Mo-
nate, wie 3002 zu 2927 (r), und dieses ist abermals ein
geringeres Verhältnis.

§. 55.
Was sich hierauf antworten lasse. Ob die Frucht
in der Mutterscheide Athem hole.

Diese Frage wurde vor vier und zwanzig Jahren,
mit heftigen Bewegungen, und in vielen Schriften in
Friesland behandelt. Es kömmt auf diese Frage bei
Bestimmung des Kindergeschreies in der Gebärmutter,
die Hauptsache an, und wir müssen sie also vorzüglich in
Betrachtung ziehen.

Man fragte, ob die Frucht, wenn sie an das Licht
der Welt gebracht wird, in der Scheide atmet?

Einige stritten darüber (a) gegen den Ablauf des
lezztverfloßnen Jahrhunderts, mit vieler Hizze, und un-
ter andern R. Roukema (b) aus den neuern Zeiten.
Jhr Sazz war: Die Frucht hole nicht in der Scheide
Luft (c).

Nach
(n) [Spaltenumbruch] MAZIN l. c. p. 67.
(o) p. 68.
(p) p. 76.
(q) Ibid.
(r) p. 79
(a) BOEKELMAN angeführt
von dem BLANCAARD Jaarreg.
Cent. V.
(b) [Spaltenumbruch] Natuurlyke Stellingen van
cen dryvende en Zinkende Long.
Leeuwaarde 1739. & aamerkin-
gen over. J. CROEZERS Ont-
werp. 1740 p.
4.
(c) Anmerk. tegens de gedag-
ter Leeuward
1740.
T t 5

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
ſo daß ſie im vierten Monate, nach dem Verhaͤltniſſe,
wie 282. 274 (n); im fuͤnften Monate hergegen, wie
504 zu 494 (o), welches ſchon weniger betraͤgt, das
Waſſer an Gewichte uͤbertroffen.

Bei einem ungebornen Laͤmmchen waͤren etwa im
zweeten Monate, dieſe Schweren gegen einander geweſen,
wie 450 (p) zu 434, im dritten Monate wie 2179 zu 2113
(q), welches wiederum weniger betraͤgt; im vierten Mo-
nate, wie 3002 zu 2927 (r), und dieſes iſt abermals ein
geringeres Verhaͤltnis.

§. 55.
Was ſich hierauf antworten laſſe. Ob die Frucht
in der Mutterſcheide Athem hole.

Dieſe Frage wurde vor vier und zwanzig Jahren,
mit heftigen Bewegungen, und in vielen Schriften in
Friesland behandelt. Es koͤmmt auf dieſe Frage bei
Beſtimmung des Kindergeſchreies in der Gebaͤrmutter,
die Hauptſache an, und wir muͤſſen ſie alſo vorzuͤglich in
Betrachtung ziehen.

Man fragte, ob die Frucht, wenn ſie an das Licht
der Welt gebracht wird, in der Scheide atmet?

Einige ſtritten daruͤber (a) gegen den Ablauf des
lezztverfloßnen Jahrhunderts, mit vieler Hizze, und un-
ter andern R. Roukema (b) aus den neuern Zeiten.
Jhr Sazz war: Die Frucht hole nicht in der Scheide
Luft (c).

Nach
(n) [Spaltenumbruch] MAZIN l. c. p. 67.
(o) p. 68.
(p) p. 76.
(q) Ibid.
(r) p. 79
(a) BOEKELMAN angefuͤhrt
von dem BLANCAARD Jaarreg.
Cent. V.
(b) [Spaltenumbruch] Natuurlyke Stellingen van
cen dryvende en Zinkende Long.
Leeuwaarde 1739. & aamerkin-
gen over. J. CROEZERS Ont-
werp. 1740 p.
4.
(c) Anmerk. tegens de gedag-
ter Leeuward
1740.
T t 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0717" n="663[665]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Ab&#x017F;. Das Leben der Frucht.</hi></fw><lb/>
&#x017F;o daß &#x017F;ie im vierten Monate, nach dem Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
wie 282. 274 <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq">MAZIN l. c. p.</hi> 67.</note>; im fu&#x0364;nften Monate hergegen, wie<lb/>
504 zu 494 <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 68.</note>, welches &#x017F;chon weniger betra&#x0364;gt, das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er an Gewichte u&#x0364;bertroffen.</p><lb/>
              <p>Bei einem ungebornen La&#x0364;mmchen wa&#x0364;ren etwa im<lb/>
zweeten Monate, die&#x017F;e Schweren gegen einander gewe&#x017F;en,<lb/>
wie 450 <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 76.</note> zu 434, im dritten Monate wie 2179 zu 2113<lb/><note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>, welches wiederum weniger betra&#x0364;gt; im vierten Mo-<lb/>
nate, wie 3002 zu 2927 <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 79</note>, und die&#x017F;es i&#x017F;t abermals ein<lb/>
geringeres Verha&#x0364;ltnis.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 55.<lb/><hi rendition="#b">Was &#x017F;ich hierauf antworten la&#x017F;&#x017F;e. Ob die Frucht<lb/>
in der Mutter&#x017F;cheide Athem hole.</hi></head><lb/>
              <p>Die&#x017F;e Frage wurde vor vier und zwanzig Jahren,<lb/>
mit heftigen Bewegungen, und in vielen Schriften in<lb/>
Friesland behandelt. Es ko&#x0364;mmt auf die&#x017F;e Frage bei<lb/>
Be&#x017F;timmung des Kinderge&#x017F;chreies in der Geba&#x0364;rmutter,<lb/>
die Haupt&#x017F;ache an, und wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie al&#x017F;o vorzu&#x0364;glich in<lb/>
Betrachtung ziehen.</p><lb/>
              <p>Man fragte, ob die Frucht, wenn &#x017F;ie an das Licht<lb/>
der Welt gebracht wird, in der Scheide atmet?</p><lb/>
              <p>Einige &#x017F;tritten daru&#x0364;ber <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">BOEKELMAN</hi> angefu&#x0364;hrt<lb/>
von dem <hi rendition="#aq">BLANCAARD Jaarreg.<lb/>
Cent. V.</hi></note> gegen den Ablauf des<lb/>
lezztverfloßnen Jahrhunderts, mit vieler Hizze, und un-<lb/>
ter andern R. <hi rendition="#fr">Roukema</hi> <note place="foot" n="(b)"><cb/><hi rendition="#aq">Natuurlyke Stellingen van<lb/>
cen dryvende en Zinkende Long.<lb/>
Leeuwaarde 1739. &amp; aamerkin-<lb/>
gen over. J. CROEZERS Ont-<lb/>
werp. 1740 p.</hi> 4.</note> aus den neuern Zeiten.<lb/>
Jhr Sazz war: Die Frucht hole nicht in der Scheide<lb/>
Luft <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Anmerk. tegens de gedag-<lb/>
ter Leeuward</hi> 1740.</note>.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">T t 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Nach</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[663[665]/0717] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. ſo daß ſie im vierten Monate, nach dem Verhaͤltniſſe, wie 282. 274 (n); im fuͤnften Monate hergegen, wie 504 zu 494 (o), welches ſchon weniger betraͤgt, das Waſſer an Gewichte uͤbertroffen. Bei einem ungebornen Laͤmmchen waͤren etwa im zweeten Monate, dieſe Schweren gegen einander geweſen, wie 450 (p) zu 434, im dritten Monate wie 2179 zu 2113 (q), welches wiederum weniger betraͤgt; im vierten Mo- nate, wie 3002 zu 2927 (r), und dieſes iſt abermals ein geringeres Verhaͤltnis. §. 55. Was ſich hierauf antworten laſſe. Ob die Frucht in der Mutterſcheide Athem hole. Dieſe Frage wurde vor vier und zwanzig Jahren, mit heftigen Bewegungen, und in vielen Schriften in Friesland behandelt. Es koͤmmt auf dieſe Frage bei Beſtimmung des Kindergeſchreies in der Gebaͤrmutter, die Hauptſache an, und wir muͤſſen ſie alſo vorzuͤglich in Betrachtung ziehen. Man fragte, ob die Frucht, wenn ſie an das Licht der Welt gebracht wird, in der Scheide atmet? Einige ſtritten daruͤber (a) gegen den Ablauf des lezztverfloßnen Jahrhunderts, mit vieler Hizze, und un- ter andern R. Roukema (b) aus den neuern Zeiten. Jhr Sazz war: Die Frucht hole nicht in der Scheide Luft (c). Nach (n) MAZIN l. c. p. 67. (o) p. 68. (p) p. 76. (q) Ibid. (r) p. 79 (a) BOEKELMAN angefuͤhrt von dem BLANCAARD Jaarreg. Cent. V. (b) Natuurlyke Stellingen van cen dryvende en Zinkende Long. Leeuwaarde 1739. & aamerkin- gen over. J. CROEZERS Ont- werp. 1740 p. 4. (c) Anmerk. tegens de gedag- ter Leeuward 1740. T t 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/717
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 663[665]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/717>, abgerufen am 19.04.2024.