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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Messe.
Zeit. Die angesetzte/ bestimmte/ erwarte|/ reichbe-
gütterte/ der Kauffleut Ernde/ da man das Gelt
bemittelt/ erhandelt/ und verhandelt.

302. Metall.

Der schätzbare/ wehrte Erdenschroll/ das mit
Schlacken untermengte Aertz/ deß Erdenreiches
Eingeweid/ ein Hauffen Grundmetall/ der gläntz-
rende Schifer/ das schimmrende Schroll das
gelblichschwartzen Aertzes Blick. So muß der
Mutter Erden/ Schos/ Hertz und Jngeweid
aus Geitz durchbrochen/ durchgraben/ durchsu-
chet/ durchgründet werden/ daraus bringt man
mit Müh die schätzbare Gefahr/ erhält sie mit viel
Sorg'| und mehrt sie immerdar. Man strebt
nach dem Metall biß an die Vorhöll dort/ dort ist
unsres Geitz/ und Lasters Wurtzel Land. Das
Metall gleichet einem Wilden Thier/ das man
jaget für und für/ und wann man es hat erjaget
ist man mit viel Sorg geplaget/ selbes sicher zu
verwahren etc.

Das ungeläuterte Metall hat die Deu-
tung der Unreinigkeit/ Mühe und Arbeit solches
zu seinem Vollständigen Glantz und Nutzen zu
bringen.

Es wird alles Aertz Metall genennet/ doch ist
der Unterscheid/ wie bewust sehr groß/ und ein
rotguldnes Aertzstüfflein mehr wehrt/ als ein der-
ber natürlicher Handstein. Nach Bergmanns

Gebrauch

Meſſe.
Zeit. Die angeſetzte/ beſtimmte/ erwarte|/ reichbe-
guͤtterte/ der Kauffleut Ernde/ da man das Gelt
bemittelt/ erhandelt/ und verhandelt.

302. Metall.

Der ſchaͤtzbare/ wehrte Erdenſchroll/ das mit
Schlacken untermengte Aertz/ deß Erdenreiches
Eingeweid/ ein Hauffen Grundmetall/ deꝛ glaͤntz-
rende Schifer/ das ſchimmrende Schroll das
gelblichſchwartzen Aertzes Blick. So muß der
Mutter Erden/ Schos/ Hertz und Jngeweid
aus Geitz durchbrochen/ durchgraben/ durchſu-
chet/ durchgruͤndet werden/ daraus bringt man
mit Muͤh die ſchaͤtzbare Gefahr/ erhaͤlt ſie mit viel
Sorg’| und mehrt ſie immerdar. Man ſtrebt
nach dem Metall biß an die Vorhoͤll dort/ dort iſt
unſres Geitz/ und Laſters Wurtzel Land. Das
Metall gleichet einem Wilden Thier/ das man
jaget fuͤr und fuͤr/ und wann man es hat erjaget
iſt man mit viel Sorg geplaget/ ſelbes ſicher zu
verwahren ꝛc.

Das ungelaͤuterte Metall hat die Deu-
tung der Unreinigkeit/ Muͤhe und Arbeit ſolches
zu ſeinem Vollſtaͤndigen Glantz und Nutzen zu
bringen.

Es wird alles Aertz Metall genennet/ doch iſt
der Unterſcheid/ wie bewuſt ſehr groß/ und ein
rotguldnes Aertzſtuͤfflein mehr wehrt/ als ein der-
ber natuͤrlicher Handſtein. Nach Bergmanns

Gebrauch
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[344[342]/0374] Meſſe. Zeit. Die angeſetzte/ beſtimmte/ erwarte|/ reichbe- guͤtterte/ der Kauffleut Ernde/ da man das Gelt bemittelt/ erhandelt/ und verhandelt. 302. Metall. Der ſchaͤtzbare/ wehrte Erdenſchroll/ das mit Schlacken untermengte Aertz/ deß Erdenreiches Eingeweid/ ein Hauffen Grundmetall/ deꝛ glaͤntz- rende Schifer/ das ſchimmrende Schroll das gelblichſchwartzen Aertzes Blick. So muß der Mutter Erden/ Schos/ Hertz und Jngeweid aus Geitz durchbrochen/ durchgraben/ durchſu- chet/ durchgruͤndet werden/ daraus bringt man mit Muͤh die ſchaͤtzbare Gefahr/ erhaͤlt ſie mit viel Sorg’| und mehrt ſie immerdar. Man ſtrebt nach dem Metall biß an die Vorhoͤll dort/ dort iſt unſres Geitz/ und Laſters Wurtzel Land. Das Metall gleichet einem Wilden Thier/ das man jaget fuͤr und fuͤr/ und wann man es hat erjaget iſt man mit viel Sorg geplaget/ ſelbes ſicher zu verwahren ꝛc. Das ungelaͤuterte Metall hat die Deu- tung der Unreinigkeit/ Muͤhe und Arbeit ſolches zu ſeinem Vollſtaͤndigen Glantz und Nutzen zu bringen. Es wird alles Aertz Metall genennet/ doch iſt der Unterſcheid/ wie bewuſt ſehr groß/ und ein rotguldnes Aertzſtuͤfflein mehr wehrt/ als ein der- ber natuͤrlicher Handſtein. Nach Bergmanns Gebrauch

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 344[342]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/374>, abgerufen am 29.03.2024.