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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Zuschrifft.
und Freundschafft geehret zu werden/ habe
ich die Gelegenheit zubegegnen verlanget/
einige dankbare Bezeugung darzustellen:
Nun mir aber wissend/ daß mein vielge-
liebter Herr zu den Poetischen Kunsthänd-
len eine sonders großgünstige Neigung
träget/ und meine unwürdige Büchlein zu
durchlesen gewürdiget/ habe ich mich er-
künet diesem Werklein seinen berühmten
Namen zuversichtlich vorzusetzen. Mas-
sen man die Bücher/ sonder Gewinnsich-
tige Belohnung denen zuschreiben sol/
welche derselben Jnhalt verstehen/ belieben
und gerne lesen; nach dem Exempel Var-
ronis und Caesaris/ die ihre Schrifften
von der Lateinischen Sprache/ dem Red-
ner Tullio zugeeignet/* wiewol jener hoch-
schätzbare| Arbeit mit dieser geringschätzi-
gen nicht zuvergleichen kommet.

Sonderlich aber hat den Spielenden
hier zu angefrischet die Gewogenheit wel-
che mein Hochgeehrter Herr gegen die

hoch-
* Varro & Caesar commentaria sua Cicerom inscri-
pserunt, tan qvam illi, qvi iis caperetur recteq; de hu-
jusmodi scriptis judicare posset Wovverius in Poly-
mathia.

Zuſchrifft.
und Freundſchafft geehret zu werden/ habe
ich die Gelegenheit zubegegnen verlanget/
einige dankbare Bezeugung darzuſtellen:
Nun mir aber wiſſend/ daß mein vielge-
liebter Herꝛ zu den Poëtiſchen Kunſthaͤnd-
len eine ſonders großguͤnſtige Neigung
traͤget/ und meine unwuͤrdige Buͤchlein zu
durchleſen gewuͤrdiget/ habe ich mich er-
kuͤnet dieſem Werklein ſeinen beruͤhmten
Namen zuverſichtlich vorzuſetzen. Maſ-
ſen man die Buͤcher/ ſonder Gewinnſich-
tige Belohnung denen zuſchreiben ſol/
welche derſelben Jnhalt verſtehen/ beliebẽ
und gerne leſen; nach dem Exempel Var-
ronis und Cæſaris/ die ihre Schrifften
von der Lateiniſchen Sprache/ dem Red-
ner Tullio zugeeignet/* wiewol jener hoch-
ſchaͤtzbare| Arbeit mit dieſer geringſchaͤtzi-
gen nicht zuvergleichen kommet.

Sonderlich aber hat den Spielenden
hier zu angefriſchet die Gewogenheit wel-
che mein Hochgeehrter Herꝛ gegen die

hoch-
* Varro & Cæſar commentaria ſua Cicerom inſcri-
pſerunt, tan qvam illi, qvi iis caperetur rectèq; de hu-
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[0008] Zuſchrifft. und Freundſchafft geehret zu werden/ habe ich die Gelegenheit zubegegnen verlanget/ einige dankbare Bezeugung darzuſtellen: Nun mir aber wiſſend/ daß mein vielge- liebter Herꝛ zu den Poëtiſchen Kunſthaͤnd- len eine ſonders großguͤnſtige Neigung traͤget/ und meine unwuͤrdige Buͤchlein zu durchleſen gewuͤrdiget/ habe ich mich er- kuͤnet dieſem Werklein ſeinen beruͤhmten Namen zuverſichtlich vorzuſetzen. Maſ- ſen man die Buͤcher/ ſonder Gewinnſich- tige Belohnung denen zuſchreiben ſol/ welche derſelben Jnhalt verſtehen/ beliebẽ und gerne leſen; nach dem Exempel Var- ronis und Cæſaris/ die ihre Schrifften von der Lateiniſchen Sprache/ dem Red- ner Tullio zugeeignet/ * wiewol jener hoch- ſchaͤtzbare| Arbeit mit dieſer geringſchaͤtzi- gen nicht zuvergleichen kommet. Sonderlich aber hat den Spielenden hier zu angefriſchet die Gewogenheit wel- che mein Hochgeehrter Herꝛ gegen die hoch- * Varro & Cæſar commentaria ſua Cicerom inſcri- pſerunt, tan qvam illi, qvi iis caperetur rectèq; de hu- jusmodi ſcriptis judicare poſſet Wovverius in Poly- mathia.

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/8>, abgerufen am 29.03.2024.