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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 4. Julii 1731.

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darzu ein Capuciner von Blois, welcher aus Gui-
nea gekommen, seinen Vorrath beygetragen hat.


Der Herzog von Wharton, der sich in einem
München-Closter Poblet genannt, nahe bey dieser
Stadt aufhielte, ist gestern Abend um 6. Uhr, nach
einer langwierigen und schmerzlichen Kranckheit
gestorben.


Ihro Großmögenden, die Herren Staaten von
Holland und West-Frießland sezen ihre Versamm-
lungen fort. Der Mylord Graf von Chesterfield
unterredete sich gestern abermahls mit einigen Her-
ren von der Regierung. Der Hauß Hof-Meister
Don Luis Dacunha, Gevollmächtigter Minister
von dem Portugiesischen Hof, ist von Lisbon, wohin
er abgesendet worden zurück gekommen; worauf sich
derselbe mit einigen Herren von dem General - Staa-
ten besprach. Vor zween Tagen nahm der Herr
von Kaufferbeck in der Versammlung Ihrer Hoch-
mögenden wegen Geldern seinen Siz, und wurde
vom Herrn Singendonck eingeführet.


Der Graf von Dhaun, welcher sich einige Zeit
allhier aufgehalten hat, ist nach Paris abgereiset.
Die lezteren Nachrichten aus Spanien versichern,
daß S. Catholische Maj. unverzüglich nach der
Zeichnung des Vertrags zwischen diesem und dem
Groß-Brittannischen Hofe, eigenhändig an Ihro
Groß-Brittannische Maj. geschrieben habe, wor-
innen Ansuchung gethan worden, mit ehesten
eine Flotte in das Mittel-Meer zu senden, um die
Ueberschiffung des Don Carlos und der Spani-
schen Kriegs-Völcker, so viel dazu gehörig, in Si-
cherheit zu sezen und zu befördern. Der junge
Graf von Althan ist aus England hier angelan-
get; hingegen der Kayserliche General, Graf von
Styrum, gestern nach Hungarn, und der Gou-
verneur zu Alh, Graf von Vehlen, nach Aachen
abgereiset.


Nachdem der regierende Kayserl Hof die Rai-
ger-Baiz zu Laxenburg, in welcher währenden sei-
nes Auffenthalts 303. Stück von verschieden Flü-
gel-Viehe und Hasen gefangen, und gefället wor-
den, geendet; so ist derselbe Vorgestern Abends
mit dem völligen Hof-Staat von dar in die Kayserl.
Favorita allhier angekommen, um allda den Som-
mer hindurch zu verbleiben. An eben demselben
Tage hat der Kayserliche Nieder-Oesterreichische
[Spaltenumbruch] Kriegs-Commissarius Herr von Haan dem Caras-
sischen Curaßier-Regiment die Remonta-Pferde
überlieffert, als, wodurch auch alle Regimenter in
Hungarn, Mähren, Böheim und Schlesien ver-
sehen, und ihren Antheil völlig überkommen ha-
ben. Dieser Tagen ist der Kayserl. Obrist-Hof -
Canzler Herr Graf von Sinzendorff von hier nach
Fiume und Triest, allwohin auch vorhero
dann andere Hernn Kayserl. Commissarien abge-
gangen; Man stehet Kayserl. Seits auf guter Hut,
und hat des Prinzen Eugenii Durchl. die Ordre
gestellet, die Werbung in so lang fortzusezen, biß
alle Regimenter nicht nur zahlbar, sondern auch
noch mit 25. Mann verstärcket worden: dann 23.
Regimenter zu Fuß biß 3025 wie auch 10. Regi-
menter auf 2500.: dann 12. Regimenter 2000.
Mann jedes stark seyn soll. 16. Curassirer - Regi-
menter sollen jedes auf 1428. Mann, dann 12.
Dragoner-Regimenter, ebenfalß jedes auf 1428.
Mann, und die 3. Husaren-Regimenter, an statt
der Tausend, jedes auf 1500. gestellet werden.
Der schon öffters bemeldete Türckische Gesandte,
welcher ehestens bey Ihro Kayserl. Majest. eine
Audienz haben wird, welcher einen Brief vom Groß -
Sultan Deroselben bereits übergeben, hat die Ver-
günstigung erhalten, sich sowohl in der alten Fa-
vorita, als in dem Prater allhier in der Leopold -
Stadt zu ergözen. Im übrigen vernimmt man
aus Constantinopel, daß die Türcken den Prinzen
Thomas in Persien an einem Flusse gänzlich ge-
schlagen, und den Ueberrest seiner Arme ins Wasser
gejaget hätten, wobey der Sophi selbsten ertruncken
sein solle.


Das Reichs-Städtische Collegium wird, denn
Vernehmen nach, auf das gemeinsame Conclu-
sum der beyden höhern Reichs-Collegiorum, die
Handwercks-Sache betreffend, einige Monita
herausgeben. Am Verwichenen Donnerstage
wurde abermal ein von dem Interims - Commendan-
ten zu Kehl, Hrn. Obristen von Wallbergen, un-
term 8. dieses abgelassenes Schreiben, nebst einem
demselben angehängten 29. Bericht des Kayserl.
Artillerie-Hauptmanns, Drescheribe, vom dem
Chur-Mannzischen Reichs-Directorio dictiret, und
darinnen einer hohen Reichs-Versammlung vor-
gestellet, daß gedachter Herr Obrister, in Beyseyn
derer übrigen dortigen Officirer, selbigen Ort noch-
mals in genauen Augenschein genommen, und
dabey befunden hätte, daß die jezige Gefahr so
[Spaltenumbruch]


darzu ein Capuciner von Blois, welcher aus Gui-
nea gekommen, ſeinen Vorrath beygetragen hat.


Der Herzog von Wharton, der ſich in einem
Muͤnchen-Cloſter Poblet genannt, nahe bey dieſer
Stadt aufhielte, iſt geſtern Abend um 6. Uhr, nach
einer langwierigen und ſchmerzlichen Kranckheit
geſtorben.


Ihro Großmoͤgenden, die Herren Staaten von
Holland und Weſt-Frießland ſezen ihre Verſamm-
lungen fort. Der Mylord Graf von Cheſterfield
unterredete ſich geſtern abermahls mit einigen Her-
ren von der Regierung. Der Hauß Hof-Meiſter
Don Luis Dacunha, Gevollmaͤchtigter Miniſter
von dem Portugieſiſchen Hof, iſt von Lisbon, wohin
er abgeſendet worden zuruͤck gekom̃en; worauf ſich
derſelbe mit einigen Herren von dem General – Staa-
ten beſprach. Vor zween Tagen nahm der Herr
von Kaufferbeck in der Verſammlung Ihrer Hoch-
moͤgenden wegen Geldern ſeinen Siz, und wurde
vom Herrn Singendonck eingefuͤhret.


Der Graf von Dhaun, welcher ſich einige Zeit
allhier aufgehalten hat, iſt nach Paris abgereiſet.
Die lezteren Nachrichten aus Spanien verſichern,
daß S. Catholiſche Maj. unverzuͤglich nach der
Zeichnung des Vertrags zwiſchen dieſem und dem
Groß-Brittanniſchen Hofe, eigenhaͤndig an Ihro
Groß-Brittanniſche Maj. geſchrieben habe, wor-
innen Anſuchung gethan worden, mit eheſten
eine Flotte in das Mittel-Meer zu ſenden, um die
Ueberſchiffung des Don Carlos und der Spani-
ſchen Kriegs-Voͤlcker, ſo viel dazu gehoͤrig, in Si-
cherheit zu ſezen und zu befoͤrdern. Der junge
Graf von Althan iſt aus England hier angelan-
get; hingegen der Kayſerliche General, Graf von
Styrum, geſtern nach Hungarn, und der Gou-
verneur zu Alh, Graf von Vehlen, nach Aachen
abgereiſet.


Nachdem der regierende Kayserl Hof die Rai-
ger-Baiz zu Laxenburg, in welcher waͤhrenden ſei-
nes Auffenthalts 303. Stuͤck von verſchiedẽ Fluͤ-
gel-Viehe und Haſen gefangen, und gefaͤllet wor-
den, geendet; ſo iſt derſelbe Vorgeſtern Abends
mit dem voͤlligen Hof-Staat von dar in die Kayserl.
Favorita allhier angekommen, um allda den Som-
mer hindurch zu verbleiben. An eben demſelben
Tage hat der Kayſerliche Nieder-Oeſterreichiſche
[Spaltenumbruch] Kriegs-Commiſſarius Herr von Haan dem Caraſ-
ſiſchen Curaßier-Regiment die Remonta-Pferde
uͤberlieffert, als, wodurch auch alle Regimenter in
Hungarn, Maͤhren, Boͤheim und Schleſien ver-
ſehen, und ihren Antheil voͤllig uͤberkommen ha-
ben. Dieſer Tagen iſt der Kayſerl. Obriſt-Hof -
Canzler Herr Graf von Sinzendorff von hier nach
Fiume und Trieſt, allwohin auch vorhero
dann andere Hernn Kayſerl. Commiſſarien abge-
gangen; Man ſtehet Kayſerl. Seits auf guter Hut,
und hat des Prinzen Eugenii Durchl. die Ordre
geſtellet, die Werbung in ſo lang fortzuſezen, biß
alle Regimenter nicht nur zahlbar, ſondern auch
noch mit 25. Mann verſtaͤrcket worden: dann 23.
Regimenter zu Fuß biß 3025 wie auch 10. Regi-
menter auf 2500.: dann 12. Regimenter 2000.
Mann jedes ſtark ſeyn ſoll. 16. Curaſſirer – Regi-
menter ſollen jedes auf 1428. Mann, dann 12.
Dragoner-Regimenter, ebenfalß jedes auf 1428.
Mann, und die 3. Huſaren-Regimenter, an ſtatt
der Tauſend, jedes auf 1500. geſtellet werden.
Der ſchon oͤffters bemeldete Tuͤrckiſche Geſandte,
welcher eheſtens bey Ihro Kayſerl. Majeſt. eine
Audienz haben wird, welcher einen Brief vom Groß –
Sultan Deroſelben bereits uͤbergeben, hat die Ver-
guͤnſtigung erhalten, ſich ſowohl in der alten Fa-
vorita, als in dem Prater allhier in der Leopold –
Stadt zu ergoͤzen. Im uͤbrigen vernimmt man
aus Conſtantinopel, daß die Tuͤrcken den Prinzen
Thomas in Perſien an einem Fluſſe gaͤnzlich ge-
ſchlagen, und den Ueberreſt ſeiner Arme ins Waſſer
gejaget haͤtten, wobey der Sophi ſelbſten ertrunckẽ
ſein ſolle.


Das Reichs-Staͤdtiſche Collegium wird, denn
Vernehmen nach, auf das gemeinſame Conclu-
ſum der beyden hoͤhern Reichs-Collegiorum, die
Handwercks-Sache betreffend, einige Monita
herausgeben. Am Verwichenen Donnerſtage
wurde abermal ein von dem Interims – Com̃endan-
ten zu Kehl, Hrn. Obriſten von Wallbergen, un-
term 8. dieſes abgelaſſenes Schreiben, nebſt einem
demſelben angehaͤngten 29. Bericht des Kayſerl.
Artillerie-Hauptmanns, Dreſcheribe, vom dem
Chur-Mannziſchen Reichs-Directorio dictiret, und
darinnen einer hohen Reichs-Verſammlung vor-
geſtellet, daß gedachter Herr Obriſter, in Beyſeyn
derer uͤbrigen dortigen Officirer, ſelbigen Ort noch-
mals in genauen Augenſchein genommen, und
dabey befunden haͤtte, daß die jezige Gefahr ſo
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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 4. Julii 1731, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1050407_1731/2>, abgerufen am 29.03.2024.