Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 113, Hamburg, 17. Juli 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Wachtmeister der Garde zu Pferde, Carl und Adolph,
Baron Ungernsternberg, und 254 Mann an Unter-
Officieren und Gemeinen. Die genaue Zahl der Ge-
tödteten und Verwundeten von Seiten des Feindes ist
nicht zu bestimmen, sie muß aber die unsrige über-
treffen, weil er, außer den mit Mannschaft versenkten
Kähnen und der bey der Vertheidigung der Brücke Er-
schlagenen, auch in dem Retranschement selbst viel
Verlust gelitten, da durch unsere Batterien zwey Pul-
verkasten in die Luft gesprengt, und mit diesen vor
unsern Augen viele in die Höhe gehoben, und dann
überall hin zerworfen wurden. Der General-Lieute-
nant Michelson setzte sich der größten Gefahr aus, und
unter ihm ward ein Pferd erschossen.

Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls-
haber der Armee Anweisung erhalten, traf zur Bewerk-
stelligung des Versuchs gegen den Feind die gehörigen
Vorkehrungen, und that den 19ten dieses einen neuen
Anfall auf die feindliche Bevestigung von St. Michel
bey Parasalma. Er ließ zuerst die Batterie erobern,
eröffnete hierauf die Attake von verschiedenen Seiten,
schlug den daselbst sich vesthaltenden Feind, und ver-
folgte ihn bis St. Michel, ohne selbst einen Schaden
zu leiden, und ward Meister dieses Orts und der da-
selbst befindlichen Magazine mit Lebensmitteln, Kriegs-
und andern Geräthschaften, ausgenommen des Pulver-
Kellers, den der Feind, seine Flucht zu erleichtern,
und unsern ihm nachgeschickten leichten Truppen die
Nachjagd zu erschweren, angesteckt hatte. Umständ-
lichere Berichte hievon werden noch erwartet.


Die Spanische Eskadre liegt noch auf unsrer Rhede. --
Aus Maltha wird gemeldet, daß ein Algierischer Corsar
ein Französisches Schiff, welches verschiedene Maltheser
Ritter nach Maltha bringen wollte, bis unter die Ka-
nonen der Jnsel Gozzo verfolgt habe.


Man sagt, daß zwischen der ältesten Prinzeßinn
Tochter des Königs von Neapolis und einem Jnfanten
aus dem Bourbonischen Hause eine Vermählung im
Werke sey.

Der König von Sardinien hat bey Gelegenheit der
Vermählung des Herzogs von Aosta das gewöhnliche
Don Gratuit in seinen Staaten ausschreiben lassen.

Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ständi-
ger Gerichtsbarkeit versehenen Päbstlichen Nuntien in
Deutschland, bald zur Berathschlagung anf dem Reichs-
tage zu Regenspurg kommen. Der Churmaynzische
Gesandte daselbst hat die in verschiedenen Zeitungen
gestandene Noten, welche der Maynzische am Berliner
Hofe accreditirte Gesandte in der Nuntiaturangelegen-
heit dem Preußischen Ministerio übergeben, und von
demselben zurück erhalten haben soll für unächt erklärt.

Herr Ober-Consistorialrath Gedicke aus Berlin ist
durch Darmstadt gereiset, bey Hofe gnädig aufgenom-
men, und zur Tafel der Durchl. Prinzen gezogen
worden.

Zu Genua wird eine Anleihe für Rußland negociirt,
dessen Unterzeichner unter andern alle Privilegien eines
Rußischen Bürgers in allen Rußischen Provinzen ge-
nießen sollen.


[Spaltenumbruch]

Gestern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf
ein Blitz die Spitze des Marienkirchthurms grade unter
der Krone, und zündete, so daß der Thurm binnen
einer halben Stunde ganz in Feuer stand. Die Ein-
wohner unserer Stadt mußten, ohne im geringsten
etwas zur Rettung unternehmen zu können, der Wuth
des Feuers zusehen. Jnnerhalb 3 Stunden war die
schöne Zierde Stettins so ausgebrannt, daß nur die
Mauern noch stehen. Die beyden Kirchendächer wur-
den sogleich, als ein Stück des brennenden Thurms
herabsiel, ein Raub der Flamme. Jndessen herrschte
zum Glück eine völlige Windstille; auch fiel der Thurm
größtentheils in sich selbst zusammen. Zwey benach-
barte Häuser und das Jagetenfelsche Collegium haben
viel gelitten. Jetzt fangen der Kirchboden und die
Gewölbe an einzustürzen. Sachverständige schätzen den
Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele Menschen
beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß man
noch nicht.


Jhro Königl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von
Oranien, beehrten am Sonnabend die Porcellainmanu-
factur mit Jhrer Gegenwart. Gestern ward die Oper
Protesilao zum zweytenmal vorgestellt.

Der Königl. Gesandte, Herr Graf von Rode, ist aus
Copenhagen hier eingetroffen. Die Herren Staats-
minister von Heinitz und von Werder sind nach Sachsen
und Frankfurt an der Oder, und der General-Lieutenant,
Graf Hordt, ist nach Sachsen abgegangen.


Gestern ist der an den Königl. Dänischen Hof er-
nannte Kayserl. Königl. Gesandte, Herr Graf von
Breuner, mit seiner Gemahlinn hier eingetroffen, und
wird in der künftigen Woche seine Reise nach Copen-
hagen fortsetzen.

Heute früh ist ein Rußisch-Kayserl. Courier, von
Copenhagen kommend, durch diese Stadt nach Peters-
burg gegangen.

Heute Nachmittag sind Jhro Hochfürstl. Durchl. die
verwittwete Frau Herzoginn von Mecklenburg-Schwerin,
hier eingetroffen, um einige Monate in unserer Stadt
zuzubringen.




Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptstraße belegenes
Wohnhaus, nebst Garten, Ländereyen, Pferde, Kühe, Acker-
geräth, zu verkaufen; es bestehet solches in ein maßives Wohn-
haus, mit rothem Ziegel gedeckt, 54 Fuß breit, 60 Fuß tief,
unten 4 Stuben, 16 Fuß breit, 16 Fuß lang, 2 Kammern,
8 Fuß lang, 8 Fuß breit, 2 Küchen, 2 Säle, 1 Vorder-
Saal, 2 Bodens; eine 114 Fuß lang und 53 breite große Korn-
Scheune, von starkem guten Holze gebauet; ein Wagenremise,
alles im guten baulichen Stande, wobey ein großer Hof- und
Mistplatz; einen großen Garten hinter dem Hause, von
6 Himpten Korn Einsaat, mit sehr schönen Fruchtbäumen, etc.
besetzt; ein Garten zur Seite des Hauses; 8 Morgen,
7 Himpten Einsaat, ganz freyes Marschland; 3 Morgen
Geestland; eigen Torfmohr; 8 Kirchenstühle und 2 Begräb-
nisse. Und können sich Kaufliebhaber bey Unterschriebenem,
als Bewohner und Eigenthümer desselben, melden, die Con-
ditiones daselbst vernehmen, und soll nach annehmlichem Bot
zugeschlagen werden.


Joh. Fr. W. Neii, M. Dr.



(Hierbey folgt eine Beylage.)

[Spaltenumbruch] Wachtmeiſter der Garde zu Pferde, Carl und Adolph,
Baron Ungernſternberg, und 254 Mann an Unter-
Officieren und Gemeinen. Die genaue Zahl der Ge-
toͤdteten und Verwundeten von Seiten des Feindes iſt
nicht zu beſtimmen, ſie muß aber die unſrige uͤber-
treffen, weil er, außer den mit Mannſchaft verſenkten
Kaͤhnen und der bey der Vertheidigung der Bruͤcke Er-
ſchlagenen, auch in dem Retranſchement ſelbſt viel
Verluſt gelitten, da durch unſere Batterien zwey Pul-
verkaſten in die Luft geſprengt, und mit dieſen vor
unſern Augen viele in die Hoͤhe gehoben, und dann
uͤberall hin zerworfen wurden. Der General-Lieute-
nant Michelſon ſetzte ſich der groͤßten Gefahr aus, und
unter ihm ward ein Pferd erſchoſſen.

Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls-
haber der Armee Anweiſung erhalten, traf zur Bewerk-
ſtelligung des Verſuchs gegen den Feind die gehoͤrigen
Vorkehrungen, und that den 19ten dieſes einen neuen
Anfall auf die feindliche Beveſtigung von St. Michel
bey Paraſalma. Er ließ zuerſt die Batterie erobern,
eroͤffnete hierauf die Attake von verſchiedenen Seiten,
ſchlug den daſelbſt ſich veſthaltenden Feind, und ver-
folgte ihn bis St. Michel, ohne ſelbſt einen Schaden
zu leiden, und ward Meiſter dieſes Orts und der da-
ſelbſt befindlichen Magazine mit Lebensmitteln, Kriegs-
und andern Geraͤthſchaften, ausgenommen des Pulver-
Kellers, den der Feind, ſeine Flucht zu erleichtern,
und unſern ihm nachgeſchickten leichten Truppen die
Nachjagd zu erſchweren, angeſteckt hatte. Umſtaͤnd-
lichere Berichte hievon werden noch erwartet.


Die Spaniſche Eskadre liegt noch auf unſrer Rhede. —
Aus Maltha wird gemeldet, daß ein Algieriſcher Corſar
ein Franzoͤſiſches Schiff, welches verſchiedene Maltheſer
Ritter nach Maltha bringen wollte, bis unter die Ka-
nonen der Jnſel Gozzo verfolgt habe.


Man ſagt, daß zwiſchen der aͤlteſten Prinzeßinn
Tochter des Koͤnigs von Neapolis und einem Jnfanten
aus dem Bourboniſchen Hauſe eine Vermaͤhlung im
Werke ſey.

Der Koͤnig von Sardinien hat bey Gelegenheit der
Vermaͤhlung des Herzogs von Aoſta das gewoͤhnliche
Don Gratuit in ſeinen Staaten ausſchreiben laſſen.

Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ſtaͤndi-
ger Gerichtsbarkeit verſehenen Paͤbſtlichen Nuntien in
Deutſchland, bald zur Berathſchlagung anf dem Reichs-
tage zu Regenſpurg kommen. Der Churmaynziſche
Geſandte daſelbſt hat die in verſchiedenen Zeitungen
geſtandene Noten, welche der Maynziſche am Berliner
Hofe accreditirte Geſandte in der Nuntiaturangelegen-
heit dem Preußiſchen Miniſterio uͤbergeben, und von
demſelben zuruͤck erhalten haben ſoll fuͤr unaͤcht erklaͤrt.

Herr Ober-Conſiſtorialrath Gedicke aus Berlin iſt
durch Darmſtadt gereiſet, bey Hofe gnaͤdig aufgenom-
men, und zur Tafel der Durchl. Prinzen gezogen
worden.

Zu Genua wird eine Anleihe fuͤr Rußland negociirt,
deſſen Unterzeichner unter andern alle Privilegien eines
Rußiſchen Buͤrgers in allen Rußiſchen Provinzen ge-
nießen ſollen.


[Spaltenumbruch]

Geſtern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf
ein Blitz die Spitze des Marienkirchthurms grade unter
der Krone, und zuͤndete, ſo daß der Thurm binnen
einer halben Stunde ganz in Feuer ſtand. Die Ein-
wohner unſerer Stadt mußten, ohne im geringſten
etwas zur Rettung unternehmen zu koͤnnen, der Wuth
des Feuers zuſehen. Jnnerhalb 3 Stunden war die
ſchoͤne Zierde Stettins ſo ausgebrannt, daß nur die
Mauern noch ſtehen. Die beyden Kirchendaͤcher wur-
den ſogleich, als ein Stuͤck des brennenden Thurms
herabſiel, ein Raub der Flamme. Jndeſſen herrſchte
zum Gluͤck eine voͤllige Windſtille; auch fiel der Thurm
groͤßtentheils in ſich ſelbſt zuſammen. Zwey benach-
barte Haͤuſer und das Jagetenfelſche Collegium haben
viel gelitten. Jetzt fangen der Kirchboden und die
Gewoͤlbe an einzuſtuͤrzen. Sachverſtaͤndige ſchaͤtzen den
Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele Menſchen
beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß man
noch nicht.


Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von
Oranien, beehrten am Sonnabend die Porcellainmanu-
factur mit Jhrer Gegenwart. Geſtern ward die Oper
Proteſilao zum zweytenmal vorgeſtellt.

Der Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Rode, iſt aus
Copenhagen hier eingetroffen. Die Herren Staats-
miniſter von Heinitz und von Werder ſind nach Sachſen
und Frankfurt an der Oder, und der General-Lieutenant,
Graf Hordt, iſt nach Sachſen abgegangen.


Geſtern iſt der an den Koͤnigl. Daͤniſchen Hof er-
nannte Kayſerl. Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von
Breuner, mit ſeiner Gemahlinn hier eingetroffen, und
wird in der kuͤnftigen Woche ſeine Reiſe nach Copen-
hagen fortſetzen.

Heute fruͤh iſt ein Rußiſch-Kayſerl. Courier, von
Copenhagen kommend, durch dieſe Stadt nach Peters-
burg gegangen.

Heute Nachmittag ſind Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. die
verwittwete Frau Herzoginn von Mecklenburg-Schwerin,
hier eingetroffen, um einige Monate in unſerer Stadt
zuzubringen.




Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptſtraße belegenes
Wohnhaus, nebſt Garten, Laͤndereyen, Pferde, Kuͤhe, Acker-
geraͤth, zu verkaufen; es beſtehet ſolches in ein maßives Wohn-
haus, mit rothem Ziegel gedeckt, 54 Fuß breit, 60 Fuß tief,
unten 4 Stuben, 16 Fuß breit, 16 Fuß lang, 2 Kammern,
8 Fuß lang, 8 Fuß breit, 2 Kuͤchen, 2 Saͤle, 1 Vorder-
Saal, 2 Bodens; eine 114 Fuß lang und 53 breite große Korn-
Scheune, von ſtarkem guten Holze gebauet; ein Wagenremiſe,
alles im guten baulichen Stande, wobey ein großer Hof- und
Miſtplatz; einen großen Garten hinter dem Hauſe, von
6 Himpten Korn Einſaat, mit ſehr ſchoͤnen Fruchtbaͤumen, ꝛc.
beſetzt; ein Garten zur Seite des Hauſes; 8 Morgen,
7 Himpten Einſaat, ganz freyes Marſchland; 3 Morgen
Geeſtland; eigen Torfmohr; 8 Kirchenſtuͤhle und 2 Begraͤb-
niſſe. Und koͤnnen ſich Kaufliebhaber bey Unterſchriebenem,
als Bewohner und Eigenthuͤmer deſſelben, melden, die Con-
ditiones daſelbſt vernehmen, und ſoll nach annehmlichem Bot
zugeſchlagen werden.


Joh. Fr. W. Neii, M. Dr.



(Hierbey folgt eine Beylage.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <div type="jArticle">
              <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/>
Wachtmei&#x017F;ter der Garde zu Pferde, Carl und Adolph,<lb/>
Baron
                         Ungern&#x017F;ternberg, und 254 Mann an Unter-<lb/>
Officieren und Gemeinen.
                         Die genaue Zahl der Ge-<lb/>
to&#x0364;dteten und Verwundeten von Seiten des
                         Feindes i&#x017F;t<lb/>
nicht zu be&#x017F;timmen, &#x017F;ie muß aber die
                         un&#x017F;rige u&#x0364;ber-<lb/>
treffen, weil er, außer den mit
                         Mann&#x017F;chaft ver&#x017F;enkten<lb/>
Ka&#x0364;hnen und der bey der
                         Vertheidigung der Bru&#x0364;cke Er-<lb/>
&#x017F;chlagenen, auch in dem
                         Retran&#x017F;chement &#x017F;elb&#x017F;t viel<lb/>
Verlu&#x017F;t gelitten,
                         da durch un&#x017F;ere Batterien zwey Pul-<lb/>
verka&#x017F;ten in die Luft
                         ge&#x017F;prengt, und mit die&#x017F;en vor<lb/>
un&#x017F;ern Augen viele in
                         die Ho&#x0364;he gehoben, und dann<lb/>
u&#x0364;berall hin zerworfen wurden.
                         Der General-Lieute-<lb/>
nant Michel&#x017F;on &#x017F;etzte &#x017F;ich der
                         gro&#x0364;ßten Gefahr aus, und<lb/>
unter ihm ward ein Pferd
                         er&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls-<lb/>
haber der Armee
                                 Anwei&#x017F;ung erhalten, traf zur Bewerk-<lb/>
&#x017F;telligung
                                 des Ver&#x017F;uchs gegen den Feind die
                                 geho&#x0364;rigen<lb/>
Vorkehrungen, und that den 19ten die&#x017F;es
                                 einen neuen<lb/>
Anfall auf die feindliche Beve&#x017F;tigung von St.
                                 Michel<lb/>
bey Para&#x017F;alma. Er ließ zuer&#x017F;t die Batterie
                                 erobern,<lb/>
ero&#x0364;ffnete hierauf die Attake von
                                 ver&#x017F;chiedenen Seiten,<lb/>
&#x017F;chlug den
                                 da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ich ve&#x017F;thaltenden Feind, und
                                 ver-<lb/>
folgte ihn bis St. Michel, ohne &#x017F;elb&#x017F;t einen
                                 Schaden<lb/>
zu leiden, und ward Mei&#x017F;ter die&#x017F;es Orts
                                 und der da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t befindlichen Magazine mit
                                 Lebensmitteln, Kriegs-<lb/>
und andern Gera&#x0364;th&#x017F;chaften,
                                 ausgenommen des Pulver-<lb/>
Kellers, den der Feind, &#x017F;eine
                                 Flucht zu erleichtern,<lb/>
und un&#x017F;ern ihm
                                 nachge&#x017F;chickten leichten Truppen die<lb/>
Nachjagd zu
                                 er&#x017F;chweren, ange&#x017F;teckt hatte.
                                 Um&#x017F;ta&#x0364;nd-<lb/>
lichere Berichte hievon werden noch
                                 erwartet.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Neapolis,</hi> den 23 Junii.</hi> </dateline><lb/>
              <p>Die Spani&#x017F;che Eskadre liegt noch auf un&#x017F;rer Rhede.
                         &#x2014;<lb/>
Aus Maltha wird gemeldet, daß ein Algieri&#x017F;cher
                         Cor&#x017F;ar<lb/>
ein Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;ches Schiff, welches
                         ver&#x017F;chiedene Malthe&#x017F;er<lb/>
Ritter nach Maltha bringen wollte,
                         bis unter die Ka-<lb/>
nonen der Jn&#x017F;el Gozzo verfolgt habe.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Frankfurt,</hi> den 11 Julii.</hi> </dateline><lb/>
              <p>Man &#x017F;agt, daß zwi&#x017F;chen der a&#x0364;lte&#x017F;ten
                         Prinzeßinn<lb/>
Tochter des Ko&#x0364;nigs von Neapolis und einem
                         Jnfanten<lb/>
aus dem Bourboni&#x017F;chen Hau&#x017F;e eine
                         Verma&#x0364;hlung im<lb/>
Werke &#x017F;ey.</p><lb/>
              <p>Der Ko&#x0364;nig von Sardinien hat bey Gelegenheit
                         der<lb/>
Verma&#x0364;hlung des Herzogs von Ao&#x017F;ta das
                         gewo&#x0364;hnliche<lb/>
Don Gratuit in &#x017F;einen Staaten
                         aus&#x017F;chreiben la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit &#x017F;ta&#x0364;ndi-<lb/>
ger
                         Gerichtsbarkeit ver&#x017F;ehenen Pa&#x0364;b&#x017F;tlichen Nuntien
                         in<lb/>
Deut&#x017F;chland, bald zur Berath&#x017F;chlagung anf dem
                         Reichs-<lb/>
tage zu Regen&#x017F;purg kommen. Der
                         Churmaynzi&#x017F;che<lb/>
Ge&#x017F;andte da&#x017F;elb&#x017F;t hat die in
                         ver&#x017F;chiedenen Zeitungen<lb/>
ge&#x017F;tandene Noten, welche der
                         Maynzi&#x017F;che am Berliner<lb/>
Hofe accreditirte Ge&#x017F;andte in der
                         Nuntiaturangelegen-<lb/>
heit dem Preußi&#x017F;chen Mini&#x017F;terio
                         u&#x0364;bergeben, und von<lb/>
dem&#x017F;elben zuru&#x0364;ck erhalten
                         haben &#x017F;oll fu&#x0364;r una&#x0364;cht erkla&#x0364;rt.</p><lb/>
              <p>Herr Ober-Con&#x017F;i&#x017F;torialrath Gedicke aus Berlin
                         i&#x017F;t<lb/>
durch Darm&#x017F;tadt gerei&#x017F;et, bey Hofe
                         gna&#x0364;dig aufgenom-<lb/>
men, und zur Tafel der Durchl. Prinzen
                         gezogen<lb/>
worden.</p><lb/>
              <p>Zu Genua wird eine Anleihe fu&#x0364;r Rußland
                         negociirt,<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Unterzeichner unter andern alle
                         Privilegien eines<lb/>
Rußi&#x017F;chen Bu&#x0364;rgers in allen
                         Rußi&#x017F;chen Provinzen ge-<lb/>
nießen &#x017F;ollen.</p><lb/>
              <cb/>
            </div>
            <div type="jArticle">
              <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Stettin,</hi> den 10 Julii.</hi> </dateline><lb/>
              <p>Ge&#x017F;tern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf<lb/>
ein Blitz die
                                 Spitze des Marienkirchthurms grade unter<lb/>
der Krone, und
                                 zu&#x0364;ndete, &#x017F;o daß der Thurm binnen<lb/>
einer halben
                                 Stunde ganz in Feuer &#x017F;tand. Die Ein-<lb/>
wohner
                                 un&#x017F;erer Stadt mußten, ohne im gering&#x017F;ten<lb/>
etwas zur
                                 Rettung unternehmen zu ko&#x0364;nnen, der Wuth<lb/>
des Feuers
                                 zu&#x017F;ehen. Jnnerhalb 3 Stunden war
                                 die<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Zierde Stettins &#x017F;o ausgebrannt,
                                 daß nur die<lb/>
Mauern noch &#x017F;tehen. Die beyden
                                 Kirchenda&#x0364;cher wur-<lb/>
den &#x017F;ogleich, als ein
                                 Stu&#x0364;ck des brennenden Thurms<lb/>
herab&#x017F;iel, ein Raub
                                 der Flamme. Jnde&#x017F;&#x017F;en herr&#x017F;chte<lb/>
zum
                                 Glu&#x0364;ck eine vo&#x0364;llige Wind&#x017F;tille; auch fiel der
                                 Thurm<lb/>
gro&#x0364;ßtentheils in &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t
                                 zu&#x017F;ammen. Zwey benach-<lb/>
barte Ha&#x0364;u&#x017F;er und
                                 das Jagetenfel&#x017F;che Collegium haben<lb/>
viel gelitten. Jetzt
                                 fangen der Kirchboden und die<lb/>
Gewo&#x0364;lbe an
                                 einzu&#x017F;tu&#x0364;rzen. Sachver&#x017F;ta&#x0364;ndige
                                 &#x017F;cha&#x0364;tzen den<lb/>
Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele
                                 Men&#x017F;chen<lb/>
beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß
                                 man<lb/>
noch nicht.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Berlin,</hi> den 14 Julii.</hi> </dateline><lb/>
              <p>Jhro Ko&#x0364;nigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von<lb/>
Oranien, beehrten am
                         Sonnabend die Porcellainmanu-<lb/>
factur mit Jhrer Gegenwart. Ge&#x017F;tern
                         ward die Oper<lb/>
Prote&#x017F;ilao zum zweytenmal vorge&#x017F;tellt.</p><lb/>
              <p>Der Ko&#x0364;nigl. Ge&#x017F;andte, Herr Graf von Rode, i&#x017F;t
                         aus<lb/>
Copenhagen hier eingetroffen. Die Herren Staats-<lb/>
mini&#x017F;ter
                         von Heinitz und von Werder &#x017F;ind nach Sach&#x017F;en<lb/>
und Frankfurt
                         an der Oder, und der General-Lieutenant,<lb/>
Graf Hordt, i&#x017F;t nach
                         Sach&#x017F;en abgegangen.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Hamburg,</hi> den 16 Julii.</hi> </dateline><lb/>
              <p>Ge&#x017F;tern i&#x017F;t der an den Ko&#x0364;nigl. Da&#x0364;ni&#x017F;chen
                         Hof er-<lb/>
nannte Kay&#x017F;erl. Ko&#x0364;nigl. Ge&#x017F;andte, Herr
                         Graf von<lb/>
Breuner, mit &#x017F;einer Gemahlinn hier eingetroffen,
                         und<lb/>
wird in der ku&#x0364;nftigen Woche &#x017F;eine Rei&#x017F;e nach
                         Copen-<lb/>
hagen fort&#x017F;etzen.</p><lb/>
              <p>Heute fru&#x0364;h i&#x017F;t ein Rußi&#x017F;ch-Kay&#x017F;erl. Courier,
                         von<lb/>
Copenhagen kommend, durch die&#x017F;e Stadt nach Peters-<lb/>
burg
                         gegangen.</p><lb/>
              <p>Heute Nachmittag &#x017F;ind Jhro Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl.
                         die<lb/>
verwittwete Frau Herzoginn von Mecklenburg-Schwerin,<lb/>
hier
                         eingetroffen, um einige Monate in un&#x017F;erer Stadt<lb/>
zuzubringen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div type="jAnnouncements">
            <div type="jAn">
              <p> <hi rendition="#fr">Da ich gewilliget bin, mein in der Haupt&#x017F;traße belegenes<lb/>
Wohnhaus,
                         neb&#x017F;t Garten, La&#x0364;ndereyen, Pferde, Ku&#x0364;he,
                         Acker-<lb/>
gera&#x0364;th, zu verkaufen; es be&#x017F;tehet &#x017F;olches
                         in ein maßives Wohn-<lb/>
haus, mit rothem Ziegel gedeckt, 54 Fuß breit, 60
                         Fuß tief,<lb/>
unten 4 Stuben, 16 Fuß breit, 16 Fuß lang, 2 Kammern,<lb/>
8
                         Fuß lang, 8 Fuß breit, 2 Ku&#x0364;chen, 2 Sa&#x0364;le, 1 Vorder-<lb/>
Saal,
                         2 Bodens; eine 114 Fuß lang und 53 breite große Korn-<lb/>
Scheune, von
                         &#x017F;tarkem guten Holze gebauet; ein Wagenremi&#x017F;e,<lb/>
alles im
                         guten baulichen Stande, wobey ein großer Hof- und<lb/>
Mi&#x017F;tplatz;
                         einen großen Garten hinter dem Hau&#x017F;e, von<lb/>
6 Himpten Korn
                         Ein&#x017F;aat, mit &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;nen Fruchtba&#x0364;umen,
                         &#xA75B;c.<lb/>
be&#x017F;etzt; ein Garten zur Seite des Hau&#x017F;es; 8
                         Morgen,<lb/>
7 Himpten Ein&#x017F;aat, ganz freyes Mar&#x017F;chland; 3
                         Morgen<lb/>
Gee&#x017F;tland; eigen Torfmohr; 8 Kirchen&#x017F;tu&#x0364;hle
                         und 2 Begra&#x0364;b-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e. Und ko&#x0364;nnen
                         &#x017F;ich Kaufliebhaber bey Unter&#x017F;chriebenem,<lb/>
als Bewohner und
                         Eigenthu&#x0364;mer de&#x017F;&#x017F;elben, melden, die Con-<lb/>
ditiones
                         da&#x017F;elb&#x017F;t vernehmen, und &#x017F;oll nach annehmlichem
                         Bot<lb/>
zuge&#x017F;chlagen werden. </hi> </p>
              <closer>
                <dateline> <hi rendition="#fr">Ritzebu&#x0364;ttel, den 25&#x017F;ten
                         Junii 1789.</hi> </dateline><lb/>
                <signed> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joh. Fr. W.
                                     Neii,</hi> M. Dr.</hi> </hi> </hi> </signed>
              </closer><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <trailer> <hi rendition="#c">(Hierbey folgt eine Beylage.)</hi> </trailer><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] Wachtmeiſter der Garde zu Pferde, Carl und Adolph, Baron Ungernſternberg, und 254 Mann an Unter- Officieren und Gemeinen. Die genaue Zahl der Ge- toͤdteten und Verwundeten von Seiten des Feindes iſt nicht zu beſtimmen, ſie muß aber die unſrige uͤber- treffen, weil er, außer den mit Mannſchaft verſenkten Kaͤhnen und der bey der Vertheidigung der Bruͤcke Er- ſchlagenen, auch in dem Retranſchement ſelbſt viel Verluſt gelitten, da durch unſere Batterien zwey Pul- verkaſten in die Luft geſprengt, und mit dieſen vor unſern Augen viele in die Hoͤhe gehoben, und dann uͤberall hin zerworfen wurden. Der General-Lieute- nant Michelſon ſetzte ſich der groͤßten Gefahr aus, und unter ihm ward ein Pferd erſchoſſen. Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls- haber der Armee Anweiſung erhalten, traf zur Bewerk- ſtelligung des Verſuchs gegen den Feind die gehoͤrigen Vorkehrungen, und that den 19ten dieſes einen neuen Anfall auf die feindliche Beveſtigung von St. Michel bey Paraſalma. Er ließ zuerſt die Batterie erobern, eroͤffnete hierauf die Attake von verſchiedenen Seiten, ſchlug den daſelbſt ſich veſthaltenden Feind, und ver- folgte ihn bis St. Michel, ohne ſelbſt einen Schaden zu leiden, und ward Meiſter dieſes Orts und der da- ſelbſt befindlichen Magazine mit Lebensmitteln, Kriegs- und andern Geraͤthſchaften, ausgenommen des Pulver- Kellers, den der Feind, ſeine Flucht zu erleichtern, und unſern ihm nachgeſchickten leichten Truppen die Nachjagd zu erſchweren, angeſteckt hatte. Umſtaͤnd- lichere Berichte hievon werden noch erwartet. Neapolis, den 23 Junii. Die Spaniſche Eskadre liegt noch auf unſrer Rhede. — Aus Maltha wird gemeldet, daß ein Algieriſcher Corſar ein Franzoͤſiſches Schiff, welches verſchiedene Maltheſer Ritter nach Maltha bringen wollte, bis unter die Ka- nonen der Jnſel Gozzo verfolgt habe. Frankfurt, den 11 Julii. Man ſagt, daß zwiſchen der aͤlteſten Prinzeßinn Tochter des Koͤnigs von Neapolis und einem Jnfanten aus dem Bourboniſchen Hauſe eine Vermaͤhlung im Werke ſey. Der Koͤnig von Sardinien hat bey Gelegenheit der Vermaͤhlung des Herzogs von Aoſta das gewoͤhnliche Don Gratuit in ſeinen Staaten ausſchreiben laſſen. Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ſtaͤndi- ger Gerichtsbarkeit verſehenen Paͤbſtlichen Nuntien in Deutſchland, bald zur Berathſchlagung anf dem Reichs- tage zu Regenſpurg kommen. Der Churmaynziſche Geſandte daſelbſt hat die in verſchiedenen Zeitungen geſtandene Noten, welche der Maynziſche am Berliner Hofe accreditirte Geſandte in der Nuntiaturangelegen- heit dem Preußiſchen Miniſterio uͤbergeben, und von demſelben zuruͤck erhalten haben ſoll fuͤr unaͤcht erklaͤrt. Herr Ober-Conſiſtorialrath Gedicke aus Berlin iſt durch Darmſtadt gereiſet, bey Hofe gnaͤdig aufgenom- men, und zur Tafel der Durchl. Prinzen gezogen worden. Zu Genua wird eine Anleihe fuͤr Rußland negociirt, deſſen Unterzeichner unter andern alle Privilegien eines Rußiſchen Buͤrgers in allen Rußiſchen Provinzen ge- nießen ſollen. Stettin, den 10 Julii. Geſtern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf ein Blitz die Spitze des Marienkirchthurms grade unter der Krone, und zuͤndete, ſo daß der Thurm binnen einer halben Stunde ganz in Feuer ſtand. Die Ein- wohner unſerer Stadt mußten, ohne im geringſten etwas zur Rettung unternehmen zu koͤnnen, der Wuth des Feuers zuſehen. Jnnerhalb 3 Stunden war die ſchoͤne Zierde Stettins ſo ausgebrannt, daß nur die Mauern noch ſtehen. Die beyden Kirchendaͤcher wur- den ſogleich, als ein Stuͤck des brennenden Thurms herabſiel, ein Raub der Flamme. Jndeſſen herrſchte zum Gluͤck eine voͤllige Windſtille; auch fiel der Thurm groͤßtentheils in ſich ſelbſt zuſammen. Zwey benach- barte Haͤuſer und das Jagetenfelſche Collegium haben viel gelitten. Jetzt fangen der Kirchboden und die Gewoͤlbe an einzuſtuͤrzen. Sachverſtaͤndige ſchaͤtzen den Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele Menſchen beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß man noch nicht. Berlin, den 14 Julii. Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von Oranien, beehrten am Sonnabend die Porcellainmanu- factur mit Jhrer Gegenwart. Geſtern ward die Oper Proteſilao zum zweytenmal vorgeſtellt. Der Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Rode, iſt aus Copenhagen hier eingetroffen. Die Herren Staats- miniſter von Heinitz und von Werder ſind nach Sachſen und Frankfurt an der Oder, und der General-Lieutenant, Graf Hordt, iſt nach Sachſen abgegangen. Hamburg, den 16 Julii. Geſtern iſt der an den Koͤnigl. Daͤniſchen Hof er- nannte Kayſerl. Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Breuner, mit ſeiner Gemahlinn hier eingetroffen, und wird in der kuͤnftigen Woche ſeine Reiſe nach Copen- hagen fortſetzen. Heute fruͤh iſt ein Rußiſch-Kayſerl. Courier, von Copenhagen kommend, durch dieſe Stadt nach Peters- burg gegangen. Heute Nachmittag ſind Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. die verwittwete Frau Herzoginn von Mecklenburg-Schwerin, hier eingetroffen, um einige Monate in unſerer Stadt zuzubringen. Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptſtraße belegenes Wohnhaus, nebſt Garten, Laͤndereyen, Pferde, Kuͤhe, Acker- geraͤth, zu verkaufen; es beſtehet ſolches in ein maßives Wohn- haus, mit rothem Ziegel gedeckt, 54 Fuß breit, 60 Fuß tief, unten 4 Stuben, 16 Fuß breit, 16 Fuß lang, 2 Kammern, 8 Fuß lang, 8 Fuß breit, 2 Kuͤchen, 2 Saͤle, 1 Vorder- Saal, 2 Bodens; eine 114 Fuß lang und 53 breite große Korn- Scheune, von ſtarkem guten Holze gebauet; ein Wagenremiſe, alles im guten baulichen Stande, wobey ein großer Hof- und Miſtplatz; einen großen Garten hinter dem Hauſe, von 6 Himpten Korn Einſaat, mit ſehr ſchoͤnen Fruchtbaͤumen, ꝛc. beſetzt; ein Garten zur Seite des Hauſes; 8 Morgen, 7 Himpten Einſaat, ganz freyes Marſchland; 3 Morgen Geeſtland; eigen Torfmohr; 8 Kirchenſtuͤhle und 2 Begraͤb- niſſe. Und koͤnnen ſich Kaufliebhaber bey Unterſchriebenem, als Bewohner und Eigenthuͤmer deſſelben, melden, die Con- ditiones daſelbſt vernehmen, und ſoll nach annehmlichem Bot zugeſchlagen werden. Ritzebuͤttel, den 25ſten Junii 1789. Joh. Fr. W. Neii, M. Dr. (Hierbey folgt eine Beylage.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1131707_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1131707_1789/4
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 113, Hamburg, 17. Juli 1789, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1131707_1789/4>, abgerufen am 28.03.2024.