Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 116, Hamburg, 20. Julii 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

einen förmlichen Vergleich getroffen. Ob die übrigen
Stände dieser Convention beytreten werden, muß die
Zeit lehren. Soll aber die erwünschte Vereinigung,
woran Se. Majestät eifrigst arbeiten, zu Stande kom-
men, so muß solches geschehen.

Der Priesterstand hat den Entschluß genommen, von
der vortrefflichen Rede des Königs die erforderlichen
Exemplare an alle Kirchen im ganzen Königreiche zu sen-
den, damit sie in jedem Kirchenbuche eingeheftet werden,
um dadurch das Andenken der huldreichsten Gesinnun-
gen Sr. Majestät gegen seine getreue Unterthanen noch
für die späteste Nachwelt aufzubewahren.


Gestern ist wegen der glücklichen Entbindung Ihrer
Majestät, der Königinn, welche sich nebst der der jungen
Prinzeßinn bey erwünschtem Wohl befinden, dem Höch-
sten in allen Stadtkirchen öffentlich Dank abgestattet,
und das Te Deum gesungen worden.

Der allhier angelangte Königl. Preußische Kammer-
herr und Hofmarschall, Graf von Redern, ist durch den
hiesigen Königl. Preußischen Minister, Herrn Baron
von Arnim, Sr. Majestät, dem Könige, auf Hirschholm
vorgestellet worden.

Heute hält das von dem Könige angestellte Hof- und
Stadtgericht seine Sitzung zum erstenmal auf dem
Rathause.

Die nach der Mittelländischen See bestimmte Königl.
Fregatte, nebst den Transport- und noch 25 andern
Schiffen nach der Nordsee, liegen wegen widrigen Win-
des noch im Sunde.


In der vergangenen Nacht ist das Wasser wieder
einige Zoll gestiegen, und an der einen Seite der Schleuse
ist der Wall einige Fuß eingesunken, der aber heute früh
völlig wiederhergestellet worden. Die Schleuse selbst
hat keinen Schaden gelitten.

Gestern ist unser Senat wegen dieser Wassersnoth
versammelt gewesen, und hat beschlossen, den Elbdeich
an etlichen Orten einige Fuß abnehmen zu lassen, da-
mit das Wasser überfließen, und dadurch dem Abzuge
der Schleusen zu Hülfe kommen können. Man hofft
wenigstens dadurch den fernern Anwachs des Wassers
zu hemmen. Noch desselben Nachmittags wurden die
Arbeiter zu diesem Ende hinausgeschickt.

Wegen dieses hohen Wassers hat Ein Hochweiser
Rath folgende Verordnung bekannt machen lassen:

"Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Höchsten
das demüthigste Vertrauen haben, Er werde die diese
gute Stadt bedrohende Wassergefahr annoch in Gnaden
abwenden, und die dazu angewandten Mittel gesegnen;
So haben Wir, Bürgermeister und Rath, dennoch jeder-
männiglich Stadt-väterlich anzeigen wollen, daß Wir,
zu eines jeden Warnung, bey etwa wirklich eintreten-
der Wassersgefahr für die Stadt, das Signal durch die
Abfeurung zweyer Kanonen und durch Rührung der
Trommel geben lassen wollen, damit die in Kellern und
niedrigen Gegenden Wohnenden sich und ihre Haabse-
ligkeiten retten mögen. Nachdem diese Signale gege-
ben worden, hat ein jeder, dessen bürgerliche Pflicht es
erfordert, sich an seine behörige Stände zu begeben, und
daselbst seiner Schuldigkeit getreulich nachzukommen;
allen übrigen Bürgern und Einwohnern aber und sonst
jedermann, welche keine bürgerliche Pflichten bey der
Gefahr zu beobachten, oder sonst hülfreiche Hand zu
leisten haben, wird befohlen, und werden selbige ermah-
[Spaltenumbruch] net und anerinnert, sich stille in ihren Häusern zu ver-
halten, so lieb es ihnen seyn wird, sich nicht selbst den
größten Beschwerlichkeiten und Gefahren auszusetzen;
alles herumtreibende Gesindel aber wird sogleich zur
Haft gezogen werden; und diejenigen, welche, wie Wir
doch dergleichen Frevel nicht vermuthen, sich auf Rau-
ben, Stehlen, und andern dergleichen Unwesen betreten
ließen, mit der schärfsten willkührlichen Ahndung, und,
nach Befinden, mit Leib- und Lebensstrafe angesehen
werden sollen. Wornach sich ein jeder zu achten hat.
Actum & Decretum in Senatu, publicatumque sub Signeto,




Von gelehrten Sachen.
Halle.

Bey Carl Christian Kümmel ist in der Oster-
messe herausgekommen: "Johann Christian Förster,
"der Weltweisheit öffentlichen ordentlichen Lehrers,
"Versuch einer Einleitung in die Cameral-Polizey-
"und Finanzwissenschaften."
Der Herr Professor
Förster, dessen Einleitung in die Staatslehre nach den
Grundsätzen des Herrn von Montesquieu mit vielem
Beyfall aufgenommen worden, hat über die Cameral-
Polizey- und Finanzwissenschaften einigemal gelesen,
und gefunden, daß, obgleich unser Jahrhundert ganz be-
sonders fruchtbar an Schriften dieser Art sey, man
dennoch über den Ueberfluß solcher, die füglich zum
Grunde der akademischen Vorlesungen könnten gelegt
werden, nicht klagen dürfe. Er hat sich deshalb, beson-
ders aber durch eine hohe Veranlassung genöthigt gese-
hen, selbst eine kleine Schrift zu diesem Endzwecke aus-
zuarbeiten, wobey er kürzer oder weitläuftiger in der
Erklärung seyn kann, nachdem ihm ein größerer oder
eingeschränkterer Zeitraum dazu gegeben wird. Diese
Schrift, welche die Bescheidenheit des Herrn Verfassers
einen Versuch nennet, ist, als Lesebuch betrachtet, sehr
gut gerathen. Man trifft in der Kürze alles dasjenige
darinn an, was den Liebhabern dieser so nöthigen und
nützlichen Wissenschaften Stoff zum fernern Nachdenken
giebet, und wodurch diejenigen besonders, welche die
Erläuterungen des Herrn Professors darüber zu hören
Gelegenheit haben werden, sich mit solchen Kenntnissen
bereichern können, die nicht, wie Moser sagt, in futu-
ram oblivionem
gesammelt, sondern von deren rechten
und unrechten Ausübung das Wohl und Wehe eines
Staats abhängt.

Dieser Versuch besteht aus 4 Theilen, denen eine
kurze Einleitung vorangeschickt worden. Der erste Theil
enthält die Theorie der Landwirthschaft mit folgen-
den Abschnitten: 1) Vom Ackerbau und Wiesenwachs;
2) von dem Garten-Wein-Hopfen-Seidenbau und
Bienenzucht; 3) von der Viehzucht, Fischerey und
Jagd; 4) vom Forstwesen; 5) vom Grabe-Brenn-
Bruch- und Siedewesen; 6) vom Mühlen- und Brau-
wesen; 7) von den Landgütern und Dörfern; 8) von
Anschlägen.

Im zweyten Theil ist die Theorie der Stadtwirth-
schaft
: 1) Von dem Stadtwesen überhaupt; 2) von
den Handwerkern, Fabriken und Manufacturen; 3) von
dem Handels- und dem Commercienwesen; 4) vom
Schul- und Kirchenwesen; 5) von den übrigen Einwoh-
nern der Städte und ihren Gewerben.

Der dritte Theil enthält die Theorie des Policey-
wesens
: 1) Von der Policey überhaupt; 2) von der
Sorge der Policey für die Vermehrung der Einwohner;
3) von der Sorge der Policey für die Erziehung, Tugend
[Spaltenumbruch]

einen foͤrmlichen Vergleich getroffen. Ob die uͤbrigen
Staͤnde dieſer Convention beytreten werden, muß die
Zeit lehren. Soll aber die erwuͤnſchte Vereinigung,
woran Se. Majeſtaͤt eifrigſt arbeiten, zu Stande kom-
men, ſo muß ſolches geſchehen.

Der Prieſterſtand hat den Entſchluß genommen, von
der vortrefflichen Rede des Koͤnigs die erforderlichen
Exemplare an alle Kirchen im ganzen Koͤnigreiche zu ſen-
den, damit ſie in jedem Kirchenbuche eingeheftet werden,
um dadurch das Andenken der huldreichſten Geſinnun-
gen Sr. Majeſtaͤt gegen ſeine getreue Unterthanen noch
fuͤr die ſpaͤteſte Nachwelt aufzubewahren.


Geſtern iſt wegen der gluͤcklichen Entbindung Ihrer
Majeſtaͤt, der Koͤniginn, welche ſich nebſt der der jungen
Prinzeßinn bey erwuͤnſchtem Wohl befinden, dem Hoͤch-
ſten in allen Stadtkirchen oͤffentlich Dank abgeſtattet,
und das Te Deum geſungen worden.

Der allhier angelangte Koͤnigl. Preußiſche Kammer-
herr und Hofmarſchall, Graf von Redern, iſt durch den
hieſigen Koͤnigl. Preußiſchen Miniſter, Herrn Baron
von Arnim, Sr. Majeſtaͤt, dem Koͤnige, auf Hirſchholm
vorgeſtellet worden.

Heute haͤlt das von dem Koͤnige angeſtellte Hof- und
Stadtgericht ſeine Sitzung zum erſtenmal auf dem
Rathauſe.

Die nach der Mittellaͤndiſchen See beſtimmte Koͤnigl.
Fregatte, nebſt den Tranſport- und noch 25 andern
Schiffen nach der Nordſee, liegen wegen widrigen Win-
des noch im Sunde.


In der vergangenen Nacht iſt das Waſſer wieder
einige Zoll geſtiegen, und an der einen Seite der Schleuſe
iſt der Wall einige Fuß eingeſunken, der aber heute fruͤh
voͤllig wiederhergeſtellet worden. Die Schleuſe ſelbſt
hat keinen Schaden gelitten.

Geſtern iſt unſer Senat wegen dieſer Waſſersnoth
verſammelt geweſen, und hat beſchloſſen, den Elbdeich
an etlichen Orten einige Fuß abnehmen zu laſſen, da-
mit das Waſſer uͤberfließen, und dadurch dem Abzuge
der Schleuſen zu Huͤlfe kommen koͤnnen. Man hofft
wenigſtens dadurch den fernern Anwachs des Waſſers
zu hemmen. Noch deſſelben Nachmittags wurden die
Arbeiter zu dieſem Ende hinausgeſchickt.

Wegen dieſes hohen Waſſers hat Ein Hochweiſer
Rath folgende Verordnung bekannt machen laſſen:

“Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Hoͤchſten
das demuͤthigſte Vertrauen haben, Er werde die dieſe
gute Stadt bedrohende Waſſergefahr annoch in Gnaden
abwenden, und die dazu angewandten Mittel geſegnen;
So haben Wir, Buͤrgermeiſter und Rath, dennoch jeder-
maͤnniglich Stadt-vaͤterlich anzeigen wollen, daß Wir,
zu eines jeden Warnung, bey etwa wirklich eintreten-
der Waſſersgefahr fuͤr die Stadt, das Signal durch die
Abfeurung zweyer Kanonen und durch Ruͤhrung der
Trommel geben laſſen wollen, damit die in Kellern und
niedrigen Gegenden Wohnenden ſich und ihre Haabſe-
ligkeiten retten moͤgen. Nachdem dieſe Signale gege-
ben worden, hat ein jeder, deſſen buͤrgerliche Pflicht es
erfordert, ſich an ſeine behoͤrige Staͤnde zu begeben, und
daſelbſt ſeiner Schuldigkeit getreulich nachzukommen;
allen uͤbrigen Buͤrgern und Einwohnern aber und ſonſt
jedermann, welche keine buͤrgerliche Pflichten bey der
Gefahr zu beobachten, oder ſonſt huͤlfreiche Hand zu
leiſten haben, wird befohlen, und werden ſelbige ermah-
[Spaltenumbruch] net und anerinnert, ſich ſtille in ihren Haͤuſern zu ver-
halten, ſo lieb es ihnen ſeyn wird, ſich nicht ſelbſt den
groͤßten Beſchwerlichkeiten und Gefahren auszuſetzen;
alles herumtreibende Geſindel aber wird ſogleich zur
Haft gezogen werden; und diejenigen, welche, wie Wir
doch dergleichen Frevel nicht vermuthen, ſich auf Rau-
ben, Stehlen, und andern dergleichen Unweſen betreten
ließen, mit der ſchaͤrfſten willkuͤhrlichen Ahndung, und,
nach Befinden, mit Leib- und Lebensſtrafe angeſehen
werden ſollen. Wornach ſich ein jeder zu achten hat.
Actum & Decretum in Senatu, publicatumque ſub Signeto,




Von gelehrten Sachen.
Halle.

Bey Carl Chriſtian Kuͤmmel iſt in der Oſter-
meſſe herausgekommen: “Johann Chriſtian Foͤrſter,
“der Weltweisheit oͤffentlichen ordentlichen Lehrers,
“Verſuch einer Einleitung in die Cameral-Polizey-
“und Finanzwiſſenſchaften.”
Der Herr Profeſſor
Foͤrſter, deſſen Einleitung in die Staatslehre nach den
Grundſaͤtzen des Herrn von Montesquieu mit vielem
Beyfall aufgenommen worden, hat uͤber die Cameral-
Polizey- und Finanzwiſſenſchaften einigemal geleſen,
und gefunden, daß, obgleich unſer Jahrhundert ganz be-
ſonders fruchtbar an Schriften dieſer Art ſey, man
dennoch uͤber den Ueberfluß ſolcher, die fuͤglich zum
Grunde der akademiſchen Vorleſungen koͤnnten gelegt
werden, nicht klagen duͤrfe. Er hat ſich deshalb, beſon-
ders aber durch eine hohe Veranlaſſung genoͤthigt geſe-
hen, ſelbſt eine kleine Schrift zu dieſem Endzwecke aus-
zuarbeiten, wobey er kuͤrzer oder weitlaͤuftiger in der
Erklaͤrung ſeyn kann, nachdem ihm ein groͤßerer oder
eingeſchraͤnkterer Zeitraum dazu gegeben wird. Dieſe
Schrift, welche die Beſcheidenheit des Herrn Verfaſſers
einen Verſuch nennet, iſt, als Leſebuch betrachtet, ſehr
gut gerathen. Man trifft in der Kuͤrze alles dasjenige
darinn an, was den Liebhabern dieſer ſo noͤthigen und
nuͤtzlichen Wiſſenſchaften Stoff zum fernern Nachdenken
giebet, und wodurch diejenigen beſonders, welche die
Erlaͤuterungen des Herrn Profeſſors daruͤber zu hoͤren
Gelegenheit haben werden, ſich mit ſolchen Kenntniſſen
bereichern koͤnnen, die nicht, wie Moſer ſagt, in futu-
ram oblivionem
geſammelt, ſondern von deren rechten
und unrechten Ausuͤbung das Wohl und Wehe eines
Staats abhaͤngt.

Dieſer Verſuch beſteht aus 4 Theilen, denen eine
kurze Einleitung vorangeſchickt worden. Der erſte Theil
enthaͤlt die Theorie der Landwirthſchaft mit folgen-
den Abſchnitten: 1) Vom Ackerbau und Wieſenwachs;
2) von dem Garten-Wein-Hopfen-Seidenbau und
Bienenzucht; 3) von der Viehzucht, Fiſcherey und
Jagd; 4) vom Forſtweſen; 5) vom Grabe-Brenn-
Bruch- und Siedeweſen; 6) vom Muͤhlen- und Brau-
weſen; 7) von den Landguͤtern und Doͤrfern; 8) von
Anſchlaͤgen.

Im zweyten Theil iſt die Theorie der Stadtwirth-
ſchaft
: 1) Von dem Stadtweſen uͤberhaupt; 2) von
den Handwerkern, Fabriken und Manufacturen; 3) von
dem Handels- und dem Commercienweſen; 4) vom
Schul- und Kirchenweſen; 5) von den uͤbrigen Einwoh-
nern der Staͤdte und ihren Gewerben.

Der dritte Theil enthaͤlt die Theorie des Policey-
weſens
: 1) Von der Policey uͤberhaupt; 2) von der
Sorge der Policey fuͤr die Vermehrung der Einwohner;
3) von der Sorge der Policey fuͤr die Erziehung, Tugend
[Spaltenumbruch]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/>
einen fo&#x0364;rmlichen Vergleich getroffen. Ob die                   u&#x0364;brigen<lb/>
Sta&#x0364;nde die&#x017F;er Convention beytreten werden, muß die<lb/>
Zeit lehren.                   Soll aber die erwu&#x0364;n&#x017F;chte Vereinigung,<lb/>
woran Se. Maje&#x017F;ta&#x0364;t eifrig&#x017F;t arbeiten,                   zu Stande kom-<lb/>
men, &#x017F;o muß &#x017F;olches ge&#x017F;chehen.</p><lb/>
          <p>Der Prie&#x017F;ter&#x017F;tand hat den Ent&#x017F;chluß genommen, von<lb/>
der vortrefflichen Rede des                   Ko&#x0364;nigs die erforderlichen<lb/>
Exemplare an alle Kirchen im ganzen Ko&#x0364;nigreiche zu                   &#x017F;en-<lb/>
den, damit &#x017F;ie in jedem Kirchenbuche eingeheftet werden,<lb/>
um dadurch                   das Andenken der huldreich&#x017F;ten Ge&#x017F;innun-<lb/>
gen Sr. Maje&#x017F;ta&#x0364;t gegen &#x017F;eine getreue                   Unterthanen noch<lb/>
fu&#x0364;r die &#x017F;pa&#x0364;te&#x017F;te Nachwelt aufzubewahren.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Copenhagen, den 15 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Ge&#x017F;tern i&#x017F;t wegen der glu&#x0364;cklichen Entbindung Ihrer<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t, der Ko&#x0364;niginn,                   welche &#x017F;ich neb&#x017F;t der der jungen<lb/>
Prinzeßinn bey erwu&#x0364;n&#x017F;chtem Wohl befinden,                   dem Ho&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;ten in allen Stadtkirchen o&#x0364;ffentlich Dank abge&#x017F;tattet,<lb/>
und                   das <hi rendition="#aq">Te Deum</hi> ge&#x017F;ungen worden.</p><lb/>
          <p>Der allhier angelangte Ko&#x0364;nigl. Preußi&#x017F;che Kammer-<lb/>
herr und Hofmar&#x017F;chall, Graf                   von Redern, i&#x017F;t durch den<lb/>
hie&#x017F;igen Ko&#x0364;nigl. Preußi&#x017F;chen Mini&#x017F;ter, Herrn                   Baron<lb/>
von Arnim, Sr. Maje&#x017F;ta&#x0364;t, dem Ko&#x0364;nige, auf Hir&#x017F;chholm<lb/>
vorge&#x017F;tellet                   worden.</p><lb/>
          <p>Heute ha&#x0364;lt das von dem Ko&#x0364;nige ange&#x017F;tellte Hof- und<lb/>
Stadtgericht &#x017F;eine                   Sitzung zum er&#x017F;tenmal auf dem<lb/>
Rathau&#x017F;e.</p><lb/>
          <p>Die nach der Mittella&#x0364;ndi&#x017F;chen See be&#x017F;timmte Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Fregatte, neb&#x017F;t den                   Tran&#x017F;port- und noch 25 andern<lb/>
Schiffen nach der Nord&#x017F;ee, liegen wegen widrigen                   Win-<lb/>
des noch im Sunde.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c #fr">Hamburg, den 19 Julii.</hi> </dateline><lb/>
          <p>In der vergangenen Nacht i&#x017F;t das Wa&#x017F;&#x017F;er wieder<lb/>
einige Zoll ge&#x017F;tiegen, und an                   der einen Seite der Schleu&#x017F;e<lb/>
i&#x017F;t der Wall einige Fuß einge&#x017F;unken, der aber                   heute fru&#x0364;h<lb/>
vo&#x0364;llig wiederherge&#x017F;tellet worden. Die Schleu&#x017F;e &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
hat                   keinen Schaden gelitten.</p><lb/>
          <p>Ge&#x017F;tern i&#x017F;t un&#x017F;er Senat wegen die&#x017F;er Wa&#x017F;&#x017F;ersnoth<lb/>
ver&#x017F;ammelt gewe&#x017F;en, und hat                   be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, den Elbdeich<lb/>
an etlichen Orten einige Fuß abnehmen zu la&#x017F;&#x017F;en,                   da-<lb/>
mit das Wa&#x017F;&#x017F;er u&#x0364;berfließen, und dadurch dem Abzuge<lb/>
der Schleu&#x017F;en zu                   Hu&#x0364;lfe kommen ko&#x0364;nnen. Man hofft<lb/>
wenig&#x017F;tens dadurch den fernern Anwachs des                   Wa&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
zu hemmen. Noch de&#x017F;&#x017F;elben Nachmittags wurden die<lb/>
Arbeiter zu                   die&#x017F;em Ende hinausge&#x017F;chickt.</p><lb/>
          <p>Wegen die&#x017F;es hohen Wa&#x017F;&#x017F;ers hat Ein Hochwei&#x017F;er<lb/>
Rath folgende Verordnung bekannt                   machen la&#x017F;&#x017F;en:</p><lb/>
          <p>&#x201C;Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
das demu&#x0364;thig&#x017F;te                   Vertrauen haben, Er werde die die&#x017F;e<lb/>
gute Stadt bedrohende Wa&#x017F;&#x017F;ergefahr annoch                   in Gnaden<lb/>
abwenden, und die dazu angewandten Mittel ge&#x017F;egnen;<lb/>
So haben                   Wir, Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter und Rath, dennoch jeder-<lb/>
ma&#x0364;nniglich Stadt-va&#x0364;terlich                   anzeigen wollen, daß Wir,<lb/>
zu eines jeden Warnung, bey etwa wirklich                   eintreten-<lb/>
der Wa&#x017F;&#x017F;ersgefahr fu&#x0364;r die Stadt, das Signal durch                   die<lb/>
Abfeurung zweyer Kanonen und durch Ru&#x0364;hrung der<lb/>
Trommel geben la&#x017F;&#x017F;en                   wollen, damit die in Kellern und<lb/>
niedrigen Gegenden Wohnenden &#x017F;ich und ihre                   Haab&#x017F;e-<lb/>
ligkeiten retten mo&#x0364;gen. Nachdem die&#x017F;e Signale gege-<lb/>
ben worden,                   hat ein jeder, de&#x017F;&#x017F;en bu&#x0364;rgerliche Pflicht es<lb/>
erfordert, &#x017F;ich an &#x017F;eine                   beho&#x0364;rige Sta&#x0364;nde zu begeben, und<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;einer Schuldigkeit getreulich                   nachzukommen;<lb/>
allen u&#x0364;brigen Bu&#x0364;rgern und Einwohnern aber und                   &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
jedermann, welche keine bu&#x0364;rgerliche Pflichten bey der<lb/>
Gefahr zu                   beobachten, oder &#x017F;on&#x017F;t hu&#x0364;lfreiche Hand zu<lb/>
lei&#x017F;ten haben, wird befohlen, und                   werden &#x017F;elbige ermah-<lb/><cb/>
net und anerinnert, &#x017F;ich &#x017F;tille in ihren Ha&#x0364;u&#x017F;ern zu ver-<lb/>
halten, &#x017F;o lieb                   es ihnen &#x017F;eyn wird, &#x017F;ich nicht &#x017F;elb&#x017F;t den<lb/>
gro&#x0364;ßten Be&#x017F;chwerlichkeiten und                   Gefahren auszu&#x017F;etzen;<lb/>
alles herumtreibende Ge&#x017F;indel aber wird &#x017F;ogleich                   zur<lb/>
Haft gezogen werden; und diejenigen, welche, wie Wir<lb/>
doch dergleichen                   Frevel nicht vermuthen, &#x017F;ich auf Rau-<lb/>
ben, Stehlen, und andern dergleichen                   Unwe&#x017F;en betreten<lb/>
ließen, mit der &#x017F;cha&#x0364;rf&#x017F;ten willku&#x0364;hrlichen Ahndung,                   und,<lb/>
nach Befinden, mit Leib- und Lebens&#x017F;trafe ange&#x017F;ehen<lb/>
werden &#x017F;ollen.                   Wornach &#x017F;ich ein jeder zu achten hat.<lb/><hi rendition="#aq">Actum &amp;                      Decretum in Senatu, publicatumque &#x017F;ub Signeto,</hi></p><lb/>
          <closer>
            <dateline> <hi rendition="#aq">Hamburgi, d. 19. Julii,                   1771.&#x201D;</hi> </dateline>
          </closer>
        </div><lb/>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jFeuilleton">
        <head> <hi rendition="#c #fr">Von gelehrten Sachen.</hi> </head><lb/>
        <div type="jArticle">
          <head> <hi rendition="#fr">Halle.</hi> </head>
          <p>Bey Carl Chri&#x017F;tian Ku&#x0364;mmel i&#x017F;t in der O&#x017F;ter-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;e herausgekommen: <hi rendition="#fr">&#x201C;Johann Chri&#x017F;tian Fo&#x0364;r&#x017F;ter</hi>,<lb/>
&#x201C;der Weltweisheit                   o&#x0364;ffentlichen ordentlichen Lehrers,<lb/><hi rendition="#fr">&#x201C;Ver&#x017F;uch einer                      Einleitung in die Cameral-Polizey-<lb/>
&#x201C;und Finanzwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften.&#x201D;</hi> Der                   Herr Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/><hi rendition="#fr">Fo&#x0364;r&#x017F;ter</hi>, de&#x017F;&#x017F;en Einleitung in die                   Staatslehre nach den<lb/>
Grund&#x017F;a&#x0364;tzen des Herrn <hi rendition="#fr">von                      Montesquieu</hi> mit vielem<lb/>
Beyfall aufgenommen worden, hat u&#x0364;ber die                   Cameral-<lb/>
Polizey- und Finanzwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften einigemal gele&#x017F;en,<lb/>
und                   gefunden, daß, obgleich un&#x017F;er Jahrhundert ganz be-<lb/>
&#x017F;onders fruchtbar an                   Schriften die&#x017F;er Art &#x017F;ey, man<lb/>
dennoch u&#x0364;ber den Ueberfluß &#x017F;olcher, die                   fu&#x0364;glich zum<lb/>
Grunde der akademi&#x017F;chen Vorle&#x017F;ungen ko&#x0364;nnten gelegt<lb/>
werden,                   nicht klagen du&#x0364;rfe. Er hat &#x017F;ich deshalb, be&#x017F;on-<lb/>
ders aber durch eine hohe                   Veranla&#x017F;&#x017F;ung geno&#x0364;thigt ge&#x017F;e-<lb/>
hen, &#x017F;elb&#x017F;t eine kleine Schrift zu die&#x017F;em                   Endzwecke aus-<lb/>
zuarbeiten, wobey er ku&#x0364;rzer oder weitla&#x0364;uftiger in                   der<lb/>
Erkla&#x0364;rung &#x017F;eyn kann, nachdem ihm ein gro&#x0364;ßerer                   oder<lb/>
einge&#x017F;chra&#x0364;nkterer Zeitraum dazu gegeben wird. Die&#x017F;e<lb/>
Schrift, welche                   die Be&#x017F;cheidenheit des Herrn Verfa&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
einen Ver&#x017F;uch nennet, i&#x017F;t, als                   Le&#x017F;ebuch betrachtet, &#x017F;ehr<lb/>
gut gerathen. Man trifft in der Ku&#x0364;rze alles                   dasjenige<lb/>
darinn an, was den Liebhabern die&#x017F;er &#x017F;o no&#x0364;thigen                   und<lb/>
nu&#x0364;tzlichen Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften Stoff zum fernern Nachdenken<lb/>
giebet, und                   wodurch diejenigen be&#x017F;onders, welche die<lb/>
Erla&#x0364;uterungen des Herrn Profe&#x017F;&#x017F;ors                   daru&#x0364;ber zu ho&#x0364;ren<lb/>
Gelegenheit haben werden, &#x017F;ich mit &#x017F;olchen                   Kenntni&#x017F;&#x017F;en<lb/>
bereichern ko&#x0364;nnen, die nicht, wie <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;er</hi> &#x017F;agt, <hi rendition="#aq">in futu-<lb/>
ram oblivionem</hi> ge&#x017F;ammelt, &#x017F;ondern von                   deren rechten<lb/>
und unrechten Ausu&#x0364;bung das Wohl und Wehe eines<lb/>
Staats                   abha&#x0364;ngt.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;er Ver&#x017F;uch be&#x017F;teht aus 4 Theilen, denen eine<lb/>
kurze Einleitung                   vorange&#x017F;chickt worden. Der er&#x017F;te Theil<lb/>
entha&#x0364;lt die <hi rendition="#fr">Theorie der Landwirth&#x017F;chaft</hi> mit folgen-<lb/>
den Ab&#x017F;chnitten: 1) Vom                   Ackerbau und Wie&#x017F;enwachs;<lb/>
2) von dem Garten-Wein-Hopfen-Seidenbau                   und<lb/>
Bienenzucht; 3) von der Viehzucht, Fi&#x017F;cherey und<lb/>
Jagd; 4) vom                   For&#x017F;twe&#x017F;en; 5) vom Grabe-Brenn-<lb/>
Bruch- und Siedewe&#x017F;en; 6) vom Mu&#x0364;hlen- und                   Brau-<lb/>
we&#x017F;en; 7) von den Landgu&#x0364;tern und Do&#x0364;rfern; 8) von<lb/>
An&#x017F;chla&#x0364;gen.</p><lb/>
          <p>Im zweyten Theil i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Theorie der                      Stadtwirth-<lb/>
&#x017F;chaft</hi>: 1) Von dem Stadtwe&#x017F;en u&#x0364;berhaupt; 2) von<lb/>
den                   Handwerkern, Fabriken und Manufacturen; 3) von<lb/>
dem Handels- und dem                   Commercienwe&#x017F;en; 4) vom<lb/>
Schul- und Kirchenwe&#x017F;en; 5) von den u&#x0364;brigen                   Einwoh-<lb/>
nern der Sta&#x0364;dte und ihren Gewerben.</p><lb/>
          <p>Der dritte Theil entha&#x0364;lt die <hi rendition="#fr">Theorie des                      Policey-<lb/>
we&#x017F;ens</hi>: 1) Von der Policey u&#x0364;berhaupt; 2) von der<lb/>
Sorge                   der Policey fu&#x0364;r die Vermehrung der Einwohner;<lb/>
3) von der Sorge der Policey                   fu&#x0364;r die Erziehung, Tugend<lb/><cb/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] einen foͤrmlichen Vergleich getroffen. Ob die uͤbrigen Staͤnde dieſer Convention beytreten werden, muß die Zeit lehren. Soll aber die erwuͤnſchte Vereinigung, woran Se. Majeſtaͤt eifrigſt arbeiten, zu Stande kom- men, ſo muß ſolches geſchehen. Der Prieſterſtand hat den Entſchluß genommen, von der vortrefflichen Rede des Koͤnigs die erforderlichen Exemplare an alle Kirchen im ganzen Koͤnigreiche zu ſen- den, damit ſie in jedem Kirchenbuche eingeheftet werden, um dadurch das Andenken der huldreichſten Geſinnun- gen Sr. Majeſtaͤt gegen ſeine getreue Unterthanen noch fuͤr die ſpaͤteſte Nachwelt aufzubewahren. Copenhagen, den 15 Julii. Geſtern iſt wegen der gluͤcklichen Entbindung Ihrer Majeſtaͤt, der Koͤniginn, welche ſich nebſt der der jungen Prinzeßinn bey erwuͤnſchtem Wohl befinden, dem Hoͤch- ſten in allen Stadtkirchen oͤffentlich Dank abgeſtattet, und das Te Deum geſungen worden. Der allhier angelangte Koͤnigl. Preußiſche Kammer- herr und Hofmarſchall, Graf von Redern, iſt durch den hieſigen Koͤnigl. Preußiſchen Miniſter, Herrn Baron von Arnim, Sr. Majeſtaͤt, dem Koͤnige, auf Hirſchholm vorgeſtellet worden. Heute haͤlt das von dem Koͤnige angeſtellte Hof- und Stadtgericht ſeine Sitzung zum erſtenmal auf dem Rathauſe. Die nach der Mittellaͤndiſchen See beſtimmte Koͤnigl. Fregatte, nebſt den Tranſport- und noch 25 andern Schiffen nach der Nordſee, liegen wegen widrigen Win- des noch im Sunde. Hamburg, den 19 Julii. In der vergangenen Nacht iſt das Waſſer wieder einige Zoll geſtiegen, und an der einen Seite der Schleuſe iſt der Wall einige Fuß eingeſunken, der aber heute fruͤh voͤllig wiederhergeſtellet worden. Die Schleuſe ſelbſt hat keinen Schaden gelitten. Geſtern iſt unſer Senat wegen dieſer Waſſersnoth verſammelt geweſen, und hat beſchloſſen, den Elbdeich an etlichen Orten einige Fuß abnehmen zu laſſen, da- mit das Waſſer uͤberfließen, und dadurch dem Abzuge der Schleuſen zu Huͤlfe kommen koͤnnen. Man hofft wenigſtens dadurch den fernern Anwachs des Waſſers zu hemmen. Noch deſſelben Nachmittags wurden die Arbeiter zu dieſem Ende hinausgeſchickt. Wegen dieſes hohen Waſſers hat Ein Hochweiſer Rath folgende Verordnung bekannt machen laſſen: “Ob Wir wol zu der großen Langmuth des Hoͤchſten das demuͤthigſte Vertrauen haben, Er werde die dieſe gute Stadt bedrohende Waſſergefahr annoch in Gnaden abwenden, und die dazu angewandten Mittel geſegnen; So haben Wir, Buͤrgermeiſter und Rath, dennoch jeder- maͤnniglich Stadt-vaͤterlich anzeigen wollen, daß Wir, zu eines jeden Warnung, bey etwa wirklich eintreten- der Waſſersgefahr fuͤr die Stadt, das Signal durch die Abfeurung zweyer Kanonen und durch Ruͤhrung der Trommel geben laſſen wollen, damit die in Kellern und niedrigen Gegenden Wohnenden ſich und ihre Haabſe- ligkeiten retten moͤgen. Nachdem dieſe Signale gege- ben worden, hat ein jeder, deſſen buͤrgerliche Pflicht es erfordert, ſich an ſeine behoͤrige Staͤnde zu begeben, und daſelbſt ſeiner Schuldigkeit getreulich nachzukommen; allen uͤbrigen Buͤrgern und Einwohnern aber und ſonſt jedermann, welche keine buͤrgerliche Pflichten bey der Gefahr zu beobachten, oder ſonſt huͤlfreiche Hand zu leiſten haben, wird befohlen, und werden ſelbige ermah- net und anerinnert, ſich ſtille in ihren Haͤuſern zu ver- halten, ſo lieb es ihnen ſeyn wird, ſich nicht ſelbſt den groͤßten Beſchwerlichkeiten und Gefahren auszuſetzen; alles herumtreibende Geſindel aber wird ſogleich zur Haft gezogen werden; und diejenigen, welche, wie Wir doch dergleichen Frevel nicht vermuthen, ſich auf Rau- ben, Stehlen, und andern dergleichen Unweſen betreten ließen, mit der ſchaͤrfſten willkuͤhrlichen Ahndung, und, nach Befinden, mit Leib- und Lebensſtrafe angeſehen werden ſollen. Wornach ſich ein jeder zu achten hat. Actum & Decretum in Senatu, publicatumque ſub Signeto, Hamburgi, d. 19. Julii, 1771.” Von gelehrten Sachen. Halle. Bey Carl Chriſtian Kuͤmmel iſt in der Oſter- meſſe herausgekommen: “Johann Chriſtian Foͤrſter, “der Weltweisheit oͤffentlichen ordentlichen Lehrers, “Verſuch einer Einleitung in die Cameral-Polizey- “und Finanzwiſſenſchaften.” Der Herr Profeſſor Foͤrſter, deſſen Einleitung in die Staatslehre nach den Grundſaͤtzen des Herrn von Montesquieu mit vielem Beyfall aufgenommen worden, hat uͤber die Cameral- Polizey- und Finanzwiſſenſchaften einigemal geleſen, und gefunden, daß, obgleich unſer Jahrhundert ganz be- ſonders fruchtbar an Schriften dieſer Art ſey, man dennoch uͤber den Ueberfluß ſolcher, die fuͤglich zum Grunde der akademiſchen Vorleſungen koͤnnten gelegt werden, nicht klagen duͤrfe. Er hat ſich deshalb, beſon- ders aber durch eine hohe Veranlaſſung genoͤthigt geſe- hen, ſelbſt eine kleine Schrift zu dieſem Endzwecke aus- zuarbeiten, wobey er kuͤrzer oder weitlaͤuftiger in der Erklaͤrung ſeyn kann, nachdem ihm ein groͤßerer oder eingeſchraͤnkterer Zeitraum dazu gegeben wird. Dieſe Schrift, welche die Beſcheidenheit des Herrn Verfaſſers einen Verſuch nennet, iſt, als Leſebuch betrachtet, ſehr gut gerathen. Man trifft in der Kuͤrze alles dasjenige darinn an, was den Liebhabern dieſer ſo noͤthigen und nuͤtzlichen Wiſſenſchaften Stoff zum fernern Nachdenken giebet, und wodurch diejenigen beſonders, welche die Erlaͤuterungen des Herrn Profeſſors daruͤber zu hoͤren Gelegenheit haben werden, ſich mit ſolchen Kenntniſſen bereichern koͤnnen, die nicht, wie Moſer ſagt, in futu- ram oblivionem geſammelt, ſondern von deren rechten und unrechten Ausuͤbung das Wohl und Wehe eines Staats abhaͤngt. Dieſer Verſuch beſteht aus 4 Theilen, denen eine kurze Einleitung vorangeſchickt worden. Der erſte Theil enthaͤlt die Theorie der Landwirthſchaft mit folgen- den Abſchnitten: 1) Vom Ackerbau und Wieſenwachs; 2) von dem Garten-Wein-Hopfen-Seidenbau und Bienenzucht; 3) von der Viehzucht, Fiſcherey und Jagd; 4) vom Forſtweſen; 5) vom Grabe-Brenn- Bruch- und Siedeweſen; 6) vom Muͤhlen- und Brau- weſen; 7) von den Landguͤtern und Doͤrfern; 8) von Anſchlaͤgen. Im zweyten Theil iſt die Theorie der Stadtwirth- ſchaft: 1) Von dem Stadtweſen uͤberhaupt; 2) von den Handwerkern, Fabriken und Manufacturen; 3) von dem Handels- und dem Commercienweſen; 4) vom Schul- und Kirchenweſen; 5) von den uͤbrigen Einwoh- nern der Staͤdte und ihren Gewerben. Der dritte Theil enthaͤlt die Theorie des Policey- weſens: 1) Von der Policey uͤberhaupt; 2) von der Sorge der Policey fuͤr die Vermehrung der Einwohner; 3) von der Sorge der Policey fuͤr die Erziehung, Tugend

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T12:30:46Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1162007_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1162007_1771/3
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 116, Hamburg, 20. Julii 1771, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1162007_1771/3>, abgerufen am 28.03.2024.