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Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 34, Hamburg, 15. Oktober 1712.

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[Spaltenumbruch] gesandt [hat], [di]eweil man aber saget/ daß solches
Dessein vom Printzen Eugenio formiret gewesen/
und er dahin einen Succurs marschiren lassen/ als
stellet man fest/ daß der Frantzösische Succurs zu
späth/ um etwas fruchtbahrliches auszurichten/ wer-
de angekommen seyn.

Der Raht vom Staat
hat heute bey der Generalität eingeliefert eine Peti-
tion von 7946640. Gülden/ um gegen künfftiges
Früh-Jahr 2. Flotten zur See auszurüsten/ als ei-
ne in dem Mittelländischen Meer/ und eine in dem
Oceano/ worauff Holland bereits seinen Consens ge-
geben und eingeliefert hat.

Von den Friedens-Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.

Die Gros Britanni-
schen Ministers haben/ wie man vernimmt/ an die
Alliirten nochmahls schriftliche Jnstantien gethan/
daß sie doch endlich zum Frieden resolviren möchten/
als welchen die Königin absolut verlangte/ damit sie
im Friedens-Tractat/ zu allerseits Contentement/
dero Jntereß wahrzunehmen/ Gelegenheit haben
möchte. Aber/ wer siehet nicht/ daß Franckreich
itzund die Tractaten aufhält/ und sich nicht überei-
len wil/ die dazwischen gekommene Differentien
beyzulegen.

Das Parlament wird
künftigen Donnerstag sich versamlen; doch/ wie man
meinet/ bis den 6. November prorogiret werden.
Jm Geheimen Raht sol/ wie verlautet/ ein Vor-
schlag/ dieses Parlament (weil es doch mehr als eine
Seßion nicht halten darf/ und man die Mehrheit der
Stimmen vor die Hof-Parthey zu kriegen Hofnung
hat) zu dissolviren und ein anderes wieder zu beruf-
fen/ geschehen/ und allein durch die Mehrheit zweyer
Stimmen verworffen seyn; worüber allerhand Ur-
theile fallen/ doch glanbt man nicht/ daß der Hof
dazu resolviren werde.

Der Graf von Straf-
fort hat in seinen privat Discoursen zu verstehen
gegeben/ daß nicht allein der König von Portugall/
sondern auch der Hertzog von Savoyen/ sich mit dem
Sentiment der Königin confirmiret/ und daß die-
selben vors erste in einen Stillstand der Waffen con-
sentiren/ und nachgehends einen Vergleich mit
Franckreich machen würden.

Nach publicir-
tem Stillstande sind alle hier gefangene Englische
Officiers/ Soldaten und Boots-Knechte auf freyem
Fuß gestellet/ auch werden hier/ den Lord Lexing-
ton zu empfangen und biß Madrit zu defrayren/
alle Anstalten gemacht/ und in hiesigen Häfen die
Englische Kaufschiffe ehestens vermuhtet.


[Spaltenumbruch]

Mylord Peterboroug/
der seiner Königin wegen an verschiedenen Jtaliä-
nischen Höfen schon gewesen/ wird in kurtzem von
Lucca alhier erwartet.

Der Friede zwischen bey-
den Cronen und Engelland ist/ wie man saget/ schon
gezeichnet und ratificiret/ und soll innerhalb einem
Monat/ an einem und demselben Tag/ zu Paris/ Ma-
drit und Londen publiciret werden/ auch beyderseits
schon ernandte Ambassadeurs/ um gleich darauff pub-
lic zu erscheinen/ bey der Hand seyn. Man ist also
des Hertzogs von Hamilton aus Engelland allhier
ehestens gewärtig/ nachdem Lord Lexington bereits
zu Wasser von dannen nach Spanien abgegangen;
dagegen hält sich der Hertzog von Aumont mit dem
Marquis de Monteleone reisefertig/ um von wegen
Franckreich und Spanien nach Londen zu gehen.
Das Gerüchte/ als ob Savoyen und Portugal den
Stillstand der Waffen auch angenommen/ scheinet
mit den Entreprisen gegen beyderseits Länder nicht
überein zu stimmen; so spricht man auch von einer
Heyrath zwischen dem Printzen von Piemont/ und
einer Nichten des Kaysers; und fürchtet/ daß bey so-
gestalten Sachen mit dem Hertzog von Savoyen
nicht wohl zu tractiren seyn dürffte.

Vom Spanischen Krieg in Portugal.

Alle Officiers von un-
serm Lager in Estremadura/ haben Ordre/ nach ihren
Corpsen ehestens sich zu verfügen/ um eine Belage-
rung zu unternehmen/ weswegen die Portugiesen ih-
re Trouppen nun auch zusammen ziehen.

Man
saget zwar/ daß Portugal den Stilstand mit
einzugehen geneigt sey/ doch lässet der Mar-
quis de Bay zu Badajor grosse Magazinen
aufrichten/ und ziehet/ eine Belagerung auf Elvas
oder Olivenza zu formiren/ seine Trouppen aus den
Sommer-Quartieren und sonst zusammen.

Vom Spanischen Krieg in Catalonien.

Von den Frantzö-
sischen Frontieren hat man vom 27. passato/ daß
der Feld-Marschal von Stahrenberg ohne einige
Resistence in das Königreich von Arragonien ein-
gedrungen.

Die Carolinische Mi-
quelets und Volontairs durchstreiffen alle Oerter
von Lerida bis hieher/ und treiben auch bis an die
Navarrische Gräntzen ihre Contributiones ein/ so
daß zur Philippischen Armee von hier die Offici-
ers und Recronten nicht durchkommen können.

Der Printz Tser-
clas sol Ordre haben/ mit seiner Armee eine Bewe-

gung

[Spaltenumbruch] geſandt [hat], [di]eweil man aber ſaget/ daß ſolches
Deſſein vom Printzen Eugenio formiret geweſen/
und er dahin einen Succurs marſchiren laſſen/ als
ſtellet man feſt/ daß der Frantzoͤſiſche Succurs zu
ſpaͤth/ um etwas fruchtbahrliches auszurichten/ wer-
de angekommen ſeyn.

Der Raht vom Staat
hat heute bey der Generalitaͤt eingeliefert eine Peti-
tion von 7946640. Guͤlden/ um gegen kuͤnfftiges
Fruͤh-Jahr 2. Flotten zur See auszuruͤſten/ als ei-
ne in dem Mittellaͤndiſchen Meer/ und eine in dem
Oceano/ worauff Holland bereits ſeinen Conſens ge-
geben und eingeliefert hat.

Von den Friedens-Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.

Die Gros Britanni-
ſchen Miniſters haben/ wie man vernimmt/ an die
Alliirten nochmahls ſchriftliche Jnſtantien gethan/
daß ſie doch endlich zum Frieden reſolviren moͤchten/
als welchen die Koͤnigin abſolut verlangte/ damit ſie
im Friedens-Tractat/ zu allerſeits Contentement/
dero Jntereß wahrzunehmen/ Gelegenheit haben
moͤchte. Aber/ wer ſiehet nicht/ daß Franckreich
itzund die Tractaten aufhaͤlt/ und ſich nicht uͤberei-
len wil/ die dazwiſchen gekommene Differentien
beyzulegen.

Das Parlament wird
kuͤnftigen Donnerſtag ſich verſamlen; doch/ wie man
meinet/ bis den 6. November prorogiret werden.
Jm Geheimen Raht ſol/ wie verlautet/ ein Vor-
ſchlag/ dieſes Parlament (weil es doch mehr als eine
Seßion nicht halten darf/ und man die Mehrheit der
Stimmen vor die Hof-Parthey zu kriegen Hofnung
hat) zu diſſolviren und ein anderes wieder zu beruf-
fen/ geſchehen/ und allein durch die Mehrheit zweyer
Stimmen verworffen ſeyn; woruͤber allerhand Ur-
theile fallen/ doch glanbt man nicht/ daß der Hof
dazu reſolviren werde.

Der Graf von Straf-
fort hat in ſeinen privat Diſcourſen zu verſtehen
gegeben/ daß nicht allein der Koͤnig von Portugall/
ſondern auch der Hertzog von Savoyen/ ſich mit dem
Sentiment der Koͤnigin confirmiret/ und daß die-
ſelben vors erſte in einen Stillſtand der Waffen con-
ſentiren/ und nachgehends einen Vergleich mit
Franckreich machen wuͤrden.

Nach publicir-
tem Stillſtande ſind alle hier gefangene Engliſche
Officiers/ Soldaten und Boots-Knechte auf freyem
Fuß geſtellet/ auch werden hier/ den Lord Lexing-
ton zu empfangen und biß Madrit zu defrayren/
alle Anſtalten gemacht/ und in hieſigen Haͤfen die
Engliſche Kaufſchiffe eheſtens vermuhtet.


[Spaltenumbruch]

Mylord Peterboroug/
der ſeiner Koͤnigin wegen an verſchiedenen Jtaliaͤ-
niſchen Hoͤfen ſchon geweſen/ wird in kurtzem von
Lucca alhier erwartet.

Der Friede zwiſchen bey-
den Cronen und Engelland iſt/ wie man ſaget/ ſchon
gezeichnet und ratificiret/ und ſoll innerhalb einem
Monat/ an einem und demſelben Tag/ zu Paris/ Ma-
drit und Londen publiciret werden/ auch beyderſeits
ſchon ernandte Ambaſſadeurs/ um gleich darauff pub-
lic zu erſcheinen/ bey der Hand ſeyn. Man iſt alſo
des Hertzogs von Hamilton aus Engelland allhier
eheſtens gewaͤrtig/ nachdem Lord Lexington bereits
zu Waſſer von dannen nach Spanien abgegangen;
dagegen haͤlt ſich der Hertzog von Aumont mit dem
Marquis de Monteleone reiſefertig/ um von wegen
Franckreich und Spanien nach Londen zu gehen.
Das Geruͤchte/ als ob Savoyen und Portugal den
Stillſtand der Waffen auch angenommen/ ſcheinet
mit den Entrepriſen gegen beyderſeits Laͤnder nicht
uͤberein zu ſtimmen; ſo ſpricht man auch von einer
Heyrath zwiſchen dem Printzen von Piemont/ und
einer Nichten des Kayſers; und fuͤrchtet/ daß bey ſo-
geſtalten Sachen mit dem Hertzog von Savoyen
nicht wohl zu tractiren ſeyn duͤrffte.

Vom Spaniſchen Krieg in Portugal.

Alle Officiers von un-
ſerm Lager in Eſtremadura/ haben Ordre/ nach ihren
Corpſen eheſtens ſich zu verfuͤgen/ um eine Belage-
rung zu unternehmen/ weswegen die Portugieſen ih-
re Trouppen nun auch zuſammen ziehen.

Man
ſaget zwar/ daß Portugal den Stilſtand mit
einzugehen geneigt ſey/ doch laͤſſet der Mar-
quis de Bay zu Badajor groſſe Magazinen
aufrichten/ und ziehet/ eine Belagerung auf Elvas
oder Olivenza zu formiren/ ſeine Trouppen aus den
Sommer-Quartieren und ſonſt zuſammen.

Vom Spaniſchen Krieg in Catalonien.

Von den Frantzoͤ-
ſiſchen Frontieren hat man vom 27. paſſato/ daß
der Feld-Marſchal von Stahrenberg ohne einige
Reſiſtence in das Koͤnigreich von Arragonien ein-
gedrungen.

Die Caroliniſche Mi-
quelets und Volontairs durchſtreiffen alle Oerter
von Lerida bis hieher/ und treiben auch bis an die
Navarriſche Graͤntzen ihre Contributiones ein/ ſo
daß zur Philippiſchen Armee von hier die Offici-
ers und Recronten nicht durchkommen koͤnnen.

Der Printz Tſer-
clas ſol Ordre haben/ mit ſeiner Armee eine Bewe-

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[[3]/0003] geſandt hat, dieweil man aber ſaget/ daß ſolches Deſſein vom Printzen Eugenio formiret geweſen/ und er dahin einen Succurs marſchiren laſſen/ als ſtellet man feſt/ daß der Frantzoͤſiſche Succurs zu ſpaͤth/ um etwas fruchtbahrliches auszurichten/ wer- de angekommen ſeyn. Haag/ vom 7. October. Der Raht vom Staat hat heute bey der Generalitaͤt eingeliefert eine Peti- tion von 7946640. Guͤlden/ um gegen kuͤnfftiges Fruͤh-Jahr 2. Flotten zur See auszuruͤſten/ als ei- ne in dem Mittellaͤndiſchen Meer/ und eine in dem Oceano/ worauff Holland bereits ſeinen Conſens ge- geben und eingeliefert hat. Von den Friedens-Tractaten in Engel- land/ und dergleichen. Utrecht/ vom 9. Octobr. Die Gros Britanni- ſchen Miniſters haben/ wie man vernimmt/ an die Alliirten nochmahls ſchriftliche Jnſtantien gethan/ daß ſie doch endlich zum Frieden reſolviren moͤchten/ als welchen die Koͤnigin abſolut verlangte/ damit ſie im Friedens-Tractat/ zu allerſeits Contentement/ dero Jntereß wahrzunehmen/ Gelegenheit haben moͤchte. Aber/ wer ſiehet nicht/ daß Franckreich itzund die Tractaten aufhaͤlt/ und ſich nicht uͤberei- len wil/ die dazwiſchen gekommene Differentien beyzulegen. Londen/ vom 4. Octobr. Das Parlament wird kuͤnftigen Donnerſtag ſich verſamlen; doch/ wie man meinet/ bis den 6. November prorogiret werden. Jm Geheimen Raht ſol/ wie verlautet/ ein Vor- ſchlag/ dieſes Parlament (weil es doch mehr als eine Seßion nicht halten darf/ und man die Mehrheit der Stimmen vor die Hof-Parthey zu kriegen Hofnung hat) zu diſſolviren und ein anderes wieder zu beruf- fen/ geſchehen/ und allein durch die Mehrheit zweyer Stimmen verworffen ſeyn; woruͤber allerhand Ur- theile fallen/ doch glanbt man nicht/ daß der Hof dazu reſolviren werde. Haag/ vom 7. Octobr. Der Graf von Straf- fort hat in ſeinen privat Diſcourſen zu verſtehen gegeben/ daß nicht allein der Koͤnig von Portugall/ ſondern auch der Hertzog von Savoyen/ ſich mit dem Sentiment der Koͤnigin confirmiret/ und daß die- ſelben vors erſte in einen Stillſtand der Waffen con- ſentiren/ und nachgehends einen Vergleich mit Franckreich machen wuͤrden. St. Sebaſtian/ vom 15. Sept. Nach publicir- tem Stillſtande ſind alle hier gefangene Engliſche Officiers/ Soldaten und Boots-Knechte auf freyem Fuß geſtellet/ auch werden hier/ den Lord Lexing- ton zu empfangen und biß Madrit zu defrayren/ alle Anſtalten gemacht/ und in hieſigen Haͤfen die Engliſche Kaufſchiffe eheſtens vermuhtet. Florentz/ vom 17. Sept. Mylord Peterboroug/ der ſeiner Koͤnigin wegen an verſchiedenen Jtaliaͤ- niſchen Hoͤfen ſchon geweſen/ wird in kurtzem von Lucca alhier erwartet. Paris/ vom 3. Octob. Der Friede zwiſchen bey- den Cronen und Engelland iſt/ wie man ſaget/ ſchon gezeichnet und ratificiret/ und ſoll innerhalb einem Monat/ an einem und demſelben Tag/ zu Paris/ Ma- drit und Londen publiciret werden/ auch beyderſeits ſchon ernandte Ambaſſadeurs/ um gleich darauff pub- lic zu erſcheinen/ bey der Hand ſeyn. Man iſt alſo des Hertzogs von Hamilton aus Engelland allhier eheſtens gewaͤrtig/ nachdem Lord Lexington bereits zu Waſſer von dannen nach Spanien abgegangen; dagegen haͤlt ſich der Hertzog von Aumont mit dem Marquis de Monteleone reiſefertig/ um von wegen Franckreich und Spanien nach Londen zu gehen. Das Geruͤchte/ als ob Savoyen und Portugal den Stillſtand der Waffen auch angenommen/ ſcheinet mit den Entrepriſen gegen beyderſeits Laͤnder nicht uͤberein zu ſtimmen; ſo ſpricht man auch von einer Heyrath zwiſchen dem Printzen von Piemont/ und einer Nichten des Kayſers; und fuͤrchtet/ daß bey ſo- geſtalten Sachen mit dem Hertzog von Savoyen nicht wohl zu tractiren ſeyn duͤrffte. Vom Spaniſchen Krieg in Portugal. Madrit/ vom 20. Sept. Alle Officiers von un- ſerm Lager in Eſtremadura/ haben Ordre/ nach ihren Corpſen eheſtens ſich zu verfuͤgen/ um eine Belage- rung zu unternehmen/ weswegen die Portugieſen ih- re Trouppen nun auch zuſammen ziehen. St. Sebaſtian/ vom 15. September. Man ſaget zwar/ daß Portugal den Stilſtand mit einzugehen geneigt ſey/ doch laͤſſet der Mar- quis de Bay zu Badajor groſſe Magazinen aufrichten/ und ziehet/ eine Belagerung auf Elvas oder Olivenza zu formiren/ ſeine Trouppen aus den Sommer-Quartieren und ſonſt zuſammen. Vom Spaniſchen Krieg in Catalonien. Schaffhauſen/ vom 2. Octobr. Von den Frantzoͤ- ſiſchen Frontieren hat man vom 27. paſſato/ daß der Feld-Marſchal von Stahrenberg ohne einige Reſiſtence in das Koͤnigreich von Arragonien ein- gedrungen. Saragoſſa/ vom 8. Sept. Die Caroliniſche Mi- quelets und Volontairs durchſtreiffen alle Oerter von Lerida bis hieher/ und treiben auch bis an die Navarriſche Graͤntzen ihre Contributiones ein/ ſo daß zur Philippiſchen Armee von hier die Offici- ers und Recronten nicht durchkommen koͤnnen. Pampelona/ vom 9. Sept. Der Printz Tſer- clas ſol Ordre haben/ mit ſeiner Armee eine Bewe- gung

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Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 34, Hamburg, 15. Oktober 1712, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_341510_1712/3>, abgerufen am 19.04.2024.