Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite
II.
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Mährchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar
Ihr gold'nes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr gold'nes Haar.
Sie kämmt es mit gold'nem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
II.
Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten,
Daß ich ſo traurig bin;
Ein Mährchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft iſt kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendſonnenſchein.
Die ſchönſte Jungfrau ſitzet
Dort oben wunderbar
Ihr gold'nes Geſchmeide blitzet,
Sie kämmt ihr gold'nes Haar.
Sie kämmt es mit gold'nem Kamme,
Und ſingt ein Lied dabei;
Das hat eine wunderſame,
Gewaltige Melodei.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0186" n="178"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Ich weiß nicht, was &#x017F;oll es bedeuten,</l><lb/>
              <l>Daß ich &#x017F;o traurig bin;</l><lb/>
              <l>Ein Mährchen aus alten Zeiten,</l><lb/>
              <l>Das kommt mir nicht aus dem Sinn.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Die Luft i&#x017F;t kühl und es dunkelt,</l><lb/>
              <l>Und ruhig fließt der Rhein;</l><lb/>
              <l>Der Gipfel des Berges funkelt</l><lb/>
              <l>Im Abend&#x017F;onnen&#x017F;chein.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Die &#x017F;chön&#x017F;te Jungfrau &#x017F;itzet</l><lb/>
              <l>Dort oben wunderbar</l><lb/>
              <l>Ihr gold'nes Ge&#x017F;chmeide blitzet,</l><lb/>
              <l>Sie kämmt ihr gold'nes Haar.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="4">
              <l>Sie kämmt es mit gold'nem Kamme,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;ingt ein Lied dabei;</l><lb/>
              <l>Das hat eine wunder&#x017F;ame,</l><lb/>
              <l>Gewaltige Melodei.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0186] II. Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten, Daß ich ſo traurig bin; Ein Mährchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft iſt kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendſonnenſchein. Die ſchönſte Jungfrau ſitzet Dort oben wunderbar Ihr gold'nes Geſchmeide blitzet, Sie kämmt ihr gold'nes Haar. Sie kämmt es mit gold'nem Kamme, Und ſingt ein Lied dabei; Das hat eine wunderſame, Gewaltige Melodei.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/186
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/186>, abgerufen am 29.03.2024.