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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

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Hyazinth, sprach der Markese, du gehst jetzt
zu der Lady Julie Maxfield, zu meiner Julia,
und bringst ihr diese Tulpe -- nimm sie in Acht,
denn sie kostet fünf Paoli -- und sagst ihr --

Ich weiß schon --

Du weißt nichts. Sag' ihr: die Tulpe ist
unter den Blumen --

Ich weiß schon. Sie wollen Ihr etwas durch
die Blume sagen. Ich habe für so manches
Lotterieloos in meiner Collecte selbst eine Devise
gemacht --

Ich sage dir, Hyacinth, ich will kein Devise
von dir. Bringe diese Blume an Lady Maxfield,
und sage ihr:

Die Tulpe ist unter den Blumen
Was unter den Käsen der Strachino;
Doch mehr als Blumen und Käse
Verehrt Dich Gumpelino!

So wahr mir Gott alles Gut's gebe, das
ist gut! -- rief Hyacinth -- Winken Sie mir

Hyazinth, ſprach der Markeſe, du gehſt jetzt
zu der Lady Julie Maxfield, zu meiner Julia,
und bringſt ihr dieſe Tulpe — nimm ſie in Acht,
denn ſie koſtet fuͤnf Paoli — und ſagſt ihr —

Ich weiß ſchon —

Du weißt nichts. Sag' ihr: die Tulpe iſt
unter den Blumen —

Ich weiß ſchon. Sie wollen Ihr etwas durch
die Blume ſagen. Ich habe fuͤr ſo manches
Lotterieloos in meiner Collecte ſelbſt eine Deviſe
gemacht —

Ich ſage dir, Hyacinth, ich will kein Deviſe
von dir. Bringe dieſe Blume an Lady Maxfield,
und ſage ihr:

Die Tulpe iſt unter den Blumen
Was unter den Kaͤſen der Strachino;
Doch mehr als Blumen und Kaͤſe
Verehrt Dich Gumpelino!

So wahr mir Gott alles Gut's gebe, das
iſt gut! — rief Hyacinth — Winken Sie mir

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[244/0252] Hyazinth, ſprach der Markeſe, du gehſt jetzt zu der Lady Julie Maxfield, zu meiner Julia, und bringſt ihr dieſe Tulpe — nimm ſie in Acht, denn ſie koſtet fuͤnf Paoli — und ſagſt ihr — Ich weiß ſchon — Du weißt nichts. Sag' ihr: die Tulpe iſt unter den Blumen — Ich weiß ſchon. Sie wollen Ihr etwas durch die Blume ſagen. Ich habe fuͤr ſo manches Lotterieloos in meiner Collecte ſelbſt eine Deviſe gemacht — Ich ſage dir, Hyacinth, ich will kein Deviſe von dir. Bringe dieſe Blume an Lady Maxfield, und ſage ihr: Die Tulpe iſt unter den Blumen Was unter den Kaͤſen der Strachino; Doch mehr als Blumen und Kaͤſe Verehrt Dich Gumpelino! So wahr mir Gott alles Gut's gebe, das iſt gut! — rief Hyacinth — Winken Sie mir

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/252>, abgerufen am 29.03.2024.