Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
IV.
Nähere Angaben, woher die Über-
legenheit des Mannes über die
Frau entstanden ist
.
Betreffen neuere Zeit.

Das Schwert gab dem männlichen Geschlechte
Machtvortheile über das weibliche; aber dem
natürlichen Masse von Leibes- und Seelen-
kräften konnte es eben so wenig eine Hand-
breit zusetzen, als der Nichtbesitz der Waffen
dem weiblichen Geschlecht eine Handbreit zu
nehmen im Stande war, wenn gleich nicht ge-
leugnet werden kann, dass dieser Nichtbesitz
Furchtsamkeit, Misstrauen in Kräfte, welche
die Weiber nicht kannten, zur Folge hatte.
Als die Griechen und Römer in ihren Kriegen
mit den Indiern der Elephanten ansichtig
wurden, erschraken sie über diese Kolossen,
und der Muth entfiel ihnen; doch, er nahm
wieder zu, als sie diesen Kriegespopanz mehr

IV.
Nähere Angaben, woher die Über-
legenheit des Mannes über die
Frau entstanden ist
.
Betreffen neuere Zeit.

Das Schwert gab dem männlichen Geschlechte
Machtvortheile über das weibliche; aber dem
natürlichen Maſse von Leibes- und Seelen-
kräften konnte es eben so wenig eine Hand-
breit zusetzen, als der Nichtbesitz der Waffen
dem weiblichen Geschlecht eine Handbreit zu
nehmen im Stande war, wenn gleich nicht ge-
leugnet werden kann, daſs dieser Nichtbesitz
Furchtsamkeit, Miſstrauen in Kräfte, welche
die Weiber nicht kannten, zur Folge hatte.
Als die Griechen und Römer in ihren Kriegen
mit den Indiern der Elephanten ansichtig
wurden, erschraken sie über diese Kolossen,
und der Muth entfiel ihnen; doch, er nahm
wieder zu, als sie diesen Kriegespopanz mehr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0130" n="122"/>
      <div n="1">
        <head>IV.<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Nähere Angaben, woher die Über-<lb/>
legenheit des Mannes über die<lb/>
Frau entstanden ist</hi>.</hi></head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Betreffen neuere Zeit</hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>as Schwert gab dem männlichen Geschlechte<lb/>
Machtvortheile über das weibliche; aber dem<lb/>
natürlichen Ma&#x017F;se von Leibes- und Seelen-<lb/>
kräften konnte es eben so wenig eine Hand-<lb/>
breit zusetzen, als der Nichtbesitz der Waffen<lb/>
dem weiblichen Geschlecht eine Handbreit zu<lb/>
nehmen im Stande war, wenn gleich nicht ge-<lb/>
leugnet werden kann, da&#x017F;s dieser Nichtbesitz<lb/>
Furchtsamkeit, Mi&#x017F;strauen in Kräfte, welche<lb/>
die Weiber nicht kannten, zur Folge hatte.<lb/>
Als die Griechen und Römer in ihren Kriegen<lb/>
mit den Indiern der Elephanten ansichtig<lb/>
wurden, erschraken sie über diese Kolossen,<lb/>
und der Muth entfiel ihnen; doch, er nahm<lb/>
wieder zu, als sie diesen Kriegespopanz mehr<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0130] IV. Nähere Angaben, woher die Über- legenheit des Mannes über die Frau entstanden ist. Betreffen neuere Zeit. Das Schwert gab dem männlichen Geschlechte Machtvortheile über das weibliche; aber dem natürlichen Maſse von Leibes- und Seelen- kräften konnte es eben so wenig eine Hand- breit zusetzen, als der Nichtbesitz der Waffen dem weiblichen Geschlecht eine Handbreit zu nehmen im Stande war, wenn gleich nicht ge- leugnet werden kann, daſs dieser Nichtbesitz Furchtsamkeit, Miſstrauen in Kräfte, welche die Weiber nicht kannten, zur Folge hatte. Als die Griechen und Römer in ihren Kriegen mit den Indiern der Elephanten ansichtig wurden, erschraken sie über diese Kolossen, und der Muth entfiel ihnen; doch, er nahm wieder zu, als sie diesen Kriegespopanz mehr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/130
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/130>, abgerufen am 18.04.2024.