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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.

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Monumenten und Inschriften.
Bildsäule der Fama mit einer vergoldeten Posaune, ein trinkender Drache, ein Bauer,
der eine Schale darreicht. Wenn das Wasser zu spielen anfängt, so bläst die Fama
die Posaune, und schwingt die Flügel; die Schale wird mit Wasser angefüllt, der
Bauer reicht sie dar, und die Schlange taucht ihren Kopf hinein und trinkt. In
einer der Fama gegenüberstehenden Grotte sitzt Pan, der durch die Bewegung des
Wassers aufsteht, auf der Flöte bläst, den Kopf bewegt, und sich wieder niedersetzt.
Orgeln, Stockuhren, Glockenspiele, alles vom Wasser getrieben, Bildsäulen, die
sich unvermuthet umdrehen und den Zuschauer bespritzen, Theater, in deren Mitte sich
Wasserbecken erheben, und ähnliche Erfindungen in diesem Geschmack wechseln in die-
sem Garten zur Verschwendung ab. -- Nach diesen kleinen Künsten von seltsamen
Wasserspielen erhole man sich wieder an der edlen Naturscene in dieser Vorstellung.

[Abbildung]

III. In-
III Band. U

Monumenten und Inſchriften.
Bildſaͤule der Fama mit einer vergoldeten Poſaune, ein trinkender Drache, ein Bauer,
der eine Schale darreicht. Wenn das Waſſer zu ſpielen anfaͤngt, ſo blaͤſt die Fama
die Poſaune, und ſchwingt die Fluͤgel; die Schale wird mit Waſſer angefuͤllt, der
Bauer reicht ſie dar, und die Schlange taucht ihren Kopf hinein und trinkt. In
einer der Fama gegenuͤberſtehenden Grotte ſitzt Pan, der durch die Bewegung des
Waſſers aufſteht, auf der Floͤte blaͤſt, den Kopf bewegt, und ſich wieder niederſetzt.
Orgeln, Stockuhren, Glockenſpiele, alles vom Waſſer getrieben, Bildſaͤulen, die
ſich unvermuthet umdrehen und den Zuſchauer beſpritzen, Theater, in deren Mitte ſich
Waſſerbecken erheben, und aͤhnliche Erfindungen in dieſem Geſchmack wechſeln in die-
ſem Garten zur Verſchwendung ab. — Nach dieſen kleinen Kuͤnſten von ſeltſamen
Waſſerſpielen erhole man ſich wieder an der edlen Naturſcene in dieſer Vorſtellung.

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III. In-
III Band. U
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[153/0163] Monumenten und Inſchriften. Bildſaͤule der Fama mit einer vergoldeten Poſaune, ein trinkender Drache, ein Bauer, der eine Schale darreicht. Wenn das Waſſer zu ſpielen anfaͤngt, ſo blaͤſt die Fama die Poſaune, und ſchwingt die Fluͤgel; die Schale wird mit Waſſer angefuͤllt, der Bauer reicht ſie dar, und die Schlange taucht ihren Kopf hinein und trinkt. In einer der Fama gegenuͤberſtehenden Grotte ſitzt Pan, der durch die Bewegung des Waſſers aufſteht, auf der Floͤte blaͤſt, den Kopf bewegt, und ſich wieder niederſetzt. Orgeln, Stockuhren, Glockenſpiele, alles vom Waſſer getrieben, Bildſaͤulen, die ſich unvermuthet umdrehen und den Zuſchauer beſpritzen, Theater, in deren Mitte ſich Waſſerbecken erheben, und aͤhnliche Erfindungen in dieſem Geſchmack wechſeln in die- ſem Garten zur Verſchwendung ab. — Nach dieſen kleinen Kuͤnſten von ſeltſamen Waſſerſpielen erhole man ſich wieder an der edlen Naturſcene in dieſer Vorſtellung. [Abbildung] III. In- III Band. U

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst3_1780/163>, abgerufen am 23.04.2024.