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Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841.

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Die freien Künste.
Unsere Maler malen
Vieles und mancherlei,
Aber zu tausendmalen
Sind die Maler nicht frei.
Immer wird zur Schablone
Ihnen die Fürstengunst,
Immer in alter Frohne
Regt sich die freie Kunst.
Immer Traditionen,
Bibel und Mythologie,
Fremdes aus allen Zonen,
Selbstempfundenes nie.
Ist es da denn ein Wunder,
Wenn sich erhebt ein Geschrei:
Laßt doch den alten Plunder,
Maler, und werdet doch frei!

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Die freien Künſte.
Unſere Maler malen
Vieles und mancherlei,
Aber zu tauſendmalen
Sind die Maler nicht frei.
Immer wird zur Schablone
Ihnen die Fürſtengunſt,
Immer in alter Frohne
Regt ſich die freie Kunſt.
Immer Traditionen,
Bibel und Mythologie,
Fremdes aus allen Zonen,
Selbſtempfundenes nie.
Iſt es da denn ein Wunder,
Wenn ſich erhebt ein Geſchrei:
Laßt doch den alten Plunder,
Maler, und werdet doch frei!

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[81/0101] Die freien Künſte. Unſere Maler malen Vieles und mancherlei, Aber zu tauſendmalen Sind die Maler nicht frei. Immer wird zur Schablone Ihnen die Fürſtengunſt, Immer in alter Frohne Regt ſich die freie Kunſt. Immer Traditionen, Bibel und Mythologie, Fremdes aus allen Zonen, Selbſtempfundenes nie. Iſt es da denn ein Wunder, Wenn ſich erhebt ein Geſchrei: Laßt doch den alten Plunder, Maler, und werdet doch frei! 6

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Zitationshilfe: Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 2. Hamburg, 1841, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_unpolitische02_1841/101>, abgerufen am 23.04.2024.