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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Vermischte Gedichte.
An
Seine Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg
Friedrich Wilhelm/
Uber ihre anno 1686 unter dem von Schö-
ning nach Ungern geschickte auxiliar-
völcker.

+ + +
WOhin Großmächtigster wird noch dein nahme steigen?
Wem hat nicht Brandenburg schon schrecken eingejagt?
Soll sich dein kühnes heer nun auch den käysern zeigen/
Nachdem es sich genug mit königen gewagt?
Denn zieht es nicht ins feld den Türckschen zu bekriegen/
Und für die majestät des Römischen zu siegen?
Der grosse Leopold verfolgt die Saracenen/
An denen schon sein arm viel wunders hat gethan;
Und weil ein neuer zug soll seine siege krönen/
Spricht er dich dieses mahl um deinen beystand an:
Weil ihm dein volck bekandt/ und man ihm auch gepriesen/
Wie es vor Neutra (*) schon und Lebentz sich erwiesen.
Wie
(*) Anno 1664 halfen die von Sr. Churfl. Durchl. ihrer Käy-
serl. Majestät wider den Türcken/ unter commando des Her-
tzogen von Holstein/ zu hülffe geschickte völcker Neutra
und Lebentz belägern und erobern; und als die Türcken die-
sen letzten platz entsetzen wolten/ schlugen die Brandenbur-
gischen nebst denen Käyserlichen sie dergestalt zurücke/
daß der Erbfeind viel stücke und mannschafft dabey ein-
büßete.
Vermiſchte Gedichte.
Vermiſchte Gedichte.
An
Seine Churfuͤrſtl. Durchl. zu Brandenburg
Friedrich Wilhelm/
Uber ihre anno 1686 unter dem von Schoͤ-
ning nach Ungern geſchickte auxiliar-
voͤlcker.

† † †
WOhin Großmaͤchtigſter wird noch dein nahme ſteigen?
Wem hat nicht Brandenburg ſchon ſchrecken eingejagt?
Soll ſich dein kuͤhnes heer nun auch den kaͤyſern zeigen/
Nachdem es ſich genug mit koͤnigen gewagt?
Denn zieht es nicht ins feld den Tuͤrckſchen zu bekriegen/
Und fuͤr die majeſtaͤt des Roͤmiſchen zu ſiegen?
Der groſſe Leopold verfolgt die Saracenen/
An denen ſchon ſein arm viel wunders hat gethan;
Und weil ein neuer zug ſoll ſeine ſiege kroͤnen/
Spricht er dich dieſes mahl um deinen beyſtand an:
Weil ihm dein volck bekandt/ und man ihm auch geprieſen/
Wie es vor Neutra (*) ſchon und Lebentz ſich erwieſen.
Wie
(*) Anno 1664 halfen die von Sr. Churfl. Durchl. ihrer Kaͤy-
ſerl. Majeſtaͤt wider den Tuͤrcken/ unter commando des Her-
tzogen von Holſtein/ zu huͤlffe geſchickte voͤlcker Neutra
und Lebentz belaͤgern und erobern; und als die Tuͤrcken die-
ſen letzten platz entſetzen wolten/ ſchlugen die Brandenbur-
giſchen nebſt denen Kaͤyſerlichen ſie dergeſtalt zuruͤcke/
daß der Erbfeind viel ſtuͤcke und mannſchafft dabey ein-
buͤßete.
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[204/0220] Vermiſchte Gedichte. Vermiſchte Gedichte. An Seine Churfuͤrſtl. Durchl. zu Brandenburg Friedrich Wilhelm/ Uber ihre anno 1686 unter dem von Schoͤ- ning nach Ungern geſchickte auxiliar- voͤlcker. † † † WOhin Großmaͤchtigſter wird noch dein nahme ſteigen? Wem hat nicht Brandenburg ſchon ſchrecken eingejagt? Soll ſich dein kuͤhnes heer nun auch den kaͤyſern zeigen/ Nachdem es ſich genug mit koͤnigen gewagt? Denn zieht es nicht ins feld den Tuͤrckſchen zu bekriegen/ Und fuͤr die majeſtaͤt des Roͤmiſchen zu ſiegen? Der groſſe Leopold verfolgt die Saracenen/ An denen ſchon ſein arm viel wunders hat gethan; Und weil ein neuer zug ſoll ſeine ſiege kroͤnen/ Spricht er dich dieſes mahl um deinen beyſtand an: Weil ihm dein volck bekandt/ und man ihm auch geprieſen/ Wie es vor Neutra (*) ſchon und Lebentz ſich erwieſen. Wie (*) Anno 1664 halfen die von Sr. Churfl. Durchl. ihrer Kaͤy- ſerl. Majeſtaͤt wider den Tuͤrcken/ unter commando des Her- tzogen von Holſtein/ zu huͤlffe geſchickte voͤlcker Neutra und Lebentz belaͤgern und erobern; und als die Tuͤrcken die- ſen letzten platz entſetzen wolten/ ſchlugen die Brandenbur- giſchen nebſt denen Kaͤyſerlichen ſie dergeſtalt zuruͤcke/ daß der Erbfeind viel ſtuͤcke und mannſchafft dabey ein- buͤßete.

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/220>, abgerufen am 28.03.2024.