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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Drittes Buch/ Haus-Mutter.
[Spaltenumbruch] also darauf lasse. Das Fieber/ wie etliche wollen/ soll
man vor dem neundten Tag nicht vertreiben. Hernach
nimm ein wenig Rocken Brod/ brock es in einen Eß-
Löffel/ thue darzu eine Messerspitzen gestossenen Pfeffer/
und gieß so viel Brandwein darüber/ daß sich das Brod
feuchte und naß werde/ und wann du fühlest das Fieber
kommen/ so nimms ein/ und halte die Nasen zu/ damit
der Dunst ins Haubt gehe/ darnach laß dich nieder/ und
schwitze/ thue solches dreymal/ es hilfft gewißlich.

Herr Carrichter sagt/ für die Quartana sey gut mit
Kranawethschwammen-Brandwein den gantzen Ruck-
grad bey einer Wärme/ von oben hinab/ biß unten aus
gantz wol geschmiert/ und das etlichemal gethan/ ver-
treibe es.

Und D. Cardilucius setzt dieses für ein berühmtes
Mittel wider die Quartana an dem bösen Tage/ wann der
Schauer als ein Vorbott des Fiebers/ zu kommen pfle-
get/ so nimm ein heisses erst aus dem Back-Ofen ausge-
nommenes Brod/ schneid am Boden ein rundes Loch
hinein/ und gieß Brandwein darein/ leg es mit dem Loch
auf den Nabel/ so warm es dir möglich ist zu erleiden/
und lasse es also darauf ligen/ so lang du des Fiebers
Paroxysmum hast/ alsdann herab genommen/ und ei-
[Spaltenumbruch] ner Sau/ entweder allein/ oder unter das andere Fressen
gegeben/ wie man ihrs am besten beybringen kan/ so
bleibet das Fieber aus.

Für das Fieber/ ein Loth Eichene Mistel klein ge-
pulvert und gesiebt/ auf einmal eingegeben/ soll ein ge-
wisses Experiment für das Fieber seyn.

Für das viertägliche Fieber nimm Pilsenkraut/
druck den Safft heraus/ rühr darein gestossenen Wey-
rauch/ daß es wie ein dünnes Mus werde/ streich es auf
ein Fingerbreites Tüchlein/ das so lang sey/ daß es a
Nuca usque ad finem Dorsi
reiche/ leg es also über
den gantzen Ruckgrad hinab/ und laß es ligen/ soll ge-
wiß helffen.

Wann das Fieber allerhand schädliche Reliquien/
als Undauung/ Magenwehe/ Miltz- und Leber-Verhär-
tung/ Obstructiones venarum mesaraicarum, Un-
lust zum Essen/ Wachen und dergleichen hinder sich ver-
lässet/ schreibt Petr. Poterius D. M. in Centur. 1. insi-
gnium curationum n.
38. daß diß Recept geholffen ha-
be: . Saltz vom kleinen Centaur ein Quintel/ Rosen-
und Veyel-Conserv jedes eine Untzen/ Vitriol-Oel
10 Tropfen/ gemischt/ zu einem Electuario gemacht/
2 Drachmas davon zweymal im Tage genommen.

Cap. CXXII.
Hitzige Kranckheiten.
[Spaltenumbruch]

JN allen hitzigen Kranckheiten/ Epidemialischen
vergifften Fiebern/ die man sonst vermeint hat/
sie kommen aus den Entzündungen des Hertzge-
blütes/ ist zu wissen/ daß sie mehr sind eine Inflamma-
tio Spirituum animalium, in cerebri substantia exor-
ta, & a venenata qualitate ibidem causata,
wie Georg.
Graseccius M. D.
in der Vorrede seiner Delineatione
Jatrica vitae humanae
bezeuget.

Für grossen Durst in hitzigen Kranckheiten/ sagt
Apollinaris, soll man Kürbis-Wasser mit Zucker ver-
mischen und trincken. Jtem Wasser getruncken/ darin-
nen Anis gesotten. Weiden-Blätter untergestreuet/
lindern die Hitz/ und kühlen wol. Jtem Weinrauten/
Hauswurtzen/ Sauerteig/ und ein wenig Preinzeltel
untereinander gestossen/ auf ein Tuch angestrichen und
warm auf die Sohlen gebunden.

Das saure Wasser für die hitzige Kranckheiten
mach also: Nimm Schellkraut/ Cardobenedict/ und
Weinrauten/ jedes 3 Hände voll/ zerhack alles klein/
thu es in einen Hafen/ gieß 3 Aechtring des besten und
schärfesten Essig darauf/ verlutirs wol mit Leim/ und laß
es also über Nacht stehen/ des andern Tages siede es/
daß es ohngefehr den dritten Theil einsiede/ laß es her-
nach vermacht im Keller über Nacht stehen/ drucks als-
dann durch ein sauber Tuch in ein Glas/ oder anders Ge-
schirr/ und so bald ein Mensch kranck wird/ so gib einem
Erwachsenen drey/ einem Jungen aber 2 Löffel voll/ und
laß sie wol darauf schwitzen.

Für die Ungerische Kranckheit gibt D. Cardilucius
aus Herrn Carrichter diese Cur: Nimm zween Kütten/
schneid jeden in acht Spältlein/ thue darüber fünf Kan-
nen Wasser/ und Salveblühe eine halbe Hand voll dar-
zu/ laß es halb einsieden/ und gibs dem Krancken kalt
zu trincken/ und gib ihn nichts anders. Sind aber Küt-
ten nicht vorhanden/ so nimm 8 Loth Distelwurtzen dar-
[Spaltenumbruch] für/ und sied es/ wie erst gemeldt ist. Jtem mach ein
Pflaster aus Genserichkraut mit Essig und Saltz/ und leg
es auf die Fußsohlen/ Pulsen und Schläfe/ verneure es
täglich dreymal.

Die Bräune zu verhüten (welche gern bey hitzigen
Kranckheiten zu kommen pfleget) nimm Prunellen-
Wasser ein Kandel/ thue darein gestossenen Kütten-
Safft/ wanns aber überhand nimmet/ so thu 3 Löffel
voll Weinschärling-Berberis-Safft darein/ damit kan
man sich gurgeln/ schadet auch nicht/ wann schon was
davon in den Leib kommet.

Für die Ungerische Kranckheit und Hertz-Bräune:
Nimm lebendige Krebsen/ ohngefähr zehen/ thue das
Aederlein oder die Gall davon hinweg/ zerstosse sie in ei-
nem Mörser/ drucks durch/ vermische es mit Röhrl-
oder Sauerampfer-Wasser/ ein wenig Campher/ Sa-
larmoniac, Bolarmeni,
und Haußwurtzen-Safft dar-
unter gemischt/ und dem Krancken zu trincken geben.

Jn hitzigen/ als Ungerischen Kranckheiten und Pe-
tecchi
en sind (wie D. Minderer in Medicina militari
schreibet) die Purgationen gantz untüchtig/ weil sie das
ebullirende und tobende Geblüt noch mehr perturbiren/
den Leib schwächen/ und dennoch kein Gifft austreiben;
das Aderlassen ingleichen sey gantz schädlich/ und ster-
ben in den Petecchien schier alle/ denen man Blut läs-
set; das Schwitzen ist am sichersten.

Ein Tranck in hitzigen und Ungerischen Kranckhei-
ten: . Mandelkern 4 Loth/ Plutzerkern 2 Loth/ Saur-
ampfer-Saamen 1 Quintel/ alles durcheinander wol
gestossen/ darnach eine gantze Semmel genommen/ in
ein Aechtring frisches Bronnenwasser geweicht/ alsdann
durch ein Tuch gedruckt/ die Semmel weggethan/ und
mit dem Semmel-Wasser die obbenannten Stücke
ausgezogen.

Cap.
R r

Drittes Buch/ Haus-Mutter.
[Spaltenumbruch] alſo darauf laſſe. Das Fieber/ wie etliche wollen/ ſoll
man vor dem neundten Tag nicht vertreiben. Hernach
nimm ein wenig Rocken Brod/ brock es in einen Eß-
Loͤffel/ thue darzu eine Meſſerſpitzen geſtoſſenen Pfeffer/
und gieß ſo viel Brandwein daruͤber/ daß ſich das Brod
feuchte und naß werde/ und wann du fuͤhleſt das Fieber
kommen/ ſo nimms ein/ und halte die Naſen zu/ damit
der Dunſt ins Haubt gehe/ darnach laß dich nieder/ und
ſchwitze/ thue ſolches dreymal/ es hilfft gewißlich.

Herr Carrichter ſagt/ fuͤr die Quartana ſey gut mit
Kranawethſchwammen-Brandwein den gantzen Ruck-
grad bey einer Waͤrme/ von oben hinab/ biß unten aus
gantz wol geſchmiert/ und das etlichemal gethan/ ver-
treibe es.

Und D. Cardilucius ſetzt dieſes fuͤr ein beruͤhmtes
Mittel wider die Quartana an dem boͤſen Tage/ wann der
Schauer als ein Vorbott des Fiebers/ zu kommen pfle-
get/ ſo nimm ein heiſſes erſt aus dem Back-Ofen ausge-
nommenes Brod/ ſchneid am Boden ein rundes Loch
hinein/ und gieß Brandwein darein/ leg es mit dem Loch
auf den Nabel/ ſo warm es dir moͤglich iſt zu erleiden/
und laſſe es alſo darauf ligen/ ſo lang du des Fiebers
Paroxyſmum haſt/ alsdann herab genommen/ und ei-
[Spaltenumbruch] ner Sau/ entweder allein/ oder unter das andere Freſſen
gegeben/ wie man ihrs am beſten beybringen kan/ ſo
bleibet das Fieber aus.

Fuͤr das Fieber/ ein Loth Eichene Miſtel klein ge-
pulvert und geſiebt/ auf einmal eingegeben/ ſoll ein ge-
wiſſes Experiment fuͤr das Fieber ſeyn.

Fuͤr das viertaͤgliche Fieber nimm Pilſenkraut/
druck den Safft heraus/ ruͤhr darein geſtoſſenen Wey-
rauch/ daß es wie ein duͤnnes Mus werde/ ſtreich es auf
ein Fingerbreites Tuͤchlein/ das ſo lang ſey/ daß es à
Nucâ uſque ad finem Dorſi
reiche/ leg es alſo uͤber
den gantzen Ruckgrad hinab/ und laß es ligen/ ſoll ge-
wiß helffen.

Wann das Fieber allerhand ſchaͤdliche Reliquien/
als Undauung/ Magenwehe/ Miltz- und Leber-Verhaͤr-
tung/ Obſtructiones venarum meſaraicarum, Un-
luſt zum Eſſen/ Wachen und dergleichen hinder ſich ver-
laͤſſet/ ſchreibt Petr. Poterius D. M. in Centur. 1. inſi-
gnium curationum n.
38. daß diß Recept geholffen ha-
be: ℞. Saltz vom kleinen Centaur ein Quintel/ Roſen-
und Veyel-Conſerv jedes eine Untzen/ Vitriol-Oel
10 Tropfen/ gemiſcht/ zu einem Electuario gemacht/
2 Drachmas davon zweymal im Tage genommen.

Cap. CXXII.
Hitzige Kranckheiten.
[Spaltenumbruch]

JN allen hitzigen Kranckheiten/ Epidemialiſchen
vergifften Fiebern/ die man ſonſt vermeint hat/
ſie kommen aus den Entzuͤndungen des Hertzge-
bluͤtes/ iſt zu wiſſen/ daß ſie mehr ſind eine Inflamma-
tio Spirituum animalium, in cerebri ſubſtantiâ exor-
ta, & à venenata qualitate ibidem cauſata,
wie Georg.
Graſeccius M. D.
in der Vorrede ſeiner Delineatione
Jatricâ vitæ humanæ
bezeuget.

Fuͤr groſſen Durſt in hitzigen Kranckheiten/ ſagt
Apollinaris, ſoll man Kuͤrbis-Waſſer mit Zucker ver-
miſchen und trincken. Jtem Waſſer getruncken/ darin-
nen Anis geſotten. Weiden-Blaͤtter untergeſtreuet/
lindern die Hitz/ und kuͤhlen wol. Jtem Weinrauten/
Hauswurtzen/ Sauerteig/ und ein wenig Preinzeltel
untereinander geſtoſſen/ auf ein Tuch angeſtrichen und
warm auf die Sohlen gebunden.

Das ſaure Waſſer fuͤr die hitzige Kranckheiten
mach alſo: Nimm Schellkraut/ Cardobenedict/ und
Weinrauten/ jedes 3 Haͤnde voll/ zerhack alles klein/
thu es in einen Hafen/ gieß 3 Aechtring des beſten und
ſchaͤrfeſten Eſſig darauf/ verlutirs wol mit Leim/ und laß
es alſo uͤber Nacht ſtehen/ des andern Tages ſiede es/
daß es ohngefehr den dritten Theil einſiede/ laß es her-
nach vermacht im Keller uͤber Nacht ſtehen/ drucks als-
dann durch ein ſauber Tuch in ein Glas/ oder anders Ge-
ſchirr/ und ſo bald ein Menſch kranck wird/ ſo gib einem
Erwachſenen drey/ einem Jungen aber 2 Loͤffel voll/ und
laß ſie wol darauf ſchwitzen.

Fuͤr die Ungeriſche Kranckheit gibt D. Cardilucius
aus Herrn Carrichter dieſe Cur: Nimm zween Kuͤtten/
ſchneid jeden in acht Spaͤltlein/ thue daruͤber fuͤnf Kan-
nen Waſſer/ und Salvebluͤhe eine halbe Hand voll dar-
zu/ laß es halb einſieden/ und gibs dem Krancken kalt
zu trincken/ und gib ihn nichts anders. Sind aber Kuͤt-
ten nicht vorhanden/ ſo nimm 8 Loth Diſtelwurtzen dar-
[Spaltenumbruch] fuͤr/ und ſied es/ wie erſt gemeldt iſt. Jtem mach ein
Pflaſter aus Genſerichkraut mit Eſſig und Saltz/ und leg
es auf die Fußſohlen/ Pulſen und Schlaͤfe/ verneure es
taͤglich dreymal.

Die Braͤune zu verhuͤten (welche gern bey hitzigen
Kranckheiten zu kommen pfleget) nimm Prunellen-
Waſſer ein Kandel/ thue darein geſtoſſenen Kuͤtten-
Safft/ wanns aber uͤberhand nimmet/ ſo thu 3 Loͤffel
voll Weinſchaͤrling-Berberis-Safft darein/ damit kan
man ſich gurgeln/ ſchadet auch nicht/ wann ſchon was
davon in den Leib kommet.

Fuͤr die Ungeriſche Kranckheit und Hertz-Braͤune:
Nimm lebendige Krebſen/ ohngefaͤhr zehen/ thue das
Aederlein oder die Gall davon hinweg/ zerſtoſſe ſie in ei-
nem Moͤrſer/ drucks durch/ vermiſche es mit Roͤhrl-
oder Sauerampfer-Waſſer/ ein wenig Campher/ Sa-
larmoniac, Bolarmeni,
und Haußwurtzen-Safft dar-
unter gemiſcht/ und dem Krancken zu trincken geben.

Jn hitzigen/ als Ungeriſchen Kranckheiten und Pe-
tecchi
en ſind (wie D. Minderer in Medicinâ militari
ſchreibet) die Purgationen gantz untuͤchtig/ weil ſie das
ebullirende und tobende Gebluͤt noch mehr perturbiren/
den Leib ſchwaͤchen/ und dennoch kein Gifft austreiben;
das Aderlaſſen ingleichen ſey gantz ſchaͤdlich/ und ſter-
ben in den Petecchien ſchier alle/ denen man Blut laͤſ-
ſet; das Schwitzen iſt am ſicherſten.

Ein Tranck in hitzigen und Ungeriſchen Kranckhei-
ten: ℞. Mandelkern 4 Loth/ Plutzerkern 2 Loth/ Saur-
ampfer-Saamen 1 Quintel/ alles durcheinander wol
geſtoſſen/ darnach eine gantze Semmel genommen/ in
ein Aechtring friſches Bronnenwaſſer geweicht/ alsdann
durch ein Tuch gedruckt/ die Semmel weggethan/ und
mit dem Semmel-Waſſer die obbenannten Stuͤcke
ausgezogen.

Cap.
R r
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[313/0331] Drittes Buch/ Haus-Mutter. alſo darauf laſſe. Das Fieber/ wie etliche wollen/ ſoll man vor dem neundten Tag nicht vertreiben. Hernach nimm ein wenig Rocken Brod/ brock es in einen Eß- Loͤffel/ thue darzu eine Meſſerſpitzen geſtoſſenen Pfeffer/ und gieß ſo viel Brandwein daruͤber/ daß ſich das Brod feuchte und naß werde/ und wann du fuͤhleſt das Fieber kommen/ ſo nimms ein/ und halte die Naſen zu/ damit der Dunſt ins Haubt gehe/ darnach laß dich nieder/ und ſchwitze/ thue ſolches dreymal/ es hilfft gewißlich. Herr Carrichter ſagt/ fuͤr die Quartana ſey gut mit Kranawethſchwammen-Brandwein den gantzen Ruck- grad bey einer Waͤrme/ von oben hinab/ biß unten aus gantz wol geſchmiert/ und das etlichemal gethan/ ver- treibe es. Und D. Cardilucius ſetzt dieſes fuͤr ein beruͤhmtes Mittel wider die Quartana an dem boͤſen Tage/ wann der Schauer als ein Vorbott des Fiebers/ zu kommen pfle- get/ ſo nimm ein heiſſes erſt aus dem Back-Ofen ausge- nommenes Brod/ ſchneid am Boden ein rundes Loch hinein/ und gieß Brandwein darein/ leg es mit dem Loch auf den Nabel/ ſo warm es dir moͤglich iſt zu erleiden/ und laſſe es alſo darauf ligen/ ſo lang du des Fiebers Paroxyſmum haſt/ alsdann herab genommen/ und ei- ner Sau/ entweder allein/ oder unter das andere Freſſen gegeben/ wie man ihrs am beſten beybringen kan/ ſo bleibet das Fieber aus. Fuͤr das Fieber/ ein Loth Eichene Miſtel klein ge- pulvert und geſiebt/ auf einmal eingegeben/ ſoll ein ge- wiſſes Experiment fuͤr das Fieber ſeyn. Fuͤr das viertaͤgliche Fieber nimm Pilſenkraut/ druck den Safft heraus/ ruͤhr darein geſtoſſenen Wey- rauch/ daß es wie ein duͤnnes Mus werde/ ſtreich es auf ein Fingerbreites Tuͤchlein/ das ſo lang ſey/ daß es à Nucâ uſque ad finem Dorſi reiche/ leg es alſo uͤber den gantzen Ruckgrad hinab/ und laß es ligen/ ſoll ge- wiß helffen. Wann das Fieber allerhand ſchaͤdliche Reliquien/ als Undauung/ Magenwehe/ Miltz- und Leber-Verhaͤr- tung/ Obſtructiones venarum meſaraicarum, Un- luſt zum Eſſen/ Wachen und dergleichen hinder ſich ver- laͤſſet/ ſchreibt Petr. Poterius D. M. in Centur. 1. inſi- gnium curationum n. 38. daß diß Recept geholffen ha- be: ℞. Saltz vom kleinen Centaur ein Quintel/ Roſen- und Veyel-Conſerv jedes eine Untzen/ Vitriol-Oel 10 Tropfen/ gemiſcht/ zu einem Electuario gemacht/ 2 Drachmas davon zweymal im Tage genommen. Cap. CXXII. Hitzige Kranckheiten. JN allen hitzigen Kranckheiten/ Epidemialiſchen vergifften Fiebern/ die man ſonſt vermeint hat/ ſie kommen aus den Entzuͤndungen des Hertzge- bluͤtes/ iſt zu wiſſen/ daß ſie mehr ſind eine Inflamma- tio Spirituum animalium, in cerebri ſubſtantiâ exor- ta, & à venenata qualitate ibidem cauſata, wie Georg. Graſeccius M. D. in der Vorrede ſeiner Delineatione Jatricâ vitæ humanæ bezeuget. Fuͤr groſſen Durſt in hitzigen Kranckheiten/ ſagt Apollinaris, ſoll man Kuͤrbis-Waſſer mit Zucker ver- miſchen und trincken. Jtem Waſſer getruncken/ darin- nen Anis geſotten. Weiden-Blaͤtter untergeſtreuet/ lindern die Hitz/ und kuͤhlen wol. Jtem Weinrauten/ Hauswurtzen/ Sauerteig/ und ein wenig Preinzeltel untereinander geſtoſſen/ auf ein Tuch angeſtrichen und warm auf die Sohlen gebunden. Das ſaure Waſſer fuͤr die hitzige Kranckheiten mach alſo: Nimm Schellkraut/ Cardobenedict/ und Weinrauten/ jedes 3 Haͤnde voll/ zerhack alles klein/ thu es in einen Hafen/ gieß 3 Aechtring des beſten und ſchaͤrfeſten Eſſig darauf/ verlutirs wol mit Leim/ und laß es alſo uͤber Nacht ſtehen/ des andern Tages ſiede es/ daß es ohngefehr den dritten Theil einſiede/ laß es her- nach vermacht im Keller uͤber Nacht ſtehen/ drucks als- dann durch ein ſauber Tuch in ein Glas/ oder anders Ge- ſchirr/ und ſo bald ein Menſch kranck wird/ ſo gib einem Erwachſenen drey/ einem Jungen aber 2 Loͤffel voll/ und laß ſie wol darauf ſchwitzen. Fuͤr die Ungeriſche Kranckheit gibt D. Cardilucius aus Herrn Carrichter dieſe Cur: Nimm zween Kuͤtten/ ſchneid jeden in acht Spaͤltlein/ thue daruͤber fuͤnf Kan- nen Waſſer/ und Salvebluͤhe eine halbe Hand voll dar- zu/ laß es halb einſieden/ und gibs dem Krancken kalt zu trincken/ und gib ihn nichts anders. Sind aber Kuͤt- ten nicht vorhanden/ ſo nimm 8 Loth Diſtelwurtzen dar- fuͤr/ und ſied es/ wie erſt gemeldt iſt. Jtem mach ein Pflaſter aus Genſerichkraut mit Eſſig und Saltz/ und leg es auf die Fußſohlen/ Pulſen und Schlaͤfe/ verneure es taͤglich dreymal. Die Braͤune zu verhuͤten (welche gern bey hitzigen Kranckheiten zu kommen pfleget) nimm Prunellen- Waſſer ein Kandel/ thue darein geſtoſſenen Kuͤtten- Safft/ wanns aber uͤberhand nimmet/ ſo thu 3 Loͤffel voll Weinſchaͤrling-Berberis-Safft darein/ damit kan man ſich gurgeln/ ſchadet auch nicht/ wann ſchon was davon in den Leib kommet. Fuͤr die Ungeriſche Kranckheit und Hertz-Braͤune: Nimm lebendige Krebſen/ ohngefaͤhr zehen/ thue das Aederlein oder die Gall davon hinweg/ zerſtoſſe ſie in ei- nem Moͤrſer/ drucks durch/ vermiſche es mit Roͤhrl- oder Sauerampfer-Waſſer/ ein wenig Campher/ Sa- larmoniac, Bolarmeni, und Haußwurtzen-Safft dar- unter gemiſcht/ und dem Krancken zu trincken geben. Jn hitzigen/ als Ungeriſchen Kranckheiten und Pe- tecchien ſind (wie D. Minderer in Medicinâ militari ſchreibet) die Purgationen gantz untuͤchtig/ weil ſie das ebullirende und tobende Gebluͤt noch mehr perturbiren/ den Leib ſchwaͤchen/ und dennoch kein Gifft austreiben; das Aderlaſſen ingleichen ſey gantz ſchaͤdlich/ und ſter- ben in den Petecchien ſchier alle/ denen man Blut laͤſ- ſet; das Schwitzen iſt am ſicherſten. Ein Tranck in hitzigen und Ungeriſchen Kranckhei- ten: ℞. Mandelkern 4 Loth/ Plutzerkern 2 Loth/ Saur- ampfer-Saamen 1 Quintel/ alles durcheinander wol geſtoſſen/ darnach eine gantze Semmel genommen/ in ein Aechtring friſches Bronnenwaſſer geweicht/ alsdann durch ein Tuch gedruckt/ die Semmel weggethan/ und mit dem Semmel-Waſſer die obbenannten Stuͤcke ausgezogen. Cap. R r

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/331>, abgerufen am 23.04.2024.