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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] de Serres Raht anderthalb Schuch von einander
Schnüre Paralell-weise den Platz durch/ und so dann
wider Creutzweise nach der Zwerch andere Schnür/ in
gleicher Distanz aufgezogen/ daß allerseits gleichwinck-
lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang
erscheinen/ alsdann hat man ein eisern Jnstrument for-
mirt/ wie der Zimmerleute grosse Bohrer/ unten etwas
rundlich zugespitzt und wol gestählet in die drey Schuche
lang/ und so dick wie ein ziemlicher Hauenstiehl; der
oberste Theil hat ein starckes Zwerch-Holtz/ wie ein
Näbinger/ damit man ihn mit Händen regieren und
eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal
so tief als das andere in die Erden gehe/ so wird an
dem Ort/ welches ausserhalb der Erden bleiben soll/ ein
starckes Zwerch-Eisen/ wie an einem Knebelspieß (a-
ber ohne Schärffe) angeschmidtet/ darauf kan man
auch im Einsencken den einen Fuß setzen/ damit es de-
sto geschwinder in die Erden dringe; doch ist zu wissen/
daß zu den Würtzlingen eine stärckere und dickere eiser-
ne Stangen oder Starrstecken vonnöthen; weil die
Wurtzen einen grossen Platz/ damit man sie nicht ab-
reisse/ haben müssen; mit diesem nun/ macht man zwi-
schen die von den Stricken gezogenen viereckichte Spa-
cia,
just in die Mitte/ die Löcher in gehöriger gleicher
Tiefe/ senckt die beschnittene Würtzling oder Satzreben
gemählich und sanfft hinein/ und schliesst hernach die
Oeffnung wieder mit Erden zu.

Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue-
nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder ü-
bel zugerichteten Gründen auf diese Weise die jungen
Reben/ mit oder ohne Wurtzen einsencken wolte/
würde sich sehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher
zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß sich
diese Herrn de Serres Meynung/ mit den Schnüren
unbequemlich practiciren läst/ aus Ursach man gleich-
sam in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein-
richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei-
ne Rebschnur/ wie die Gärtner brauchen/ gerad und
starck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer
gewissen Maß einlegt/ und so eine Reyhe fertig/ also
[Spaltenumbruch] mit den andern fortfähret/ es soll geschwinder und un-
mühsamer abgehen.

Wird man nun die Weinstöcke in eine solche Ord-
nung bringen/ gibt es nicht allein ein holoseliges an-
genehmes Ansehen/ sondern ist auch alle Arbeit desto
leichter zu verrichten. Wann aber die Reben schon grosse
Wurtzen haben/ die in denen auf solche Weise gebohrten
Löchern leichtlich brechen; ists gewisser/ man mache
Gräfften/ und lege sie nacheinander in einer Weitschafft
und guten Ordnung ein/ so bekommen sie besser/ und
wird die Wurtzel nicht zerdrümmert/ die man doch ei-
nen Weg als den andern/ unten mit einem scharffen
glatten Messer ein wenig abstutzen muß/ so ziehen sie
der Erden Safft desto geschwinder an sich. Dabey ist
auch der Erden Eigenschafft/ ob sie sandicht/ leimicht/
eben oder abhangicht ist/ da man die Gräben an einem
Ort etwas seuchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu
tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo solche
mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen
Schaden bringt.

Von denen Sätzlingen müssen die obersten schwa-
chen Gipfel/ so die Alten flagella genannt/ abgeschnit-
ten werden/ weil sie unfruchtbar sind/ und nur von den
Winden umgetrieben/ das Stämmlein nicht gerne ein-
wurtzen lassen. Von den Augen/ die dem alten Holtz am
nächsten sind/ ist die beste Fruchtbarkeit zu hoffen/ und
zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes
Holtz bey jeglichem Sätzling haben wollen/ nicht eben
als ob solches so viel zur Feuchtigkeit nothwendig wäre/
sondern sich vor der Betrieger Arglistigkeit vorzusehen/
denn wo dieses Zeichen nicht zu sehen/ konnten sie aus
einer langen Reben 2 oder 3 Sätzlinge machen/ und al-
so den Kauffer hinders Liecht führen/ welches aber/
wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht
geschehen kan. Jst auch Herr de Serres neben denen
Alten der Meinung/ daß es besser sey/ man setze die
Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all-
gemeinen und üblichen Brauch/ weil sie viel eher beklei-
ben/ und der Safft viel leichter gerad übersich steigt/
als wann er erst durch krumme Abwege fortdringen sol-
le/ faulet auch nicht so gerne.

Cap. X.
Wie die Weinstöcke/ sonderlich die jungen/ zu schneiden.
[Spaltenumbruch]

ETliche wollen/ daß diese Weingart-Arbeit von
einem Esel sey erfunden worden/ der (wie Pierius
Valerianus
meldet) als er ohngefehr in einen
Weinberg kommen und hungerig gewesen/ hab er die
Reben abgebissen/ so gut er gekonnt. Und als der Herr
des Weinberges vermerckt/ daß diese abgebissene und
seiner Meinung nach verderbte Reben/ auf künfftigen
Herbst/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/
hab ers öffter also mit Fleiß geschnitten/ daraus die gu-
te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher
werden Bacchus und Silenus die Wein-Götzen auf ei-
nen Esel reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden
belangt/ so haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die
Grasmucken singen/ so sey es Zeit Weinstöcke zu schnei-
den/ so von alten Stöcken zu verstehen/ denn die jungen
betreffende:

So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er-
[Spaltenumbruch] den herum vergleicht hat/ werden sie 4 oder 5 Finger
hoch über der Erden abgeschnitten/ und ihnen 2 oder aufs
höchste drey Augen gelassen; wann man sie hauet/ schnei-
det man die Wurtzen/ so oben an austreiben/ gantz hin-
weg/ denn sie werden bald von des Sommers Hitze be-
schädiget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er solle)
in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht
geschihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das übri-
ge Hauen hat keine gewisse Maß/ muß aber so offt ge-
schehen/ als offt man sihet/ daß Gras und Unkraut sich
ungebetten zu gast laden will/ solchen wieder die Thür
zu weisen und es auszutilgen; oder wann der Wein-
garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ so
meistes nach grossen Platz-Regen/ wann der Grund
leimicht ist/ zu geschehen pfleget/ sonderlich soll das
Hauen/ wo möglich/ angestellt seyn/ wann ein naher Re-
gen zu hoffen ist; vornemlich ist sehr gut/ wann man

dieses

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] de Serres Raht anderthalb Schuch von einander
Schnuͤre Paralell-weiſe den Platz durch/ und ſo dann
wider Creutzweiſe nach der Zwerch andere Schnuͤr/ in
gleicher Diſtanz aufgezogen/ daß allerſeits gleichwinck-
lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang
erſcheinen/ alsdann hat man ein eiſern Jnſtrument for-
mirt/ wie der Zimmerleute groſſe Bohrer/ unten etwas
rundlich zugeſpitzt und wol geſtaͤhlet in die drey Schuche
lang/ und ſo dick wie ein ziemlicher Hauenſtiehl; der
oberſte Theil hat ein ſtarckes Zwerch-Holtz/ wie ein
Naͤbinger/ damit man ihn mit Haͤnden regieren und
eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal
ſo tief als das andere in die Erden gehe/ ſo wird an
dem Ort/ welches auſſerhalb der Erden bleiben ſoll/ ein
ſtarckes Zwerch-Eiſen/ wie an einem Knebelſpieß (a-
ber ohne Schaͤrffe) angeſchmidtet/ darauf kan man
auch im Einſencken den einen Fuß ſetzen/ damit es de-
ſto geſchwinder in die Erden dringe; doch iſt zu wiſſen/
daß zu den Wuͤrtzlingen eine ſtaͤrckere und dickere eiſer-
ne Stangen oder Starrſtecken vonnoͤthen; weil die
Wurtzen einen groſſen Platz/ damit man ſie nicht ab-
reiſſe/ haben muͤſſen; mit dieſem nun/ macht man zwi-
ſchen die von den Stricken gezogenen viereckichte Spa-
cia,
juſt in die Mitte/ die Loͤcher in gehoͤriger gleicher
Tiefe/ ſenckt die beſchnittene Wuͤrtzling oder Satzreben
gemaͤhlich und ſanfft hinein/ und ſchlieſſt hernach die
Oeffnung wieder mit Erden zu.

Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue-
nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder uͤ-
bel zugerichteten Gruͤnden auf dieſe Weiſe die jungen
Reben/ mit oder ohne Wurtzen einſencken wolte/
wuͤrde ſich ſehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher
zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß ſich
dieſe Herrn de Serres Meynung/ mit den Schnuͤren
unbequemlich practiciren laͤſt/ aus Urſach man gleich-
ſam in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein-
richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei-
ne Rebſchnur/ wie die Gaͤrtner brauchen/ gerad und
ſtarck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer
gewiſſen Maß einlegt/ und ſo eine Reyhe fertig/ alſo
[Spaltenumbruch] mit den andern fortfaͤhret/ es ſoll geſchwinder und un-
muͤhſamer abgehen.

Wird man nun die Weinſtoͤcke in eine ſolche Ord-
nung bringen/ gibt es nicht allein ein holoſeliges an-
genehmes Anſehen/ ſondern iſt auch alle Arbeit deſto
leichter zu verrichten. Wann aber die Reben ſchon groſſe
Wurtzen haben/ die in denen auf ſolche Weiſe gebohrten
Loͤchern leichtlich brechen; iſts gewiſſer/ man mache
Graͤfften/ und lege ſie nacheinander in einer Weitſchafft
und guten Ordnung ein/ ſo bekommen ſie beſſer/ und
wird die Wurtzel nicht zerdruͤmmert/ die man doch ei-
nen Weg als den andern/ unten mit einem ſcharffen
glatten Meſſer ein wenig abſtutzen muß/ ſo ziehen ſie
der Erden Safft deſto geſchwinder an ſich. Dabey iſt
auch der Erden Eigenſchafft/ ob ſie ſandicht/ leimicht/
eben oder abhangicht iſt/ da man die Graͤben an einem
Ort etwas ſeuchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu
tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo ſolche
mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen
Schaden bringt.

Von denen Saͤtzlingen muͤſſen die oberſten ſchwa-
chen Gipfel/ ſo die Alten flagella genannt/ abgeſchnit-
ten werden/ weil ſie unfruchtbar ſind/ und nur von den
Winden umgetrieben/ das Staͤmmlein nicht gerne ein-
wurtzen laſſen. Von den Augen/ die dem alten Holtz am
naͤchſten ſind/ iſt die beſte Fruchtbarkeit zu hoffen/ und
zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes
Holtz bey jeglichem Saͤtzling haben wollen/ nicht eben
als ob ſolches ſo viel zur Feuchtigkeit nothwendig waͤre/
ſondern ſich vor der Betrieger Argliſtigkeit vorzuſehen/
denn wo dieſes Zeichen nicht zu ſehen/ konnten ſie aus
einer langen Reben 2 oder 3 Saͤtzlinge machen/ und al-
ſo den Kauffer hinders Liecht fuͤhren/ welches aber/
wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht
geſchehen kan. Jſt auch Herr de Serres neben denen
Alten der Meinung/ daß es beſſer ſey/ man ſetze die
Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all-
gemeinen und uͤblichen Brauch/ weil ſie viel eher beklei-
ben/ und der Safft viel leichter gerad uͤberſich ſteigt/
als wann er erſt durch krumme Abwege fortdringen ſol-
le/ faulet auch nicht ſo gerne.

Cap. X.
Wie die Weinſtoͤcke/ ſonderlich die jungen/ zu ſchneiden.
[Spaltenumbruch]

ETliche wollen/ daß dieſe Weingart-Arbeit von
einem Eſel ſey erfunden worden/ der (wie Pierius
Valerianus
meldet) als er ohngefehr in einen
Weinberg kommen und hungerig geweſen/ hab er die
Reben abgebiſſen/ ſo gut er gekonnt. Und als der Herr
des Weinberges vermerckt/ daß dieſe abgebiſſene und
ſeiner Meinung nach verderbte Reben/ auf kuͤnfftigen
Herbſt/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/
hab ers oͤffter alſo mit Fleiß geſchnitten/ daraus die gu-
te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher
werden Bacchus und Silenus die Wein-Goͤtzen auf ei-
nen Eſel reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden
belangt/ ſo haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die
Grasmucken ſingen/ ſo ſey es Zeit Weinſtoͤcke zu ſchnei-
den/ ſo von alten Stoͤcken zu verſtehen/ denn die jungen
betreffende:

So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er-
[Spaltenumbruch] den herum vergleicht hat/ werden ſie 4 oder 5 Finger
hoch uͤber der Erden abgeſchnitten/ und ihnen 2 oder aufs
hoͤchſte drey Augen gelaſſen; wann man ſie hauet/ ſchnei-
det man die Wurtzen/ ſo oben an austreiben/ gantz hin-
weg/ denn ſie werden bald von des Sommers Hitze be-
ſchaͤdiget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er ſolle)
in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht
geſchihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das uͤbri-
ge Hauen hat keine gewiſſe Maß/ muß aber ſo offt ge-
ſchehen/ als offt man ſihet/ daß Gras und Unkraut ſich
ungebetten zu gaſt laden will/ ſolchen wieder die Thuͤr
zu weiſen und es auszutilgen; oder wann der Wein-
garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ ſo
meiſtes nach groſſen Platz-Regen/ wann der Grund
leimicht iſt/ zu geſchehen pfleget/ ſonderlich ſoll das
Hauen/ wo moͤglich/ angeſtellt ſeyn/ wann ein naher Re-
gen zu hoffen iſt; vornemlich iſt ſehr gut/ wann man

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[336/0354] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens de Serres Raht anderthalb Schuch von einander Schnuͤre Paralell-weiſe den Platz durch/ und ſo dann wider Creutzweiſe nach der Zwerch andere Schnuͤr/ in gleicher Diſtanz aufgezogen/ daß allerſeits gleichwinck- lete kleine Viereck anderthalb Schuch breit und lang erſcheinen/ alsdann hat man ein eiſern Jnſtrument for- mirt/ wie der Zimmerleute groſſe Bohrer/ unten etwas rundlich zugeſpitzt und wol geſtaͤhlet in die drey Schuche lang/ und ſo dick wie ein ziemlicher Hauenſtiehl; der oberſte Theil hat ein ſtarckes Zwerch-Holtz/ wie ein Naͤbinger/ damit man ihn mit Haͤnden regieren und eindrucken kan/ und wann man will/ daß er einmal ſo tief als das andere in die Erden gehe/ ſo wird an dem Ort/ welches auſſerhalb der Erden bleiben ſoll/ ein ſtarckes Zwerch-Eiſen/ wie an einem Knebelſpieß (a- ber ohne Schaͤrffe) angeſchmidtet/ darauf kan man auch im Einſencken den einen Fuß ſetzen/ damit es de- ſto geſchwinder in die Erden dringe; doch iſt zu wiſſen/ daß zu den Wuͤrtzlingen eine ſtaͤrckere und dickere eiſer- ne Stangen oder Starrſtecken vonnoͤthen; weil die Wurtzen einen groſſen Platz/ damit man ſie nicht ab- reiſſe/ haben muͤſſen; mit dieſem nun/ macht man zwi- ſchen die von den Stricken gezogenen viereckichte Spa- cia, juſt in die Mitte/ die Loͤcher in gehoͤriger gleicher Tiefe/ ſenckt die beſchnittene Wuͤrtzling oder Satzreben gemaͤhlich und ſanfft hinein/ und ſchlieſſt hernach die Oeffnung wieder mit Erden zu. Diß gehet aber nur in wol tief und gut gehaue- nen Weinbergen an/ denn wer in den harten oder uͤ- bel zugerichteten Gruͤnden auf dieſe Weiſe die jungen Reben/ mit oder ohne Wurtzen einſencken wolte/ wuͤrde ſich ſehr betriegen/ und kleinen Nutzen daher zu hoffen haben; wiewol ich davor halte/ daß ſich dieſe Herrn de Serres Meynung/ mit den Schnuͤren unbequemlich practiciren laͤſt/ aus Urſach man gleich- ſam in einem Gitter gehen/ und alle Tritt genau ein- richten muß/ und vermeine/ wann man nur eine gemei- ne Rebſchnur/ wie die Gaͤrtner brauchen/ gerad und ſtarck aufzieht/ und die Reben/ hart darneben/ in einer gewiſſen Maß einlegt/ und ſo eine Reyhe fertig/ alſo mit den andern fortfaͤhret/ es ſoll geſchwinder und un- muͤhſamer abgehen. Wird man nun die Weinſtoͤcke in eine ſolche Ord- nung bringen/ gibt es nicht allein ein holoſeliges an- genehmes Anſehen/ ſondern iſt auch alle Arbeit deſto leichter zu verrichten. Wann aber die Reben ſchon groſſe Wurtzen haben/ die in denen auf ſolche Weiſe gebohrten Loͤchern leichtlich brechen; iſts gewiſſer/ man mache Graͤfften/ und lege ſie nacheinander in einer Weitſchafft und guten Ordnung ein/ ſo bekommen ſie beſſer/ und wird die Wurtzel nicht zerdruͤmmert/ die man doch ei- nen Weg als den andern/ unten mit einem ſcharffen glatten Meſſer ein wenig abſtutzen muß/ ſo ziehen ſie der Erden Safft deſto geſchwinder an ſich. Dabey iſt auch der Erden Eigenſchafft/ ob ſie ſandicht/ leimicht/ eben oder abhangicht iſt/ da man die Graͤben an einem Ort etwas ſeuchter oder tieffer macht/ nur nicht gar zu tieff/ weil des Bodens innerliche Bitterkeit/ wo ſolche mit der guten Erden vermengt wird/ der Pflantzen Schaden bringt. Von denen Saͤtzlingen muͤſſen die oberſten ſchwa- chen Gipfel/ ſo die Alten flagella genannt/ abgeſchnit- ten werden/ weil ſie unfruchtbar ſind/ und nur von den Winden umgetrieben/ das Staͤmmlein nicht gerne ein- wurtzen laſſen. Von den Augen/ die dem alten Holtz am naͤchſten ſind/ iſt die beſte Fruchtbarkeit zu hoffen/ und zweifels ohne/ haben die Alten darum ein wenig altes Holtz bey jeglichem Saͤtzling haben wollen/ nicht eben als ob ſolches ſo viel zur Feuchtigkeit nothwendig waͤre/ ſondern ſich vor der Betrieger Argliſtigkeit vorzuſehen/ denn wo dieſes Zeichen nicht zu ſehen/ konnten ſie aus einer langen Reben 2 oder 3 Saͤtzlinge machen/ und al- ſo den Kauffer hinders Liecht fuͤhren/ welches aber/ wann ein wenig altes Holtz dabey bleiben muß/ nicht geſchehen kan. Jſt auch Herr de Serres neben denen Alten der Meinung/ daß es beſſer ſey/ man ſetze die Satzreben gerad und nicht gebogen ein/ wider den all- gemeinen und uͤblichen Brauch/ weil ſie viel eher beklei- ben/ und der Safft viel leichter gerad uͤberſich ſteigt/ als wann er erſt durch krumme Abwege fortdringen ſol- le/ faulet auch nicht ſo gerne. Cap. X. Wie die Weinſtoͤcke/ ſonderlich die jungen/ zu ſchneiden. ETliche wollen/ daß dieſe Weingart-Arbeit von einem Eſel ſey erfunden worden/ der (wie Pierius Valerianus meldet) als er ohngefehr in einen Weinberg kommen und hungerig geweſen/ hab er die Reben abgebiſſen/ ſo gut er gekonnt. Und als der Herr des Weinberges vermerckt/ daß dieſe abgebiſſene und ſeiner Meinung nach verderbte Reben/ auf kuͤnfftigen Herbſt/ mehr Weintrauben/ als die andern/ getragen/ hab ers oͤffter alſo mit Fleiß geſchnitten/ daraus die gu- te Wirckung erfahren/ auch andern gelehret/ daher werden Bacchus und Silenus die Wein-Goͤtzen auf ei- nen Eſel reitende/ gemahlet. Was nun das Schneiden belangt/ ſo haben die Hauer ein Sprichwort/ wann die Grasmucken ſingen/ ſo ſey es Zeit Weinſtoͤcke zu ſchnei- den/ ſo von alten Stoͤcken zu verſtehen/ denn die jungen betreffende: So bald man die Satzreben eingelegt/ und die Er- den herum vergleicht hat/ werden ſie 4 oder 5 Finger hoch uͤber der Erden abgeſchnitten/ und ihnen 2 oder aufs hoͤchſte drey Augen gelaſſen; wann man ſie hauet/ ſchnei- det man die Wurtzen/ ſo oben an austreiben/ gantz hin- weg/ denn ſie werden bald von des Sommers Hitze be- ſchaͤdiget/ und hintern den Stock/ daß er (wie er ſolle) in der Tiefen keine Wurtzen macht/ wo aber diß nicht geſchihet/ er nie dauerhafftig gedeyen mag. Das uͤbri- ge Hauen hat keine gewiſſe Maß/ muß aber ſo offt ge- ſchehen/ als offt man ſihet/ daß Gras und Unkraut ſich ungebetten zu gaſt laden will/ ſolchen wieder die Thuͤr zu weiſen und es auszutilgen; oder wann der Wein- garten oben eine Schwarten und dicke Haut kriegt/ ſo meiſtes nach groſſen Platz-Regen/ wann der Grund leimicht iſt/ zu geſchehen pfleget/ ſonderlich ſoll das Hauen/ wo moͤglich/ angeſtellt ſeyn/ wann ein naher Re- gen zu hoffen iſt; vornemlich iſt ſehr gut/ wann man dieſes

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/354>, abgerufen am 23.04.2024.