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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Abbildung]
Cap. XII.
Vom Peltzen in den Kern oder in Spalt.
[Spaltenumbruch]

DJe vornehmste Sorge ist/ gerechte gute Peltz-
Reiser von edlem Obst zu bekommen; die ande-
re/ ob die Lufft unsers Landes auch samt dem
Boden bequem; die dritte/ ob der Wildling schön/
tüchtig/ recht eingewurtzelt. Jn zweifelhafftigen Sa-
chen soll man nie zu viel thun/ nur probiren/ biß man das
Gedeyen erlernet.

Die meisten Gärtner zwar wollen bey den Peltz-
Zweigen ein wenig vom vierdigen Holtz/ aber viel neh-
men einen langen Zweig/ (nach Herrn de Serres Be-
richt) schneiden ihn in zwey oder drey Stücke/ und pel-
zen (wie er sagt) mit gutem Glück davon früchtige Bäu-
me; Also kan man/ wann ein Obst rar und hart zu be-
kommen/ auch von einem jungen Bäumlein/ (wider der
meisten Meynung) das noch nie getragen/ sicher Zwei-
ge nehmen und peltzen/ auch von ihrem ersten Antrieb/
und bezeuget dieses Herr de Serres, einer von den be-
sten Authoren/ die mir in der Oeconomie vorkommen
sind/ solches mit seinem eigenen Exempel.

Die Peltz-Zweige sollen mittelmässiger Grösse
seyn/ wann sie nur viel Trag-Augen nahe beysammen
haben/ so darff auch der Mond nicht so genau (nach A-
berglaubischer Rechnung vieler Gärtner) in Obacht ge-
halten seyn/ nur daß es schön und heiter am Himmel sey;
Wann man/ wie oben gemeldet/ die Zweige bricht/
sollen sie gegen Morgen und Mittag/ nicht in der Mitte
heraus kommen; mögen wol 10 oder 12 Tage ligen/ ehe
man sie aufimpfet.

Die Alten haben auf das Peltzen viel gehalten/
daher auch Palladius in seinem Buch de Insitionibus
das Peltzen also beschreibet:

[Spaltenumbruch]
Sub thalami specie felices jungere Sylvas,
ut soboli mistus crescat utrinq; Decor,
Connexumq; Nemus vestire affinibus umbris,
& gemina partum nobilitare Coma.
Foederibus blandis dulces confundere succos,
& laetum duplici fruge saporis ali.

Man kan auch wol/ wann man edles Obst an fremden
Orten weiß/ die Zweige im Herbst brechen/ nach Herrn
de Serres Bericht/ wann man sie in einer anderthalb
Schuch tieffen Gruben/ biß auf die Peltz-Zeit/ einsen-
cket/ und also verwahret/ daß sie weder Lufft noch Wind
empfinden. Die man weit herholen lässet/ sollen in klei-
ne länglichte Läglein oder Fäßlein/ mit guter subtiler
Erde eingepackt und wol vermacht werden; und so die
Zeiten gar zu dürr/ mag mans durch das Bail wol et-
was wässern; also soll man sie offt in die fünf Monat/
und länger/ erhalten. Diß aber ist nur von edlen Früch-
ten/ die man/ aus der Ferne/ offt nicht zu rechter Zeit
abholen kan/ zu sagen. Theils machens auch in Hönig
oder Mieß/ oder feuchte Hadern mit ein wenig Erden
ein/ oder in eine frische Ruben/ oder machen darzu einen
Taig von Mehl/ Hönig und Baum-Oel/ wie Herr
Elßholtz meldet.

Das gewisseste aber ist in einem Fäßlein/ oder in
einer langen Schachtel; wann sie in dem Garten ein-
gemacht sind/ muß es nicht nahe bey einer Mauren seyn/
weil sich dort herum gern Unzifer aufhält/ die ihnen
schaden/ und die Augen benagen möchten/ dieser Ort soll
auch seyn weder zu wässerig und zu feucht/ noch gar unter
völligem Sonnenschein; das erste verursachet Fäulung/

das
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Abbildung]
Cap. XII.
Vom Peltzen in den Kern oder in Spalt.
[Spaltenumbruch]

DJe vornehmſte Sorge iſt/ gerechte gute Peltz-
Reiſer von edlem Obſt zu bekommen; die ande-
re/ ob die Lufft unſers Landes auch ſamt dem
Boden bequem; die dritte/ ob der Wildling ſchoͤn/
tuͤchtig/ recht eingewurtzelt. Jn zweifelhafftigen Sa-
chen ſoll man nie zu viel thun/ nur probiren/ biß man das
Gedeyen erlernet.

Die meiſten Gaͤrtner zwar wollen bey den Peltz-
Zweigen ein wenig vom vierdigen Holtz/ aber viel neh-
men einen langen Zweig/ (nach Herrn de Serres Be-
richt) ſchneiden ihn in zwey oder drey Stuͤcke/ und pel-
zen (wie er ſagt) mit gutem Gluͤck davon fruͤchtige Baͤu-
me; Alſo kan man/ wann ein Obſt rar und hart zu be-
kommen/ auch von einem jungen Baͤumlein/ (wider der
meiſten Meynung) das noch nie getragen/ ſicher Zwei-
ge nehmen und peltzen/ auch von ihrem erſten Antrieb/
und bezeuget dieſes Herr de Serres, einer von den be-
ſten Authoren/ die mir in der Oeconomie vorkommen
ſind/ ſolches mit ſeinem eigenen Exempel.

Die Peltz-Zweige ſollen mittelmaͤſſiger Groͤſſe
ſeyn/ wann ſie nur viel Trag-Augen nahe beyſammen
haben/ ſo darff auch der Mond nicht ſo genau (nach A-
berglaubiſcher Rechnung vieler Gaͤrtner) in Obacht ge-
halten ſeyn/ nur daß es ſchoͤn und heiter am Himmel ſey;
Wann man/ wie oben gemeldet/ die Zweige bricht/
ſollen ſie gegen Morgen und Mittag/ nicht in der Mitte
heraus kommen; moͤgen wol 10 oder 12 Tage ligen/ ehe
man ſie aufimpfet.

Die Alten haben auf das Peltzen viel gehalten/
daher auch Palladius in ſeinem Buch de Inſitionibus
das Peltzen alſo beſchreibet:

[Spaltenumbruch]
Sub thalami ſpecie felices jungere Sylvas,
ut ſoboli miſtus creſcat utrinq́; Decor,
Connexumq́; Nemus veſtire affinibus umbris,
& geminâ partum nobilitare Comâ.
Fœderibus blandis dulces confundere ſuccos,
& lætum duplici fruge ſaporis ali.

Man kan auch wol/ wann man edles Obſt an fremden
Orten weiß/ die Zweige im Herbſt brechen/ nach Herrn
de Serres Bericht/ wann man ſie in einer anderthalb
Schuch tieffen Gruben/ biß auf die Peltz-Zeit/ einſen-
cket/ und alſo verwahret/ daß ſie weder Lufft noch Wind
empfinden. Die man weit herholen laͤſſet/ ſollen in klei-
ne laͤnglichte Laͤglein oder Faͤßlein/ mit guter ſubtiler
Erde eingepackt und wol vermacht werden; und ſo die
Zeiten gar zu duͤrr/ mag mans durch das Bail wol et-
was waͤſſern; alſo ſoll man ſie offt in die fuͤnf Monat/
und laͤnger/ erhalten. Diß aber iſt nur von edlen Fruͤch-
ten/ die man/ aus der Ferne/ offt nicht zu rechter Zeit
abholen kan/ zu ſagen. Theils machens auch in Hoͤnig
oder Mieß/ oder feuchte Hadern mit ein wenig Erden
ein/ oder in eine friſche Ruben/ oder machen darzu einen
Taig von Mehl/ Hoͤnig und Baum-Oel/ wie Herr
Elßholtz meldet.

Das gewiſſeſte aber iſt in einem Faͤßlein/ oder in
einer langen Schachtel; wann ſie in dem Garten ein-
gemacht ſind/ muß es nicht nahe bey einer Mauren ſeyn/
weil ſich dort herum gern Unzifer aufhaͤlt/ die ihnen
ſchaden/ und die Augen benagen moͤchten/ dieſer Ort ſoll
auch ſeyn weder zu waͤſſerig und zu feucht/ noch gar unter
voͤlligem Sonnenſchein; das erſte verurſachet Faͤulung/

das
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[402/0420] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens [Abbildung] Cap. XII. Vom Peltzen in den Kern oder in Spalt. DJe vornehmſte Sorge iſt/ gerechte gute Peltz- Reiſer von edlem Obſt zu bekommen; die ande- re/ ob die Lufft unſers Landes auch ſamt dem Boden bequem; die dritte/ ob der Wildling ſchoͤn/ tuͤchtig/ recht eingewurtzelt. Jn zweifelhafftigen Sa- chen ſoll man nie zu viel thun/ nur probiren/ biß man das Gedeyen erlernet. Die meiſten Gaͤrtner zwar wollen bey den Peltz- Zweigen ein wenig vom vierdigen Holtz/ aber viel neh- men einen langen Zweig/ (nach Herrn de Serres Be- richt) ſchneiden ihn in zwey oder drey Stuͤcke/ und pel- zen (wie er ſagt) mit gutem Gluͤck davon fruͤchtige Baͤu- me; Alſo kan man/ wann ein Obſt rar und hart zu be- kommen/ auch von einem jungen Baͤumlein/ (wider der meiſten Meynung) das noch nie getragen/ ſicher Zwei- ge nehmen und peltzen/ auch von ihrem erſten Antrieb/ und bezeuget dieſes Herr de Serres, einer von den be- ſten Authoren/ die mir in der Oeconomie vorkommen ſind/ ſolches mit ſeinem eigenen Exempel. Die Peltz-Zweige ſollen mittelmaͤſſiger Groͤſſe ſeyn/ wann ſie nur viel Trag-Augen nahe beyſammen haben/ ſo darff auch der Mond nicht ſo genau (nach A- berglaubiſcher Rechnung vieler Gaͤrtner) in Obacht ge- halten ſeyn/ nur daß es ſchoͤn und heiter am Himmel ſey; Wann man/ wie oben gemeldet/ die Zweige bricht/ ſollen ſie gegen Morgen und Mittag/ nicht in der Mitte heraus kommen; moͤgen wol 10 oder 12 Tage ligen/ ehe man ſie aufimpfet. Die Alten haben auf das Peltzen viel gehalten/ daher auch Palladius in ſeinem Buch de Inſitionibus das Peltzen alſo beſchreibet: Sub thalami ſpecie felices jungere Sylvas, ut ſoboli miſtus creſcat utrinq́; Decor, Connexumq́; Nemus veſtire affinibus umbris, & geminâ partum nobilitare Comâ. Fœderibus blandis dulces confundere ſuccos, & lætum duplici fruge ſaporis ali. Man kan auch wol/ wann man edles Obſt an fremden Orten weiß/ die Zweige im Herbſt brechen/ nach Herrn de Serres Bericht/ wann man ſie in einer anderthalb Schuch tieffen Gruben/ biß auf die Peltz-Zeit/ einſen- cket/ und alſo verwahret/ daß ſie weder Lufft noch Wind empfinden. Die man weit herholen laͤſſet/ ſollen in klei- ne laͤnglichte Laͤglein oder Faͤßlein/ mit guter ſubtiler Erde eingepackt und wol vermacht werden; und ſo die Zeiten gar zu duͤrr/ mag mans durch das Bail wol et- was waͤſſern; alſo ſoll man ſie offt in die fuͤnf Monat/ und laͤnger/ erhalten. Diß aber iſt nur von edlen Fruͤch- ten/ die man/ aus der Ferne/ offt nicht zu rechter Zeit abholen kan/ zu ſagen. Theils machens auch in Hoͤnig oder Mieß/ oder feuchte Hadern mit ein wenig Erden ein/ oder in eine friſche Ruben/ oder machen darzu einen Taig von Mehl/ Hoͤnig und Baum-Oel/ wie Herr Elßholtz meldet. Das gewiſſeſte aber iſt in einem Faͤßlein/ oder in einer langen Schachtel; wann ſie in dem Garten ein- gemacht ſind/ muß es nicht nahe bey einer Mauren ſeyn/ weil ſich dort herum gern Unzifer aufhaͤlt/ die ihnen ſchaden/ und die Augen benagen moͤchten/ dieſer Ort ſoll auch ſeyn weder zu waͤſſerig und zu feucht/ noch gar unter voͤlligem Sonnenſchein; das erſte verurſachet Faͤulung/ das

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/420>, abgerufen am 28.03.2024.