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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Sechstes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch] zu seinem Begräbnis einen kostbaren Labyrinth er-
bauet/ mit so verwirrten Jrrgängen/ daß Niemand
ohne angebundenen Faden wieder hat heraus kommen
mögen.

Von diesen nun/ sind mit grösserer Ergetzlichkeit
und geringerm Unkosten/ die Labyrinthen in die Gärten
kommen/ und anfangs nur mit Buchsbaum und Kräu-
tern besetzt worden. Als aber solches darum vergeblich
geschienen/ weil man allenthalben überschreiten können;
hat man folgends Stauden Manns-höhe nacheinander
gepflantzt/ und sie so dicht ineinander gewunden/ daß
man nicht durchdringen mögen. Wann man sie aus-
theilen will/ muß das Modell vorher auf ein Papier/
mit seinem Masstab/ aufgesetzt; hernach der Ort mit
Schnüren ausgezogen/ das Centrum gesucht/ in wel-
chem man ein Circulrundes oder viereckichtes Spacium
[Spaltenumbruch] nach Belieben gelassen/ dasselbe mit etwas mehr Er-
den erhöhet/ oder mit einem schönen geraden Baum
besetzet/ bißweilen werden sie in ein Viereck/ bißweilen
in eine Rundung gezogen/ offt nur in eine/ manchmal in
zwey/ drey/ oder gar vier Abtheilungen gebracht/ nach-
dem der Platz weit oder eng ist/ welche doch alle zu ei-
nem Centro ihren Ausgang/ aber wol zuweilen unter-
schiedene Eingäng haben.

Den Labyrinth noch angenehmer zu machen/ kan
man das Gehäge von guten fruchtbaren Bäumen/ als
Pflaumen/ Kirschen/ Weichseln/ Ribeseln/ Wein-
scherling/ Rauchbeeren und dergleichen besetzen/ so be-
zahlt er seine Stelle desto besser.

Oben bey dem sechsten Capitel sind unter den Gar-
ten-Modellen zu deren Beschluß allerley schöne La-
byrinthen-Formen zu finden.

[Abbildung]
Cap. XVI.
Drathäuser fur die Sangvögel und Phasanen-Gärten.
[Spaltenumbruch]

JSt ebenfalls ein Unkosten/ der allein für reiche
und vermögliche Leute gehört/ weil es nichts ein-
trägt/ als daß man die Ohren mit dem holdseligen
Frülings-Gesang der lieblichen Wald-Vögelein/ und
die Augen mit dem Anblick ihrer schön- und bundt unter-
einander vermischten Farben erlustigen kan/ so doch et-
was merckliches zu bauen und zu unterhalten kostet; wel-
ches denen unbequemlich/ die nicht übrige Rennten haben.

Zu diesem Ort wird erstlich ein mit ziemlichen hohen
und etwas dicklicht ineinander gepflantzten und geschlosse-
nen Bäumen bequemer Platz erfordert/ über diese Bäu-
me wird ein von Zimmerwerck gemachtes Gebäu vonnöthen
seyn/ darauf ein holes Dach gemacht/ also/ daß die Bäu-
me gantz frey darunter unanstössig bleiben mögen. Die
Ausladungen des Gebäues/ oder die Oeffnungen zwischen
[Spaltenumbruch] dem Gemäuer/ werden mit starcken Drat/ der wie ein
Netz eng ineinander geflochten ist/ vermacht/ damit das
Liecht/ die Sonn und die Lufft allenthalben frey und un-
aufgehalten durchdringen könne; wann man eine lebendi-
ge Quell oder durchfliessendes Bächlein darinn haben
könnte/ wäre es desto besser/ wo nicht/ muß man einen
Grandter hinein von Holtz oder Stein machen/ der von
einem Ort der breiten/ biß zum andern gehe/ darein
man das frische Wasser durch Rinnen kan einlauffen/
und an dem andern etwas mehr nidrigen Ort muß es ei-
nen Zapffen haben/ den man ziehen/ und das alte
Wasser ablauffen lassen/ auch den Grand mit einer
an eine Stange gemachten Bürsten oder Besem/ allzeit
über den andern Tag ausputzen kan. Jn dieses Haus
kan man wilde Sang-Vögel/ als Wald-Lerchen/

Tro-
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Sechſtes Buch/ Blumen-Garten.
[Spaltenumbruch] zu ſeinem Begraͤbnis einen koſtbaren Labyrinth er-
bauet/ mit ſo verwirrten Jrrgaͤngen/ daß Niemand
ohne angebundenen Faden wieder hat heraus kommen
moͤgen.

Von dieſen nun/ ſind mit groͤſſerer Ergetzlichkeit
und geringerm Unkoſten/ die Labyrinthen in die Gaͤrten
kommen/ und anfangs nur mit Buchsbaum und Kraͤu-
tern beſetzt worden. Als aber ſolches darum vergeblich
geſchienen/ weil man allenthalben uͤberſchreiten koͤnnen;
hat man folgends Stauden Manns-hoͤhe nacheinander
gepflantzt/ und ſie ſo dicht ineinander gewunden/ daß
man nicht durchdringen moͤgen. Wann man ſie aus-
theilen will/ muß das Modell vorher auf ein Papier/
mit ſeinem Masſtab/ aufgeſetzt; hernach der Ort mit
Schnuͤren ausgezogen/ das Centrum geſucht/ in wel-
chem man ein Circulrundes oder viereckichtes Spacium
[Spaltenumbruch] nach Belieben gelaſſen/ daſſelbe mit etwas mehr Er-
den erhoͤhet/ oder mit einem ſchoͤnen geraden Baum
beſetzet/ bißweilen werden ſie in ein Viereck/ bißweilen
in eine Rundung gezogen/ offt nur in eine/ manchmal in
zwey/ drey/ oder gar vier Abtheilungen gebracht/ nach-
dem der Platz weit oder eng iſt/ welche doch alle zu ei-
nem Centro ihren Ausgang/ aber wol zuweilen unter-
ſchiedene Eingaͤng haben.

Den Labyrinth noch angenehmer zu machen/ kan
man das Gehaͤge von guten fruchtbaren Baͤumen/ als
Pflaumen/ Kirſchen/ Weichſeln/ Ribeſeln/ Wein-
ſcherling/ Rauchbeeren und dergleichen beſetzen/ ſo be-
zahlt er ſeine Stelle deſto beſſer.

Oben bey dem ſechſten Capitel ſind unter den Gar-
ten-Modellen zu deren Beſchluß allerley ſchoͤne La-
byrinthen-Formen zu finden.

[Abbildung]
Cap. XVI.
Drathaͤuſer fůr die Sangvoͤgel und Phaſanen-Gaͤrten.
[Spaltenumbruch]

JSt ebenfalls ein Unkoſten/ der allein fuͤr reiche
und vermoͤgliche Leute gehoͤrt/ weil es nichts ein-
traͤgt/ als daß man die Ohren mit dem holdſeligen
Fruͤlings-Geſang der lieblichen Wald-Voͤgelein/ und
die Augen mit dem Anblick ihrer ſchoͤn- und bundt unter-
einander vermiſchten Farben erluſtigen kan/ ſo doch et-
was merckliches zu bauen und zu unterhalten koſtet; wel-
ches denen unbequemlich/ die nicht uͤbrige Rennten haben.

Zu dieſem Ort wird erſtlich ein mit ziemlichen hohen
uñ etwas dicklicht ineinander gepflantzten und geſchloſſe-
nen Baͤumen bequemer Platz erfordert/ uͤber dieſe Baͤu-
me wird ein von Zim̃erwerck gemachtes Gebaͤu vonnoͤthẽ
ſeyn/ darauf ein holes Dach gemacht/ alſo/ daß die Baͤu-
me gantz frey darunter unanſtoͤſſig bleiben moͤgen. Die
Ausladungẽ des Gebaͤues/ oder die Oeffnungen zwiſchen
[Spaltenumbruch] dem Gemaͤuer/ werden mit ſtarcken Drat/ der wie ein
Netz eng ineinander geflochten iſt/ vermacht/ damit das
Liecht/ die Sonn und die Lufft allenthalben frey und un-
aufgehalten durchdringen koͤnne; wann man eine lebendi-
ge Quell oder durchflieſſendes Baͤchlein darinn haben
koͤnnte/ waͤre es deſto beſſer/ wo nicht/ muß man einen
Grandter hinein von Holtz oder Stein machen/ der von
einem Ort der breiten/ biß zum andern gehe/ darein
man das friſche Waſſer durch Rinnen kan einlauffen/
und an dem andern etwas mehr nidrigen Ort muß es ei-
nen Zapffen haben/ den man ziehen/ und das alte
Waſſer ablauffen laſſen/ auch den Grand mit einer
an eine Stange gemachten Buͤrſten oder Beſem/ allzeit
uͤber den andern Tag ausputzen kan. Jn dieſes Haus
kan man wilde Sang-Voͤgel/ als Wald-Lerchen/

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[595[593]/0631] Sechſtes Buch/ Blumen-Garten. zu ſeinem Begraͤbnis einen koſtbaren Labyrinth er- bauet/ mit ſo verwirrten Jrrgaͤngen/ daß Niemand ohne angebundenen Faden wieder hat heraus kommen moͤgen. Von dieſen nun/ ſind mit groͤſſerer Ergetzlichkeit und geringerm Unkoſten/ die Labyrinthen in die Gaͤrten kommen/ und anfangs nur mit Buchsbaum und Kraͤu- tern beſetzt worden. Als aber ſolches darum vergeblich geſchienen/ weil man allenthalben uͤberſchreiten koͤnnen; hat man folgends Stauden Manns-hoͤhe nacheinander gepflantzt/ und ſie ſo dicht ineinander gewunden/ daß man nicht durchdringen moͤgen. Wann man ſie aus- theilen will/ muß das Modell vorher auf ein Papier/ mit ſeinem Masſtab/ aufgeſetzt; hernach der Ort mit Schnuͤren ausgezogen/ das Centrum geſucht/ in wel- chem man ein Circulrundes oder viereckichtes Spacium nach Belieben gelaſſen/ daſſelbe mit etwas mehr Er- den erhoͤhet/ oder mit einem ſchoͤnen geraden Baum beſetzet/ bißweilen werden ſie in ein Viereck/ bißweilen in eine Rundung gezogen/ offt nur in eine/ manchmal in zwey/ drey/ oder gar vier Abtheilungen gebracht/ nach- dem der Platz weit oder eng iſt/ welche doch alle zu ei- nem Centro ihren Ausgang/ aber wol zuweilen unter- ſchiedene Eingaͤng haben. Den Labyrinth noch angenehmer zu machen/ kan man das Gehaͤge von guten fruchtbaren Baͤumen/ als Pflaumen/ Kirſchen/ Weichſeln/ Ribeſeln/ Wein- ſcherling/ Rauchbeeren und dergleichen beſetzen/ ſo be- zahlt er ſeine Stelle deſto beſſer. Oben bey dem ſechſten Capitel ſind unter den Gar- ten-Modellen zu deren Beſchluß allerley ſchoͤne La- byrinthen-Formen zu finden. [Abbildung] Cap. XVI. Drathaͤuſer fůr die Sangvoͤgel und Phaſanen-Gaͤrten. JSt ebenfalls ein Unkoſten/ der allein fuͤr reiche und vermoͤgliche Leute gehoͤrt/ weil es nichts ein- traͤgt/ als daß man die Ohren mit dem holdſeligen Fruͤlings-Geſang der lieblichen Wald-Voͤgelein/ und die Augen mit dem Anblick ihrer ſchoͤn- und bundt unter- einander vermiſchten Farben erluſtigen kan/ ſo doch et- was merckliches zu bauen und zu unterhalten koſtet; wel- ches denen unbequemlich/ die nicht uͤbrige Rennten haben. Zu dieſem Ort wird erſtlich ein mit ziemlichen hohen uñ etwas dicklicht ineinander gepflantzten und geſchloſſe- nen Baͤumen bequemer Platz erfordert/ uͤber dieſe Baͤu- me wird ein von Zim̃erwerck gemachtes Gebaͤu vonnoͤthẽ ſeyn/ darauf ein holes Dach gemacht/ alſo/ daß die Baͤu- me gantz frey darunter unanſtoͤſſig bleiben moͤgen. Die Ausladungẽ des Gebaͤues/ oder die Oeffnungen zwiſchen dem Gemaͤuer/ werden mit ſtarcken Drat/ der wie ein Netz eng ineinander geflochten iſt/ vermacht/ damit das Liecht/ die Sonn und die Lufft allenthalben frey und un- aufgehalten durchdringen koͤnne; wann man eine lebendi- ge Quell oder durchflieſſendes Baͤchlein darinn haben koͤnnte/ waͤre es deſto beſſer/ wo nicht/ muß man einen Grandter hinein von Holtz oder Stein machen/ der von einem Ort der breiten/ biß zum andern gehe/ darein man das friſche Waſſer durch Rinnen kan einlauffen/ und an dem andern etwas mehr nidrigen Ort muß es ei- nen Zapffen haben/ den man ziehen/ und das alte Waſſer ablauffen laſſen/ auch den Grand mit einer an eine Stange gemachten Buͤrſten oder Beſem/ allzeit uͤber den andern Tag ausputzen kan. Jn dieſes Haus kan man wilde Sang-Voͤgel/ als Wald-Lerchen/ Tro- F f f f

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 595[593]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/631>, abgerufen am 20.04.2024.