Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] in dessen Ermanglung mit grossem Nutzen/ wie Duran-
tes
sagt/ dafür gebraucht werden/ macht Niesen/ daher
es auch Sternutamentaria oder Sternutaria von etlichen
genennet wird.

Bringt eine zierliche Blume/ liechtbraun oder
Pfersichblühefarb/ wird im April angesäet/ und ver-
[Spaltenumbruch] mehret sich hernach selbst/ wächst gerne auf bergichten
und steinichten Gründen/ daher nimmt es im Garten
bald verlieb/ ist hitzig im andern/ und trocken im dritten
Grad. Das Pulver von dem gedörrten Kraut in die
Nasen gethan/ machet niesen. Die Wurtzen im Munde
gekäuet/ mildert die Zahnschmertzen.

Cap. XCV.
Ranunculus hortensis, Sanicula montana
und Saponaria.
[Spaltenumbruch]

RAnunculus dulcis hortensis, der gelb-gefüllte
Hanenfuß/ wird ins gemein in Oesterreich Ruck-
herzu genennet/ ist von zweyerley Gattungen/ nie-
drig und etwas höher/ hat schöne liechtgelbe glitzerende
Blumen/ als wären sie geschmeltzt/ bedarff auch keiner
so starcken und mühsamen Wartung/ als die andern
Ranunculen/ deren droben gedacht worden.

Sind keiner so brennenden Natur/ sondern schaden
nichts/ auch in dem Leib gebraucht/ daher die wilden
und einfachen von den Bauren Schmaltzblumen genen-
net sind/ weil/ ihrer Meynung nach/ die Kühe sehr viel
Milch geben/ und viel Schmaltz daher zu sammlen hof-
fen; hat zwar ein Kraut/ wie der beissende Hanenfuß/
brennt aber nicht also auf der Zungen; wann es in den
Gärten einen guten feuchten Grund findet/ setzet es sehr
zu/ und mag durch Zertheilung der Stöcke leicht gemeh-
ret werden.

Sanicula montana, Berg-Sanickel/ hat kleine
schwartzgraulichte Wurtzen/ schier wie schwartze Nieß-
wurtz/ davon wachsen (wie Tabernaemontanus sagt)
im Früling herfür viel runder/ eckichter/ dicker Blätter/
jedes an seinem besondern Stiel/ die Blätter sind in
viel kleine Einschnitt abgetheilt/ und darzwischen zer-
kerbt/ oben voller Adern/ gläntzig und ein wenig wollicht/
in der Mitten wächst ein gerader/ runder/ starcker und
blosser Stengel ohne Blätter/ doch etwas häricht/ auf
welchem zu Ende des Mayens und im Brachmonat
schöne purpurrothe Röslein sich erzeigen/ schier wie die
kleinen Glöcklein/ doch auch etlichermassen den Schlüs-
selblumen und auriculae ursinae nachahmende/ inwen-
dig am Boden sind sie weißlicht/ daraus wachsen kleine
gelbe Fäseln/ sind eines lieblichen und angenehmen Ge-
ruchs.

[Spaltenumbruch]

Wächset gern in den hohen Alpen und Gebürgen/
wollen einen kühlen steinicht- und schattichten Grund/
und mögen die Hitze nicht leiden; soll ein treffliches
Wundkraut seyn. Das Kraut gestossen und aufgelegt/
oder den daraus gepressten Safft eingeträufft/ auch mit
darinn genetzten Tüchlein überlegt; auch sagen (nach
Tabernaemontani Zeugnus) die Hirten/ daß es fürtreff-
lich gut sey wider die Husten der Schaaf und des Rind-
viehes/ das Kraut gepulvert und mit Saltz fürgegeben/
soll auch das frisch zerschnittene und den Pferden unter
anderm Futter fürgegebene Kräutlein/ ihnen für das
Keuchen und schweren Athem gut seyn.

Saponaria, Seiffenkraut/ soll den Nahmen daher
haben/ weil die gemeinen Leute das wilde/ an statt der
Seiffen zu Säuberung ihres Leingewands/ gebrauchen/
in die Gärten aber wird allein das gefüllte gebracht/ das
rothgefüllte ist etwas gemeiner und daurhaffter/ das
weisse aber seltener/ und bedarff bessere Obsicht/ wäch-
set zimlich hoch/ mit einem wollichten Stengel/ der viel
Nebenästlein und länglichte/ an den äussersten Enden
schmale/ und in der Mitten breitere Blätter hat/ ist hi-
tzig und trockener Eigenschafft/ erwärmet/ zertreibet/ rei-
niget/ öffnet/ macht dünn/ und fördert den Schweiß.
Jn gutem Grunde setzt es häuffig zu/ im Früling kan
man die Stöcke zertheilen und weiter setzen.

Petrus Borellus schreibt in seinen Observationibus
Medico-Physicis observat.
18. daß der gepulverte
Saame vom Seiffenkraut einmal im Monat/ und drey-
mal nacheinander allzeit im Neumonden einer drachma
schwer genommen/ die Frayß und hinsallende Kranck-
heit/ wo nicht gar ausreute/ doch alle Krafft dieser
Kranckheit nehme und bezähme/ und er habe es selbst an
seiner Tochter/ die 25 Jahr alt war/ cum felici suc-
cessu
probirt.

Cap. XCVI.
Smilax aspera,
Strohblumen/ Trachelium seu Cervicaria.
[Spaltenumbruch]

SMilax aspera, stechende Winde. Viel sind/ die diß
Gewächs/ als eine Gattung der Salsaparilla, und
nicht von viel ungleicher Wirckung halten/ ja daß sie
einerley Gestalt und Wirckung habe/ wie Lucas Chi-
nus, Gabriel Fallopius
und andere bezeugen. Davon
der erste etliche Proben gethan hat/ wie Matthiolus lib.
1. Dioscoridis. cap.
111. schreibet.

Hat Blätter wie der Wald-Epheu/ doch etwas
länglichter/ welche auf der auswendigen Seiten in der
Mitten stachlicht sind/ auch stachlichte Rebenhaben/ wie
die Brombeeren/ windet sich um die Bäume/ und steigt
biß auf den öbersten Gipffel/ bekommen weisse wolrie-
chende Glöcklein-Blümlein/ aus welchen rothe Beer-
[Spaltenumbruch] lein werden/ sind auch theils/ die weißgefleckte Blätter
haben/ etliche tragen auch schwartze Beerlein/ und eine
Art dieses Gewächses hat glatte Blätter ohne Stachel/
sie blühen im Mayen/ die Frucht zeitigt im Herbst/ die
Beer sind am Geschmack scharff/ wachsengern an rau-
hen sümpfigen Orten.

Plinius und Dioscorides melden/ daß es so bewährt
wider den Gifft sey/ daß/ wann man einem jungen Kind
gleich nach der Geburt den Safft von den Beerlein ein-
stosse/ oder Pulverweise in geringem Gewicht gebe/ solle
ihnen ihr gantzes Leben durch/ kein Gifft nicht schaden;
solches Pulvers 12/ oder 16 gran in Wein getrun-

cken/

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] in deſſen Ermanglung mit groſſem Nutzen/ wie Duran-
tes
ſagt/ dafuͤr gebraucht werden/ macht Nieſen/ daher
es auch Sternutamentaria oder Sternutaria von etlichen
genennet wird.

Bringt eine zierliche Blume/ liechtbraun oder
Pferſichbluͤhefarb/ wird im April angeſaͤet/ und ver-
[Spaltenumbruch] mehret ſich hernach ſelbſt/ waͤchſt gerne auf bergichten
und ſteinichten Gruͤnden/ daher nimmt es im Garten
bald verlieb/ iſt hitzig im andern/ und trocken im dritten
Grad. Das Pulver von dem gedoͤrrten Kraut in die
Naſen gethan/ machet nieſen. Die Wurtzen im Munde
gekaͤuet/ mildert die Zahnſchmertzen.

Cap. XCV.
Ranunculus hortenſis, Sanicula montana
und Saponaria.
[Spaltenumbruch]

RAnunculus dulcis hortenſis, der gelb-gefuͤllte
Hanenfuß/ wird ins gemein in Oeſterreich Ruck-
herzu genennet/ iſt von zweyerley Gattungen/ nie-
drig und etwas hoͤher/ hat ſchoͤne liechtgelbe glitzerende
Blumen/ als waͤren ſie geſchmeltzt/ bedarff auch keiner
ſo ſtarcken und muͤhſamen Wartung/ als die andern
Ranunculen/ deren droben gedacht worden.

Sind keiner ſo brennenden Natur/ ſondern ſchaden
nichts/ auch in dem Leib gebraucht/ daher die wilden
und einfachen von den Bauren Schmaltzblumen genen-
net ſind/ weil/ ihrer Meynung nach/ die Kuͤhe ſehr viel
Milch geben/ und viel Schmaltz daher zu ſammlen hof-
fen; hat zwar ein Kraut/ wie der beiſſende Hanenfuß/
brennt aber nicht alſo auf der Zungen; wann es in den
Gaͤrten einen guten feuchten Grund findet/ ſetzet es ſehr
zu/ und mag durch Zertheilung der Stoͤcke leicht gemeh-
ret werden.

Sanicula montana, Berg-Sanickel/ hat kleine
ſchwartzgraulichte Wurtzen/ ſchier wie ſchwartze Nieß-
wurtz/ davon wachſen (wie Tabernæmontanus ſagt)
im Fruͤling herfuͤr viel runder/ eckichter/ dicker Blaͤtter/
jedes an ſeinem beſondern Stiel/ die Blaͤtter ſind in
viel kleine Einſchnitt abgetheilt/ und darzwiſchen zer-
kerbt/ oben voller Adern/ glaͤntzig und ein wenig wollicht/
in der Mitten waͤchſt ein gerader/ runder/ ſtarcker und
bloſſer Stengel ohne Blaͤtter/ doch etwas haͤricht/ auf
welchem zu Ende des Mayens und im Brachmonat
ſchoͤne purpurrothe Roͤslein ſich erzeigen/ ſchier wie die
kleinen Gloͤcklein/ doch auch etlichermaſſen den Schluͤſ-
ſelblumen und auriculæ urſinæ nachahmende/ inwen-
dig am Boden ſind ſie weißlicht/ daraus wachſen kleine
gelbe Faͤſeln/ ſind eines lieblichen und angenehmen Ge-
ruchs.

[Spaltenumbruch]

Waͤchſet gern in den hohen Alpen und Gebuͤrgen/
wollen einen kuͤhlen ſteinicht- und ſchattichten Grund/
und moͤgen die Hitze nicht leiden; ſoll ein treffliches
Wundkraut ſeyn. Das Kraut geſtoſſen und aufgelegt/
oder den daraus gepreſſten Safft eingetraͤufft/ auch mit
darinn genetzten Tuͤchlein uͤberlegt; auch ſagen (nach
Tabernæmontani Zeugnus) die Hirten/ daß es fuͤrtreff-
lich gut ſey wider die Huſten der Schaaf und des Rind-
viehes/ das Kraut gepulvert und mit Saltz fuͤrgegeben/
ſoll auch das friſch zerſchnittene und den Pferden unter
anderm Futter fuͤrgegebene Kraͤutlein/ ihnen fuͤr das
Keuchen und ſchweren Athem gut ſeyn.

Saponaria, Seiffenkraut/ ſoll den Nahmen daher
haben/ weil die gemeinen Leute das wilde/ an ſtatt der
Seiffen zu Saͤuberung ihres Leingewands/ gebrauchen/
in die Gaͤrten aber wird allein das gefuͤllte gebracht/ das
rothgefuͤllte iſt etwas gemeiner und daurhaffter/ das
weiſſe aber ſeltener/ und bedarff beſſere Obſicht/ waͤch-
ſet zimlich hoch/ mit einem wollichten Stengel/ der viel
Nebenaͤſtlein und laͤnglichte/ an den aͤuſſerſten Enden
ſchmale/ und in der Mitten breitere Blaͤtter hat/ iſt hi-
tzig und trockener Eigenſchafft/ erwaͤrmet/ zertreibet/ rei-
niget/ oͤffnet/ macht duͤnn/ und foͤrdert den Schweiß.
Jn gutem Grunde ſetzt es haͤuffig zu/ im Fruͤling kan
man die Stoͤcke zertheilen und weiter ſetzen.

Petrus Borellus ſchreibt in ſeinen Obſervationibus
Medico-Phyſicis obſervat.
18. daß der gepulverte
Saame vom Seiffenkraut einmal im Monat/ und drey-
mal nacheinander allzeit im Neumonden einer drachma
ſchwer genommen/ die Frayß und hinſallende Kranck-
heit/ wo nicht gar ausreute/ doch alle Krafft dieſer
Kranckheit nehme und bezaͤhme/ und er habe es ſelbſt an
ſeiner Tochter/ die 25 Jahr alt war/ cum felici ſuc-
ceſſu
probirt.

Cap. XCVI.
Smilax aſpera,
Strohblumen/ Trachelium ſeu Cervicaria.
[Spaltenumbruch]

SMilax aſpera, ſtechende Winde. Viel ſind/ die diß
Gewaͤchs/ als eine Gattung der Salſaparilla, und
nicht von viel ungleicher Wirckung halten/ ja daß ſie
einerley Geſtalt und Wirckung habe/ wie Lucas Chi-
nus, Gabriel Fallopius
und andere bezeugen. Davon
der erſte etliche Proben gethan hat/ wie Matthiolus lib.
1. Dioſcoridis. cap.
111. ſchreibet.

Hat Blaͤtter wie der Wald-Epheu/ doch etwas
laͤnglichter/ welche auf der auswendigen Seiten in der
Mitten ſtachlicht ſind/ auch ſtachlichte Rebenhaben/ wie
die Brombeeren/ windet ſich um die Baͤume/ und ſteigt
biß auf den oͤberſten Gipffel/ bekommen weiſſe wolrie-
chende Gloͤcklein-Bluͤmlein/ aus welchen rothe Beer-
[Spaltenumbruch] lein werden/ ſind auch theils/ die weißgefleckte Blaͤtter
haben/ etliche tragen auch ſchwartze Beerlein/ und eine
Art dieſes Gewaͤchſes hat glatte Blaͤtter ohne Stachel/
ſie bluͤhen im Mayen/ die Frucht zeitigt im Herbſt/ die
Beer ſind am Geſchmack ſcharff/ wachſengern an rau-
hen ſuͤmpfigen Orten.

Plinius und Dioſcorides melden/ daß es ſo bewaͤhrt
wider den Gifft ſey/ daß/ wann man einem jungen Kind
gleich nach der Geburt den Safft von den Beerlein ein-
ſtoſſe/ oder Pulverweiſe in geringem Gewicht gebe/ ſolle
ihnen ihr gantzes Leben durch/ kein Gifft nicht ſchaden;
ſolches Pulvers 12/ oder 16 gran in Wein getrun-

cken/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0714" n="678[676]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi></fw><lb/><cb/>
in de&#x017F;&#x017F;en Ermanglung mit gro&#x017F;&#x017F;em Nutzen/ wie <hi rendition="#aq">Duran-<lb/>
tes</hi> &#x017F;agt/ dafu&#x0364;r gebraucht werden/ macht Nie&#x017F;en/ daher<lb/>
es auch <hi rendition="#aq">Sternutamentaria</hi> oder <hi rendition="#aq">Sternutaria</hi> von etlichen<lb/>
genennet wird.</p><lb/>
            <p>Bringt eine zierliche Blume/ liechtbraun oder<lb/>
Pfer&#x017F;ichblu&#x0364;hefarb/ wird im April ange&#x017F;a&#x0364;et/ und ver-<lb/><cb/>
mehret &#x017F;ich hernach &#x017F;elb&#x017F;t/ wa&#x0364;ch&#x017F;t gerne auf bergichten<lb/>
und &#x017F;teinichten Gru&#x0364;nden/ daher nimmt es im Garten<lb/>
bald verlieb/ i&#x017F;t hitzig im andern/ und trocken im dritten<lb/>
Grad. Das Pulver von dem gedo&#x0364;rrten Kraut in die<lb/>
Na&#x017F;en gethan/ machet nie&#x017F;en. Die Wurtzen im Munde<lb/>
geka&#x0364;uet/ mildert die Zahn&#x017F;chmertzen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XCV</hi>.<lb/>
Ranunculus horten&#x017F;is, Sanicula montana</hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Saponaria.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">R</hi>Anunculus dulcis horten&#x017F;is,</hi> der gelb-gefu&#x0364;llte<lb/>
Hanenfuß/ wird ins gemein in Oe&#x017F;terreich Ruck-<lb/>
herzu genennet/ i&#x017F;t von zweyerley Gattungen/ nie-<lb/>
drig und etwas ho&#x0364;her/ hat &#x017F;cho&#x0364;ne liechtgelbe glitzerende<lb/>
Blumen/ als wa&#x0364;ren &#x017F;ie ge&#x017F;chmeltzt/ bedarff auch keiner<lb/>
&#x017F;o &#x017F;tarcken und mu&#x0364;h&#x017F;amen Wartung/ als die andern<lb/><hi rendition="#aq">Ranuncul</hi>en/ deren droben gedacht worden.</p><lb/>
            <p>Sind keiner &#x017F;o brennenden Natur/ &#x017F;ondern &#x017F;chaden<lb/>
nichts/ auch in dem Leib gebraucht/ daher die wilden<lb/>
und einfachen von den Bauren Schmaltzblumen genen-<lb/>
net &#x017F;ind/ weil/ ihrer Meynung nach/ die Ku&#x0364;he &#x017F;ehr viel<lb/>
Milch geben/ und viel Schmaltz daher zu &#x017F;ammlen hof-<lb/>
fen; hat zwar ein Kraut/ wie der bei&#x017F;&#x017F;ende Hanenfuß/<lb/>
brennt aber nicht al&#x017F;o auf der Zungen; wann es in den<lb/>
Ga&#x0364;rten einen guten feuchten Grund findet/ &#x017F;etzet es &#x017F;ehr<lb/>
zu/ und mag durch Zertheilung der Sto&#x0364;cke leicht gemeh-<lb/>
ret werden.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Sanicula montana,</hi> Berg-Sanickel/ hat kleine<lb/>
&#x017F;chwartzgraulichte Wurtzen/ &#x017F;chier wie &#x017F;chwartze Nieß-<lb/>
wurtz/ davon wach&#x017F;en (wie <hi rendition="#aq">Tabernæmontanus</hi> &#x017F;agt)<lb/>
im Fru&#x0364;ling herfu&#x0364;r viel runder/ eckichter/ dicker Bla&#x0364;tter/<lb/>
jedes an &#x017F;einem be&#x017F;ondern Stiel/ die Bla&#x0364;tter &#x017F;ind in<lb/>
viel kleine Ein&#x017F;chnitt abgetheilt/ und darzwi&#x017F;chen zer-<lb/>
kerbt/ oben voller Adern/ gla&#x0364;ntzig und ein wenig wollicht/<lb/>
in der Mitten wa&#x0364;ch&#x017F;t ein gerader/ runder/ &#x017F;tarcker und<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;er Stengel ohne Bla&#x0364;tter/ doch etwas ha&#x0364;richt/ auf<lb/>
welchem zu Ende des Mayens und im Brachmonat<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne purpurrothe Ro&#x0364;slein &#x017F;ich erzeigen/ &#x017F;chier wie die<lb/>
kleinen Glo&#x0364;cklein/ doch auch etlicherma&#x017F;&#x017F;en den Schlu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elblumen und <hi rendition="#aq">auriculæ ur&#x017F;inæ</hi> nachahmende/ inwen-<lb/>
dig am Boden &#x017F;ind &#x017F;ie weißlicht/ daraus wach&#x017F;en kleine<lb/>
gelbe Fa&#x0364;&#x017F;eln/ &#x017F;ind eines lieblichen und angenehmen Ge-<lb/>
ruchs.</p><lb/>
            <cb/>
            <p>Wa&#x0364;ch&#x017F;et gern in den hohen Alpen und Gebu&#x0364;rgen/<lb/>
wollen einen ku&#x0364;hlen &#x017F;teinicht- und &#x017F;chattichten Grund/<lb/>
und mo&#x0364;gen die Hitze nicht leiden; &#x017F;oll ein treffliches<lb/>
Wundkraut &#x017F;eyn. Das Kraut ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en und aufgelegt/<lb/>
oder den daraus gepre&#x017F;&#x017F;ten Safft eingetra&#x0364;ufft/ auch mit<lb/>
darinn genetzten Tu&#x0364;chlein u&#x0364;berlegt; auch &#x017F;agen (nach<lb/><hi rendition="#aq">Tabernæmontani</hi> Zeugnus) die Hirten/ daß es fu&#x0364;rtreff-<lb/>
lich gut &#x017F;ey wider die Hu&#x017F;ten der Schaaf und des Rind-<lb/>
viehes/ das Kraut gepulvert und mit Saltz fu&#x0364;rgegeben/<lb/>
&#x017F;oll auch das fri&#x017F;ch zer&#x017F;chnittene und den Pferden unter<lb/>
anderm Futter fu&#x0364;rgegebene Kra&#x0364;utlein/ ihnen fu&#x0364;r das<lb/>
Keuchen und &#x017F;chweren Athem gut &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Saponaria,</hi> Seiffenkraut/ &#x017F;oll den Nahmen daher<lb/>
haben/ weil die gemeinen Leute das wilde/ an &#x017F;tatt der<lb/>
Seiffen zu Sa&#x0364;uberung ihres Leingewands/ gebrauchen/<lb/>
in die Ga&#x0364;rten aber wird allein das gefu&#x0364;llte gebracht/ das<lb/>
rothgefu&#x0364;llte i&#x017F;t etwas gemeiner und daurhaffter/ das<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;e aber &#x017F;eltener/ und bedarff be&#x017F;&#x017F;ere Ob&#x017F;icht/ wa&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;et zimlich hoch/ mit einem wollichten Stengel/ der viel<lb/>
Nebena&#x0364;&#x017F;tlein und la&#x0364;nglichte/ an den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Enden<lb/>
&#x017F;chmale/ und in der Mitten breitere Bla&#x0364;tter hat/ i&#x017F;t hi-<lb/>
tzig und trockener Eigen&#x017F;chafft/ erwa&#x0364;rmet/ zertreibet/ rei-<lb/>
niget/ o&#x0364;ffnet/ macht du&#x0364;nn/ und fo&#x0364;rdert den Schweiß.<lb/>
Jn gutem Grunde &#x017F;etzt es ha&#x0364;uffig zu/ im Fru&#x0364;ling kan<lb/>
man die Sto&#x0364;cke zertheilen und weiter &#x017F;etzen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Petrus Borellus</hi> &#x017F;chreibt in &#x017F;einen <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;ervationibus<lb/>
Medico-Phy&#x017F;icis ob&#x017F;ervat.</hi> 18. daß der gepulverte<lb/>
Saame vom Seiffenkraut einmal im Monat/ und drey-<lb/>
mal nacheinander allzeit im Neumonden einer <hi rendition="#aq">drachma</hi><lb/>
&#x017F;chwer genommen/ die Frayß und hin&#x017F;allende Kranck-<lb/>
heit/ wo nicht gar ausreute/ doch alle Krafft die&#x017F;er<lb/>
Kranckheit nehme und beza&#x0364;hme/ und er habe es &#x017F;elb&#x017F;t an<lb/>
&#x017F;einer Tochter/ die 25 Jahr alt war/ <hi rendition="#aq">cum felici &#x017F;uc-<lb/>
ce&#x017F;&#x017F;u</hi> probirt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XCVI</hi>.<lb/>
Smilax a&#x017F;pera,</hi> <hi rendition="#fr">Strohblumen/</hi> <hi rendition="#aq">Trachelium &#x017F;eu Cervicaria.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">S</hi>Milax a&#x017F;pera,</hi> &#x017F;techende Winde. Viel &#x017F;ind/ die diß<lb/>
Gewa&#x0364;chs/ als eine Gattung der <hi rendition="#aq">Sal&#x017F;aparilla,</hi> und<lb/>
nicht von viel ungleicher Wirckung halten/ ja daß &#x017F;ie<lb/>
einerley Ge&#x017F;talt und Wirckung habe/ wie <hi rendition="#aq">Lucas Chi-<lb/>
nus, Gabriel Fallopius</hi> und andere bezeugen. Davon<lb/>
der er&#x017F;te etliche Proben gethan hat/ wie <hi rendition="#aq">Matthiolus lib.<lb/>
1. Dio&#x017F;coridis. cap.</hi> 111. &#x017F;chreibet.</p><lb/>
            <p>Hat Bla&#x0364;tter wie der Wald-Epheu/ doch etwas<lb/>
la&#x0364;nglichter/ welche auf der auswendigen Seiten in der<lb/>
Mitten &#x017F;tachlicht &#x017F;ind/ auch &#x017F;tachlichte Rebenhaben/ wie<lb/>
die Brombeeren/ windet &#x017F;ich um die Ba&#x0364;ume/ und &#x017F;teigt<lb/>
biß auf den o&#x0364;ber&#x017F;ten Gipffel/ bekommen wei&#x017F;&#x017F;e wolrie-<lb/>
chende Glo&#x0364;cklein-Blu&#x0364;mlein/ aus welchen rothe Beer-<lb/><cb/>
lein werden/ &#x017F;ind auch theils/ die weißgefleckte Bla&#x0364;tter<lb/>
haben/ etliche tragen auch &#x017F;chwartze Beerlein/ und eine<lb/>
Art die&#x017F;es Gewa&#x0364;ch&#x017F;es hat glatte Bla&#x0364;tter ohne Stachel/<lb/>
&#x017F;ie blu&#x0364;hen im Mayen/ die Frucht zeitigt im Herb&#x017F;t/ die<lb/>
Beer &#x017F;ind am Ge&#x017F;chmack &#x017F;charff/ wach&#x017F;engern an rau-<lb/>
hen &#x017F;u&#x0364;mpfigen Orten.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Plinius</hi> und <hi rendition="#aq">Dio&#x017F;corides</hi> melden/ daß es &#x017F;o bewa&#x0364;hrt<lb/>
wider den Gifft &#x017F;ey/ daß/ wann man einem jungen Kind<lb/>
gleich nach der Geburt den Safft von den Beerlein ein-<lb/>
&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e/ oder Pulverwei&#x017F;e in geringem Gewicht gebe/ &#x017F;olle<lb/>
ihnen ihr gantzes Leben durch/ kein Gifft nicht &#x017F;chaden;<lb/>
&#x017F;olches Pulvers 12/ oder 16 <hi rendition="#aq">gran</hi> in Wein getrun-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">cken/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[678[676]/0714] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens in deſſen Ermanglung mit groſſem Nutzen/ wie Duran- tes ſagt/ dafuͤr gebraucht werden/ macht Nieſen/ daher es auch Sternutamentaria oder Sternutaria von etlichen genennet wird. Bringt eine zierliche Blume/ liechtbraun oder Pferſichbluͤhefarb/ wird im April angeſaͤet/ und ver- mehret ſich hernach ſelbſt/ waͤchſt gerne auf bergichten und ſteinichten Gruͤnden/ daher nimmt es im Garten bald verlieb/ iſt hitzig im andern/ und trocken im dritten Grad. Das Pulver von dem gedoͤrrten Kraut in die Naſen gethan/ machet nieſen. Die Wurtzen im Munde gekaͤuet/ mildert die Zahnſchmertzen. Cap. XCV. Ranunculus hortenſis, Sanicula montana und Saponaria. RAnunculus dulcis hortenſis, der gelb-gefuͤllte Hanenfuß/ wird ins gemein in Oeſterreich Ruck- herzu genennet/ iſt von zweyerley Gattungen/ nie- drig und etwas hoͤher/ hat ſchoͤne liechtgelbe glitzerende Blumen/ als waͤren ſie geſchmeltzt/ bedarff auch keiner ſo ſtarcken und muͤhſamen Wartung/ als die andern Ranunculen/ deren droben gedacht worden. Sind keiner ſo brennenden Natur/ ſondern ſchaden nichts/ auch in dem Leib gebraucht/ daher die wilden und einfachen von den Bauren Schmaltzblumen genen- net ſind/ weil/ ihrer Meynung nach/ die Kuͤhe ſehr viel Milch geben/ und viel Schmaltz daher zu ſammlen hof- fen; hat zwar ein Kraut/ wie der beiſſende Hanenfuß/ brennt aber nicht alſo auf der Zungen; wann es in den Gaͤrten einen guten feuchten Grund findet/ ſetzet es ſehr zu/ und mag durch Zertheilung der Stoͤcke leicht gemeh- ret werden. Sanicula montana, Berg-Sanickel/ hat kleine ſchwartzgraulichte Wurtzen/ ſchier wie ſchwartze Nieß- wurtz/ davon wachſen (wie Tabernæmontanus ſagt) im Fruͤling herfuͤr viel runder/ eckichter/ dicker Blaͤtter/ jedes an ſeinem beſondern Stiel/ die Blaͤtter ſind in viel kleine Einſchnitt abgetheilt/ und darzwiſchen zer- kerbt/ oben voller Adern/ glaͤntzig und ein wenig wollicht/ in der Mitten waͤchſt ein gerader/ runder/ ſtarcker und bloſſer Stengel ohne Blaͤtter/ doch etwas haͤricht/ auf welchem zu Ende des Mayens und im Brachmonat ſchoͤne purpurrothe Roͤslein ſich erzeigen/ ſchier wie die kleinen Gloͤcklein/ doch auch etlichermaſſen den Schluͤſ- ſelblumen und auriculæ urſinæ nachahmende/ inwen- dig am Boden ſind ſie weißlicht/ daraus wachſen kleine gelbe Faͤſeln/ ſind eines lieblichen und angenehmen Ge- ruchs. Waͤchſet gern in den hohen Alpen und Gebuͤrgen/ wollen einen kuͤhlen ſteinicht- und ſchattichten Grund/ und moͤgen die Hitze nicht leiden; ſoll ein treffliches Wundkraut ſeyn. Das Kraut geſtoſſen und aufgelegt/ oder den daraus gepreſſten Safft eingetraͤufft/ auch mit darinn genetzten Tuͤchlein uͤberlegt; auch ſagen (nach Tabernæmontani Zeugnus) die Hirten/ daß es fuͤrtreff- lich gut ſey wider die Huſten der Schaaf und des Rind- viehes/ das Kraut gepulvert und mit Saltz fuͤrgegeben/ ſoll auch das friſch zerſchnittene und den Pferden unter anderm Futter fuͤrgegebene Kraͤutlein/ ihnen fuͤr das Keuchen und ſchweren Athem gut ſeyn. Saponaria, Seiffenkraut/ ſoll den Nahmen daher haben/ weil die gemeinen Leute das wilde/ an ſtatt der Seiffen zu Saͤuberung ihres Leingewands/ gebrauchen/ in die Gaͤrten aber wird allein das gefuͤllte gebracht/ das rothgefuͤllte iſt etwas gemeiner und daurhaffter/ das weiſſe aber ſeltener/ und bedarff beſſere Obſicht/ waͤch- ſet zimlich hoch/ mit einem wollichten Stengel/ der viel Nebenaͤſtlein und laͤnglichte/ an den aͤuſſerſten Enden ſchmale/ und in der Mitten breitere Blaͤtter hat/ iſt hi- tzig und trockener Eigenſchafft/ erwaͤrmet/ zertreibet/ rei- niget/ oͤffnet/ macht duͤnn/ und foͤrdert den Schweiß. Jn gutem Grunde ſetzt es haͤuffig zu/ im Fruͤling kan man die Stoͤcke zertheilen und weiter ſetzen. Petrus Borellus ſchreibt in ſeinen Obſervationibus Medico-Phyſicis obſervat. 18. daß der gepulverte Saame vom Seiffenkraut einmal im Monat/ und drey- mal nacheinander allzeit im Neumonden einer drachma ſchwer genommen/ die Frayß und hinſallende Kranck- heit/ wo nicht gar ausreute/ doch alle Krafft dieſer Kranckheit nehme und bezaͤhme/ und er habe es ſelbſt an ſeiner Tochter/ die 25 Jahr alt war/ cum felici ſuc- ceſſu probirt. Cap. XCVI. Smilax aſpera, Strohblumen/ Trachelium ſeu Cervicaria. SMilax aſpera, ſtechende Winde. Viel ſind/ die diß Gewaͤchs/ als eine Gattung der Salſaparilla, und nicht von viel ungleicher Wirckung halten/ ja daß ſie einerley Geſtalt und Wirckung habe/ wie Lucas Chi- nus, Gabriel Fallopius und andere bezeugen. Davon der erſte etliche Proben gethan hat/ wie Matthiolus lib. 1. Dioſcoridis. cap. 111. ſchreibet. Hat Blaͤtter wie der Wald-Epheu/ doch etwas laͤnglichter/ welche auf der auswendigen Seiten in der Mitten ſtachlicht ſind/ auch ſtachlichte Rebenhaben/ wie die Brombeeren/ windet ſich um die Baͤume/ und ſteigt biß auf den oͤberſten Gipffel/ bekommen weiſſe wolrie- chende Gloͤcklein-Bluͤmlein/ aus welchen rothe Beer- lein werden/ ſind auch theils/ die weißgefleckte Blaͤtter haben/ etliche tragen auch ſchwartze Beerlein/ und eine Art dieſes Gewaͤchſes hat glatte Blaͤtter ohne Stachel/ ſie bluͤhen im Mayen/ die Frucht zeitigt im Herbſt/ die Beer ſind am Geſchmack ſcharff/ wachſengern an rau- hen ſuͤmpfigen Orten. Plinius und Dioſcorides melden/ daß es ſo bewaͤhrt wider den Gifft ſey/ daß/ wann man einem jungen Kind gleich nach der Geburt den Safft von den Beerlein ein- ſtoſſe/ oder Pulverweiſe in geringem Gewicht gebe/ ſolle ihnen ihr gantzes Leben durch/ kein Gifft nicht ſchaden; ſolches Pulvers 12/ oder 16 gran in Wein getrun- cken/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/714
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 678[676]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/714>, abgerufen am 28.03.2024.