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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch]

Securidaca, Peltschen/ ist eine Wicken-Art/ wie
dann auch eine Gattung davon gelbe Steinwicken ge-
nennt werden/ sind groß und klein/ haben eine weisse
glatte Wurtzen/ leibfarbe oder auch purpurbraune
Blumen schier wie die Erbsen; andere haben gelbe
Blumen; noch eine Art heisst man Hedysarum oder
Ferrum equinum, hat auch kleine gelbe Blümlein/ nach
welchen Schoten erfolgen krumm wie ein Hufeysen ge-
bogen/ in welchen ein rothfarber/ wie ein halber Mond
gehörneter Saame ligt/ welches die Alchymisten für ei-
ne Speciem Lunariae halten und vermeynen/ Silber da-
mit zu machen. Jn Franckreich wachsen sie im Getrayd/
bey uns aber werden sie in die Gärten gebauet/ sind
warm und trockener Eigenschafft. Das Decoctum sei-
nes Saamens ist gut denen/ so blöden Magen haben/
und an der Miltzsucht leiden/ und eröffnet die Verstopf-
fungen der innerlichen Glieder/ ist auch wieder die
Würm und Biß der gifftigen Thier/ daher er zu den An-
tidotis
gebraucht wird.

[Spaltenumbruch]

Siciliana, dessen Contrefait im Eychstättischen Gar-
tenbuch zu sehen/ hat den Nahmen/ daß es in Sicilien
von sich selbsten wächst/ die Franzosen nennen es toutte
Saine,
ist ein Wundkraut/ hat einen starcken nicht un-
lieblichen Geruch/ fast (wie Tabernaemontanus berich-
tet) wie das Gummi Elemnium, trocknet/ zertheilet
und zeucht zusammen/ wird zu allen Wund-Träncken/
Salben und Balsamen nützlich gebraucht/ hat eine
holtzichte Wurtzel zimlicher Länge/ treibt starcke röth-
lichte/ gläntzende Gertlein/ der Länge nach gestriemt/ wie
an den Speck-Lilien/ an den Gerten sind etliche Glei-
che/ aus deren jeden zwey Blätter gegeneinander über
wachsen/ unten bleich/ oben saatgrün/ nach den gel-
ben Blumen kommen rothe Beerlein/ die endlich schwartz
werden/ inwendig voll kleines Saamens/ wächst in Si-
cilia
und Engelland in den Wäldern/ und wird bey uns
in die Gärten gepflantzt/ bleibt stets grün/ wird auch Si-
cilianischer Grundheil genennet.

Cap. CIX.
Solanum fruticosum,
Springkörner/ Stramonia, Stoechas purpurea.
[Spaltenumbruch]

SOlanum fruticosum. Von diesem schreibt Lobelius,
daß es drey oder vier Elen hoch gleich einem Bäum-
lein wachse/ dem Pfersich- oder Mandelbaum an
Blättern nicht unähnlich/ die Blumen sind weißlicht/
inwendig mit einem gelben Zäpflein/ nach welchen schö-
ne purpurrothe Beerlein kommen/ schier so dick und groß
als die Judenkirschen/ die können die Kälte wol leiden/
und behalten ihre Farbe/ biß in den Jenner hinein/ wol-
len guten Grund/ aber nicht viel Sonnenschein/ werden
der Zierlichkeit halber in die Gärten gepflantzt.

Springkörner/ Lathyris, Cataputia minor, weil
Cataputia major von etlichen dem Wunderbaum gege-
ben wird/ wächset hoch auf/ wofern es guten Grund
hat/ wird wegen seiner Zierlichkeit in die Gärten ge-
bracht/ und wo es einmal Fuß setzet/ vermehret es sich
von seinem hin und wieder ausspringenden Saamen
selbsten/ ist sonst wol bekannt; der Saame wächst in
dreyeckicht-zertheilten Häubtlein/ ist das gantze Gewäch-
se voll Milch/ so aber hitzig und corrosivisch ist/ also in-
nerhalb des Leibes nicht zu gebrauchen.

Die Körner sind/ wann sie gereiniget worden/ weiß-
lichter Farbe/ purgiren zwar/ aber sind dem Magen
schädlich/ welches auch das Decoctum der Blätter ver-
richtet. Der weisse Safft davon vertreibt die Wärtzen
und Hüneraugen der Füsse/ dieselben damit bestrichen/
und hernach ein rothes Siegelwachs darüber gelegt.

Stramonia, nux metella, Stechäpfel/ Jgelkol-
ben/ haben Blätter wie Nachtschatten/ aber grösser/
riechen wie das Opium, die Blum ist schier wie eine Li-
lien/ weiß und röthlich vermischt/ und wolriechend/ etli-
che auch blaulicht. Der Holländische Gärtner sagt/ es
seyen auch mit doppelter Blumen/ gebe aber deren sehr
wenig/ und müsse der Saamen darzu aus der Jndiani-
schen Jnsul Tabago gebracht werden/ deren Blumen
seyen länglicht/ und die Frucht in einem Jgel verhüllt/
wie die Kesten/ wollen einen geraumen Platz/ weil es
ein groß Gewächs ist; der Saamen gleicht dem von der
[Spaltenumbruch] Mandragora, hat auch gleiche Wirckung/ wollen Son-
nenschein/ geraumen Platz/ guten Boden/ und gehörige
Begiessung; müssen Jährlich neu angebauet werden.

Die Datura ist auch eine Art davon/ an Blumen
und Frucht fast gleich/ ohne daß der Stengel etwas
stachlicht ist/ wird aus der Jnsul Malabar hieher gebracht/
allda sich/ wie Durantes sagt/ die Strassenrauber dieser
Blumen gebrauchen/ denen unter die Speise zu mischen/
die sie berauben wollen; weil sie davon ihren Verstand
verlieren/ nichts als lachen/ und alles/ was sie haben/
hinweg schencken/ welche Tollheit/ wann man nichts
darwider braucht/ einen gantzen Tag zu währen pflegt/
ehe sie wieder zur Vernunfft kommen.

Sie wollen guten fetten Grund/ werden meistens
ins Mistbett gesäet/ und wann die Pflantzen etwas er-
starcket/ zu gebührender Zeit umgesetzt/ und mit Begies-
sung gewartet.

Stoechas ist erstlich aus Arabia zu uns überbracht
worden/ wächst aber in Franckreich bey Marseille, son-
derlich in denen Stoechades genannten Jnsulen/ auch in
Italia, ist fast dem Lavendel gleich/ hat länglichte dicke
grau-Aschenfärbige Blätter/ welche ringsherum/ an
vielen subtilen holtzichten Stengeln heraus wachsen/ die
Blumen vergleichen sich dem Thymian einer purpur-
blauen Farbe/ und wachsen in besondern ährichten
Knöpfen heraus/ in welchen der Saame stecket/ der dem
Melissen-Saamen gantz ähnlich ist/ eines bittern/ doch
guten Geruchs/ der Saame geht zwar bey uns auch
auf/ blühet aber selten/ und trägt keinen Saamen; ist
warm und trockener Natur im ersten Grad/ stärckt in-
nerliche und äuserliche Glieder.

Das Decoctum davon dienet zu dem Gebrechen der
Brust/ führet allen melancholischen und phlegmatischen
Uberfluß aus/ reinigt und stärcket Hirn und Nerven; der
aus Zucker von diesen Blumen gemachte Conserva, die-
net zu dem Haubt/ Magen und Gebärmutter/ wider den
Schwindel/ und vertreibt alle kalte Gebrechen.

Cap.
Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch]

Securidaca, Peltſchen/ iſt eine Wicken-Art/ wie
dann auch eine Gattung davon gelbe Steinwicken ge-
nennt werden/ ſind groß und klein/ haben eine weiſſe
glatte Wurtzen/ leibfarbe oder auch purpurbraune
Blumen ſchier wie die Erbſen; andere haben gelbe
Blumen; noch eine Art heiſſt man Hedyſarum oder
Ferrum equinum, hat auch kleine gelbe Bluͤmlein/ nach
welchen Schoten erfolgen krumm wie ein Hufeyſen ge-
bogen/ in welchen ein rothfarber/ wie ein halber Mond
gehoͤrneter Saame ligt/ welches die Alchymiſten fuͤr ei-
ne Speciem Lunariæ halten und vermeynen/ Silber da-
mit zu machen. Jn Franckreich wachſen ſie im Getrayd/
bey uns aber werden ſie in die Gaͤrten gebauet/ ſind
warm und trockener Eigenſchafft. Das Decoctum ſei-
nes Saamens iſt gut denen/ ſo bloͤden Magen haben/
und an der Miltzſucht leiden/ und eroͤffnet die Verſtopf-
fungen der innerlichen Glieder/ iſt auch wieder die
Wuͤrm und Biß der gifftigen Thier/ daher er zu den An-
tidotis
gebraucht wird.

[Spaltenumbruch]

Siciliana, deſſen Contrefait im Eychſtaͤttiſchen Gar-
tenbuch zu ſehen/ hat den Nahmen/ daß es in Sicilien
von ſich ſelbſten waͤchſt/ die Franzoſen nennen es toutte
Saine,
iſt ein Wundkraut/ hat einen ſtarcken nicht un-
lieblichen Geruch/ faſt (wie Tabernæmontanus berich-
tet) wie das Gummi Elemnium, trocknet/ zertheilet
und zeucht zuſammen/ wird zu allen Wund-Traͤncken/
Salben und Balſamen nuͤtzlich gebraucht/ hat eine
holtzichte Wurtzel zimlicher Laͤnge/ treibt ſtarcke roͤth-
lichte/ glaͤntzende Gertlein/ der Laͤnge nach geſtriemt/ wie
an den Speck-Lilien/ an den Gerten ſind etliche Glei-
che/ aus deren jeden zwey Blaͤtter gegeneinander uͤber
wachſen/ unten bleich/ oben ſaatgruͤn/ nach den gel-
ben Blumen kommen rothe Beerlein/ die endlich ſchwartz
werden/ inwendig voll kleines Saamens/ waͤchſt in Si-
ciliâ
und Engelland in den Waͤldern/ und wird bey uns
in die Gaͤrten gepflantzt/ bleibt ſtets gruͤn/ wird auch Si-
cilianiſcher Grundheil genennet.

Cap. CIX.
Solanum fruticoſum,
Springkoͤrner/ Stramonia, Stœchas purpurea.
[Spaltenumbruch]

SOlanum fruticoſum. Von dieſem ſchreibt Lobelius,
daß es drey oder vier Elen hoch gleich einem Baͤum-
lein wachſe/ dem Pferſich- oder Mandelbaum an
Blaͤttern nicht unaͤhnlich/ die Blumen ſind weißlicht/
inwendig mit einem gelben Zaͤpflein/ nach welchen ſchoͤ-
ne purpurrothe Beerlein kommen/ ſchier ſo dick und groß
als die Judenkirſchen/ die koͤnnen die Kaͤlte wol leiden/
und behalten ihre Farbe/ biß in den Jenner hinein/ wol-
len guten Grund/ aber nicht viel Sonnenſchein/ werden
der Zierlichkeit halber in die Gaͤrten gepflantzt.

Springkoͤrner/ Lathyris, Cataputia minor, weil
Cataputia major von etlichen dem Wunderbaum gege-
ben wird/ waͤchſet hoch auf/ wofern es guten Grund
hat/ wird wegen ſeiner Zierlichkeit in die Gaͤrten ge-
bracht/ und wo es einmal Fuß ſetzet/ vermehret es ſich
von ſeinem hin und wieder ausſpringenden Saamen
ſelbſten/ iſt ſonſt wol bekannt; der Saame waͤchſt in
dreyeckicht-zertheilten Haͤubtlein/ iſt das gantze Gewaͤch-
ſe voll Milch/ ſo aber hitzig und corroſiviſch iſt/ alſo in-
nerhalb des Leibes nicht zu gebrauchen.

Die Koͤrner ſind/ wann ſie gereiniget worden/ weiß-
lichter Farbe/ purgiren zwar/ aber ſind dem Magen
ſchaͤdlich/ welches auch das Decoctum der Blaͤtter ver-
richtet. Der weiſſe Safft davon vertreibt die Waͤrtzen
und Huͤneraugen der Fuͤſſe/ dieſelben damit beſtrichen/
und hernach ein rothes Siegelwachs daruͤber gelegt.

Stramonia, nux metella, Stechaͤpfel/ Jgelkol-
ben/ haben Blaͤtter wie Nachtſchatten/ aber groͤſſer/
riechen wie das Opium, die Blum iſt ſchier wie eine Li-
lien/ weiß und roͤthlich vermiſcht/ und wolriechend/ etli-
che auch blaulicht. Der Hollaͤndiſche Gaͤrtner ſagt/ es
ſeyen auch mit doppelter Blumen/ gebe aber deren ſehr
wenig/ und muͤſſe der Saamen darzu aus der Jndiani-
ſchen Jnſul Tabago gebracht werden/ deren Blumen
ſeyen laͤnglicht/ und die Frucht in einem Jgel verhuͤllt/
wie die Keſten/ wollen einen geraumen Platz/ weil es
ein groß Gewaͤchs iſt; der Saamen gleicht dem von der
[Spaltenumbruch] Mandragora, hat auch gleiche Wirckung/ wollen Son-
nenſchein/ geraumen Platz/ guten Boden/ und gehoͤrige
Begieſſung; muͤſſen Jaͤhrlich neu angebauet werden.

Die Datura iſt auch eine Art davon/ an Blumen
und Frucht faſt gleich/ ohne daß der Stengel etwas
ſtachlicht iſt/ wird aus der Jnſul Malabar hieher gebracht/
allda ſich/ wie Durantes ſagt/ die Straſſenrauber dieſer
Blumen gebrauchen/ denen unter die Speiſe zu miſchen/
die ſie berauben wollen; weil ſie davon ihren Verſtand
verlieren/ nichts als lachen/ und alles/ was ſie haben/
hinweg ſchencken/ welche Tollheit/ wann man nichts
darwider braucht/ einen gantzen Tag zu waͤhren pflegt/
ehe ſie wieder zur Vernunfft kommen.

Sie wollen guten fetten Grund/ werden meiſtens
ins Miſtbett geſaͤet/ und wann die Pflantzen etwas er-
ſtarcket/ zu gebuͤhrender Zeit umgeſetzt/ und mit Begieſ-
ſung gewartet.

Stœchas iſt erſtlich aus Arabia zu uns uͤberbracht
worden/ waͤchſt aber in Franckreich bey Marſeille, ſon-
derlich in denen Stœchades genannten Jnſulen/ auch in
Italiâ, iſt faſt dem Lavendel gleich/ hat laͤnglichte dicke
grau-Aſchenfaͤrbige Blaͤtter/ welche ringsherum/ an
vielen ſubtilen holtzichten Stengeln heraus wachſen/ die
Blumen vergleichen ſich dem Thymian einer purpur-
blauen Farbe/ und wachſen in beſondern aͤhrichten
Knoͤpfen heraus/ in welchen der Saame ſtecket/ der dem
Meliſſen-Saamen gantz aͤhnlich iſt/ eines bittern/ doch
guten Geruchs/ der Saame geht zwar bey uns auch
auf/ bluͤhet aber ſelten/ und traͤgt keinen Saamen; iſt
warm und trockener Natur im erſten Grad/ ſtaͤrckt in-
nerliche und aͤuſerliche Glieder.

Das Decoctum davon dienet zu dem Gebrechen der
Bruſt/ fuͤhret allen melancholiſchen und phlegmatiſchen
Uberfluß aus/ reinigt und ſtaͤrcket Hirn und Nerven; der
aus Zucker von dieſen Blumen gemachte Conſerva, die-
net zu dem Haubt/ Magen und Gebaͤrmutter/ wider den
Schwindel/ und vertreibt alle kalte Gebrechen.

Cap.
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[690[688]/0726] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens Securidaca, Peltſchen/ iſt eine Wicken-Art/ wie dann auch eine Gattung davon gelbe Steinwicken ge- nennt werden/ ſind groß und klein/ haben eine weiſſe glatte Wurtzen/ leibfarbe oder auch purpurbraune Blumen ſchier wie die Erbſen; andere haben gelbe Blumen; noch eine Art heiſſt man Hedyſarum oder Ferrum equinum, hat auch kleine gelbe Bluͤmlein/ nach welchen Schoten erfolgen krumm wie ein Hufeyſen ge- bogen/ in welchen ein rothfarber/ wie ein halber Mond gehoͤrneter Saame ligt/ welches die Alchymiſten fuͤr ei- ne Speciem Lunariæ halten und vermeynen/ Silber da- mit zu machen. Jn Franckreich wachſen ſie im Getrayd/ bey uns aber werden ſie in die Gaͤrten gebauet/ ſind warm und trockener Eigenſchafft. Das Decoctum ſei- nes Saamens iſt gut denen/ ſo bloͤden Magen haben/ und an der Miltzſucht leiden/ und eroͤffnet die Verſtopf- fungen der innerlichen Glieder/ iſt auch wieder die Wuͤrm und Biß der gifftigen Thier/ daher er zu den An- tidotis gebraucht wird. Siciliana, deſſen Contrefait im Eychſtaͤttiſchen Gar- tenbuch zu ſehen/ hat den Nahmen/ daß es in Sicilien von ſich ſelbſten waͤchſt/ die Franzoſen nennen es toutte Saine, iſt ein Wundkraut/ hat einen ſtarcken nicht un- lieblichen Geruch/ faſt (wie Tabernæmontanus berich- tet) wie das Gummi Elemnium, trocknet/ zertheilet und zeucht zuſammen/ wird zu allen Wund-Traͤncken/ Salben und Balſamen nuͤtzlich gebraucht/ hat eine holtzichte Wurtzel zimlicher Laͤnge/ treibt ſtarcke roͤth- lichte/ glaͤntzende Gertlein/ der Laͤnge nach geſtriemt/ wie an den Speck-Lilien/ an den Gerten ſind etliche Glei- che/ aus deren jeden zwey Blaͤtter gegeneinander uͤber wachſen/ unten bleich/ oben ſaatgruͤn/ nach den gel- ben Blumen kommen rothe Beerlein/ die endlich ſchwartz werden/ inwendig voll kleines Saamens/ waͤchſt in Si- ciliâ und Engelland in den Waͤldern/ und wird bey uns in die Gaͤrten gepflantzt/ bleibt ſtets gruͤn/ wird auch Si- cilianiſcher Grundheil genennet. Cap. CIX. Solanum fruticoſum, Springkoͤrner/ Stramonia, Stœchas purpurea. SOlanum fruticoſum. Von dieſem ſchreibt Lobelius, daß es drey oder vier Elen hoch gleich einem Baͤum- lein wachſe/ dem Pferſich- oder Mandelbaum an Blaͤttern nicht unaͤhnlich/ die Blumen ſind weißlicht/ inwendig mit einem gelben Zaͤpflein/ nach welchen ſchoͤ- ne purpurrothe Beerlein kommen/ ſchier ſo dick und groß als die Judenkirſchen/ die koͤnnen die Kaͤlte wol leiden/ und behalten ihre Farbe/ biß in den Jenner hinein/ wol- len guten Grund/ aber nicht viel Sonnenſchein/ werden der Zierlichkeit halber in die Gaͤrten gepflantzt. Springkoͤrner/ Lathyris, Cataputia minor, weil Cataputia major von etlichen dem Wunderbaum gege- ben wird/ waͤchſet hoch auf/ wofern es guten Grund hat/ wird wegen ſeiner Zierlichkeit in die Gaͤrten ge- bracht/ und wo es einmal Fuß ſetzet/ vermehret es ſich von ſeinem hin und wieder ausſpringenden Saamen ſelbſten/ iſt ſonſt wol bekannt; der Saame waͤchſt in dreyeckicht-zertheilten Haͤubtlein/ iſt das gantze Gewaͤch- ſe voll Milch/ ſo aber hitzig und corroſiviſch iſt/ alſo in- nerhalb des Leibes nicht zu gebrauchen. Die Koͤrner ſind/ wann ſie gereiniget worden/ weiß- lichter Farbe/ purgiren zwar/ aber ſind dem Magen ſchaͤdlich/ welches auch das Decoctum der Blaͤtter ver- richtet. Der weiſſe Safft davon vertreibt die Waͤrtzen und Huͤneraugen der Fuͤſſe/ dieſelben damit beſtrichen/ und hernach ein rothes Siegelwachs daruͤber gelegt. Stramonia, nux metella, Stechaͤpfel/ Jgelkol- ben/ haben Blaͤtter wie Nachtſchatten/ aber groͤſſer/ riechen wie das Opium, die Blum iſt ſchier wie eine Li- lien/ weiß und roͤthlich vermiſcht/ und wolriechend/ etli- che auch blaulicht. Der Hollaͤndiſche Gaͤrtner ſagt/ es ſeyen auch mit doppelter Blumen/ gebe aber deren ſehr wenig/ und muͤſſe der Saamen darzu aus der Jndiani- ſchen Jnſul Tabago gebracht werden/ deren Blumen ſeyen laͤnglicht/ und die Frucht in einem Jgel verhuͤllt/ wie die Keſten/ wollen einen geraumen Platz/ weil es ein groß Gewaͤchs iſt; der Saamen gleicht dem von der Mandragora, hat auch gleiche Wirckung/ wollen Son- nenſchein/ geraumen Platz/ guten Boden/ und gehoͤrige Begieſſung; muͤſſen Jaͤhrlich neu angebauet werden. Die Datura iſt auch eine Art davon/ an Blumen und Frucht faſt gleich/ ohne daß der Stengel etwas ſtachlicht iſt/ wird aus der Jnſul Malabar hieher gebracht/ allda ſich/ wie Durantes ſagt/ die Straſſenrauber dieſer Blumen gebrauchen/ denen unter die Speiſe zu miſchen/ die ſie berauben wollen; weil ſie davon ihren Verſtand verlieren/ nichts als lachen/ und alles/ was ſie haben/ hinweg ſchencken/ welche Tollheit/ wann man nichts darwider braucht/ einen gantzen Tag zu waͤhren pflegt/ ehe ſie wieder zur Vernunfft kommen. Sie wollen guten fetten Grund/ werden meiſtens ins Miſtbett geſaͤet/ und wann die Pflantzen etwas er- ſtarcket/ zu gebuͤhrender Zeit umgeſetzt/ und mit Begieſ- ſung gewartet. Stœchas iſt erſtlich aus Arabia zu uns uͤberbracht worden/ waͤchſt aber in Franckreich bey Marſeille, ſon- derlich in denen Stœchades genannten Jnſulen/ auch in Italiâ, iſt faſt dem Lavendel gleich/ hat laͤnglichte dicke grau-Aſchenfaͤrbige Blaͤtter/ welche ringsherum/ an vielen ſubtilen holtzichten Stengeln heraus wachſen/ die Blumen vergleichen ſich dem Thymian einer purpur- blauen Farbe/ und wachſen in beſondern aͤhrichten Knoͤpfen heraus/ in welchen der Saame ſtecket/ der dem Meliſſen-Saamen gantz aͤhnlich iſt/ eines bittern/ doch guten Geruchs/ der Saame geht zwar bey uns auch auf/ bluͤhet aber ſelten/ und traͤgt keinen Saamen; iſt warm und trockener Natur im erſten Grad/ ſtaͤrckt in- nerliche und aͤuſerliche Glieder. Das Decoctum davon dienet zu dem Gebrechen der Bruſt/ fuͤhret allen melancholiſchen und phlegmatiſchen Uberfluß aus/ reinigt und ſtaͤrcket Hirn und Nerven; der aus Zucker von dieſen Blumen gemachte Conſerva, die- net zu dem Haubt/ Magen und Gebaͤrmutter/ wider den Schwindel/ und vertreibt alle kalte Gebrechen. Cap.

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 690[688]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/726>, abgerufen am 28.03.2024.