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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Eilfftes Buch/ Wasser-Lust.
[Spaltenumbruch] Lambach die Aeger in sich trinckend/ ihren Namen be-
hält/ biß sie nicht weit von Ebersperg sich in die Donau
stürtzet. Der edlen in dem Atter-See sich befindenden
Fische/ soll hernach absonderlich gedacht werden.

Und obwol etliche in den Gedancken gestanden/ die
See-Fische solten nicht so gesund seyn/ als die aus dem
fliessenden Wasser. So sagt doch der gelehrte Natur-
kündiger Guilielmus Rondeletius lib. de Piscibus la-
custribus cap. 1. Lacus fere omnes piscium optimo-
rum tam sunt feraces, ut in Mediterraneis marini,
fluviatilesque non desiderentur, veluti in Italia, Ger-
mania Allobrogibus.
Und sind sonderlich diese hoch zu
halten/ wo grosse Flüsse ihren Einfluß oder Ausgang
nehmen; und das ist sonderbar an den Seen/ daß sie
etliche gewisse Fische zu eigen haben/ die in andern
Wassern sonst nicht zu finden sind; Als im Lago di Co-
mo
haben sie die Stachel- oder Dorn-Karpffen/ den
die Jnwohner Pigo nennen/ der den gemeinen Karpffen
gantz gleichet/ ausser daß er voll scharffer Dornen ist. Jn
Lago di Garda finden sich allein die Carpiones, der an
Flossen und Schuppen den Föhren fast gleich ist/ mit
roth und schwartzen Sprenckeln auf dem Leib/ der
Bauch ist weiß/ auf der Seiten ist er goldgelblicht/ und
am Rucken schwärtzlicht/ und ist nur in diesem etwas
von den Föhren unterschieden/ daß er einen grössern
Bauch/ und länglichtern Kopff hat/ sonst am Fleisch so
zart und wolgeschmack/ als die besten Forellen seyn möch-
ten. Tanti faciunt piscem hunc Itali, sagt Ronde-
letius, ut vix ullum alium vel marinum vel fluvia-
[Spaltenumbruch] tilem cum eo conferendum putent.
Hat auch ein röth-
lichtes Fleisch wie der Sälmling.

Jn Sapphoy fangen sie in gewissen Seen den ed-
len Weißfisch/ den sie in ihrer Sprach Lavaret nennen/
gleich als wann er neugewaschen hiesse/ wegen seiner
schönen weissen gläntzigen Schuppen/ von dannen er
offtermals nach Lyon gebracht wird/ und ist eines herr-
lichen guten Geschmacks.

P. Tylkowskj in sua Philosophia curiosa parte 3.
Physicae de meteoris p.
213. erzehlt von einem wunder-
lichen See/ in Prussia Episcopali, in Cameratu Allen-
steinensi in Regno Poloniae ad villam Butrini,
da sey
ein See gar Fischreich/ der aber nur allzeit sieben Jahr
also bleibt/ hernach verliert sich das Wasser mit samt
den Fischen/ und wird eine Wiesen/ die aufs wenigst
hundert mit vier Pferden bespannete Wägen mit Heu
jährlich beladet/ und also sieben Jahr continuirt/ her-
nach wieder sieben Jahr einen Fischreichen See fürstel-
let. Dergleichen ist auch der Cyrcknitzer See in Kärnd-
ten/ ohne daß er jährlich Geträyder/ Fisch und Weid-
werck giebt/ wie Camerarius in Horis subcisivis Cen-
turia I. c. 62. p.
283. aus dem Ortelio, Lazio und Wer-
nero
ihn beschreibet.

Wir wollen aber der fremden Fisch allhier zu ge-
dencken unterlassen/ und mit nächsten von den edlen und
sonderbaren Fischen/ die sich im Atter-See ernähren/
mit wenigen gedencken/ jetzo aber fortfahren/ und von
der Fischer-Ordnung/ wie es in unserm Lande gehalten
wird/ Meldung thun.

Cap. XXI.
Von der Fisch-Ordnung.
[Spaltenumbruch]

WJewol unter allen von der Göttlichen Allmacht
erschaffenen Thieren/ keines den Fisch an
Fruchtbarkeit übertrifft; also daß man von 10
Streich-Karpffen in einem Jahr weit über tausend
junge Brut haben kan; so geschiehet es doch/ wann die
Flüsse und Bäche zur Unzeit und ohne Maß ausgefischt
werden/ daß sie davon gantz abgeödet scheinen/ daß man
wol möchte sagen/ quod cito fit, cito perit. Da man
hingegen/ wann man ihrer schonet/ und mit Ordnung ge-
brauchet/ sie sich fort und fort bereichern/ und Speise
und Lust genug geben; daher werden in allen wolbe-
stellten Ländern gewisse Fisch-Ordnungen von denen
Landsfürsten selbst gestellet/ welcher zuwider wann
von denen allzugeitzigen und gewinnsüchtigen Fischern
gehandelt wird/ man selbige billich mit Straff zu bele-
gen/ und andere damit abzuschrecken Ursach hat/ da-
mit die Fischereyen gehaidet/ allerley Unordnungen
und Ausödungen der Wasser verhütet und aufgehoben
werden.

Die Signoria zu Venedig/ die Fischer dahin zu ver-
mögen/ daß sie die Fisch um einen billichen Wehrt ge-
ben/ und desto schneller verkauffen sollen/ haben einen
Befehl und Ordnung ausgehen lassen/ daß die Fischer
mit blossem Haupt/ barfüssig und stehend ihre Fische
verkauffen müssen/ damit sie im Sommer die Hitze/ und
im Winter die Kälte/ ihre Wahr desto wolfeiler zu ver-
kauffen antreiben soll. Jn unserm Lande aber ist fol-
gende Ordnung:

[Spaltenumbruch]
Die Netze/ Seegen/ und Fischgezeuge sind erst-
lich vorgeschrieben worden/ darnach die Weite der Mä-
schen einzurichten/ damit nicht/ wann solche/ wider das
Prettlmaß/ enger und kleiner/ nicht zugleich die wach-
sende Brut mit samt den grossen Fischen ausgefangen
seyen/ sondern daß sie mögen durchschlieffen.
2. Die Fächer sollen nicht in die Fahrten/ wor-
durch die Schiff nothwendig gehen müssen/ gerichtet/
auch nicht zu hoch/ wider die Ordnung/ gereiset seyn.
3. Alles Nachtfischen/ wie auch die Setzgärne/
so man Tag und Nacht in dem Wasser lässet/ dardurch
alles/ was in den Strom kommet/ auf- und abwärts/
abgefangen wird/ ist auch verbotten/ wie auch die Bim-
sen- und Schmelchen-Körblein oder Reusen.
4. Nicht weniger sollen auch die Fischer keine
Kräuter-Bürden mehr legen/ weil die Brut sehr dar-
durch verderbet wird/ deßgleichen soll auch kein Was-
ser/ das grasicht ist/ oder Geröhricht hat/ ausgemähet
werden/ von Georgi an/ biß auf S. Bartholomaei, weil
die leichenden Fische ihre Brut gewöhnlich daran zu se-
tzen pflegen/ die durch Ausrottung solches Grases zugleich
mit verderbt wird.
5. Welche Mühlen und Hammer an den Flüssen
haben/ sollen nicht Macht haben/ in ihren Geflidern das
Brut aufzufangen/ Reuschen zu legen/ oder sonst zu
angeln/ sollen auch schuldig seyn/ wann sie ihre Wie-
ren und Mühlbäche abkehren wollen/ oder müssen/ sol-
ches denen/ welchen das Fischwasser zugehörig/ drey
Tag
N n n ij

Eilfftes Buch/ Waſſer-Luſt.
[Spaltenumbruch] Lambach die Aeger in ſich trinckend/ ihren Namen be-
haͤlt/ biß ſie nicht weit von Eberſperg ſich in die Donau
ſtuͤrtzet. Der edlen in dem Atter-See ſich befindenden
Fiſche/ ſoll hernach abſonderlich gedacht werden.

Und obwol etliche in den Gedancken geſtanden/ die
See-Fiſche ſolten nicht ſo geſund ſeyn/ als die aus dem
flieſſenden Waſſer. So ſagt doch der gelehrte Natur-
kuͤndiger Guilielmus Rondeletius lib. de Piſcibus la-
cuſtribus cap. 1. Lacus ferè omnes piſcium optimo-
rum tam ſunt feraces, ut in Mediterraneis marini,
fluviatilesq́ue non deſiderentur, veluti in Italiâ, Ger-
maniâ Allobrogibus.
Und ſind ſonderlich dieſe hoch zu
halten/ wo groſſe Fluͤſſe ihren Einfluß oder Ausgang
nehmen; und das iſt ſonderbar an den Seen/ daß ſie
etliche gewiſſe Fiſche zu eigen haben/ die in andern
Waſſern ſonſt nicht zu finden ſind; Als im Lago di Co-
mo
haben ſie die Stachel- oder Dorn-Karpffen/ den
die Jnwohner Pigo nennen/ der den gemeinen Karpffen
gantz gleichet/ auſſer daß er voll ſcharffer Dornen iſt. Jn
Lago di Garda finden ſich allein die Carpiones, der an
Floſſen und Schuppen den Foͤhren faſt gleich iſt/ mit
roth und ſchwartzen Sprenckeln auf dem Leib/ der
Bauch iſt weiß/ auf der Seiten iſt er goldgelblicht/ und
am Rucken ſchwaͤrtzlicht/ und iſt nur in dieſem etwas
von den Foͤhren unterſchieden/ daß er einen groͤſſern
Bauch/ und laͤnglichtern Kopff hat/ ſonſt am Fleiſch ſo
zart und wolgeſchmack/ als die beſten Forellen ſeyn moͤch-
ten. Tanti faciunt piſcem hunc Itali, ſagt Ronde-
letius, ut vix ullum alium vel marinum vel fluvia-
[Spaltenumbruch] tilem cum eo conferendum putent.
Hat auch ein roͤth-
lichtes Fleiſch wie der Saͤlmling.

Jn Sapphoy fangen ſie in gewiſſen Seen den ed-
len Weißfiſch/ den ſie in ihrer Sprach Lavaret nennen/
gleich als wann er neugewaſchen hieſſe/ wegen ſeiner
ſchoͤnen weiſſen glaͤntzigen Schuppen/ von dannen er
offtermals nach Lyon gebracht wird/ und iſt eines herr-
lichen guten Geſchmacks.

P. Tylkowskj in ſua Philoſophia curioſa parte 3.
Phyſicæ de meteoris p.
213. erzehlt von einem wunder-
lichen See/ in Pruſſiâ Epiſcopali, in Cameratu Allen-
ſteinenſi in Regno Poloniæ ad villam Butrini,
da ſey
ein See gar Fiſchreich/ der aber nur allzeit ſieben Jahr
alſo bleibt/ hernach verliert ſich das Waſſer mit ſamt
den Fiſchen/ und wird eine Wieſen/ die aufs wenigſt
hundert mit vier Pferden beſpannete Waͤgen mit Heu
jaͤhrlich beladet/ und alſo ſieben Jahr continuirt/ her-
nach wieder ſieben Jahr einen Fiſchreichen See fuͤrſtel-
let. Dergleichen iſt auch der Cyrcknitzer See in Kaͤrnd-
ten/ ohne daß er jaͤhrlich Getraͤyder/ Fiſch und Weid-
werck giebt/ wie Camerarius in Horis ſubciſivis Cen-
turiâ I. c. 62. p.
283. aus dem Ortelio, Lazio und Wer-
nero
ihn beſchreibet.

Wir wollen aber der fremden Fiſch allhier zu ge-
dencken unterlaſſen/ und mit naͤchſten von den edlen und
ſonderbaren Fiſchen/ die ſich im Atter-See ernaͤhren/
mit wenigen gedencken/ jetzo aber fortfahren/ und von
der Fiſcher-Ordnung/ wie es in unſerm Lande gehalten
wird/ Meldung thun.

Cap. XXI.
Von der Fiſch-Ordnung.
[Spaltenumbruch]

WJewol unter allen von der Goͤttlichen Allmacht
erſchaffenen Thieren/ keines den Fiſch an
Fruchtbarkeit uͤbertrifft; alſo daß man von 10
Streich-Karpffen in einem Jahr weit uͤber tauſend
junge Brut haben kan; ſo geſchiehet es doch/ wann die
Fluͤſſe und Baͤche zur Unzeit und ohne Maß ausgefiſcht
werden/ daß ſie davon gantz abgeoͤdet ſcheinen/ daß man
wol moͤchte ſagen/ quod citò fit, citò perit. Da man
hingegen/ wann man ihrer ſchonet/ und mit Ordnung ge-
brauchet/ ſie ſich fort und fort bereichern/ und Speiſe
und Luſt genug geben; daher werden in allen wolbe-
ſtellten Laͤndern gewiſſe Fiſch-Ordnungen von denen
Landsfuͤrſten ſelbſt geſtellet/ welcher zuwider wann
von denen allzugeitzigen und gewinnſuͤchtigen Fiſchern
gehandelt wird/ man ſelbige billich mit Straff zu bele-
gen/ und andere damit abzuſchrecken Urſach hat/ da-
mit die Fiſchereyen gehaidet/ allerley Unordnungen
und Ausoͤdungen der Waſſer verhuͤtet und aufgehoben
werden.

Die Signoria zu Venedig/ die Fiſcher dahin zu ver-
moͤgen/ daß ſie die Fiſch um einen billichen Wehrt ge-
ben/ und deſto ſchneller verkauffen ſollen/ haben einen
Befehl und Ordnung ausgehen laſſen/ daß die Fiſcher
mit bloſſem Haupt/ barfuͤſſig und ſtehend ihre Fiſche
verkauffen muͤſſen/ damit ſie im Sommer die Hitze/ und
im Winter die Kaͤlte/ ihre Wahr deſto wolfeiler zu ver-
kauffen antreiben ſoll. Jn unſerm Lande aber iſt fol-
gende Ordnung:

[Spaltenumbruch]
Die Netze/ Seegen/ und Fiſchgezeuge ſind erſt-
lich vorgeſchrieben worden/ darnach die Weite der Maͤ-
ſchen einzurichten/ damit nicht/ wann ſolche/ wider das
Prettlmaß/ enger und kleiner/ nicht zugleich die wach-
ſende Brut mit ſamt den groſſen Fiſchen ausgefangen
ſeyen/ ſondern daß ſie moͤgen durchſchlieffen.
2. Die Faͤcher ſollen nicht in die Fahrten/ wor-
durch die Schiff nothwendig gehen muͤſſen/ gerichtet/
auch nicht zu hoch/ wider die Ordnung/ gereiſet ſeyn.
3. Alles Nachtfiſchen/ wie auch die Setzgaͤrne/
ſo man Tag und Nacht in dem Waſſer laͤſſet/ dardurch
alles/ was in den Strom kommet/ auf- und abwaͤrts/
abgefangen wird/ iſt auch verbotten/ wie auch die Bim-
ſen- und Schmelchen-Koͤrblein oder Reuſen.
4. Nicht weniger ſollen auch die Fiſcher keine
Kraͤuter-Buͤrden mehr legen/ weil die Brut ſehr dar-
durch verderbet wird/ deßgleichen ſoll auch kein Waſ-
ſer/ das graſicht iſt/ oder Geroͤhricht hat/ ausgemaͤhet
werden/ von Georgi an/ biß auf S. Bartholomæi, weil
die leichenden Fiſche ihre Brut gewoͤhnlich daran zu ſe-
tzen pflegen/ die durch Ausrottung ſolches Graſes zugleich
mit verderbt wird.
5. Welche Muͤhlen und Hammer an den Fluͤſſen
haben/ ſollen nicht Macht haben/ in ihren Geflidern das
Brut aufzufangen/ Reuſchen zu legen/ oder ſonſt zu
angeln/ ſollen auch ſchuldig ſeyn/ wann ſie ihre Wie-
ren und Muͤhlbaͤche abkehren wollen/ oder muͤſſen/ ſol-
ches denen/ welchen das Fiſchwaſſer zugehoͤrig/ drey
Tag
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[467/0485] Eilfftes Buch/ Waſſer-Luſt. Lambach die Aeger in ſich trinckend/ ihren Namen be- haͤlt/ biß ſie nicht weit von Eberſperg ſich in die Donau ſtuͤrtzet. Der edlen in dem Atter-See ſich befindenden Fiſche/ ſoll hernach abſonderlich gedacht werden. Und obwol etliche in den Gedancken geſtanden/ die See-Fiſche ſolten nicht ſo geſund ſeyn/ als die aus dem flieſſenden Waſſer. So ſagt doch der gelehrte Natur- kuͤndiger Guilielmus Rondeletius lib. de Piſcibus la- cuſtribus cap. 1. Lacus ferè omnes piſcium optimo- rum tam ſunt feraces, ut in Mediterraneis marini, fluviatilesq́ue non deſiderentur, veluti in Italiâ, Ger- maniâ Allobrogibus. Und ſind ſonderlich dieſe hoch zu halten/ wo groſſe Fluͤſſe ihren Einfluß oder Ausgang nehmen; und das iſt ſonderbar an den Seen/ daß ſie etliche gewiſſe Fiſche zu eigen haben/ die in andern Waſſern ſonſt nicht zu finden ſind; Als im Lago di Co- mo haben ſie die Stachel- oder Dorn-Karpffen/ den die Jnwohner Pigo nennen/ der den gemeinen Karpffen gantz gleichet/ auſſer daß er voll ſcharffer Dornen iſt. Jn Lago di Garda finden ſich allein die Carpiones, der an Floſſen und Schuppen den Foͤhren faſt gleich iſt/ mit roth und ſchwartzen Sprenckeln auf dem Leib/ der Bauch iſt weiß/ auf der Seiten iſt er goldgelblicht/ und am Rucken ſchwaͤrtzlicht/ und iſt nur in dieſem etwas von den Foͤhren unterſchieden/ daß er einen groͤſſern Bauch/ und laͤnglichtern Kopff hat/ ſonſt am Fleiſch ſo zart und wolgeſchmack/ als die beſten Forellen ſeyn moͤch- ten. Tanti faciunt piſcem hunc Itali, ſagt Ronde- letius, ut vix ullum alium vel marinum vel fluvia- tilem cum eo conferendum putent. Hat auch ein roͤth- lichtes Fleiſch wie der Saͤlmling. Jn Sapphoy fangen ſie in gewiſſen Seen den ed- len Weißfiſch/ den ſie in ihrer Sprach Lavaret nennen/ gleich als wann er neugewaſchen hieſſe/ wegen ſeiner ſchoͤnen weiſſen glaͤntzigen Schuppen/ von dannen er offtermals nach Lyon gebracht wird/ und iſt eines herr- lichen guten Geſchmacks. P. Tylkowskj in ſua Philoſophia curioſa parte 3. Phyſicæ de meteoris p. 213. erzehlt von einem wunder- lichen See/ in Pruſſiâ Epiſcopali, in Cameratu Allen- ſteinenſi in Regno Poloniæ ad villam Butrini, da ſey ein See gar Fiſchreich/ der aber nur allzeit ſieben Jahr alſo bleibt/ hernach verliert ſich das Waſſer mit ſamt den Fiſchen/ und wird eine Wieſen/ die aufs wenigſt hundert mit vier Pferden beſpannete Waͤgen mit Heu jaͤhrlich beladet/ und alſo ſieben Jahr continuirt/ her- nach wieder ſieben Jahr einen Fiſchreichen See fuͤrſtel- let. Dergleichen iſt auch der Cyrcknitzer See in Kaͤrnd- ten/ ohne daß er jaͤhrlich Getraͤyder/ Fiſch und Weid- werck giebt/ wie Camerarius in Horis ſubciſivis Cen- turiâ I. c. 62. p. 283. aus dem Ortelio, Lazio und Wer- nero ihn beſchreibet. Wir wollen aber der fremden Fiſch allhier zu ge- dencken unterlaſſen/ und mit naͤchſten von den edlen und ſonderbaren Fiſchen/ die ſich im Atter-See ernaͤhren/ mit wenigen gedencken/ jetzo aber fortfahren/ und von der Fiſcher-Ordnung/ wie es in unſerm Lande gehalten wird/ Meldung thun. Cap. XXI. Von der Fiſch-Ordnung. WJewol unter allen von der Goͤttlichen Allmacht erſchaffenen Thieren/ keines den Fiſch an Fruchtbarkeit uͤbertrifft; alſo daß man von 10 Streich-Karpffen in einem Jahr weit uͤber tauſend junge Brut haben kan; ſo geſchiehet es doch/ wann die Fluͤſſe und Baͤche zur Unzeit und ohne Maß ausgefiſcht werden/ daß ſie davon gantz abgeoͤdet ſcheinen/ daß man wol moͤchte ſagen/ quod citò fit, citò perit. Da man hingegen/ wann man ihrer ſchonet/ und mit Ordnung ge- brauchet/ ſie ſich fort und fort bereichern/ und Speiſe und Luſt genug geben; daher werden in allen wolbe- ſtellten Laͤndern gewiſſe Fiſch-Ordnungen von denen Landsfuͤrſten ſelbſt geſtellet/ welcher zuwider wann von denen allzugeitzigen und gewinnſuͤchtigen Fiſchern gehandelt wird/ man ſelbige billich mit Straff zu bele- gen/ und andere damit abzuſchrecken Urſach hat/ da- mit die Fiſchereyen gehaidet/ allerley Unordnungen und Ausoͤdungen der Waſſer verhuͤtet und aufgehoben werden. Die Signoria zu Venedig/ die Fiſcher dahin zu ver- moͤgen/ daß ſie die Fiſch um einen billichen Wehrt ge- ben/ und deſto ſchneller verkauffen ſollen/ haben einen Befehl und Ordnung ausgehen laſſen/ daß die Fiſcher mit bloſſem Haupt/ barfuͤſſig und ſtehend ihre Fiſche verkauffen muͤſſen/ damit ſie im Sommer die Hitze/ und im Winter die Kaͤlte/ ihre Wahr deſto wolfeiler zu ver- kauffen antreiben ſoll. Jn unſerm Lande aber iſt fol- gende Ordnung: Die Netze/ Seegen/ und Fiſchgezeuge ſind erſt- lich vorgeſchrieben worden/ darnach die Weite der Maͤ- ſchen einzurichten/ damit nicht/ wann ſolche/ wider das Prettlmaß/ enger und kleiner/ nicht zugleich die wach- ſende Brut mit ſamt den groſſen Fiſchen ausgefangen ſeyen/ ſondern daß ſie moͤgen durchſchlieffen. 2. Die Faͤcher ſollen nicht in die Fahrten/ wor- durch die Schiff nothwendig gehen muͤſſen/ gerichtet/ auch nicht zu hoch/ wider die Ordnung/ gereiſet ſeyn. 3. Alles Nachtfiſchen/ wie auch die Setzgaͤrne/ ſo man Tag und Nacht in dem Waſſer laͤſſet/ dardurch alles/ was in den Strom kommet/ auf- und abwaͤrts/ abgefangen wird/ iſt auch verbotten/ wie auch die Bim- ſen- und Schmelchen-Koͤrblein oder Reuſen. 4. Nicht weniger ſollen auch die Fiſcher keine Kraͤuter-Buͤrden mehr legen/ weil die Brut ſehr dar- durch verderbet wird/ deßgleichen ſoll auch kein Waſ- ſer/ das graſicht iſt/ oder Geroͤhricht hat/ ausgemaͤhet werden/ von Georgi an/ biß auf S. Bartholomæi, weil die leichenden Fiſche ihre Brut gewoͤhnlich daran zu ſe- tzen pflegen/ die durch Ausrottung ſolches Graſes zugleich mit verderbt wird. 5. Welche Muͤhlen und Hammer an den Fluͤſſen haben/ ſollen nicht Macht haben/ in ihren Geflidern das Brut aufzufangen/ Reuſchen zu legen/ oder ſonſt zu angeln/ ſollen auch ſchuldig ſeyn/ wann ſie ihre Wie- ren und Muͤhlbaͤche abkehren wollen/ oder muͤſſen/ ſol- ches denen/ welchen das Fiſchwaſſer zugehoͤrig/ drey Tag ❁ N n n ij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/485>, abgerufen am 28.03.2024.