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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Zwölfftes Buch/ Holtz und Weidwerck.
[Spaltenumbruch] und Unterthanen gute Hülff und Förderung erzeigt wer-
den solle/ damit solch Landschädliches Thier/ so den ar-
men Leuten bey Haus und Feld/ wie auch im Wildpret
[Spaltenumbruch] grossen Schaden thut/ so viel möglich/ abgefangen wer-
de. Und sollen die Verbrecher und Widerspenstigen mit
gebührender Straffe beleget werden.

[Abbildung]
Cap. LXXXII.
Von den Wolffsgruben.
[Spaltenumbruch]

DJe Wolffsgruben sind nahend an den Lands-
Fürstlichen und andern grossen Wildbahnen
nicht unbillich verbotten/ weil unter dem Schein
die Wölffe abzufangen/ auch offt das Wildpret darzu
geäbert und bekommen wird; wo es viel Wölffe giebt/
in den Vierteln und Gegenden des Landes/ wo es grosse
Gehültze und Wäldungen hat/ und nicht sonderlich viel
hohes Wildpret zu finden ist/ werden die Wolffs gruben
auch connivendo gestattet; die Gruben muß umzäu-
net/ und nur von einer Seiten auswarts her der Zu-
gang offen gelassen werden; die Gruben müssen aufs
wenigste drey Klaffter tieff/ und zwey weit seyn/ unten
aber müssen sie weiter als oben seyn/ damit das Thier
am Heraus springen oben anprellen und wieder zuruck
fallen müsse.

Auf diese Gruben werden entweder geflochtene
Decken von Stroh oder Ruten gemacht/ die in dem
Centro mitten durch an eine Stangen angehefftet/ mit
einem gleichen Gegengewicht aufliegen/ sonst aber al-
lenthalben frey sind/ daß die wenigste Schweren/ so von
einem Wolff oder Fuchsen darauf kommt/ solches ü-
berschnappen macht/ und das Thier mit einer sonder-
baren Behendigkeit in die Gruben wirfft/ und sich gleich
wieder in die Höhe begiebt/ sein aequilibrium zu halten/
sobald es des obgehabten Gewichtes ist entledigt wor-
den; oder man kan die Gruben nur mit häslenen subtilen
Stänglein überlegen/ und Strohschäbe auseinander
lösen/ und darauf brelten; auf die andere Seiten/ also
[Spaltenumbruch] daß die Wolffsgruben zwischen diesem Platz und dem
Eingang/ wo der Zaun an der Gruben so enge ist/ daß
nichts vorbey mag/ wird eine Endten oder Gans in ein
Bach-Kähnlein voll Heu oder Stroh angebunden/ und
hingesetzt/ im Winter desto weniger zu erfrieren; andere
setzen es mitten auf die Decken der Wolffsgruben auf
das Centrum hinauf/ welches meines Erachtens das
allergewisseste ist. Die Endten sind am besten/ denn sie
schreyen des Nachts/ und dardurch wird das Thier de-
sto eher verleitet.

Wann nun ein Wolff oder Fuchs angeschlichen
kommt/ und auf wenige Schritte den Vogel vor sich
merckt/ schleicht er auf dem Bauch so lang/ biß er es
hofft in einem Sprung zu erwischen/ und wann er fort-
springt/ fället er mit grossem Gewalt in die Gruben/ und
die Endten bleibt unversehret; Jch weiß mich zu erin-
nern/ daß einsmals zu Clement, im Viertel Unter-
Mainhardsberg/ bey meinem Vettern seeligen/ Herrn
Amandus von Gera/ bey dem ich in meiner Jugend die
Principia meines Studirens gelegt/ und auf ein paar
Jahr einen Paedagogum gehabt/ daß hinter dem Hof-
Garten/ gegen dem Entzerstoffer Wald zu/ eine Wolffs-
gruben gewesen/ da zwey Nacht nacheinander die End-
ten/ die doch mitten auf der Decken der Wolffsgruben
gesessen/ allzeit todt/ und ihr der Kopf abgebissen ge-
funden worden; die dritte Nacht begiebt sichs/ als man
frühe zur Wolffsgruben schauet/ daß ein grosser Uhu
darinnen sitzt/ welcher der Thäter gewesen/ und daselbst

in dem

Zwoͤlfftes Buch/ Holtz und Weidwerck.
[Spaltenumbruch] und Unterthanen gute Huͤlff und Foͤrderung erzeigt wer-
den ſolle/ damit ſolch Landſchaͤdliches Thier/ ſo den ar-
men Leuten bey Haus und Feld/ wie auch im Wildpret
[Spaltenumbruch] groſſen Schaden thut/ ſo viel moͤglich/ abgefangen wer-
de. Und ſollen die Verbrecher und Widerſpenſtigen mit
gebuͤhrender Straffe beleget werden.

[Abbildung]
Cap. LXXXII.
Von den Wolffsgruben.
[Spaltenumbruch]

DJe Wolffsgruben ſind nahend an den Lands-
Fuͤrſtlichen und andern groſſen Wildbahnen
nicht unbillich verbotten/ weil unter dem Schein
die Woͤlffe abzufangen/ auch offt das Wildpret darzu
geaͤbert und bekommen wird; wo es viel Woͤlffe giebt/
in den Vierteln und Gegenden des Landes/ wo es groſſe
Gehuͤltze und Waͤldungen hat/ und nicht ſonderlich viel
hohes Wildpret zu finden iſt/ werden die Wolffs gruben
auch connivendo geſtattet; die Gruben muß umzaͤu-
net/ und nur von einer Seiten auswarts her der Zu-
gang offen gelaſſen werden; die Gruben muͤſſen aufs
wenigſte drey Klaffter tieff/ und zwey weit ſeyn/ unten
aber muͤſſen ſie weiter als oben ſeyn/ damit das Thier
am Heraus ſpringen oben anprellen und wieder zuruck
fallen muͤſſe.

Auf dieſe Gruben werden entweder geflochtene
Decken von Stroh oder Ruten gemacht/ die in dem
Centro mitten durch an eine Stangen angehefftet/ mit
einem gleichen Gegengewicht aufliegen/ ſonſt aber al-
lenthalben frey ſind/ daß die wenigſte Schweren/ ſo von
einem Wolff oder Fuchſen darauf kommt/ ſolches uͤ-
berſchnappen macht/ und das Thier mit einer ſonder-
baren Behendigkeit in die Gruben wirfft/ und ſich gleich
wieder in die Hoͤhe begiebt/ ſein æquilibrium zu halten/
ſobald es des obgehabten Gewichtes iſt entledigt wor-
den; oder man kan die Gruben nur mit haͤslenen ſubtilen
Staͤnglein uͤberlegen/ und Strohſchaͤbe auseinander
loͤſen/ und darauf brelten; auf die andere Seiten/ alſo
[Spaltenumbruch] daß die Wolffsgruben zwiſchen dieſem Platz und dem
Eingang/ wo der Zaun an der Gruben ſo enge iſt/ daß
nichts vorbey mag/ wird eine Endten oder Gans in ein
Bach-Kaͤhnlein voll Heu oder Stroh angebunden/ und
hingeſetzt/ im Winter deſto weniger zu erfrieren; andere
ſetzen es mitten auf die Decken der Wolffsgruben auf
das Centrum hinauf/ welches meines Erachtens das
allergewiſſeſte iſt. Die Endten ſind am beſten/ denn ſie
ſchreyen des Nachts/ und dardurch wird das Thier de-
ſto eher verleitet.

Wann nun ein Wolff oder Fuchs angeſchlichen
kommt/ und auf wenige Schritte den Vogel vor ſich
merckt/ ſchleicht er auf dem Bauch ſo lang/ biß er es
hofft in einem Sprung zu erwiſchen/ und wann er fort-
ſpringt/ faͤllet er mit groſſem Gewalt in die Gruben/ und
die Endten bleibt unverſehret; Jch weiß mich zu erin-
nern/ daß einsmals zu Clement, im Viertel Unter-
Mainhardsberg/ bey meinem Vettern ſeeligen/ Herꝛn
Amandus von Gera/ bey dem ich in meiner Jugend die
Principia meines Studirens gelegt/ und auf ein paar
Jahr einen Pædagogum gehabt/ daß hinter dem Hof-
Garten/ gegen dem Entzerſtoffer Wald zu/ eine Wolffs-
gruben geweſen/ da zwey Nacht nacheinander die End-
ten/ die doch mitten auf der Decken der Wolffsgruben
geſeſſen/ allzeit todt/ und ihr der Kopf abgebiſſen ge-
funden worden; die dritte Nacht begiebt ſichs/ als man
fruͤhe zur Wolffsgruben ſchauet/ daß ein groſſer Uhu
darinnen ſitzt/ welcher der Thaͤter geweſen/ und daſelbſt

in dem
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[647/0665] Zwoͤlfftes Buch/ Holtz und Weidwerck. und Unterthanen gute Huͤlff und Foͤrderung erzeigt wer- den ſolle/ damit ſolch Landſchaͤdliches Thier/ ſo den ar- men Leuten bey Haus und Feld/ wie auch im Wildpret groſſen Schaden thut/ ſo viel moͤglich/ abgefangen wer- de. Und ſollen die Verbrecher und Widerſpenſtigen mit gebuͤhrender Straffe beleget werden. [Abbildung] Cap. LXXXII. Von den Wolffsgruben. DJe Wolffsgruben ſind nahend an den Lands- Fuͤrſtlichen und andern groſſen Wildbahnen nicht unbillich verbotten/ weil unter dem Schein die Woͤlffe abzufangen/ auch offt das Wildpret darzu geaͤbert und bekommen wird; wo es viel Woͤlffe giebt/ in den Vierteln und Gegenden des Landes/ wo es groſſe Gehuͤltze und Waͤldungen hat/ und nicht ſonderlich viel hohes Wildpret zu finden iſt/ werden die Wolffs gruben auch connivendo geſtattet; die Gruben muß umzaͤu- net/ und nur von einer Seiten auswarts her der Zu- gang offen gelaſſen werden; die Gruben muͤſſen aufs wenigſte drey Klaffter tieff/ und zwey weit ſeyn/ unten aber muͤſſen ſie weiter als oben ſeyn/ damit das Thier am Heraus ſpringen oben anprellen und wieder zuruck fallen muͤſſe. Auf dieſe Gruben werden entweder geflochtene Decken von Stroh oder Ruten gemacht/ die in dem Centro mitten durch an eine Stangen angehefftet/ mit einem gleichen Gegengewicht aufliegen/ ſonſt aber al- lenthalben frey ſind/ daß die wenigſte Schweren/ ſo von einem Wolff oder Fuchſen darauf kommt/ ſolches uͤ- berſchnappen macht/ und das Thier mit einer ſonder- baren Behendigkeit in die Gruben wirfft/ und ſich gleich wieder in die Hoͤhe begiebt/ ſein æquilibrium zu halten/ ſobald es des obgehabten Gewichtes iſt entledigt wor- den; oder man kan die Gruben nur mit haͤslenen ſubtilen Staͤnglein uͤberlegen/ und Strohſchaͤbe auseinander loͤſen/ und darauf brelten; auf die andere Seiten/ alſo daß die Wolffsgruben zwiſchen dieſem Platz und dem Eingang/ wo der Zaun an der Gruben ſo enge iſt/ daß nichts vorbey mag/ wird eine Endten oder Gans in ein Bach-Kaͤhnlein voll Heu oder Stroh angebunden/ und hingeſetzt/ im Winter deſto weniger zu erfrieren; andere ſetzen es mitten auf die Decken der Wolffsgruben auf das Centrum hinauf/ welches meines Erachtens das allergewiſſeſte iſt. Die Endten ſind am beſten/ denn ſie ſchreyen des Nachts/ und dardurch wird das Thier de- ſto eher verleitet. Wann nun ein Wolff oder Fuchs angeſchlichen kommt/ und auf wenige Schritte den Vogel vor ſich merckt/ ſchleicht er auf dem Bauch ſo lang/ biß er es hofft in einem Sprung zu erwiſchen/ und wann er fort- ſpringt/ faͤllet er mit groſſem Gewalt in die Gruben/ und die Endten bleibt unverſehret; Jch weiß mich zu erin- nern/ daß einsmals zu Clement, im Viertel Unter- Mainhardsberg/ bey meinem Vettern ſeeligen/ Herꝛn Amandus von Gera/ bey dem ich in meiner Jugend die Principia meines Studirens gelegt/ und auf ein paar Jahr einen Pædagogum gehabt/ daß hinter dem Hof- Garten/ gegen dem Entzerſtoffer Wald zu/ eine Wolffs- gruben geweſen/ da zwey Nacht nacheinander die End- ten/ die doch mitten auf der Decken der Wolffsgruben geſeſſen/ allzeit todt/ und ihr der Kopf abgebiſſen ge- funden worden; die dritte Nacht begiebt ſichs/ als man fruͤhe zur Wolffsgruben ſchauet/ daß ein groſſer Uhu darinnen ſitzt/ welcher der Thaͤter geweſen/ und daſelbſt in dem

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/665>, abgerufen am 23.04.2024.