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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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v. 8. Und werden (wird) einreissen
in Juda, und schwemmen, und übergehen,
bis daß sie (er) an den Hals reichen (rei-
chet.
) Und werden (er wird) ihre (seine)
Flügel ausbreiten, daß sie dein Land, o Jm-
manuel füllen, so weit es ist. (*)

§. 10.
Wer der
Jmma-
nuel sey.

Es ist noch übrig daß, wir zeigen, wie die
Weissagung von dem Jmmanuel mit die-
sem allen zusammen hange. Hiebey ist
vor allen Dingen nöthig, daß wir ausma-
chen, wer dieser Jmmanuel sey. Wir
wollen ihn bloß aus dem Jesaias kentbar
machen. Wir thun dieses um dem Werth-
heimischen Uebersetzer der Bibel nachzuge-
ben, welcher den Erklärungen des alten
Testaments aus dem neuen nicht trauet,
sondern will, Moses soll aus dem Moses
und Jesaias aus dem Jesaias erkläret wer-
den. Wir halten zwar solche Regel eben

so
(*) Wer diese acht Verse auf eine solche Art in
ihrem völligen Zusammenhange ansiehet,
wird darinne keine Gnaden-Verheissung für
Juda, sondern eine harte Drohung finden,
und darinne bestärcket werden, daß auch im
vorhergehenden kein Gnaden-Zeichen, son-
dern ein Zeichen des Zorns dem Ahas und
seinem Volck angedeutet worden.


v. 8. Und werden (wird) einreiſſen
in Juda, und ſchwemmen, und uͤbergehen,
bis daß ſie (er) an den Hals reichen (rei-
chet.
) Und werden (er wird) ihre (ſeine)
Fluͤgel ausbreiten, daß ſie dein Land, o Jm-
manuel fuͤllen, ſo weit es iſt. (*)

§. 10.
Wer der
Jmma-
nuel ſey.

Es iſt noch uͤbrig daß, wir zeigen, wie die
Weiſſagung von dem Jmmanuel mit die-
ſem allen zuſammen hange. Hiebey iſt
vor allen Dingen noͤthig, daß wir ausma-
chen, wer dieſer Jmmanuel ſey. Wir
wollen ihn bloß aus dem Jeſaias kentbar
machen. Wir thun dieſes um dem Werth-
heimiſchen Ueberſetzer der Bibel nachzuge-
ben, welcher den Erklaͤrungen des alten
Teſtaments aus dem neuen nicht trauet,
ſondern will, Moſes ſoll aus dem Moſes
und Jeſaias aus dem Jeſaias erklaͤret wer-
den. Wir halten zwar ſolche Regel eben

ſo
(*) Wer dieſe acht Verſe auf eine ſolche Art in
ihrem voͤlligen Zuſammenhange anſiehet,
wird darinne keine Gnaden-Verheiſſung fuͤr
Juda, ſondern eine harte Drohung finden,
und darinne beſtaͤrcket werden, daß auch im
vorhergehenden kein Gnaden-Zeichen, ſon-
dern ein Zeichen des Zorns dem Ahas und
ſeinem Volck angedeutet worden.
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[100/0118] v. 8. Und werden (wird) einreiſſen in Juda, und ſchwemmen, und uͤbergehen, bis daß ſie (er) an den Hals reichen (rei- chet.) Und werden (er wird) ihre (ſeine) Fluͤgel ausbreiten, daß ſie dein Land, o Jm- manuel fuͤllen, ſo weit es iſt. (*) §. 10. Es iſt noch uͤbrig daß, wir zeigen, wie die Weiſſagung von dem Jmmanuel mit die- ſem allen zuſammen hange. Hiebey iſt vor allen Dingen noͤthig, daß wir ausma- chen, wer dieſer Jmmanuel ſey. Wir wollen ihn bloß aus dem Jeſaias kentbar machen. Wir thun dieſes um dem Werth- heimiſchen Ueberſetzer der Bibel nachzuge- ben, welcher den Erklaͤrungen des alten Teſtaments aus dem neuen nicht trauet, ſondern will, Moſes ſoll aus dem Moſes und Jeſaias aus dem Jeſaias erklaͤret wer- den. Wir halten zwar ſolche Regel eben ſo (*) Wer dieſe acht Verſe auf eine ſolche Art in ihrem voͤlligen Zuſammenhange anſiehet, wird darinne keine Gnaden-Verheiſſung fuͤr Juda, ſondern eine harte Drohung finden, und darinne beſtaͤrcket werden, daß auch im vorhergehenden kein Gnaden-Zeichen, ſon- dern ein Zeichen des Zorns dem Ahas und ſeinem Volck angedeutet worden.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/118>, abgerufen am 28.03.2024.