Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Allgemeine
nach diesen Gesezen und aus diesem Ge-
sichtspunkte gelehrt, gelernt und ausgeübet
werden.

Allgemeine Buchhaltungs-Lehre.

§. 76. Der Haushälter muß die Verhält-
nisse des Aufwandes, des Ertrages und
des reinen Ertrages durchs ganze Gewerb
wissen. Er muß in einem kurzen Augenblicke
überschauen können, was sein Ertrag, und
was sein reiner Ertrag ist, wie wird er sonst
wissen können, wie weit er in Befriedigung
seiner Bedürfnisse gehen kann. Wenn dero-
wegen ein Gewerb so mannigfaltig ist, daß
der Hauswirth nicht alles mit dem Gedächt-
nisse fassen kann, so muß er durch Schreiben
demselben zu Hilfe kommen, und das ge-
schieht durch Buchhalten. Dieses ist bei gro-
sen Wirthschaften ein mächtiges Beförde-
rungsmittel der Haushaltung.

§. 77. Durch das Buchhalten sollen also
gewisse Wahrheiten des Gewerbes, die zur
richtigen Führung einer Wirthschaft nöthig
zu wissen sind, für das Gedächtniß aufbehal-
ten werden. Wenn nun diese Wahrheiten

zwar

Allgemeine
nach dieſen Geſezen und aus dieſem Ge-
ſichtspunkte gelehrt, gelernt und ausgeuͤbet
werden.

Allgemeine Buchhaltungs-Lehre.

§. 76. Der Haushaͤlter muß die Verhaͤlt-
niſſe des Aufwandes, des Ertrages und
des reinen Ertrages durchs ganze Gewerb
wiſſen. Er muß in einem kurzen Augenblicke
uͤberſchauen koͤnnen, was ſein Ertrag, und
was ſein reiner Ertrag iſt, wie wird er ſonſt
wiſſen koͤnnen, wie weit er in Befriedigung
ſeiner Beduͤrfniſſe gehen kann. Wenn dero-
wegen ein Gewerb ſo mannigfaltig iſt, daß
der Hauswirth nicht alles mit dem Gedaͤcht-
niſſe faſſen kann, ſo muß er durch Schreiben
demſelben zu Hilfe kommen, und das ge-
ſchieht durch Buchhalten. Dieſes iſt bei gro-
ſen Wirthſchaften ein maͤchtiges Befoͤrde-
rungsmittel der Haushaltung.

§. 77. Durch das Buchhalten ſollen alſo
gewiſſe Wahrheiten des Gewerbes, die zur
richtigen Fuͤhrung einer Wirthſchaft noͤthig
zu wiſſen ſind, fuͤr das Gedaͤchtniß aufbehal-
ten werden. Wenn nun dieſe Wahrheiten

zwar
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0062" n="42"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Allgemeine</hi></fw><lb/>
nach die&#x017F;en Ge&#x017F;ezen und aus die&#x017F;em Ge-<lb/>
&#x017F;ichtspunkte gelehrt, gelernt und ausgeu&#x0364;bet<lb/>
werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Allgemeine Buchhaltungs-Lehre.</hi> </head><lb/>
          <p>§. 76. Der Hausha&#x0364;lter muß die Verha&#x0364;lt-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#fr">des Aufwandes, des Ertrages</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">des reinen Ertrages</hi> durchs ganze Gewerb<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en. Er muß in einem kurzen Augenblicke<lb/>
u&#x0364;ber&#x017F;chauen ko&#x0364;nnen, was &#x017F;ein Ertrag, und<lb/>
was &#x017F;ein reiner Ertrag i&#x017F;t, wie wird er &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen, wie weit er in Befriedigung<lb/>
&#x017F;einer Bedu&#x0364;rfni&#x017F;&#x017F;e gehen kann. Wenn dero-<lb/>
wegen ein Gewerb &#x017F;o mannigfaltig i&#x017F;t, daß<lb/>
der Hauswirth nicht alles mit dem Geda&#x0364;cht-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e fa&#x017F;&#x017F;en kann, &#x017F;o muß er durch Schreiben<lb/>
dem&#x017F;elben zu Hilfe kommen, und das ge-<lb/>
&#x017F;chieht durch Buchhalten. Die&#x017F;es i&#x017F;t bei gro-<lb/>
&#x017F;en Wirth&#x017F;chaften ein ma&#x0364;chtiges Befo&#x0364;rde-<lb/>
rungsmittel der Haushaltung.</p><lb/>
          <p>§. 77. Durch das Buchhalten &#x017F;ollen al&#x017F;o<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e Wahrheiten des Gewerbes, die zur<lb/>
richtigen Fu&#x0364;hrung einer Wirth&#x017F;chaft no&#x0364;thig<lb/>
zu wi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind, fu&#x0364;r das Geda&#x0364;chtniß aufbehal-<lb/>
ten werden. Wenn nun die&#x017F;e Wahrheiten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zwar</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0062] Allgemeine nach dieſen Geſezen und aus dieſem Ge- ſichtspunkte gelehrt, gelernt und ausgeuͤbet werden. Allgemeine Buchhaltungs-Lehre. §. 76. Der Haushaͤlter muß die Verhaͤlt- niſſe des Aufwandes, des Ertrages und des reinen Ertrages durchs ganze Gewerb wiſſen. Er muß in einem kurzen Augenblicke uͤberſchauen koͤnnen, was ſein Ertrag, und was ſein reiner Ertrag iſt, wie wird er ſonſt wiſſen koͤnnen, wie weit er in Befriedigung ſeiner Beduͤrfniſſe gehen kann. Wenn dero- wegen ein Gewerb ſo mannigfaltig iſt, daß der Hauswirth nicht alles mit dem Gedaͤcht- niſſe faſſen kann, ſo muß er durch Schreiben demſelben zu Hilfe kommen, und das ge- ſchieht durch Buchhalten. Dieſes iſt bei gro- ſen Wirthſchaften ein maͤchtiges Befoͤrde- rungsmittel der Haushaltung. §. 77. Durch das Buchhalten ſollen alſo gewiſſe Wahrheiten des Gewerbes, die zur richtigen Fuͤhrung einer Wirthſchaft noͤthig zu wiſſen ſind, fuͤr das Gedaͤchtniß aufbehal- ten werden. Wenn nun dieſe Wahrheiten zwar

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/62
Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/62>, abgerufen am 23.04.2024.