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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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III. Abtheilung.


Die Zunge.
§. 74.

Haller beschreibet die Zunge eben so, wie ich es
zu meinem Vorsatz nöthig habe. Jch kann daher
nichts besseres thun, als diejenige Stelle, die das,
was ich von diesem Sprachwerkzeuge vorausgehen
lassen muß, so kurz und deutlich enthält, wörtlich
hierher zu setzen, mit Hinweglassung jedoch dessen,
was er in Ansehung der Muskeln weitläuffiger hin-
zugefüget hat, und die Gränzen dieses Buches hier
anzuführen nicht erlauben. Er sagt(*):

"Die
rigkeiten, weil sie sich schwer gleich austheilen läßt,
und die Bestandtheile der Maschine, die genau in ein-
ander passen sollten, immer anschwellet, und verziehet.
Wem es glücken wird bey meiner Sprachmaschine ei-
nen Zusatz von Anfeuchtung gut anzubringen, der wird
sie gar bald zu einen sehr hohen Grad von Vollkom-
menheit erheben.
(*) Jn seiner Physiologie, im neunten Buche. II Ab-
schnitt. § 8 Von der Zunge. Jn der Uibersetzung von
J. S. Hallen. Berlin 1766.
III. Abtheilung.


Die Zunge.
§. 74.

Haller beſchreibet die Zunge eben ſo, wie ich es
zu meinem Vorſatz noͤthig habe. Jch kann daher
nichts beſſeres thun, als diejenige Stelle, die das,
was ich von dieſem Sprachwerkzeuge vorausgehen
laſſen muß, ſo kurz und deutlich enthaͤlt, woͤrtlich
hierher zu ſetzen, mit Hinweglaſſung jedoch deſſen,
was er in Anſehung der Muskeln weitlaͤuffiger hin-
zugefuͤget hat, und die Graͤnzen dieſes Buches hier
anzufuͤhren nicht erlauben. Er ſagt(*):

„Die
rigkeiten, weil ſie ſich ſchwer gleich austheilen laͤßt,
und die Beſtandtheile der Maſchine, die genau in ein-
ander paſſen ſollten, immer anſchwellet, und verziehet.
Wem es gluͤcken wird bey meiner Sprachmaſchine ei-
nen Zuſatz von Anfeuchtung gut anzubringen, der wird
ſie gar bald zu einen ſehr hohen Grad von Vollkom-
menheit erheben.
(*) Jn ſeiner Phyſiologie, im neunten Buche. II Ab-
ſchnitt. § 8 Von der Zunge. Jn der Uiberſetzung von
J. S. Hallen. Berlin 1766.
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[132/0172] III. Abtheilung. Die Zunge. §. 74. Haller beſchreibet die Zunge eben ſo, wie ich es zu meinem Vorſatz noͤthig habe. Jch kann daher nichts beſſeres thun, als diejenige Stelle, die das, was ich von dieſem Sprachwerkzeuge vorausgehen laſſen muß, ſo kurz und deutlich enthaͤlt, woͤrtlich hierher zu ſetzen, mit Hinweglaſſung jedoch deſſen, was er in Anſehung der Muskeln weitlaͤuffiger hin- zugefuͤget hat, und die Graͤnzen dieſes Buches hier anzufuͤhren nicht erlauben. Er ſagt (*): „Die (*) (*) Jn ſeiner Phyſiologie, im neunten Buche. II Ab- ſchnitt. § 8 Von der Zunge. Jn der Uiberſetzung von J. S. Hallen. Berlin 1766. (*) rigkeiten, weil ſie ſich ſchwer gleich austheilen laͤßt, und die Beſtandtheile der Maſchine, die genau in ein- ander paſſen ſollten, immer anſchwellet, und verziehet. Wem es gluͤcken wird bey meiner Sprachmaſchine ei- nen Zuſatz von Anfeuchtung gut anzubringen, der wird ſie gar bald zu einen ſehr hohen Grad von Vollkom- menheit erheben.

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/172>, abgerufen am 28.03.2024.