Obschon das R in sich selbst einer der schwer- sten Buchstaben in der Aussprache ist, so haben ihn doch die Böhmen dadurch noch schwerer gemacht, daß sie ihm das sch beygesellet, und gleichsam einverleibt haben. Wer diesen Laut nie in der Böhmischen Sprache selbst gehört hat, dem läßt sich kein vollkommener Begriff davon machen. Man hört zugleich ein sch und ein r, doch beyde unvoll- kommen. Wie dieses in der Natur geschehen kann, läßt sich wohl nicht anders erklären, als daß die Zunge in der Lage des sch liegt, und bey ihren Vibrationen nicht ganz an den Gaumen anschlägt, sondern immer eine kleine Oeffnung läßt, durch welche der zischende und zugleich mit der Stimme begleitete Ton ununterbrochen durchziehen kann.
Feh-
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
Das boͤhmiſche rſch
§. 184.
Obſchon das R in ſich ſelbſt einer der ſchwer- ſten Buchſtaben in der Ausſprache iſt, ſo haben ihn doch die Boͤhmen dadurch noch ſchwerer gemacht, daß ſie ihm das ſch beygeſellet, und gleichſam einverleibt haben. Wer dieſen Laut nie in der Boͤhmiſchen Sprache ſelbſt gehoͤrt hat, dem laͤßt ſich kein vollkommener Begriff davon machen. Man hoͤrt zugleich ein ſch und ein r, doch beyde unvoll- kommen. Wie dieſes in der Natur geſchehen kann, laͤßt ſich wohl nicht anders erklaͤren, als daß die Zunge in der Lage des ſch liegt, und bey ihren Vibrationen nicht ganz an den Gaumen anſchlaͤgt, ſondern immer eine kleine Oeffnung laͤßt, durch welche der ziſchende und zugleich mit der Stimme begleitete Ton ununterbrochen durchziehen kann.
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Von den Lauten oder Buchſtaben.
Das boͤhmiſche rſch
§. 184.
Obſchon das R in ſich ſelbſt einer der ſchwer-
ſten Buchſtaben in der Ausſprache iſt, ſo haben ihn
doch die Boͤhmen dadurch noch ſchwerer gemacht,
daß ſie ihm das ſch beygeſellet, und gleichſam
einverleibt haben. Wer dieſen Laut nie in der
Boͤhmiſchen Sprache ſelbſt gehoͤrt hat, dem laͤßt
ſich kein vollkommener Begriff davon machen. Man
hoͤrt zugleich ein ſch und ein r, doch beyde unvoll-
kommen. Wie dieſes in der Natur geſchehen kann,
laͤßt ſich wohl nicht anders erklaͤren, als daß die
Zunge in der Lage des ſch liegt, und bey ihren
Vibrationen nicht ganz an den Gaumen anſchlaͤgt,
ſondern immer eine kleine Oeffnung laͤßt, durch
welche der ziſchende und zugleich mit der Stimme
begleitete Ton ununterbrochen durchziehen kann.
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/389>, abgerufen am 29.03.2024.
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