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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 32. Sublimir- und Destilliröfen.
canal. f eisernes bewegliches Gewölbe. g Oeffnungen zur Auf-
nahme der Röhren. h Fuchs. i Esse. k Röhren zur Aufnahme
des Probirgutes. l Herdgewölbe. m Kette, an welcher das be-
wegliche Gewölbe f aufgezogen wird.

Bedarfs keiner hohen Temperatur, so geschieht das Erhitzen
wohl in gläsernen Retorten über Kohlenfeuer, Leuchtgas oder
Spiritus (Silber- und Goldamalgam), desgleichen in Glasröhren
(Schwefelprobe).



2. Kapitel.
Vorrichtungen zur Erzeugung niedriger Temperaturen (Di-
gerir-, Abdampf-
und Trockenvorrichtungen).

§. 33. Allgemeines. Zur Hervorbringung niedriger, die Koch-Vorrichtun-
gen.

hitze des Wassers nicht viel übersteigender Temperaturen kann
man anwenden:

1) Sandbäder, abgeschlossene Räume, welche am BodenSandbad.
in einer kastenförmigen Vertiefung eine oder mehrere über einer
Glüh- oder Flammenfeuerung liegende mit Sand bedeckte Ei-
senplatten haben, an der Seite und nach oben durch Sandstein-
platten oder mit Gyps überzogene gemauerte Wände geschlossen
und an der Vorderseite mit Aufschieb- oder Flügelfenstern ver-
sehen sind. Zum Abzug der Gase und Dämpfe befindet sich
oben an der Hinterwand ein nicht zu enger, in einen russischen
Schornstein etc. mündender Abzugcanal, während die Feuergase
aus dem Feuerungsraum in einen besonderen Schornstein gehen.

Das im metallurgischen Laboratorium zu Clausthal (Taf. V.
Fig. 66) befindliche kleine Sandbad C besteht aus zwei Abtheilungen, jede
für sich heizbar. Die grössere hat 70 Cm. Länge und 37 Cm. Breite, die
kleinere 31 Cm. Länge und dieselbe Breite.

Ein mit einem Muffelblatt oder einem Eisenblech, darauf
Sand, bedecktes Kohlenbecken lässt sich zu gleichem Zwecke
verwenden, wenn es unter einer gut ziehenden Esse steht.

Je nach der erforderlichen Temperatur stellt man das Ge-
fäss beim Auflösen (S. 34), Abdampfen (S. 35) oder Trocknen
(S. 37) mehr oder weniger weit entfernt von der Wärmequelle
aufs Sandbad.

2) Freies Feuer, wobei man die gutgekühlten Gläser etc.Freies Feuer.
entweder direct (auf einem mit oder ohne Drahtnetz versehenen

5*

§. 32. Sublimir- und Destilliröfen.
canal. f eisernes bewegliches Gewölbe. g Oeffnungen zur Auf-
nahme der Röhren. h Fuchs. i Esse. k Röhren zur Aufnahme
des Probirgutes. l Herdgewölbe. m Kette, an welcher das be-
wegliche Gewölbe f aufgezogen wird.

Bedarfs keiner hohen Temperatur, so geschieht das Erhitzen
wohl in gläsernen Retorten über Kohlenfeuer, Leuchtgas oder
Spiritus (Silber- und Goldamalgam), desgleichen in Glasröhren
(Schwefelprobe).



2. Kapitel.
Vorrichtungen zur Erzeugung niedriger Temperaturen (Di-
gerir-, Abdampf-
und Trockenvorrichtungen).

§. 33. Allgemeines. Zur Hervorbringung niedriger, die Koch-Vorrichtun-
gen.

hitze des Wassers nicht viel übersteigender Temperaturen kann
man anwenden:

1) Sandbäder, abgeschlossene Räume, welche am BodenSandbad.
in einer kastenförmigen Vertiefung eine oder mehrere über einer
Glüh- oder Flammenfeuerung liegende mit Sand bedeckte Ei-
senplatten haben, an der Seite und nach oben durch Sandstein-
platten oder mit Gyps überzogene gemauerte Wände geschlossen
und an der Vorderseite mit Aufschieb- oder Flügelfenstern ver-
sehen sind. Zum Abzug der Gase und Dämpfe befindet sich
oben an der Hinterwand ein nicht zu enger, in einen russischen
Schornstein etc. mündender Abzugcanal, während die Feuergase
aus dem Feuerungsraum in einen besonderen Schornstein gehen.

Das im metallurgischen Laboratorium zu Clausthal (Taf. V.
Fig. 66) befindliche kleine Sandbad C besteht aus zwei Abtheilungen, jede
für sich heizbar. Die grössere hat 70 Cm. Länge und 37 Cm. Breite, die
kleinere 31 Cm. Länge und dieselbe Breite.

Ein mit einem Muffelblatt oder einem Eisenblech, darauf
Sand, bedecktes Kohlenbecken lässt sich zu gleichem Zwecke
verwenden, wenn es unter einer gut ziehenden Esse steht.

Je nach der erforderlichen Temperatur stellt man das Ge-
fäss beim Auflösen (S. 34), Abdampfen (S. 35) oder Trocknen
(S. 37) mehr oder weniger weit entfernt von der Wärmequelle
aufs Sandbad.

2) Freies Feuer, wobei man die gutgekühlten Gläser etc.Freies Feuer.
entweder direct (auf einem mit oder ohne Drahtnetz versehenen

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[67/0105] §. 32. Sublimir- und Destilliröfen. canal. f eisernes bewegliches Gewölbe. g Oeffnungen zur Auf- nahme der Röhren. h Fuchs. i Esse. k Röhren zur Aufnahme des Probirgutes. l Herdgewölbe. m Kette, an welcher das be- wegliche Gewölbe f aufgezogen wird. Bedarfs keiner hohen Temperatur, so geschieht das Erhitzen wohl in gläsernen Retorten über Kohlenfeuer, Leuchtgas oder Spiritus (Silber- und Goldamalgam), desgleichen in Glasröhren (Schwefelprobe). 2. Kapitel. Vorrichtungen zur Erzeugung niedriger Temperaturen (Di- gerir-, Abdampf- und Trockenvorrichtungen). §. 33. Allgemeines. Zur Hervorbringung niedriger, die Koch- hitze des Wassers nicht viel übersteigender Temperaturen kann man anwenden: Vorrichtun- gen. 1) Sandbäder, abgeschlossene Räume, welche am Boden in einer kastenförmigen Vertiefung eine oder mehrere über einer Glüh- oder Flammenfeuerung liegende mit Sand bedeckte Ei- senplatten haben, an der Seite und nach oben durch Sandstein- platten oder mit Gyps überzogene gemauerte Wände geschlossen und an der Vorderseite mit Aufschieb- oder Flügelfenstern ver- sehen sind. Zum Abzug der Gase und Dämpfe befindet sich oben an der Hinterwand ein nicht zu enger, in einen russischen Schornstein etc. mündender Abzugcanal, während die Feuergase aus dem Feuerungsraum in einen besonderen Schornstein gehen. Sandbad. Das im metallurgischen Laboratorium zu Clausthal (Taf. V. Fig. 66) befindliche kleine Sandbad C besteht aus zwei Abtheilungen, jede für sich heizbar. Die grössere hat 70 Cm. Länge und 37 Cm. Breite, die kleinere 31 Cm. Länge und dieselbe Breite. Ein mit einem Muffelblatt oder einem Eisenblech, darauf Sand, bedecktes Kohlenbecken lässt sich zu gleichem Zwecke verwenden, wenn es unter einer gut ziehenden Esse steht. Je nach der erforderlichen Temperatur stellt man das Ge- fäss beim Auflösen (S. 34), Abdampfen (S. 35) oder Trocknen (S. 37) mehr oder weniger weit entfernt von der Wärmequelle aufs Sandbad. 2) Freies Feuer, wobei man die gutgekühlten Gläser etc. entweder direct (auf einem mit oder ohne Drahtnetz versehenen Freies Feuer. 5*

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/105>, abgerufen am 28.03.2024.