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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 159. Berthier's Probe.
braucht man nur die Schlacke ohne das Schwefeleisen allein zu
wägen und das Gewicht der zugesetzten Eisenhohofenschlacke
abzuziehen. War die Gangart Kalk, so lässt sich die dazu ge-
hörige Menge Kohlensäure berechnen, welche von dem Zink-
verlust noch in Abzug zu bringen ist, da sie bei dem Glühen
des Erzes nur wenig ausgetrieben wurde.



2. Kapitel.
Nasse Proben.

§. 160. Allgemeines. Zur dokimastischen Bestimmung desProbir-
methoden.

Zinkes bedient man sich häufig einer volumetrischen Probe,
besitzt jedoch auch eine nicht sehr umständliche genaue ge-
wichtsanalytische Methode
und kann bei gewissen Erzen
den Zinkgehalt indirect, aus dem Verluste, ziemlich genau
bestimmen.

§. 161. Gewichtsanalytische Methode. Man löst das Erz inVerfahren.
Königswasser, fügt Ammoniak und kohlensaures Ammoniak in
starkem Ueberschuss hinzu, um alles gefällte Zink zu lösen,
filtrirt, schlägt aus dem Filtrat durch Schwefelnatrium das Zink
nebst etwa vorhandenem Kupfer als Schwefelmetalle nieder,
filtrirt, löst durch verdünnte Salzsäure Schwefelzink vom
Schwefelkupfer weg, wäscht letzteres aus, fällt aus der Lösung
durch kohlensaures Natron in Siedhitze kohlensaures Zink-
oxyd und führt dieses nach dem Auswaschen und Trocknen
durch Glühen in Zinkoxyd über, aus dessen Gewicht der Zink-
gehalt berechnet wird. Von der Bestimmung eines Bleige-
haltes
in der Blende war bereits (S. 373) die Rede. Cad-
mium
fällt man aus der Zinklösung durch Zink aus, löst das
pulverförmige Metall in Säure und präcipitirt durch Schwefelwas-
serstoffgas gelbes Schwefelcadmium.

Man bestimmt auch das Zink als Schwefelzink, indem
ersteres aus seiner Lösung durch Schwefelammonium gefällt, das
Schwefelzink getrocknet, mit etwas Schwefel versetzt und im
Wasserstoffstrom geglüht wird.

§. 162. Volumetrische Methoden. Es sind massanalytischeTitrirproben.

§. 159. Berthier’s Probe.
braucht man nur die Schlacke ohne das Schwefeleisen allein zu
wägen und das Gewicht der zugesetzten Eisenhohofenschlacke
abzuziehen. War die Gangart Kalk, so lässt sich die dazu ge-
hörige Menge Kohlensäure berechnen, welche von dem Zink-
verlust noch in Abzug zu bringen ist, da sie bei dem Glühen
des Erzes nur wenig ausgetrieben wurde.



2. Kapitel.
Nasse Proben.

§. 160. Allgemeines. Zur dokimastischen Bestimmung desProbir-
methoden.

Zinkes bedient man sich häufig einer volumetrischen Probe,
besitzt jedoch auch eine nicht sehr umständliche genaue ge-
wichtsanalytische Methode
und kann bei gewissen Erzen
den Zinkgehalt indirect, aus dem Verluste, ziemlich genau
bestimmen.

§. 161. Gewichtsanalytische Methode. Man löst das Erz inVerfahren.
Königswasser, fügt Ammoniak und kohlensaures Ammoniak in
starkem Ueberschuss hinzu, um alles gefällte Zink zu lösen,
filtrirt, schlägt aus dem Filtrat durch Schwefelnatrium das Zink
nebst etwa vorhandenem Kupfer als Schwefelmetalle nieder,
filtrirt, löst durch verdünnte Salzsäure Schwefelzink vom
Schwefelkupfer weg, wäscht letzteres aus, fällt aus der Lösung
durch kohlensaures Natron in Siedhitze kohlensaures Zink-
oxyd und führt dieses nach dem Auswaschen und Trocknen
durch Glühen in Zinkoxyd über, aus dessen Gewicht der Zink-
gehalt berechnet wird. Von der Bestimmung eines Bleige-
haltes
in der Blende war bereits (S. 373) die Rede. Cad-
mium
fällt man aus der Zinklösung durch Zink aus, löst das
pulverförmige Metall in Säure und präcipitirt durch Schwefelwas-
serstoffgas gelbes Schwefelcadmium.

Man bestimmt auch das Zink als Schwefelzink, indem
ersteres aus seiner Lösung durch Schwefelammonium gefällt, das
Schwefelzink getrocknet, mit etwas Schwefel versetzt und im
Wasserstoffstrom geglüht wird.

§. 162. Volumetrische Methoden. Es sind massanalytischeTitrirproben.

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[375/0413] §. 159. Berthier’s Probe. braucht man nur die Schlacke ohne das Schwefeleisen allein zu wägen und das Gewicht der zugesetzten Eisenhohofenschlacke abzuziehen. War die Gangart Kalk, so lässt sich die dazu ge- hörige Menge Kohlensäure berechnen, welche von dem Zink- verlust noch in Abzug zu bringen ist, da sie bei dem Glühen des Erzes nur wenig ausgetrieben wurde. 2. Kapitel. Nasse Proben. §. 160. Allgemeines. Zur dokimastischen Bestimmung des Zinkes bedient man sich häufig einer volumetrischen Probe, besitzt jedoch auch eine nicht sehr umständliche genaue ge- wichtsanalytische Methode und kann bei gewissen Erzen den Zinkgehalt indirect, aus dem Verluste, ziemlich genau bestimmen. Probir- methoden. §. 161. Gewichtsanalytische Methode. Man löst das Erz in Königswasser, fügt Ammoniak und kohlensaures Ammoniak in starkem Ueberschuss hinzu, um alles gefällte Zink zu lösen, filtrirt, schlägt aus dem Filtrat durch Schwefelnatrium das Zink nebst etwa vorhandenem Kupfer als Schwefelmetalle nieder, filtrirt, löst durch verdünnte Salzsäure Schwefelzink vom Schwefelkupfer weg, wäscht letzteres aus, fällt aus der Lösung durch kohlensaures Natron in Siedhitze kohlensaures Zink- oxyd und führt dieses nach dem Auswaschen und Trocknen durch Glühen in Zinkoxyd über, aus dessen Gewicht der Zink- gehalt berechnet wird. Von der Bestimmung eines Bleige- haltes in der Blende war bereits (S. 373) die Rede. Cad- mium fällt man aus der Zinklösung durch Zink aus, löst das pulverförmige Metall in Säure und präcipitirt durch Schwefelwas- serstoffgas gelbes Schwefelcadmium. Verfahren. Man bestimmt auch das Zink als Schwefelzink, indem ersteres aus seiner Lösung durch Schwefelammonium gefällt, das Schwefelzink getrocknet, mit etwas Schwefel versetzt und im Wasserstoffstrom geglüht wird. §. 162. Volumetrische Methoden. Es sind massanalytische Titrirproben.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/413>, abgerufen am 28.03.2024.