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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Öd und leer.

Leere des Sinns und der Seele, wie wend' ich,
Wie füll' ich dich, ängstendes, schauerndes Leer!
Es treibt mich, es jagt mich, es hetzt mich un-
bändig -- --

Sage mir,Himmel, wonach? Sagt es mir, Fluren
und Meer!
Nennt mir diess nimmer ersättigte Sehnen!
Nennt mir die würgende Ungeduld!
Deutet mir diese heissstürzenden Thränen!
Lehrt mich, ach lehrt mich sie sühnen, die rastlos
verfolgende Schuld!
Öd und leer.

Leere des Sinns und der Seele, wie wend' ich,
Wie füll' ich dich, ängstendes, schauerndes Leer!
Es treibt mich, es jagt mich, es hetzt mich un-
bändig — —

Sage mir,Himmel, wonach? Sagt es mir, Fluren
und Meer!
Nennt mir dieſs nimmer ersättigte Sehnen!
Nennt mir die würgende Ungeduld!
Deutet mir diese heiſsstürzenden Thränen!
Lehrt mich, ach lehrt mich sie sühnen, die rastlos
verfolgende Schuld!
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[160/0182] Öd und leer. Leere des Sinns und der Seele, wie wend' ich, Wie füll' ich dich, ängstendes, schauerndes Leer! Es treibt mich, es jagt mich, es hetzt mich un- bändig — — Sage mir,Himmel, wonach? Sagt es mir, Fluren und Meer! Nennt mir dieſs nimmer ersättigte Sehnen! Nennt mir die würgende Ungeduld! Deutet mir diese heiſsstürzenden Thränen! Lehrt mich, ach lehrt mich sie sühnen, die rastlos verfolgende Schuld!

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/182>, abgerufen am 29.03.2024.