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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Mich lasten
Der Erde Quaal und Lust.
Zu rasten,
Genügt der müden Brust.
Nur Jammer
Daucht mir die Pracht der Welt.
O dunkle lezte Kammer,
Du bist's, die mir gefällt.
Ich lechze,
Und meine Kraft wird schwach.
Ich ächze
Nach der Erlösung Tag.
Wie lange
Soll ich mich quälen noch!
Wie lange und wie bange
Ziehn an dem herben Joch!
Die Bande
Der Erde pressen mich.
Am Rande
Löst jede Fessel sich.
Am Rande
Schwank' ich; und schau' hinab,
Und ledig aller Bande,
Sink' ich ins düstre Grab!

Mich lasten
Der Erde Quaal und Lust.
Zu rasten,
Genügt der müden Brust.
Nur Jammer
Daucht mir die Pracht der Welt.
O dunkle lezte Kammer,
Du bist's, die mir gefällt.
Ich lechze,
Und meine Kraft wird schwach.
Ich ächze
Nach der Erlösung Tag.
Wie lange
Soll ich mich quälen noch!
Wie lange und wie bange
Ziehn an dem herben Joch!
Die Bande
Der Erde pressen mich.
Am Rande
Löst jede Fessel sich.
Am Rande
Schwank' ich; und schau' hinab,
Und ledig aller Bande,
Sink' ich ins düstre Grab!

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[226/0248] Mich lasten Der Erde Quaal und Lust. Zu rasten, Genügt der müden Brust. Nur Jammer Daucht mir die Pracht der Welt. O dunkle lezte Kammer, Du bist's, die mir gefällt. Ich lechze, Und meine Kraft wird schwach. Ich ächze Nach der Erlösung Tag. Wie lange Soll ich mich quälen noch! Wie lange und wie bange Ziehn an dem herben Joch! Die Bande Der Erde pressen mich. Am Rande Löst jede Fessel sich. Am Rande Schwank' ich; und schau' hinab, Und ledig aller Bande, Sink' ich ins düstre Grab!

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/248>, abgerufen am 29.03.2024.