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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Wie du Eurydicens Gatten
Ruhm verliehst im Reich' der Nacht;
Alle Larven, alle Schatten
Fühlten deines Zaubers Macht;
Charon horcht entzückt dem Tone;
Lauschend ruhte Cerberus;
Lächelnd weinte Persephone;
Selig war der Erebus --
So, o Heroldinn des Schönen,
Alles Zorns Vermittlerinn,
Wollst du einst auch mir versöhnen
Des Avernus strengen Sinn;
Dass ich, an des Orkus Schwelle
Aller Schuld und Sorg entstrickt,
Zu den Sängern mich geselle,
Die Elysiums Ruh erquickt.

Wie du Eurydicens Gatten
Ruhm verliehst im Reich' der Nacht;
Alle Larven, alle Schatten
Fühlten deines Zaubers Macht;
Charon horcht entzückt dem Tone;
Lauschend ruhte Cerberus;
Lächelnd weinte Persephone;
Selig war der Erebus —
So, o Heroldinn des Schönen,
Alles Zorns Vermittlerinn,
Wollst du einst auch mir versöhnen
Des Avernus strengen Sinn;
Daſs ich, an des Orkus Schwelle
Aller Schuld und Sorg entstrickt,
Zu den Sängern mich geselle,
Die Elysiums Ruh erquickt.

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[6/0026] Wie du Eurydicens Gatten Ruhm verliehst im Reich' der Nacht; Alle Larven, alle Schatten Fühlten deines Zaubers Macht; Charon horcht entzückt dem Tone; Lauschend ruhte Cerberus; Lächelnd weinte Persephone; Selig war der Erebus — So, o Heroldinn des Schönen, Alles Zorns Vermittlerinn, Wollst du einst auch mir versöhnen Des Avernus strengen Sinn; Daſs ich, an des Orkus Schwelle Aller Schuld und Sorg entstrickt, Zu den Sängern mich geselle, Die Elysiums Ruh erquickt.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/26>, abgerufen am 29.03.2024.