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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Die Knollen- und Wurzelfrüchte.

Der Same wird nach W. Pabst 1)
im Frühling, im März oder April,
auf Gartenbeete gesäet. Späterhin
werden die Pflanzen auf kräftiges,
gut vorbereitetes Ackerfeld in der Ent-
fernung von 63 Ctm. verpflanzt und
über den Sommer mehrfach behackt.
Der hoch in die Höhe gehende Kohl
hält im milden Klima den Winter
im Freien aus. In jenen Gegenden
können daher die Blätter vom
Herbste an den ganzen Winter
hindurch, von unten angefangen,
abgenommen und endlich auch die auf
der Häckselbank geschnittenen Stengel
zur Fütterung für die Kühe verwendet
werden.

Der Ertrag an grüner Pflanzen-
masse, Stengeln und Blättern zu-
sammen, erreicht bis 54 Tonnen von
einem Hektare.


[Abbildung] Fig. 119.

Riefen- oder Baumkohl (Brassica oleracea
acephala DC.
) .

11. Der Kopfkohl.

Der Kopfkohl, Weißkraut, Kraut, Kappes (Brassica oleracea capitata DC.)
besitzt zum Unterschiede von dem Kuhkohl, einen verkürzten Stengel mit sehr genäherten
Blättern, deren obere zu einem festen Kopfe (Krautkopf) geschlossen bleiben.

Die Varietäten werden unterschieden nach der Farbe in Weiß- und Rothkraut,
nach der Form in rund-, platt- und spitzköpfiges Kraut, nach der Vegetationszeit in
Früh- und Spätkraut. 1. Das große Weißkraut hat seegrüne Blätter und große,
kugelige Köpfe. Sorten: Ulmer Frühkraut, Plattköpfiges Spätkraut, Braunschweiger

[Abbildung] Fig. 120.

Braunschweiger Kraut
(Brassica oleracea capitata var. depressa H.) .

[Abbildung] Fig. 121.

Zuckerhutkraut (Brassica oleracea
capitata var. obovata DC.
) .

1) W. Pabst. Lehrbuch der Landwirthschaft. 6. Aflg. Wien 1865. S. 423.
Die Knollen- und Wurzelfrüchte.

Der Same wird nach W. Pabſt 1)
im Frühling, im März oder April,
auf Gartenbeete geſäet. Späterhin
werden die Pflanzen auf kräftiges,
gut vorbereitetes Ackerfeld in der Ent-
fernung von 63 Ctm. verpflanzt und
über den Sommer mehrfach behackt.
Der hoch in die Höhe gehende Kohl
hält im milden Klima den Winter
im Freien aus. In jenen Gegenden
können daher die Blätter vom
Herbſte an den ganzen Winter
hindurch, von unten angefangen,
abgenommen und endlich auch die auf
der Häckſelbank geſchnittenen Stengel
zur Fütterung für die Kühe verwendet
werden.

Der Ertrag an grüner Pflanzen-
maſſe, Stengeln und Blättern zu-
ſammen, erreicht bis 54 Tonnen von
einem Hektare.


[Abbildung] Fig. 119.

Riefen- oder Baumkohl (Brassica oleracea
acephala DC.
) ⚇.

11. Der Kopfkohl.

Der Kopfkohl, Weißkraut, Kraut, Kappes (Brassica oleracea capitata DC.) ⚇
beſitzt zum Unterſchiede von dem Kuhkohl, einen verkürzten Stengel mit ſehr genäherten
Blättern, deren obere zu einem feſten Kopfe (Krautkopf) geſchloſſen bleiben.

Die Varietäten werden unterſchieden nach der Farbe in Weiß- und Rothkraut,
nach der Form in rund-, platt- und ſpitzköpfiges Kraut, nach der Vegetationszeit in
Früh- und Spätkraut. 1. Das große Weißkraut hat ſeegrüne Blätter und große,
kugelige Köpfe. Sorten: Ulmer Frühkraut, Plattköpfiges Spätkraut, Braunſchweiger

[Abbildung] Fig. 120.

Braunſchweiger Kraut
(Brassica oleracea capitata var. depressa H.) ⚇.

[Abbildung] Fig. 121.

Zuckerhutkraut (Brassica oleracea
capitata var. obovata DC.
) ⚇.

1) W. Pabſt. Lehrbuch der Landwirthſchaft. 6. Aflg. Wien 1865. S. 423.
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[175/0189] Die Knollen- und Wurzelfrüchte. Der Same wird nach W. Pabſt 1) im Frühling, im März oder April, auf Gartenbeete geſäet. Späterhin werden die Pflanzen auf kräftiges, gut vorbereitetes Ackerfeld in der Ent- fernung von 63 Ctm. verpflanzt und über den Sommer mehrfach behackt. Der hoch in die Höhe gehende Kohl hält im milden Klima den Winter im Freien aus. In jenen Gegenden können daher die Blätter vom Herbſte an den ganzen Winter hindurch, von unten angefangen, abgenommen und endlich auch die auf der Häckſelbank geſchnittenen Stengel zur Fütterung für die Kühe verwendet werden. Der Ertrag an grüner Pflanzen- maſſe, Stengeln und Blättern zu- ſammen, erreicht bis 54 Tonnen von einem Hektare. [Abbildung Fig. 119. Riefen- oder Baumkohl (Brassica oleracea acephala DC.) ⚇. ] 11. Der Kopfkohl. Der Kopfkohl, Weißkraut, Kraut, Kappes (Brassica oleracea capitata DC.) ⚇ beſitzt zum Unterſchiede von dem Kuhkohl, einen verkürzten Stengel mit ſehr genäherten Blättern, deren obere zu einem feſten Kopfe (Krautkopf) geſchloſſen bleiben. Die Varietäten werden unterſchieden nach der Farbe in Weiß- und Rothkraut, nach der Form in rund-, platt- und ſpitzköpfiges Kraut, nach der Vegetationszeit in Früh- und Spätkraut. 1. Das große Weißkraut hat ſeegrüne Blätter und große, kugelige Köpfe. Sorten: Ulmer Frühkraut, Plattköpfiges Spätkraut, Braunſchweiger [Abbildung Fig. 120. Braunſchweiger Kraut (Brassica oleracea capitata var. depressa H.) ⚇.] [Abbildung Fig. 121. Zuckerhutkraut (Brassica oleracea capitata var. obovata DC.) ⚇.] 1) W. Pabſt. Lehrbuch der Landwirthſchaft. 6. Aflg. Wien 1865. S. 423.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/189>, abgerufen am 23.04.2024.