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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Besondere Pflanzenbaulehre.
wickeln sich daher im nächsten Frühjahre in den gelichteten Roggensaaten um so
üppiger. Dieser Umstand mag zu der irrigen Ansicht Veranlassung gegeben haben,
daß sich in feuchten Wintern die Roggenpflanzen in Trespenpflanzen umwandeln.

Im Frühjahre durch Spätfröste beschädigter Roggen kann zuweilen noch zu
einem Ertrage gebracht werden, wenn er gleich abgemäht wird. Bei günstiger Witte-
rung und kräftigem Boden schoßt er dann vom Neuen und bietet einen theilweisen
Ersatz für die durch den Frost vernichteten Pflanzen. Der Erfolg des Abschneidens
ist um so sicherer in einem je früheren Entwickelungsstadium vor der Blüthe der
Frostschaden eingetreten ist. Bei trockenem Frühjahrswetter ist es jedoch zweckmäßiger,
auf das Nachschossen zu verzichten und in das umgebrochene Roggenfeld Kartoffeln
oder eine andere geeignete Pflanze anzubauen.

Verschließt sich im Herbste oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, so
empfiehlt sich ein leichtes Uebereggen der Saat. Dasselbe schützt gleichzeitig, wenn er-
forderlich, durch Verdünnung des Pflanzenstandes und durch Erleichterung des Licht-
eintrittes vor dem Lagern. Zur Verhütung dieser Erscheinung kann der Roggen wie
der Weizen im Winter mit Schafen abgeweidet werden oder vor Beginn des Schossens
mit der Sense geserbt werden.

In der Blüthezeit des Roggens einfallender Frost hindert die Befruchtung, weshalb oft
zahlreiche Aehrchen unfruchtbar bleiben, schartig werden. Ebenso stören den ungehinderten
Verlauf der Befruchtung heftige Winde und anhaltende Regengüsse in der Blüthezeit.

Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern
vorkommend bezeichneten, finden sich häufig die Roggentrespe (Bromus secalinus L.) ,
der jährige Zist (Stachys annua L.) Sun, der schwer auszuputzende Klappertopf (Rhi-
nanthus
) Sun, Fig. 20, S. 31, die rauhhaarige Wicke (Vicia hirsuta Koch.) , Fig. 21, der
Klatschmohn (Papaver Rhoeas L.) Sun, Fig. 22, die Flockenblume (Centaurea Sca-
biosa L.
) Jupiter, Fig. 23. Die Kornblume (Centaurea cyanus L.) Sun, Fig. 24, ist nach Mög-
lichkeit von den Roggenfeldern fernzuhalten, weil sie zur Verbreitung der Roggenälchen,
welche die sogenannte Knoten- oder Stockkrankheit des Roggens hervorrufen, beiträgt.

Pflanzenkrankheiten werden bei dem Roggen durch folgende Pilze hervorgerufen:


[Spaltenumbruch]
Roggenkornbrand (Ustilago secalis
Rabh.
), selten.
Roggenstengelbrand (Urocystis occulta
Rabh.
), selten.

[Spaltenumbruch]
Streifenrost (Puccinia graminis Pers.).
Fleckenrost (Puccinia straminis d. By.).
Mutterkorn (Claviceps purpurea Tul.).
Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.).

Unter den genannten Pilzen treten am verheerendsten die Rostpilze auf. Dieselben
vermögen oft den gesammten Ernteertrag zu vernichten. Erscheint das Mutterkorn häu-
figer (10--12 %), so ist dasselbe durch Sortiren von den Roggenfrüchten abzuson-
dern, da es mit diesen vermahlen, dem Mehle eine ungesunde Beschaffenheit verleiht.

Ueberdies ist der Roggen den Angriffen der folgenden Thiere ausgesetzt:

Wurzel:

Saatschnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39. Larve schädlich.

Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F.). Larve sehr schädlich.

Wurzel und Schosse:

Roggenälchen (Stockkrankheit) (Auguillula devastatrix Kühn.). Sehr schädlich.


Beſondere Pflanzenbaulehre.
wickeln ſich daher im nächſten Frühjahre in den gelichteten Roggenſaaten um ſo
üppiger. Dieſer Umſtand mag zu der irrigen Anſicht Veranlaſſung gegeben haben,
daß ſich in feuchten Wintern die Roggenpflanzen in Trespenpflanzen umwandeln.

Im Frühjahre durch Spätfröſte beſchädigter Roggen kann zuweilen noch zu
einem Ertrage gebracht werden, wenn er gleich abgemäht wird. Bei günſtiger Witte-
rung und kräftigem Boden ſchoßt er dann vom Neuen und bietet einen theilweiſen
Erſatz für die durch den Froſt vernichteten Pflanzen. Der Erfolg des Abſchneidens
iſt um ſo ſicherer in einem je früheren Entwickelungsſtadium vor der Blüthe der
Froſtſchaden eingetreten iſt. Bei trockenem Frühjahrswetter iſt es jedoch zweckmäßiger,
auf das Nachſchoſſen zu verzichten und in das umgebrochene Roggenfeld Kartoffeln
oder eine andere geeignete Pflanze anzubauen.

Verſchließt ſich im Herbſte oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, ſo
empfiehlt ſich ein leichtes Uebereggen der Saat. Daſſelbe ſchützt gleichzeitig, wenn er-
forderlich, durch Verdünnung des Pflanzenſtandes und durch Erleichterung des Licht-
eintrittes vor dem Lagern. Zur Verhütung dieſer Erſcheinung kann der Roggen wie
der Weizen im Winter mit Schafen abgeweidet werden oder vor Beginn des Schoſſens
mit der Senſe geſerbt werden.

In der Blüthezeit des Roggens einfallender Froſt hindert die Befruchtung, weshalb oft
zahlreiche Aehrchen unfruchtbar bleiben, ſchartig werden. Ebenſo ſtören den ungehinderten
Verlauf der Befruchtung heftige Winde und anhaltende Regengüſſe in der Blüthezeit.

Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern
vorkommend bezeichneten, finden ſich häufig die Roggentrespe (Bromus secalinus L.) ⚇,
der jährige Ziſt (Stachys annua L.) ☉, der ſchwer auszuputzende Klappertopf (Rhi-
nanthus
) ☉, Fig. 20, S. 31, die rauhhaarige Wicke (Vicia hirsuta Koch.) ⚇, Fig. 21, der
Klatſchmohn (Papaver Rhoeas L.) ☉, Fig. 22, die Flockenblume (Centaurea Sca-
biosa L.
) ♃, Fig. 23. Die Kornblume (Centaurea cyanus L.) ☉, Fig. 24, iſt nach Mög-
lichkeit von den Roggenfeldern fernzuhalten, weil ſie zur Verbreitung der Roggenälchen,
welche die ſogenannte Knoten- oder Stockkrankheit des Roggens hervorrufen, beiträgt.

Pflanzenkrankheiten werden bei dem Roggen durch folgende Pilze hervorgerufen:


[Spaltenumbruch]
Roggenkornbrand (Ustilago secalis
Rabh.
), ſelten.
Roggenſtengelbrand (Urocystis occulta
Rabh.
), ſelten.

[Spaltenumbruch]
Streifenroſt (Puccinia graminis Pers.).
Fleckenroſt (Puccinia straminis d. By.).
Mutterkorn (Claviceps purpurea Tul.).
Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.).

Unter den genannten Pilzen treten am verheerendſten die Roſtpilze auf. Dieſelben
vermögen oft den geſammten Ernteertrag zu vernichten. Erſcheint das Mutterkorn häu-
figer (10—12 %), ſo iſt daſſelbe durch Sortiren von den Roggenfrüchten abzuſon-
dern, da es mit dieſen vermahlen, dem Mehle eine ungeſunde Beſchaffenheit verleiht.

Ueberdies iſt der Roggen den Angriffen der folgenden Thiere ausgeſetzt:

Wurzel:

Saatſchnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39. Larve ſchädlich.

Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F.). Larve ſehr ſchädlich.

Wurzel und Schoſſe:

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[32/0046] Beſondere Pflanzenbaulehre. wickeln ſich daher im nächſten Frühjahre in den gelichteten Roggenſaaten um ſo üppiger. Dieſer Umſtand mag zu der irrigen Anſicht Veranlaſſung gegeben haben, daß ſich in feuchten Wintern die Roggenpflanzen in Trespenpflanzen umwandeln. Im Frühjahre durch Spätfröſte beſchädigter Roggen kann zuweilen noch zu einem Ertrage gebracht werden, wenn er gleich abgemäht wird. Bei günſtiger Witte- rung und kräftigem Boden ſchoßt er dann vom Neuen und bietet einen theilweiſen Erſatz für die durch den Froſt vernichteten Pflanzen. Der Erfolg des Abſchneidens iſt um ſo ſicherer in einem je früheren Entwickelungsſtadium vor der Blüthe der Froſtſchaden eingetreten iſt. Bei trockenem Frühjahrswetter iſt es jedoch zweckmäßiger, auf das Nachſchoſſen zu verzichten und in das umgebrochene Roggenfeld Kartoffeln oder eine andere geeignete Pflanze anzubauen. Verſchließt ſich im Herbſte oder Frühjahre der Boden des Roggenfeldes, ſo empfiehlt ſich ein leichtes Uebereggen der Saat. Daſſelbe ſchützt gleichzeitig, wenn er- forderlich, durch Verdünnung des Pflanzenſtandes und durch Erleichterung des Licht- eintrittes vor dem Lagern. Zur Verhütung dieſer Erſcheinung kann der Roggen wie der Weizen im Winter mit Schafen abgeweidet werden oder vor Beginn des Schoſſens mit der Senſe geſerbt werden. In der Blüthezeit des Roggens einfallender Froſt hindert die Befruchtung, weshalb oft zahlreiche Aehrchen unfruchtbar bleiben, ſchartig werden. Ebenſo ſtören den ungehinderten Verlauf der Befruchtung heftige Winde und anhaltende Regengüſſe in der Blüthezeit. Außer einer Mehrzahl jener Unkräuter, welche wir als auf Weizenfeldern vorkommend bezeichneten, finden ſich häufig die Roggentrespe (Bromus secalinus L.) ⚇, der jährige Ziſt (Stachys annua L.) ☉, der ſchwer auszuputzende Klappertopf (Rhi- nanthus) ☉, Fig. 20, S. 31, die rauhhaarige Wicke (Vicia hirsuta Koch.) ⚇, Fig. 21, der Klatſchmohn (Papaver Rhoeas L.) ☉, Fig. 22, die Flockenblume (Centaurea Sca- biosa L.) ♃, Fig. 23. Die Kornblume (Centaurea cyanus L.) ☉, Fig. 24, iſt nach Mög- lichkeit von den Roggenfeldern fernzuhalten, weil ſie zur Verbreitung der Roggenälchen, welche die ſogenannte Knoten- oder Stockkrankheit des Roggens hervorrufen, beiträgt. Pflanzenkrankheiten werden bei dem Roggen durch folgende Pilze hervorgerufen: Roggenkornbrand (Ustilago secalis Rabh.), ſelten. Roggenſtengelbrand (Urocystis occulta Rabh.), ſelten. Streifenroſt (Puccinia graminis Pers.). Fleckenroſt (Puccinia straminis d. By.). Mutterkorn (Claviceps purpurea Tul.). Mehlthau (Erysiphe communis Wallr.). Unter den genannten Pilzen treten am verheerendſten die Roſtpilze auf. Dieſelben vermögen oft den geſammten Ernteertrag zu vernichten. Erſcheint das Mutterkorn häu- figer (10—12 %), ſo iſt daſſelbe durch Sortiren von den Roggenfrüchten abzuſon- dern, da es mit dieſen vermahlen, dem Mehle eine ungeſunde Beſchaffenheit verleiht. Ueberdies iſt der Roggen den Angriffen der folgenden Thiere ausgeſetzt: Wurzel: Saatſchnellkäfer (Agriotes segetis Gyll.), Fig. 39. Larve ſchädlich. Maikäfer, Engerling (Melolontha vulgaris F.). Larve ſehr ſchädlich. Wurzel und Schoſſe: Roggenälchen (Stockkrankheit) (Auguillula devastatrix Kühn.). Sehr ſchädlich.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/46>, abgerufen am 28.03.2024.