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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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und den nächsten Umwegen im Schließen.
wird dieser mit dem dritten Satz der Schlußkette
zween Vordersätze einer Schlußrede geben, welche
von einer der Figuren Caspida, Serpide etc. seyn wird,
nur mit dem Bedinge, daß in der fünften und achten
Schlußkette das Prädicat: nicht B, als ein Termi-
nus infinitus,
und folglich der dritte Satz und der
Schlußsatz als bejahend angesehen werden, weil wir
in Bestimmung der Figuren Caspida, Serpide etc.
das D immer als unbestimmt bejahend angenommen
haben. (§. 280. 284.)

§. 309.

Die erst gegebenen Formeln lassen sich nun leicht
um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere
Sätze verlängern. Es kömmt auf eine Substitution
an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jst nämlich
der dritte Satz bejahend, so ist sein Subject entwe-
der C oder D, und sein Prädicat wird demnach eben-
falls C oder D, oder ein cinfacher Begriff seyn. (§.
302. No. V.) Jm letzten Fall ist es B, und der
Satz, den man noch ber fügen will, wird ebenfalls B
zum Subject haben. Jn beyden ersten Fällen wird
der nunmehr veränderte dritte Satz eine. Form haben
die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen
angeführten Schlußketten bereits vorkömmt, und wie
in diesen der dritte Satz aussieht, so läßt sich in dem
vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E.
die vierte Schlußkette:

A ist entweder F oder G ....
So wohl F als G .... ist P und Q
Entweder P oder Q ..... ist ----

Das Prädicat dieses letzten Satzes kann nun copula-
tiv oder disjunctiv seyn. Jst es copulativ, so dient
der zweyte Satz der VI. VII. VIII. Schlußkette zum
Muster der Fortsetzung. Jst es aber disjunctiv, so

wird
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
wird dieſer mit dem dritten Satz der Schlußkette
zween Vorderſaͤtze einer Schlußrede geben, welche
von einer der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc. ſeyn wird,
nur mit dem Bedinge, daß in der fuͤnften und achten
Schlußkette das Praͤdicat: nicht B, als ein Termi-
nus infinitus,
und folglich der dritte Satz und der
Schlußſatz als bejahend angeſehen werden, weil wir
in Beſtimmung der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc.
das D immer als unbeſtimmt bejahend angenommen
haben. (§. 280. 284.)

§. 309.

Die erſt gegebenen Formeln laſſen ſich nun leicht
um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere
Saͤtze verlaͤngern. Es koͤmmt auf eine Subſtitution
an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jſt naͤmlich
der dritte Satz bejahend, ſo iſt ſein Subject entwe-
der C oder D, und ſein Praͤdicat wird demnach eben-
falls C oder D, oder ein cinfacher Begriff ſeyn. (§.
302. No. V.) Jm letzten Fall iſt es B, und der
Satz, den man noch ber fuͤgen will, wird ebenfalls B
zum Subject haben. Jn beyden erſten Faͤllen wird
der nunmehr veraͤnderte dritte Satz eine. Form haben
die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen
angefuͤhrten Schlußketten bereits vorkoͤmmt, und wie
in dieſen der dritte Satz ausſieht, ſo laͤßt ſich in dem
vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E.
die vierte Schlußkette:

A iſt entweder F oder G ....
So wohl F als G .... iſt P und Q
Entweder P oder Q ..... iſt ——

Das Praͤdicat dieſes letzten Satzes kann nun copula-
tiv oder disjunctiv ſeyn. Jſt es copulativ, ſo dient
der zweyte Satz der VI. VII. VIII. Schlußkette zum
Muſter der Fortſetzung. Jſt es aber disjunctiv, ſo

wird
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[201/0223] und den naͤchſten Umwegen im Schließen. wird dieſer mit dem dritten Satz der Schlußkette zween Vorderſaͤtze einer Schlußrede geben, welche von einer der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc. ſeyn wird, nur mit dem Bedinge, daß in der fuͤnften und achten Schlußkette das Praͤdicat: nicht B, als ein Termi- nus infinitus, und folglich der dritte Satz und der Schlußſatz als bejahend angeſehen werden, weil wir in Beſtimmung der Figuren Caſpida, Serpide ꝛc. das D immer als unbeſtimmt bejahend angenommen haben. (§. 280. 284.) §. 309. Die erſt gegebenen Formeln laſſen ſich nun leicht um einen Satz und auf gleiche Art noch um mehrere Saͤtze verlaͤngern. Es koͤmmt auf eine Subſtitution an, die wir nur kurz anzeigen wollen. Jſt naͤmlich der dritte Satz bejahend, ſo iſt ſein Subject entwe- der C oder D, und ſein Praͤdicat wird demnach eben- falls C oder D, oder ein cinfacher Begriff ſeyn. (§. 302. No. V.) Jm letzten Fall iſt es B, und der Satz, den man noch ber fuͤgen will, wird ebenfalls B zum Subject haben. Jn beyden erſten Faͤllen wird der nunmehr veraͤnderte dritte Satz eine. Form haben die in dem zweyten Satz einer oder mehrerer der zehen angefuͤhrten Schlußketten bereits vorkoͤmmt, und wie in dieſen der dritte Satz ausſieht, ſo laͤßt ſich in dem vorgenommenen Fall auch der vierte bilden. Z. E. die vierte Schlußkette: A iſt entweder F oder G .... So wohl F als G .... iſt P und Q Entweder P oder Q ..... iſt —— Das Praͤdicat dieſes letzten Satzes kann nun copula- tiv oder disjunctiv ſeyn. Jſt es copulativ, ſo dient der zweyte Satz der VI. VII. VIII. Schlußkette zum Muſter der Fortſetzung. Jſt es aber disjunctiv, ſo wird N 5

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/223>, abgerufen am 29.03.2024.