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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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ersten Abschnittes. Wir hoffen, dass in diesem Falle sowie bei
sonst getreuem Anschluss an die vorgetragenen Lehren der Lernende
bald günstige Resultate erzielen wird.

Gewöhnlich trifft man bei rein praktisch geübten Spielern eine
durchaus mangelhafte Kenntniss der so mannigfaltigen einzelnen
Theile des Spieles; auch beschränken sich selbst die besseren Werke
meist auf eine ermüdende Menge von Anfangs- und Endspielen,
ohne den anderen mannigfachen Gebieten des Spieles oft nur flüch-
tige Theilnahme zu schenken. Die Einführung des Praktikers in
die gesammten Schacherkenntnisse hat deshalb nicht selten mit
grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Letztere sucht nun das zweite
Buch dieser Schrift durch gleichmässige Behandlung sämmtlicher
Schachmaterien in verhältnissmässig gedrängter Kürze und Präci-
sion möglichst zu heben. Dabei ist auf ebenso klare, systematische
Anordnung wie praktisch bequeme und reichhaltige Darstellung
gleiche Rücksicht genommen. Nicht selten erschien zu diesem Zwecke
eine neue und originelle Behandlung mancher Materien von vortheil-
hafter Nothwendigkeit, auf welchen Umstand wir namentlich Kenner
ganz besonders aufmerksam machen dürfen. Wir wollen in dieser
Beziehung ausser den Kapiteln des Rösselsprunges, der Rechtsver-
hältnisse und der praktischen wie literarischen Geschichte, vorzüg-
lich den so wichtigen Theil von den Eröffnungen hervorheben, sowie
die noch nirgend gründlich bearbeitete Lehre von den taktischen
Grundsätzen und die gänzlich neue Behandlung der in neuester
Zeit so beliebt gewordenen Probleme oder Aufgaben. Wir dürfen
die Hoffnung anschliessen, dass bei gründlicher Prüfung sowohl der
Kenner wie geübte Spieler manches Neue vorfinden, der Praktiker
dagegen durch genaue Lectüre sich schnell und leicht in sämmt-
liche Gebiete des Spieles einführen wird.

Im December 1855.

M. L.


ersten Abschnittes. Wir hoffen, dass in diesem Falle sowie bei
sonst getreuem Anschluss an die vorgetragenen Lehren der Lernende
bald günstige Resultate erzielen wird.

Gewöhnlich trifft man bei rein praktisch geübten Spielern eine
durchaus mangelhafte Kenntniss der so mannigfaltigen einzelnen
Theile des Spieles; auch beschränken sich selbst die besseren Werke
meist auf eine ermüdende Menge von Anfangs- und Endspielen,
ohne den anderen mannigfachen Gebieten des Spieles oft nur flüch-
tige Theilnahme zu schenken. Die Einführung des Praktikers in
die gesammten Schacherkenntnisse hat deshalb nicht selten mit
grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Letztere sucht nun das zweite
Buch dieser Schrift durch gleichmässige Behandlung sämmtlicher
Schachmaterien in verhältnissmässig gedrängter Kürze und Präci-
sion möglichst zu heben. Dabei ist auf ebenso klare, systematische
Anordnung wie praktisch bequeme und reichhaltige Darstellung
gleiche Rücksicht genommen. Nicht selten erschien zu diesem Zwecke
eine neue und originelle Behandlung mancher Materien von vortheil-
hafter Nothwendigkeit, auf welchen Umstand wir namentlich Kenner
ganz besonders aufmerksam machen dürfen. Wir wollen in dieser
Beziehung ausser den Kapiteln des Rösselsprunges, der Rechtsver-
hältnisse und der praktischen wie literarischen Geschichte, vorzüg-
lich den so wichtigen Theil von den Eröffnungen hervorheben, sowie
die noch nirgend gründlich bearbeitete Lehre von den taktischen
Grundsätzen und die gänzlich neue Behandlung der in neuester
Zeit so beliebt gewordenen Probleme oder Aufgaben. Wir dürfen
die Hoffnung anschliessen, dass bei gründlicher Prüfung sowohl der
Kenner wie geübte Spieler manches Neue vorfinden, der Praktiker
dagegen durch genaue Lectüre sich schnell und leicht in sämmt-
liche Gebiete des Spieles einführen wird.

Im December 1855.

M. L.


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[IV/0012] ersten Abschnittes. Wir hoffen, dass in diesem Falle sowie bei sonst getreuem Anschluss an die vorgetragenen Lehren der Lernende bald günstige Resultate erzielen wird. Gewöhnlich trifft man bei rein praktisch geübten Spielern eine durchaus mangelhafte Kenntniss der so mannigfaltigen einzelnen Theile des Spieles; auch beschränken sich selbst die besseren Werke meist auf eine ermüdende Menge von Anfangs- und Endspielen, ohne den anderen mannigfachen Gebieten des Spieles oft nur flüch- tige Theilnahme zu schenken. Die Einführung des Praktikers in die gesammten Schacherkenntnisse hat deshalb nicht selten mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen. Letztere sucht nun das zweite Buch dieser Schrift durch gleichmässige Behandlung sämmtlicher Schachmaterien in verhältnissmässig gedrängter Kürze und Präci- sion möglichst zu heben. Dabei ist auf ebenso klare, systematische Anordnung wie praktisch bequeme und reichhaltige Darstellung gleiche Rücksicht genommen. Nicht selten erschien zu diesem Zwecke eine neue und originelle Behandlung mancher Materien von vortheil- hafter Nothwendigkeit, auf welchen Umstand wir namentlich Kenner ganz besonders aufmerksam machen dürfen. Wir wollen in dieser Beziehung ausser den Kapiteln des Rösselsprunges, der Rechtsver- hältnisse und der praktischen wie literarischen Geschichte, vorzüg- lich den so wichtigen Theil von den Eröffnungen hervorheben, sowie die noch nirgend gründlich bearbeitete Lehre von den taktischen Grundsätzen und die gänzlich neue Behandlung der in neuester Zeit so beliebt gewordenen Probleme oder Aufgaben. Wir dürfen die Hoffnung anschliessen, dass bei gründlicher Prüfung sowohl der Kenner wie geübte Spieler manches Neue vorfinden, der Praktiker dagegen durch genaue Lectüre sich schnell und leicht in sämmt- liche Gebiete des Spieles einführen wird. Im December 1855. M. L.

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/12>, abgerufen am 24.04.2024.