Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 2. Leipzig u. a., 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Ueber Schattenrisse.
dem Theile, auf welchem der zu zeichnende sitzt, das Gegengewicht haltenden Sitze; hält sich mit
der Linken an der Rahme, und zeichnet mit der Rechten mit einem scharfen Bleystift. Man
kann das Glas, das in einer besondern Rahme festgemacht ist, höher und tiefer stellen, nach der
Höhe der Person. Mitten über das Glas ist ein schmales Stück Holz befestigt, in dessen Mitte
ein kleines rundes Küssen an einem kurzen, etwa 11/2 Zoll langen, Stiehl steckt, woran sich der
anlehnt, der sich zeichnen läßt.

Nachstehende Vignette kann die Jdee vielleicht deutlicher machen, obgleich manches dran
auszusetzen ist. --

Durchs Sonnen-Vergrößerungsglas läßt sich der Umriß noch ungleich schärfer, reiner,
trefflicher zeichnen -- der Unterschied eines an der Sonne gezeichneten Schattenbildes gegen eines
am Lichte gezeichneten verhält sich beynahe gegen einander, wie das am Lichte -- gegen das von
freyer Hand gezeichnete.

[Abbildung]

Zwölftes
M 3

Ueber Schattenriſſe.
dem Theile, auf welchem der zu zeichnende ſitzt, das Gegengewicht haltenden Sitze; haͤlt ſich mit
der Linken an der Rahme, und zeichnet mit der Rechten mit einem ſcharfen Bleyſtift. Man
kann das Glas, das in einer beſondern Rahme feſtgemacht iſt, hoͤher und tiefer ſtellen, nach der
Hoͤhe der Perſon. Mitten uͤber das Glas iſt ein ſchmales Stuͤck Holz befeſtigt, in deſſen Mitte
ein kleines rundes Kuͤſſen an einem kurzen, etwa 1½ Zoll langen, Stiehl ſteckt, woran ſich der
anlehnt, der ſich zeichnen laͤßt.

Nachſtehende Vignette kann die Jdee vielleicht deutlicher machen, obgleich manches dran
auszuſetzen iſt. —

Durchs Sonnen-Vergroͤßerungsglas laͤßt ſich der Umriß noch ungleich ſchaͤrfer, reiner,
trefflicher zeichnen — der Unterſchied eines an der Sonne gezeichneten Schattenbildes gegen eines
am Lichte gezeichneten verhaͤlt ſich beynahe gegen einander, wie das am Lichte — gegen das von
freyer Hand gezeichnete.

[Abbildung]

Zwoͤlftes
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <p><pb facs="#f0121" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ueber Schattenri&#x017F;&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
dem Theile, auf welchem der zu zeichnende &#x017F;itzt, das Gegengewicht haltenden Sitze; ha&#x0364;lt &#x017F;ich mit<lb/>
der Linken an der Rahme, und zeichnet mit der Rechten mit einem &#x017F;charfen Bley&#x017F;tift. Man<lb/>
kann das Glas, das in einer be&#x017F;ondern Rahme fe&#x017F;tgemacht i&#x017F;t, ho&#x0364;her und tiefer &#x017F;tellen, nach der<lb/>
Ho&#x0364;he der Per&#x017F;on. Mitten u&#x0364;ber das Glas i&#x017F;t ein &#x017F;chmales Stu&#x0364;ck Holz befe&#x017F;tigt, in de&#x017F;&#x017F;en Mitte<lb/>
ein kleines rundes Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en an einem kurzen, etwa 1½ Zoll langen, Stiehl &#x017F;teckt, woran &#x017F;ich der<lb/>
anlehnt, der &#x017F;ich zeichnen la&#x0364;ßt.</p><lb/>
        <p>Nach&#x017F;tehende Vignette kann die Jdee vielleicht deutlicher machen, obgleich manches dran<lb/>
auszu&#x017F;etzen i&#x017F;t. &#x2014;</p><lb/>
        <p>Durchs Sonnen-Vergro&#x0364;ßerungsglas la&#x0364;ßt &#x017F;ich der Umriß noch ungleich &#x017F;cha&#x0364;rfer, reiner,<lb/>
trefflicher zeichnen &#x2014; der Unter&#x017F;chied eines an der Sonne gezeichneten Schattenbildes gegen eines<lb/>
am Lichte gezeichneten verha&#x0364;lt &#x017F;ich beynahe gegen einander, wie das am Lichte &#x2014; gegen das von<lb/>
freyer Hand gezeichnete.</p><lb/>
        <figure/><lb/>
      </div>
      <fw place="bottom" type="sig">M 3</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lftes</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0121] Ueber Schattenriſſe. dem Theile, auf welchem der zu zeichnende ſitzt, das Gegengewicht haltenden Sitze; haͤlt ſich mit der Linken an der Rahme, und zeichnet mit der Rechten mit einem ſcharfen Bleyſtift. Man kann das Glas, das in einer beſondern Rahme feſtgemacht iſt, hoͤher und tiefer ſtellen, nach der Hoͤhe der Perſon. Mitten uͤber das Glas iſt ein ſchmales Stuͤck Holz befeſtigt, in deſſen Mitte ein kleines rundes Kuͤſſen an einem kurzen, etwa 1½ Zoll langen, Stiehl ſteckt, woran ſich der anlehnt, der ſich zeichnen laͤßt. Nachſtehende Vignette kann die Jdee vielleicht deutlicher machen, obgleich manches dran auszuſetzen iſt. — Durchs Sonnen-Vergroͤßerungsglas laͤßt ſich der Umriß noch ungleich ſchaͤrfer, reiner, trefflicher zeichnen — der Unterſchied eines an der Sonne gezeichneten Schattenbildes gegen eines am Lichte gezeichneten verhaͤlt ſich beynahe gegen einander, wie das am Lichte — gegen das von freyer Hand gezeichnete. [Abbildung] Zwoͤlftes M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente02_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente02_1776/121
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 2. Leipzig u. a., 1776, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente02_1776/121>, abgerufen am 18.04.2024.