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Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.

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V.
Die Gewitternacht.

Mit dem Grafen Konopacki,
Seinem Freunde, treubewähret,
Spricht Johannes angelegen,
Als der Abend wiederkehret.
Eben hat der Graf des Trostes
Mildberedtes Wort geendet,
Und des Prinzen düstre Seele
Froher Hoffnung zugewendet;
Leise lächelt dem die Freude
Auf den kummerbleichen Wangen,
Und er hält die Hand des Freundes
Mit des Dankes Druck umfangen. --
Draussen sind die Waffenknechte
Rundgelagert in der Halle,
Und es dröhnt der Marmorboden
Vom Pokal und Würfelfalle.
V.
Die Gewitternacht.

Mit dem Grafen Konopacki,
Seinem Freunde, treubewaͤhret,
Spricht Johannes angelegen,
Als der Abend wiederkehret.
Eben hat der Graf des Troſtes
Mildberedtes Wort geendet,
Und des Prinzen duͤſtre Seele
Froher Hoffnung zugewendet;
Leiſe laͤchelt dem die Freude
Auf den kummerbleichen Wangen,
Und er haͤlt die Hand des Freundes
Mit des Dankes Druck umfangen. —
Drauſſen ſind die Waffenknechte
Rundgelagert in der Halle,
Und es droͤhnt der Marmorboden
Vom Pokal und Wuͤrfelfalle.
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[245/0259] V. Die Gewitternacht. Mit dem Grafen Konopacki, Seinem Freunde, treubewaͤhret, Spricht Johannes angelegen, Als der Abend wiederkehret. Eben hat der Graf des Troſtes Mildberedtes Wort geendet, Und des Prinzen duͤſtre Seele Froher Hoffnung zugewendet; Leiſe laͤchelt dem die Freude Auf den kummerbleichen Wangen, Und er haͤlt die Hand des Freundes Mit des Dankes Druck umfangen. — Drauſſen ſind die Waffenknechte Rundgelagert in der Halle, Und es droͤhnt der Marmorboden Vom Pokal und Wuͤrfelfalle.

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Zitationshilfe: Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenau_gedichte_1832/259>, abgerufen am 20.04.2024.