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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

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Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister,
1438Henning, des dörptischen Bischofs Theodors, des öselschen Dechanten
Mag. Walter Remelingraden, und des Domherrn Ludolp Green, die-
sen Stathalter bestätigten. Von den Oeselern haben sich noch unterschrieben,
Conrad Jxkole, Hans Ditwer und Otto Lode, Sendeboten. Von
Harrien, Hinrich Scherenbeck, Ritter, Hermann Soye, Hermann
Toydewen, Ebert Weckebrodt, Otto Soye, Hans Threyden.

Von Wirland, Claus Meks, Thile Lode, Hans Lode, Didrich
Wirks, Hinrich Meks, Odert Lode, Hans Sorsevere, Hans We-
dewest, Hans Luggenhusen.
Von Liefland, Hinrich von Hofe, Rit-
ter, Gert Goes, Ritter, Bartholomäus Steigemeß, Ewald von
Velde, Didrich Peetz, Herman von Gilsen, Didrich Mezentake,
nebst Bürgermeister und Rathmännern der Stadt Revel.

Vincke machte in eben dem Jahr als Statthalter des Meisters in Liefland,
mit dem Bischof Johan von Oesel, eine Grenzscheidung zu Arensburg, und
waren Ludolph Green, wie auch Gert Herkel, Mann der Kirche zu Oesel,
von Seiten des Kapitels, der lealsche Comtur aber, Henrich von dem Fur-
ste,
von Seiten des Ordens Commissarien. Ausser dem Landmarschal erschie-
nen dabey Thomas Grevesmöle zu Vellin, Wolter von Loo zu Revel,
Comtur, Hinrich Nothleve zu Jerwen, und Peter Wesler zu Sünne-
burg,
Vögte. Der Streit über die Kirchspiele Kilegunde, Kärgel und
Carmel wird beigelegt. Die Grenze der Ordensländer gehet an laut eines zu
Arensburg zerschnittenen Briefes, über der oltlevischen See, an der Mün-
dung des jöggischen Bachs, durch die See bis an die mit Kreuzen bezeichneten
Steine, von da weiter über die poydische See bis an einen bekreuzten Birken-
baum. Die Kirchspiele Walke und Poyde bekommen ihre Scheidung von den
Bauren im Stifte Wilsdeck nach dem Sunde und Payenpäh zu, bis an das
Dorf Sall.

Der Vergleich, welchen der Ordensmeister Heinrich Schungell1436
auf dem Hofe zu Laukoe geschlossen, ward hierbey zum Grunde geleget.

1439

Nach reifer Ueberlegung ernante ihn der Orden zu seinem Führer, und fol-
get also

Der acht und dreyßigste Ordensmeister in Liefland
deutschen Ordens,
Heidenreich Vincke von Oberbergen.
a)

Sontags nach Petri Kettenfeyer verband sich der gesamte Orden
zu Wenden über alle die Gesetze mit Ernst zu halten, welche
der ehmalige Hochmeister Werner von Ursula, der Meister
deutscher Lande, Wolfram von Stilleborg, und der
Meister von Liefland, Eberhard von Monheim, in einem grossen Kapitel
zu Marienburg in Preussen, abgefasset. Dieses war die Vorbereitung den
Hochmeister Paul von Rußdorf, weil er das liefländische Geld nicht aus-
zahlen wolte, förmlich abzusetzen. Eberhard von Sanenschein, Meister

deut-
a) Chyträus nennet ihn Heidenreich Vincke; Strubicz, Diric Fincke; die eine
Handschrift, Heinrich Funck von Oberberg; Schütz und Kelch, von Averberg;
Prätorius
unrichtig, von Cluersberg. Beim Chyträus ist diese Jahrzahl verdruckt,
die vorhergehende aber falsch. Jn vielen Lehnbriefen ist sein Name Hinrich Wineke,
von Oberberg geschrieben.

Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
1438Henning, des doͤrptiſchen Biſchofs Theodors, des oͤſelſchen Dechanten
Mag. Walter Remelingraden, und des Domherrn Ludolp Green, die-
ſen Stathalter beſtaͤtigten. Von den Oeſelern haben ſich noch unterſchrieben,
Conrad Jxkole, Hans Ditwer und Otto Lode, Sendeboten. Von
Harrien, Hinrich Scherenbeck, Ritter, Hermann Soye, Hermann
Toydewen, Ebert Weckebrodt, Otto Soye, Hans Threyden.

Von Wirland, Claus Meks, Thile Lode, Hans Lode, Didrich
Wirks, Hinrich Meks, Odert Lode, Hans Sorſevere, Hans We-
deweſt, Hans Luggenhuſen.
Von Liefland, Hinrich von Hofe, Rit-
ter, Gert Goes, Ritter, Bartholomaͤus Steigemeß, Ewald von
Velde, Didrich Peetz, Herman von Gilſen, Didrich Mezentake,
nebſt Buͤrgermeiſter und Rathmaͤnnern der Stadt Revel.

Vincke machte in eben dem Jahr als Statthalter des Meiſters in Liefland,
mit dem Biſchof Johan von Oeſel, eine Grenzſcheidung zu Arensburg, und
waren Ludolph Green, wie auch Gert Herkel, Mann der Kirche zu Oeſel,
von Seiten des Kapitels, der lealſche Comtur aber, Henrich von dem Fur-
ſte,
von Seiten des Ordens Commiſſarien. Auſſer dem Landmarſchal erſchie-
nen dabey Thomas Grevesmoͤle zu Vellin, Wolter von Loo zu Revel,
Comtur, Hinrich Nothleve zu Jerwen, und Peter Wesler zu Suͤnne-
burg,
Voͤgte. Der Streit uͤber die Kirchſpiele Kilegunde, Kaͤrgel und
Carmel wird beigelegt. Die Grenze der Ordenslaͤnder gehet an laut eines zu
Arensburg zerſchnittenen Briefes, uͤber der oltleviſchen See, an der Muͤn-
dung des joͤggiſchen Bachs, durch die See bis an die mit Kreuzen bezeichneten
Steine, von da weiter uͤber die poydiſche See bis an einen bekreuzten Birken-
baum. Die Kirchſpiele Walke und Poyde bekommen ihre Scheidung von den
Bauren im Stifte Wilsdeck nach dem Sunde und Payenpaͤh zu, bis an das
Dorf Sall.

Der Vergleich, welchen der Ordensmeiſter Heinrich Schungell1436
auf dem Hofe zu Laukoe geſchloſſen, ward hierbey zum Grunde geleget.

1439

Nach reifer Ueberlegung ernante ihn der Orden zu ſeinem Fuͤhrer, und fol-
get alſo

Der acht und dreyßigſte Ordensmeiſter in Liefland
deutſchen Ordens,
Heidenreich Vincke von Oberbergen.
a)

Sontags nach Petri Kettenfeyer verband ſich der geſamte Orden
zu Wenden uͤber alle die Geſetze mit Ernſt zu halten, welche
der ehmalige Hochmeiſter Werner von Urſula, der Meiſter
deutſcher Lande, Wolfram von Stilleborg, und der
Meiſter von Liefland, Eberhard von Monheim, in einem groſſen Kapitel
zu Marienburg in Preuſſen, abgefaſſet. Dieſes war die Vorbereitung den
Hochmeiſter Paul von Rußdorf, weil er das lieflaͤndiſche Geld nicht aus-
zahlen wolte, foͤrmlich abzuſetzen. Eberhard von Sanenſchein, Meiſter

deut-
a) Chytraͤus nennet ihn Heidenreich Vincke; Strubicz, Diric Fincke; die eine
Handſchrift, Heinrich Funck von Oberberg; Schuͤtz und Kelch, von Averberg;
Praͤtorius
unrichtig, von Cluersberg. Beim Chytraͤus iſt dieſe Jahrzahl verdruckt,
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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/152>, abgerufen am 25.04.2024.