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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. L.
Hitze mit wenigen Holtze giebet; wer Inventor sey ist unbekandt. Papinus in seinen Dis-
sertationibus p. 23.
gedencket, daß schon vor vielen Jahren Experimente in Paris damit
gemachet worden.

§. 373.

Sonst ist überhaupt zu wissen, daß dennoch der Ausgang der Flamme oder Rauches um
ein ziemliches höher als der Feuer-Herd seyn muß; dahero auch bey denen Stuben-Oefen
solches niemahlen so weit muß niedergezogen werden, sonsten das Feuer ersticket, und rauchet.

Inzwischen hat mich ein werther Herr und Freund, so ein berühmter Licentia-
tus Medicinae
in Langensaltz ist, versichert, daß er aus Noth gedrungen, resolviret, eine
Feuermauer, wegen gewaltigen Rauches, in einen Keller zu führen, welches sehr gut gethan,
und nicht nur alles Rauchen gäntzlich abgestellet, sondern es komme auch nicht die geringste Hi-
tze mehr aus der Röhre hervor, ohne ein dickes Wasser, so aber eine vortreffliche Düngung in
Gärten abgäbe. Genauere Umstände sollen künfftig folgen.

§. 374.

Hierbey will auch eine kleine Machine unter Figura X. dieser Tafel in Profil zeigen,
die etwa 6 Zoll hoch und 4 Zoll weit von weissem Blech gemachet ist, und bestehet solche aus
einem Cylinder a b c d oben mit einem Conischen Deckel a b l m der zwischen l m
eine Offnung von 11/2 Zoll hat. Ferner ist ein Boden e f mit zwey Bändern c d und g h
daß der Cylinder a b c d räumlich darzwischen stehen, und Wasser darein gegossen wer-
den kan, bey k ist ein Loch eines Viertel-Zolls weit, und in i eine Dille zu einem Licht. Wenn
das Licht so in der Mitte brennen muß, angezündet und Wasser zwischen die Bänder gegossen
wird, so brennet das Licht so lange, bis man das Loch k mit dem Finger zuhält, aber so bald es
von unten wegen des Wassers und Fingers keine Lufft mehr hat, löschet es aus, ohnerachtet es
obenher in l m Lufft und Zugang genug haben könte. Woraus zu sehen, daß das Feuer
von unten auf Lufft haben muß, und ie besser solche nach der Kunst kan appliciret werden, ie
mehr wird die Krafft des Feuers vermehret und conserviret.

§. 375.

Weil ietzo nur mein Vorhaben ist zu zeigen wie das Feuer als eine äusserliche Krafft die
Machine zu treiben, anzuwenden, so will inzwischen dem Kunst-begierigen Leser zu denen
Schrifften verweisen, so von der Feuerung geschrieben. Als da ist

Frantz Keßlers Holtz-Spahr-Kunst, Ffrt. 1618. in 4to. 9 Bogen Text und
11/2 Bogen Kupffer.
Gründlicher Unterricht von Kachel-Oefen, durch G.R. Hamburg 1695.
Leonhard Chr. Sturms erste Ausübung der Goldmannischen Bau-Kunst.
Braunschw. 1699. Regal a pagina 76. us 94.
Lindstets wohlerforschte Natur des Feuers, zur Erspahrung vieles Brenn-
Holtzes und Verhütung aller Feuers-Gefahr
. 3te Auflage. Jen. 1723.
Absonderlich aber des Herrn M. J. G. Leutmans Vulcanus Famulus, oder son-
derbahre Feuer-Nutzung, welche durch gute Einrichtung der Stuben-
Oefen, Camine, Brau- und Saltz-Pfannen, Schmeltz-Destillir-Treib-
und andere Oefen kan erlanget werden, und auf solche Art mit wenigen
Holtze, starcke Hitze und Wärme gemachet, und das Rauchen in Stu-
ben verhindert werde. 2te Edition über die Helffte vermehret, in 8vo.
Wittenberg.
§. 376.

Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. L.
Hitze mit wenigen Holtze giebet; wer Inventor ſey iſt unbekandt. Papinus in ſeinen Dis-
ſertationibus p. 23.
gedencket, daß ſchon vor vielen Jahren Experimente in Paris damit
gemachet worden.

§. 373.

Sonſt iſt uͤberhaupt zu wiſſen, daß dennoch der Ausgang der Flamme oder Rauches um
ein ziemliches hoͤher als der Feuer-Herd ſeyn muß; dahero auch bey denen Stuben-Oefen
ſolches niemahlen ſo weit muß niedergezogen werden, ſonſten das Feuer erſticket, und rauchet.

Inzwiſchen hat mich ein werther Herr und Freund, ſo ein beruͤhmter Licentia-
tus Medicinæ
in Langenſaltz iſt, verſichert, daß er aus Noth gedrungen, reſolviret, eine
Feuermauer, wegen gewaltigen Rauches, in einen Keller zu fuͤhren, welches ſehr gut gethan,
und nicht nur alles Rauchen gaͤntzlich abgeſtellet, ſondern es komme auch nicht die geringſte Hi-
tze mehr aus der Roͤhre hervor, ohne ein dickes Waſſer, ſo aber eine vortreffliche Duͤngung in
Gaͤrten abgaͤbe. Genauere Umſtaͤnde ſollen kuͤnfftig folgen.

§. 374.

Hierbey will auch eine kleine Machine unter Figura X. dieſer Tafel in Profil zeigen,
die etwa 6 Zoll hoch und 4 Zoll weit von weiſſem Blech gemachet iſt, und beſtehet ſolche aus
einem Cylinder a b c d oben mit einem Coniſchen Deckel a b l m der zwiſchen l m
eine Offnung von 1½ Zoll hat. Ferner iſt ein Boden e f mit zwey Baͤndern c d und g h
daß der Cylinder a b c d raͤumlich darzwiſchen ſtehen, und Waſſer darein gegoſſen wer-
den kan, bey k iſt ein Loch eines Viertel-Zolls weit, und in i eine Dille zu einem Licht. Wenn
das Licht ſo in der Mitte brennen muß, angezuͤndet und Waſſer zwiſchen die Baͤnder gegoſſen
wird, ſo brennet das Licht ſo lange, bis man das Loch k mit dem Finger zuhaͤlt, aber ſo bald es
von unten wegen des Waſſers und Fingers keine Lufft mehr hat, loͤſchet es aus, ohnerachtet es
obenher in l m Lufft und Zugang genug haben koͤnte. Woraus zu ſehen, daß das Feuer
von unten auf Lufft haben muß, und ie beſſer ſolche nach der Kunſt kan appliciret werden, ie
mehr wird die Krafft des Feuers vermehret und conſerviret.

§. 375.

Weil ietzo nur mein Vorhaben iſt zu zeigen wie das Feuer als eine aͤuſſerliche Krafft die
Machine zu treiben, anzuwenden, ſo will inzwiſchen dem Kunſt-begierigen Leſer zu denen
Schrifften verweiſen, ſo von der Feuerung geſchrieben. Als da iſt

Frantz Keßlers Holtz-Spahr-Kunſt, Ffrt. 1618. in 4to. 9 Bogen Text und
1½ Bogen Kupffer.
Gruͤndlicher Unterricht von Kachel-Oefen, durch G.R. Hamburg 1695.
Leonhard Chr. Sturms erſte Ausuͤbung der Goldmanniſchen Bau-Kunſt.
Braunſchw. 1699. Regal â pagina 76. usꝙ́ 94.
Lindſtets wohlerforſchte Natur des Feuers, zur Erſpahrung vieles Brenn-
Holtzes und Verhuͤtung aller Feuers-Gefahr
. 3te Auflage. Jen. 1723.
Abſonderlich aber des Herrn M. J. G. Leutmans Vulcanus Famulus, oder ſon-
derbahre Feuer-Nutzung, welche durch gute Einrichtung der Stuben-
Oefen, Camine, Brau- und Saltz-Pfannen, Schmeltz-Deſtillir-Treib-
und andere Oefen kan erlanget werden, und auf ſolche Art mit wenigen
Holtze, ſtarcke Hitze und Waͤrme gemachet, und das Rauchen in Stu-
ben verhindert werde. 2te Edition uͤber die Helffte vermehret, in 8vo.
Wittenberg.
§. 376.
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[150/0170] Cap. XIX. von der Krafft des Feuers. Tab. L. Hitze mit wenigen Holtze giebet; wer Inventor ſey iſt unbekandt. Papinus in ſeinen Dis- ſertationibus p. 23. gedencket, daß ſchon vor vielen Jahren Experimente in Paris damit gemachet worden. §. 373. Sonſt iſt uͤberhaupt zu wiſſen, daß dennoch der Ausgang der Flamme oder Rauches um ein ziemliches hoͤher als der Feuer-Herd ſeyn muß; dahero auch bey denen Stuben-Oefen ſolches niemahlen ſo weit muß niedergezogen werden, ſonſten das Feuer erſticket, und rauchet. Inzwiſchen hat mich ein werther Herr und Freund, ſo ein beruͤhmter Licentia- tus Medicinæ in Langenſaltz iſt, verſichert, daß er aus Noth gedrungen, reſolviret, eine Feuermauer, wegen gewaltigen Rauches, in einen Keller zu fuͤhren, welches ſehr gut gethan, und nicht nur alles Rauchen gaͤntzlich abgeſtellet, ſondern es komme auch nicht die geringſte Hi- tze mehr aus der Roͤhre hervor, ohne ein dickes Waſſer, ſo aber eine vortreffliche Duͤngung in Gaͤrten abgaͤbe. Genauere Umſtaͤnde ſollen kuͤnfftig folgen. §. 374. Hierbey will auch eine kleine Machine unter Figura X. dieſer Tafel in Profil zeigen, die etwa 6 Zoll hoch und 4 Zoll weit von weiſſem Blech gemachet iſt, und beſtehet ſolche aus einem Cylinder a b c d oben mit einem Coniſchen Deckel a b l m der zwiſchen l m eine Offnung von 1½ Zoll hat. Ferner iſt ein Boden e f mit zwey Baͤndern c d und g h daß der Cylinder a b c d raͤumlich darzwiſchen ſtehen, und Waſſer darein gegoſſen wer- den kan, bey k iſt ein Loch eines Viertel-Zolls weit, und in i eine Dille zu einem Licht. Wenn das Licht ſo in der Mitte brennen muß, angezuͤndet und Waſſer zwiſchen die Baͤnder gegoſſen wird, ſo brennet das Licht ſo lange, bis man das Loch k mit dem Finger zuhaͤlt, aber ſo bald es von unten wegen des Waſſers und Fingers keine Lufft mehr hat, loͤſchet es aus, ohnerachtet es obenher in l m Lufft und Zugang genug haben koͤnte. Woraus zu ſehen, daß das Feuer von unten auf Lufft haben muß, und ie beſſer ſolche nach der Kunſt kan appliciret werden, ie mehr wird die Krafft des Feuers vermehret und conſerviret. §. 375. Weil ietzo nur mein Vorhaben iſt zu zeigen wie das Feuer als eine aͤuſſerliche Krafft die Machine zu treiben, anzuwenden, ſo will inzwiſchen dem Kunſt-begierigen Leſer zu denen Schrifften verweiſen, ſo von der Feuerung geſchrieben. Als da iſt Frantz Keßlers Holtz-Spahr-Kunſt, Ffrt. 1618. in 4to. 9 Bogen Text und 1½ Bogen Kupffer. Gruͤndlicher Unterricht von Kachel-Oefen, durch G.R. Hamburg 1695. Leonhard Chr. Sturms erſte Ausuͤbung der Goldmanniſchen Bau-Kunſt. Braunſchw. 1699. Regal â pagina 76. usꝙ́ 94. Lindſtets wohlerforſchte Natur des Feuers, zur Erſpahrung vieles Brenn- Holtzes und Verhuͤtung aller Feuers-Gefahr. 3te Auflage. Jen. 1723. Abſonderlich aber des Herrn M. J. G. Leutmans Vulcanus Famulus, oder ſon- derbahre Feuer-Nutzung, welche durch gute Einrichtung der Stuben- Oefen, Camine, Brau- und Saltz-Pfannen, Schmeltz-Deſtillir-Treib- und andere Oefen kan erlanget werden, und auf ſolche Art mit wenigen Holtze, ſtarcke Hitze und Waͤrme gemachet, und das Rauchen in Stu- ben verhindert werde. 2te Edition uͤber die Helffte vermehret, in 8vo. Wittenberg. §. 376.

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/170>, abgerufen am 28.03.2024.