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Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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behaupten daß man es auf den Himalaja
Gebürge schon in der Hohe von 15000 Fuß spüren
könne.
Das Feueranmachen auf hohen
Bergen ist sehr schwer. Die Flamme hängt
nicht zusammen, wegen Mangel des äußeren
druckes, sondern läuft auseinander. Marco
Polo
bemerkte dieses zuerst auf dem Bogdo-
gebürge, das die kleine und große Bucharay
von einander trennt.

Die Strömungen oder Oscillationen der Luft,Die Strömungen der Luft.

sind ihre tägliche Ebbe und Fluth. In den Tropen
gegenden sind diese so periodisch, daß man
nach ihnen die Uhr bis auf 1/4 Stunde be-
stimmen kann. Das Barometer steigt am höchsten
von 9 bis 91/4 Uhr des Mittags sinkt immer mehr
und steht 4-41/4 Uhr abends am nidrigsten,
steigt wieder bis zum Maximum um 111/4 Uhr
und sinkt von da bis 41/4 Uhr des Morgens. So steht
das Barometer also 2 mal am höchsten und zwei-
mal am niedrigsten. Die größten Stürme,
Donner und Erdbeben haben darauf kei-
nen Einfluß auf diesen horeren Gang des
Barometers. Diese Beobachtungen hat zu erst
Varrin 1682 in Boren in Africa gemacht, dann
in Cayenne und in den Antillen, jetzt haben
sich die Beobachtungen überall bestätigt
diese Periodicitaet geht bis zu einer Höhe von 14000 Fuss.

behaupten daß man es auf den Himalaja
Gebürge ſchon in der Hohe von 15000 Fuß spüren
könne.
Das Feueranmachen auf hohen
Bergen iſt ſehr ſchwer. Die Flam̃e hängt
nicht zuſam̃en, wegen Mangel des äußeren
druckes, ſondern läuft auſeinander. Marco
Polo
bemerkte dieſes zuerſt auf dem Bogdo-
gebürge, das die kleine und große Bucharay
von einander trennt.

Die Strömungen oder Oscillationen der Luft,Die Strömungen der Luft.

ſind ihre tägliche Ebbe und Fluth. In den Tropen
gegenden ſind dieſe ſo periodiſch, daß man
nach ihnen die Uhr bis auf ¼ Stunde be-
ſtim̃en kann. Das Barometer ſteigt am höchſten
von 9 bis 9¼ Uhr des Mittags sinkt im̃er mehr
und ſteht 4–4¼ Uhr abends am nidrigſten,
ſteigt wieder bis zum Maximum um 11¼ Uhr
und ſinkt von da bis 4¼ Uhr des Morgens. So steht
das Barometer alſo 2 mal am höchsten und zwei-
mal am niedrigſten. Die größten Stürme,
Doñer und Erdbeben haben darauf kei-
nen Einfluß auf dieſen horeren Gang des
Barometers. Dieſe Beobachtungen hat zu erſt
Varrin 1682 in Boren in Africa gemacht, dañ
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[311/0176] behaupten dß man es auf den Himalaja Gebürge ſchon in der Hohe von 15000 Fuß spüren könne. Das Feueranmachen auf hohen Bergen iſt ſehr ſchwer. Die Flam̃e hängt nicht zuſam̃en, wegen Mangel des äußeren druckes, ſondern läuft auſeinander. Marco Polo bemerkte dieſes zuerſt auf dem Bogdo- gebürge, das die kleine ud große Bucharay von einander trennt. Die Strömungen oder Oscillationen der Luft, ſind ihre tägliche Ebbe ud Fluth. In den Tropen gegenden ſind dieſe ſo periodiſch, dß man nach ihnen die Uhr bis auf ¼ Stunde be- ſtim̃en kann. Das Barometer ſteigt am höchſten von 9 bis 9¼ Uhr des Mittags sinkt im̃er mehr ud ſteht 4–4¼ Uhr abends am nidrigſten, ſteigt wieder bis zum Maximum um 11¼ Uhr und ſinkt von da bis 4¼ Uhr des Morgens. So steht ds Barometer alſo 2 mal amhöchſten ud zwei- mal am niedrigſten. Die größten Stürme, Doñer ud Erdbeben haben darauf kei- nen Einfluß auf dieſen horeren Gang des Barometers. Dieſe Beobachtungen hat zu erſt Varrin 1682 in Boren in Africa gemacht, dañ in Cayenne ud in den Antillen, jetzt haben ſich die Beobachtungen überall bestätigt dſe Periodicitaet geht bis zu einer Höhe von 14000 Fus. Die Strömungen der Luft.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




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Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/176>, abgerufen am 28.03.2024.