Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

es lassen sich auch magnetische Linien
auf der Oberfläche bestimmen.

Die wichtigste Erscheinung des magnetis-
mus
welche erst seit 25 Jahren
beobachtet worden ist[...] sind die magne-Magnetische Abweichungen

tischen Abweichungen. Man hat
geglaubt daß dort wo die magnetischen
Pole
fallen, auch die größte der Kälte
der Erde wäre. Dieses hat sich aber nicht
bewährt. Der magnetische Nordpol liegt viel
südlicher als der Erdpol, unter der Barro-
straße bei 52° nördliche Breite. Sebin
zeigte, daß grade an diesem Orte
nicht die größte Kälte ist. Sie ist
es vielmehr zwischen den Inseln von
Nord Sybyrien und der Beeringstraßße
weil dort die Eisschollen nicht leicht
abströmen können, und die Atmosphere
sehr erkälten. Auch die Meinung hat
sich nicht bewährt, daß die magnetischen Pole
vielleicht die alten Erdpole sind von
denen sie nordwestlicher liegen. Klügel
in einer seiner Abhandlungen hat die
Sache untersucht. Dagegen sind die
Berechnungen von La Place, und alle
Gradmessungen, nach denen die

es laſſen ſich auch magnetiſche Linien
auf der Oberfläche beſtim̃en.

Die wichtigſte Erſcheinung des magnetis-
mus
welche erſt ſeit 25 Jahren
beobachtet worden iſt[…] ſind die magne-Magnetiſche Abweichungen

tiſchen Abweichungen. Man hat
geglaubt daß dort wo die magnetiſchen
Pole
fallen, auch die größte der Kälte
der Erde wäre. Dieſes hat ſich aber nicht
bewährt. Der magnetiſche Nordpol liegt viel
südlicher als der Erdpol, unter der Barro-
ſtraße bei 52° nördliche Breite. Sebin
zeigte, daß grade an dieſem Orte
nicht die größte Kälte iſt. Sie iſt
es vielmehr zwiſchen den Inſeln von
Nord Sybyrien und der Beeringſtraßße
weil dort die Eisſchollen nicht leicht
abſtrömen können, und die Atmosphere
ſehr erkälten. Auch die Meinung hat
ſich nicht bewährt, daß die magnetiſchen Pole
vielleicht die alten Erdpole ſind von
denen ſie nordweſtlicher liegen. Klügel
in einer ſeiner Abhandlungen hat die
Sache unterſucht. Dagegen ſind die
Berechnungen von La Place, und alle
Gradmeſſungen, nach denen die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="29">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0048" n="183"/>
es la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich auch <hi rendition="#aq">magneti&#x017F;che</hi> Linien<lb/>
auf der Oberfläche be&#x017F;tim&#x0303;en.</p><lb/>
            <p>Die wichtig&#x017F;te Er&#x017F;cheinung des <hi rendition="#aq">magnetis-<lb/>
mus</hi> welche er&#x017F;t &#x017F;eit 25 Jahren<lb/>
beobachtet worden i&#x017F;t<choice><sic>.</sic><corr resp="#SB"/></choice> &#x017F;ind die <hi rendition="#aq">magne</hi>-<note place="right"><hi rendition="#aq"><choice><abbr>Magn:</abbr><expan resp="#SB">Magneti&#x017F;che</expan></choice></hi> Abweichungen<lb/></note><lb/>
ti&#x017F;chen Abweichungen. Man hat<lb/>
geglaubt daß dort wo die <hi rendition="#aq">magneti&#x017F;chen<lb/>
Pole</hi> fallen, auch die größte <del rendition="#s">der </del>Kälte<lb/>
der Erde wäre. Die&#x017F;es hat &#x017F;ich aber nicht<lb/>
bewährt. Der <hi rendition="#aq"><choice><abbr>magnet</abbr><expan resp="#SB">magneti&#x017F;che</expan></choice> Nordpol</hi> liegt viel<lb/><choice><orig>sudlicher</orig><reg resp="#SB">südlicher</reg></choice> als der Erdpol, unter der <hi rendition="#aq">Barro</hi>-<lb/>
&#x017F;traße bei 52° <choice><abbr>nörd</abbr><expan resp="#SB">nördliche</expan></choice> Breite. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11671350X http://d-nb.info/gnd/11671350X">Sebin</persName></hi><lb/>
zeigte, daß grade an die&#x017F;em Orte<lb/>
nicht die größte Kälte i&#x017F;t. Sie i&#x017F;t<lb/>
es vielmehr zwi&#x017F;chen den In&#x017F;eln von<lb/>
Nord <hi rendition="#aq">Sybyrien</hi> und der <hi rendition="#aq">Beering</hi>&#x017F;traßße<lb/>
weil dort die Eis&#x017F;chollen nicht leicht<lb/>
ab&#x017F;trömen können, und die <hi rendition="#aq">Atmosphere</hi><lb/>
&#x017F;ehr erkälten. Auch die Meinung hat<lb/>
&#x017F;ich nicht bewährt, daß die <hi rendition="#aq"><choice><abbr>magnet</abbr><expan resp="#SB">magneti&#x017F;chen</expan></choice> Pole</hi><lb/>
vielleicht die alten Erdpole &#x017F;ind von<lb/>
denen &#x017F;ie nordwe&#x017F;tlicher liegen. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116240210 http://d-nb.info/gnd/116240210">Klügel</persName></hi><lb/>
in einer <choice><abbr>&#x017F;nr</abbr><expan resp="#SB">&#x017F;einer</expan></choice> <choice><abbr>Abhndlungen</abbr><expan resp="#SB">Abhandlungen</expan></choice> hat die<lb/>
Sache unter&#x017F;ucht. Dagegen &#x017F;ind die<lb/>
Berechnungen von <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">La Place</persName></hi>, und alle<lb/>
Gradme&#x017F;&#x017F;ungen, nach denen die<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0048] es laſſen ſich auch magnetiſche Linien auf der Oberfläche beſtim̃en. Die wichtigſte Erſcheinung des magnetis- mus welche erſt ſeit 25 Jahren beobachtet worden iſt ſind die magne- tiſchen Abweichungen. Man hat geglaubt daß dort wo die magnetiſchen Pole fallen, auch die größte der Kälte der Erde wäre. Dieſes hat ſich aber nicht bewährt. Der magnet Nordpol liegt viel sudlicher als der Erdpol, unter der Barro- ſtraße bei 52° nörd Breite. Sebin zeigte, daß grade an dieſem Orte nicht die größte Kälte iſt. Sie iſt es vielmehr zwiſchen den Inſeln von Nord Sybyrien und der Beeringſtraßße weil dort die Eisſchollen nicht leicht abſtrömen können, und die Atmosphere ſehr erkälten. Auch die Meinung hat ſich nicht bewährt, daß die magnet Pole vielleicht die alten Erdpole ſind von denen ſie nordweſtlicher liegen. Klügel in einer ſnr Abhndlungen hat die Sache unterſucht. Dagegen ſind die Berechnungen von La Place, und alle Gradmeſſungen, nach denen die Magn: Abweichungen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/48
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/48>, abgerufen am 29.03.2024.