Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

(o)
set, hinführo anwenden, diejenigen Personen mit
denen er sich in einen vertrauten Brief-Wechsel
einlässet, und denen er seine geheimesten Angele-
genheiten vertrauet, genauer und besser kennen zu
lernen.

No. XVI.

Hamburg. Ohnlängst ist von einem Ungenann-
ten an einige hiesige Buchhändler eine Schrift von
2. Bogen in Quart, genannt: Sottises galantes
&c.
eingeschicket worden. Der Verfasser derselben,
welcher sich auf dem Titul Carl Gustav Freyherr
von Frohenmuth genennet, hat die Absicht, die
Ehre des Hrn. Prof. Philippi wider dieienigen zu
retten, die diesen Hällischen Redner durch die Her-
ausgebung seines Schäfer-Gedichts, seiner Mey-
nung nach, beschimpfet haben. Er meynet, ein ge-
wisser Lehrer der hohen Schulen in Leipzig sey derje-
nige, der dem Herrn Prof. Philippi diesen Streich
gespielet, und dieser Verdacht verleitet ihn so weit,
daß er Dinge vorbringet, die seine Schrift zu einem
förmlichen Pasqvill, ihn der Strafe, welche auf
Schriften solcher Art gesetzet, würdig, und das selt-
same Schäfer-Gedicht des Hrn. Prof. Philippi doch
nicht um ein Haar besser machen. Es sey ferne von
uns, daß wir dieses Blatt durch Wiederholung der
greßlichen und Ehrenrührigen Auflagen, durch wel-
che der unglückseelige Verfasser dieses Pasquills den
guten Leumund eines ehrlichen Mannes auf eine ra-
sende Art kräncken wollen, besudeln sollten. Wir
machen uns ein Gewissen daraus, und sind versi-
chert, daß alle Ehrliebende Gemüther, und der

Hr.
G g g 4

(o)
ſet, hinfuͤhro anwenden, diejenigen Perſonen mit
denen er ſich in einen vertrauten Brief-Wechſel
einlaͤſſet, und denen er ſeine geheimeſten Angele-
genheiten vertrauet, genauer und beſſer kennen zu
lernen.

No. XVI.

Hamburg. Ohnlaͤngſt iſt von einem Ungenann-
ten an einige hieſige Buchhaͤndler eine Schrift von
2. Bogen in Quart, genannt: Sottiſes galantes
&c.
eingeſchicket worden. Der Verfaſſer derſelben,
welcher ſich auf dem Titul Carl Guſtav Freyherr
von Frohenmuth genennet, hat die Abſicht, die
Ehre des Hrn. Prof. Philippi wider dieienigen zu
retten, die dieſen Haͤlliſchen Redner durch die Her-
ausgebung ſeines Schaͤfer-Gedichts, ſeiner Mey-
nung nach, beſchimpfet haben. Er meynet, ein ge-
wiſſer Lehrer der hohen Schulen in Leipzig ſey derje-
nige, der dem Herrn Prof. Philippi dieſen Streich
geſpielet, und dieſer Verdacht verleitet ihn ſo weit,
daß er Dinge vorbringet, die ſeine Schrift zu einem
foͤrmlichen Pasqvill, ihn der Strafe, welche auf
Schriften ſolcher Art geſetzet, wuͤrdig, und das ſelt-
ſame Schaͤfer-Gedicht des Hrn. Prof. Philippi doch
nicht um ein Haar beſſer machen. Es ſey ferne von
uns, daß wir dieſes Blatt durch Wiederholung der
greßlichen und Ehrenruͤhrigen Auflagen, durch wel-
che der ungluͤckſeelige Verfaſſer dieſes Pasquills den
guten Leumund eines ehrlichen Mannes auf eine ra-
ſende Art kraͤncken wollen, beſudeln ſollten. Wir
machen uns ein Gewiſſen daraus, und ſind verſi-
chert, daß alle Ehrliebende Gemuͤther, und der

Hr.
G g g 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0931" n="839"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
&#x017F;et, hinfu&#x0364;hro anwenden, diejenigen Per&#x017F;onen mit<lb/>
denen er &#x017F;ich in einen vertrauten Brief-Wech&#x017F;el<lb/>
einla&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, und denen er &#x017F;eine geheime&#x017F;ten Angele-<lb/>
genheiten vertrauet, genauer und be&#x017F;&#x017F;er kennen zu<lb/>
lernen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">No. XVI.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Hamburg.</hi> Ohnla&#x0364;ng&#x017F;t i&#x017F;t von einem Ungenann-<lb/>
ten an einige hie&#x017F;ige Buchha&#x0364;ndler eine Schrift von<lb/>
2. Bogen in Quart, genannt: <hi rendition="#aq">Sotti&#x017F;es galantes<lb/>
&amp;c.</hi> einge&#x017F;chicket worden. Der Verfa&#x017F;&#x017F;er der&#x017F;elben,<lb/>
welcher &#x017F;ich auf dem Titul Carl Gu&#x017F;tav Freyherr<lb/>
von Frohenmuth genennet, hat die Ab&#x017F;icht, die<lb/>
Ehre des Hrn. Prof. Philippi wider dieienigen zu<lb/>
retten, die die&#x017F;en Ha&#x0364;lli&#x017F;chen Redner durch die Her-<lb/>
ausgebung &#x017F;eines Scha&#x0364;fer-Gedichts, &#x017F;einer Mey-<lb/>
nung nach, be&#x017F;chimpfet haben. Er meynet, ein ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;er Lehrer der hohen Schulen in Leipzig &#x017F;ey derje-<lb/>
nige, der dem Herrn Prof. Philippi die&#x017F;en Streich<lb/>
ge&#x017F;pielet, und die&#x017F;er Verdacht verleitet ihn &#x017F;o weit,<lb/>
daß er Dinge vorbringet, die &#x017F;eine Schrift zu einem<lb/>
fo&#x0364;rmlichen Pasqvill, ihn der Strafe, welche auf<lb/>
Schriften &#x017F;olcher Art ge&#x017F;etzet, wu&#x0364;rdig, und das &#x017F;elt-<lb/>
&#x017F;ame Scha&#x0364;fer-Gedicht des Hrn. Prof. Philippi doch<lb/>
nicht um ein Haar be&#x017F;&#x017F;er machen. Es &#x017F;ey ferne von<lb/>
uns, daß wir die&#x017F;es Blatt durch Wiederholung der<lb/>
greßlichen und Ehrenru&#x0364;hrigen Auflagen, durch wel-<lb/>
che der unglu&#x0364;ck&#x017F;eelige Verfa&#x017F;&#x017F;er die&#x017F;es Pasquills den<lb/>
guten Leumund eines ehrlichen Mannes auf eine ra-<lb/>
&#x017F;ende Art kra&#x0364;ncken wollen, be&#x017F;udeln &#x017F;ollten. Wir<lb/>
machen uns ein Gewi&#x017F;&#x017F;en daraus, und &#x017F;ind ver&#x017F;i-<lb/>
chert, daß alle Ehrliebende Gemu&#x0364;ther, und der<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g g 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Hr.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[839/0931] (o) ſet, hinfuͤhro anwenden, diejenigen Perſonen mit denen er ſich in einen vertrauten Brief-Wechſel einlaͤſſet, und denen er ſeine geheimeſten Angele- genheiten vertrauet, genauer und beſſer kennen zu lernen. No. XVI. Hamburg. Ohnlaͤngſt iſt von einem Ungenann- ten an einige hieſige Buchhaͤndler eine Schrift von 2. Bogen in Quart, genannt: Sottiſes galantes &c. eingeſchicket worden. Der Verfaſſer derſelben, welcher ſich auf dem Titul Carl Guſtav Freyherr von Frohenmuth genennet, hat die Abſicht, die Ehre des Hrn. Prof. Philippi wider dieienigen zu retten, die dieſen Haͤlliſchen Redner durch die Her- ausgebung ſeines Schaͤfer-Gedichts, ſeiner Mey- nung nach, beſchimpfet haben. Er meynet, ein ge- wiſſer Lehrer der hohen Schulen in Leipzig ſey derje- nige, der dem Herrn Prof. Philippi dieſen Streich geſpielet, und dieſer Verdacht verleitet ihn ſo weit, daß er Dinge vorbringet, die ſeine Schrift zu einem foͤrmlichen Pasqvill, ihn der Strafe, welche auf Schriften ſolcher Art geſetzet, wuͤrdig, und das ſelt- ſame Schaͤfer-Gedicht des Hrn. Prof. Philippi doch nicht um ein Haar beſſer machen. Es ſey ferne von uns, daß wir dieſes Blatt durch Wiederholung der greßlichen und Ehrenruͤhrigen Auflagen, durch wel- che der ungluͤckſeelige Verfaſſer dieſes Pasquills den guten Leumund eines ehrlichen Mannes auf eine ra- ſende Art kraͤncken wollen, beſudeln ſollten. Wir machen uns ein Gewiſſen daraus, und ſind verſi- chert, daß alle Ehrliebende Gemuͤther, und der Hr. G g g 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Verlagsangabe wurde ermittelt (vgl. http://op… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/931
Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 839. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/931>, abgerufen am 28.03.2024.